Teachskicoach

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Benutzeravatar
ivan
Beiträge: 2392
Registriert: 18.10.2004 22:26
Wohnort: Prag, Tschechien

Teachskicoach

Beitrag von ivan » 08.10.2005 12:23

"... For the last 5 years we have researched this critical area of learning and have developed a skiing tool which fills a current void...
Our innovative work has received a number of endorsements and if you teach skiing we would like your professional help, especially if you live in the US. We need proactive pro's who aren't 'old school' to get involved with our teaching tool..."

http://www.theskicoach.com/index.htm

http://forums.epicski.com/showthread.php?t=30173

"proactive pro's who aren't 'old school'" hört sich gut an, nicht wahr?

Benutzeravatar
Uwe
Webmaster
Beiträge: 8387
Registriert: 22.05.2001 02:00
Vorname: Uwe
Ski: Elan SLX - Fischer Progressor 800
Ski-Level: 94
Wohnort: vor'm PC
Kontaktdaten:

Beitrag von Uwe » 08.10.2005 13:24

Hmm ... es geht um Schultern waagerecht -> Hüftknick -> Aussenskibelastung.

Klingt nicht schlecht, wenn es denn funktioniert. Ist da ´ne Art Wasserwage drin, die bei nicht-waagerechter Schulter einen Ton von sich gibt? Wird das System durch die Fliehkräfte "verwirrt"?
Uwe

Benutzeravatar
fredo
Beiträge: 363
Registriert: 17.09.2002 22:29
Vorname: Fred
Ski: Head i Magnum /Atomic Metron 11

Beitrag von fredo » 08.10.2005 17:45

Uwe hat geschrieben: Klingt nicht schlecht, wenn es denn funktioniert. Ist da ´ne Art Wasserwage drin, die bei nicht-waagerechter Schulter einen Ton von sich gibt? Wird das System durch die Fliehkräfte "verwirrt"?
nee heute moderner mit elektronischem Lagesensor vieleicht auch GPS gesteuert :lol: :lol: :lol: und bei jeder falschen Lage gibt es einen Stromstoß

scheint wieder so ein Gimmick zu sein mit dem uns unser Geld aus der Tasche gezogen werden soll :evil:
Mit freundlichen Grüßen

Fred

Gast

Beitrag von Gast » 12.10.2005 09:51

Hallo, ich bin neu in diesem Forum und möchte vorerst nur kurz zu diesem Thema Stellung nehmen, da die Zeit drängt. Registrierung folgt später.
Meines Erachtens geht es ganz sicher nicht um die Dinge, die Uwe hier zu beobachten meint. Die Qualität und Größe dieser Videos macht eine Analyse allerdings auch sehr schwierig, mangelndes sportspezifisches Vokabular macht mir die Beurteilung auch nicht leichter.
Es scheint mir allerdings um das Vorbringen und -halten der kurveninneren Schulter zu gehen und das ist für's Carving dann allerdings sehr wichtig, da eine klassische Rotation, also kurvenäussere Schulter und Hüfte vor, meines Erachtens eines der grössten Problemfelder beim Erlernen des Carvens darstellt. Wie das Gerät es macht, ist mir im Moment auch schleierhaft, allzu aufwendig kann die Technik angesichts des Preises ja nicht sein.
Sollte sie aber funktionieren, so könnte es sich durchaus um eine praktikable und auch sehr wertvolle Lernhilfe handeln, die man nicht so schnell ohne genauere Kenntnis verurteilen sollte, schon gar nicht in einem Forum, das doch den Anspruch erhebt, das Skifahren als solches, sowie dessen Lehre voranbringen zu wollen.

Benutzeravatar
Uwe
Webmaster
Beiträge: 8387
Registriert: 22.05.2001 02:00
Vorname: Uwe
Ski: Elan SLX - Fischer Progressor 800
Ski-Level: 94
Wohnort: vor'm PC
Kontaktdaten:

Beitrag von Uwe » 12.10.2005 11:09

Gast hat geschrieben: Meines Erachtens geht es ganz sicher nicht um die Dinge, die Uwe hier zu beobachten meint.
:o
Gast hat geschrieben: Es scheint mir allerdings um das Vorbringen und -halten der kurveninneren Schulter zu gehen
Dort steht aber:

"Specifically the SKI COACH™ will remind you if your shoulders have remained level to the slope ...
What does keeping your shoulders level mean?
To get the skis on edge, we must tip them with our feet. A common mistake made by many skiers is to tip the shoulders instead. Tipping the shoulders (often referred to as leaning into the hill)"

Sofern mein engl. gut genug ist bedeutet "to level" = horizontal ausgleichen. Sieh auch weiter der Hinweis darauf, sich NICHT gegen der Berg zu lehnen ;-)

Von Schulter vor oder zurück ist dort nicht die Rede.

Vielleicht kann uns Ivan ja mehr verraten, was dahinter steckt ;-)
Uwe

urs
Beiträge: 2225
Registriert: 05.01.2003 14:15
Vorname: urs
Ski: stöckli
Wohnort: zürich
Kontaktdaten:

Beitrag von urs » 12.10.2005 11:25

Gast hat geschrieben:Es scheint mir allerdings um das Vorbringen und -halten der kurveninneren Schulter zu gehen und das ist für's Carving dann allerdings sehr wichtig, da eine klassische Rotation, also kurvenäussere Schulter und Hüfte vor, meines Erachtens eines der grössten Problemfelder beim Erlernen des Carvens darstellt.
hallo gast

ich finde beide videos schlecht. beim video ohne "ski-coach" wird ein parallelschwung mit stockeinsatz! gezeigt, d.h. der typ versucht nicht mal im ansatz, zu carven.

im video mit "ski-coach" macht er, wie du richtig bemerkt hast, eine klassische gegenrotation und hält m.e. die schultern tief und verkrampft.

in ihrem werbetext machen sie die korrekte feststellung, dass das aufkanten der skies von den füssen und nicht von den schultern ausgehen soll. ich hab selber schon die erfahrung gemacht, dass ich den oberkörper zu früh und zu stark in die kurve lehnte und unverhofft nur noch auf dem innenski stand. ihr ansatz, die schultern waagrecht zu halten, geht aber am problem vorbei, da es den fahrer auf eine "richtige" oberkörperhaltung fixiert.

wie kommst du darauf, dass die oberkörperrotation in kurvenrichtung (die keinesfalls klassisch ist), ein grundproblem für das carven darstellt? am ökonomischten ist sicher, den oberkörper in fahrtrichtung zu halten. vordrehen des oberkörpers kann durchaus eine spielerische variante darstellen. auch leichtes gegendrehen funktioniert, ist im zusammenhang mit einem starken hüftknick manchmal auch eine reaktion auf ein schlechtes gleichgewicht.

gruss urs

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 12.10.2005 12:06

Gast hat geschrieben: da eine klassische Rotation, also kurvenäussere Schulter und Hüfte vor, meines Erachtens eines der grössten Problemfelder beim Erlernen des Carvens darstellt.
Ist zwar OT, aber:

WARUM?

Benutzeravatar
extremecarver
Beiträge: 3541
Registriert: 12.01.2005 15:10
Vorname: Felix
Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
Ski-Level: 999
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von extremecarver » 12.10.2005 13:43

Und wieder einmal sieht man, dass Skifahrer die selben Fehler machen wie Snowboarder :lol:

Bei Snowboardern ist der falsche Hüftknick (also in die falsche Richtung) sehr verbreitet, wobei selbst noch recht gute Boarder (also 20 Tage im Jahr Fahrer nach 10 Jahren Praxis) versuchen mit den Händen in den Schnee zu kommen, weil sie denken dass sie so weiter runterkommen. Auf der Backside sieht man dies zum Glück nicht, nur die "nassen Säcke" auf der Frontside.

Und mal wieder Gegenrotation --> Für Tiefschnee IMO optimal, aber bitte vergesst das auf der Piste (nicht das es falsch ist, wurde bis vor 2-3 Jahren ja noch bei SB wie Ski propagiert, aber wenn ich nachdenke wie viel schneller viele gewesen wären, wenn sie nicht vor 8-9 Jahren mit den Asymetrischen Snowboards auf die Gegenrotation umgestiegen wären........)
Gegenrotation kommt und geht, ich finde sie für die Piste einfach :-?

Zum Thema Rotation für Anfänger: Ich würde Anfänger damit gar nicht belasten, Gegenrotation kommt selten Automatisch, Rotation ist doch viel natürlicher (außer dass die Übersicht bei Gegenrotation besser ist - ich hätte sicher wenige fast Zusammenstöße gehabt wenn ich Gegenrotation fahren würde)

Ein ähnliches Beispiel von MUST NOT DO its, ist Anfängern zu erklären wie Hocht-Tief, oder Tief-Hoch Entlastung geht. (P.S - da erwischt man sogar sehr sehr gute Boarder und Skifahrer die da nicht durchblicken und sich dadurch extrem verwirren lassen.


Das komplette hereinlehnen mit ohne Schulter Level, ist aber auf keinen Fall falsch, nur etwas Langsam beim Umkanten. Solange man dabei nicht einen Hüftknick in die Falsche Richtung macht kein Problem

Kritik immer willkommen. Alles subjektive Meinung
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

Benutzeravatar
WolliHood
Beiträge: 619
Registriert: 01.06.2003 18:03
Vorname: Wolli
Wohnort: NRW
Kontaktdaten:

Beitrag von WolliHood » 12.10.2005 16:37

Uwe hat geschrieben: .. if your shoulders have remained level to the slope ...
What does keeping your shoulders level mean?

Sofern mein engl. gut genug ist bedeutet "to level" = horizontal ausgleichen. Sieh auch weiter der Hinweis darauf, sich NICHT gegen der Berg zu lehnen ;-) ..
'to level' heist an- oder ausgleichen im weitesten Sinne, nicht unbedingt nur horizontal.

'remained level to the slope' soll wohl die beibehaltene Schulterhaltung aus dem letzten Bogen sein. Kommt sicher immer mal wieder vor, solange die Bewegungen noch nicht automatisiert sind. Ob so ein Gerät da wirklich hilft ? Keine Ahnung, aber so wie auf den Videos will ich nicht fahren !

Gruss, WolliHood

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 12.10.2005 20:21

extremecarver hat geschrieben:
Zum Thema Rotation für Anfänger: Ich würde Anfänger damit gar nicht belasten, Gegenrotation kommt selten Automatisch, Rotation ist doch viel natürlicher
:zs:
Mitdrehen ist einleuchtend ("Dreh dich da hin, wo du hinwillst"), einfach, logisch und es funktioniert!
(Rotation ist hier nicht ganz der richtige Ausdruck, eigentlich, wird aber immer gebraucht)
extremecarver hat geschrieben: Ein ähnliches Beispiel von MUST NOT DO its, ist Anfängern zu erklären wie Hocht-Tief, oder Tief-Hoch Entlastung geht.


:zs: :zs:
Der Meinung bin ich auch!
Gerade bei Deutschen Skilehrern (aber nicht nur) erlebe ich immer wieder, dass am Anfang extrem viel von Hoch-Tief- Be-Entlasten die Rede ist. Meiner Erfahrung nach ist das sehr kompliziert und bringt dem Anfänger praktisch gar nichts.
Hilfreich wird es, wenn dieser sich dann langsam auf steilere Pisten wagt (das kann bei einem talentierteren Fahrer durchaus schon am dritten Tag sein, aber somit ist er kein Anfänger mehr). Dann kann das Beugen der Beingelenke und somit verstärkte Belastung das Aufkanten erleichtern und verbessert somit die Tempokontrolle.
Urs hat geschrieben:'to level' heist an- oder ausgleichen im weitesten Sinne, nicht unbedingt nur horizontal.


Meiner Erfahrung (Canadisches Schule) nach geht es weniger darum, die Schultern kurvenauswärts/talwärts zu drehen, sondern darum, die Schultern im rechten Winkel zum Lot zu halten (also so wie Uwe es beschreibt).
Somit entsteht ein ausgeprägter Hüftknick. Eine gedachte Linie durch die Schultern ist nicht parallel zu einer gedachten Linie durch die Hüften, durch die Knie.
Dies ist bei einem ausgeprägten Mitdrehen (Überdrehen) nicht möglich, bei einer "neutralen Haltung" (Körper in Richtung der Ski) aber durchaus.

Diese Haltung führt zu einer sehr stabilen Position, gefühlsmässig zu einer aggressiven Fahrweise (bei mir). Diese als einzig richtige anzuschauen (wie es in Canada der Fall ist), halte ich für unklug.
Fahren mit "voll nach innen lehnen", d.h. Schulter parallel zu Knie erfordert ein anderes Gleichgewichts und vermittelt mehr das Gefühl, zu fliegen, mit den Kräften zu spielen (bei mir).

Von einem technischen Hilfsmittel, das diese Lage kontrolliert, halte ich gar nichts.
Ein wichtiger Punkt auf dem Weg dazu, ein guter Skifahrer zu werden, ist für mich, ein gutes Körpergefühl zu entwickeln. Dazu gehört eine guten Eigenwahrnehmung, eben selber zu merken: Stehe ich auf beiden Ski? Lehne ich nach hinten? Sind meine Knie gestreckt? und eben auch: In welcher Position befinden sich meine Schultern?

Antworten