Methodik Steilhang

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Marius
Beiträge: 628
Registriert: 19.10.2003 12:16
Wohnort: Hockenheim

Methodik Steilhang

Beitrag von Marius » 01.03.2005 13:20

aus aktuellem anlass würde ich die damen und herren skilehrer bitten mir bei folgendem thema zu helfen bzw. mir anregungen zu geben:
thema:
steilhang trainieren!

fragen: 1 welcher hang (steil, mittelsteil oder gar flach am anfang?
2 methodik (womit anfangen...?
3 welche übung(en) für welche art der verbesserung.

bin für jegliche hilfe sehr dankbar :)

gruppe: normale, durchschnittliche skifharer die im steilen besser werden wollen...

urs
Beiträge: 2225
Registriert: 05.01.2003 14:15
Vorname: urs
Ski: stöckli
Wohnort: zürich
Kontaktdaten:

Re: Methodik Steilhang

Beitrag von urs » 01.03.2005 18:00

Marius hat geschrieben:steilhang trainieren!
salü marius

ich hab dir nicht die ultimativen tipps und mehr erfahrungen mit kindern. grundsätzlich sind steilhänge (ausser ganz extreme) gleich wie andere hänge zu fahren. die häufigsten fehler/gefahren, die mir aufgefallen sind:

- rücklage (aus angst)-> kinder sitzen hinten ab und können nicht mehr steuern
- abbrechen der kurve->schauen in der falllinie nach unten und fahren grad runter
- kippen gegen den hang->klammern sich an den hang und erhalten druck auf den innenski oder rutschen weg

wenn die technik einigermassen stimmt, ist es m.e. va. eine mentale sache:
- kurven ausfahren (bewusst in die gewünschte fahrtrichtung schauen)
- vorlage beibehalten (sich ev. an einem steileren stück mit flachem ausgang mit übertriebener vorlage gerade "runterstürzen")
- pistenbreite benutzen (erste fahrten vorfahren)

die steilheit des hanges würde ich vom mut und vom fahrkönnen abhängig machen. bei kindern hilft fragen. wenn sie etwas übermütig waren, kämpfen sie sich meist tapfer runter, hast du sie gedrängt, kann das in panik und heulen enden.

gruss urs

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 01.03.2005 18:10

Ich verstehe nicht ganz, worauf du hinaus willst (oder: was meinst du mit: aus aktuellem Anlass)?
Willst du dich verbessern oder willst du mit LEuten arbeiten? Welches sind die Vorkenntnisse?Geht es um "runter kommen", um carven oder um kurzschwingen?
Um wirklich hilfreiche Tipps zu geben, müsstet du uns noch ein paar weitere Angaben machen!

Grundsätzlich muss man Steilhänge nicht anders fahren als andere Hänge.

Deswegen ist es sinnvoll, nach und nach einen immer etwas steileren Hang zu befahren.

Je steiler der Hang, desto wichtiger sind die Kanten.
Deswegen hilft es, die Ski mehr aufzukanten. Aber eigentlich macht man das automatisch.

Wenn ich unterrichte, fange ich bei Anfängern normalerweise mit Kurven praktisch nur über das Drehen an. Das Kippen kommt dann automatisch mit dem grösseren Tempo dazu. Wenn wir dann langsam etwas steilere Hänge aufsuchen, arbeite ich verstärkt auch mit beugen/strecken, weil man so die Ski leicht stärker aufkanten kann.
Das macht aber nur Sinn, wenn man diese Dinge verbinden kann (also: WIE kante ich den Ski mittels beugen/strecken mehr auf). Und es kommt sehr auf die "Vorbildung" der Leute an.

Auf etwas höherem Niveau hilft es, mit dem Hüftknick zu arbeiten.

Bei Angst empfiehlt es sich, den Hang im Geiste "aufzuteilen" und sich erreichbare Zwischenziele zu setzen.
Bei einigen Leuten hilft es, den Hang rhythmisch zu befahren.
Für einige ist es gut, hinter jemandem herfahren zzu können.
Oft ist es gut, in steilen Hängen technisch einen Schritt zurück zu gehen (z.B. den Pflug nutzen oder Talstemme)
Hilft gar nichts mehr, ist es gut, wenn die Leute schrägrutschen können. Das muss man aber vorher üben.

Marius
Beiträge: 628
Registriert: 19.10.2003 12:16
Wohnort: Hockenheim

Beitrag von Marius » 02.03.2005 19:32

aktueller anlass bedeutet: anstehende lehrprobe :wink:
also meine frage: wie geht ihr vor? welche schwerpunkte setzt ihr und in welcher reihenfolge?

merci

Benutzeravatar
Uwe
Webmaster
Beiträge: 8387
Registriert: 22.05.2001 02:00
Vorname: Uwe
Ski: Elan SLX - Fischer Progressor 800
Ski-Level: 94
Wohnort: vor'm PC
Kontaktdaten:

Beitrag von Uwe » 02.03.2005 21:26

Marius hat geschrieben: anstehende lehrprobe :wink:
Oh jeh ... schwieriges Thema!
Hol Dir nur keine "induviduellen Tipps", sondern mach genau das, was Deine Ausbilder bisher auch gemacht haben ... dann sind die glücklich ... und Du hast bestanden!
Uwe

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 03.03.2005 08:45

:zs: :zs:

Ja, mach auf keinen Fall, was jemand anders dir sagt (z.B. hier im Forum) und auch eher nichts, worauf du selber gekommen bist, sondern genau das, was im Kurs gelehrt wurde.
Wenn du etwas anderes machst, dann musst du schon sehr genau wissen, warum, denn du wirst bestimmt danach gefragt werden.

Ein guter Ausbildner wird fragen, warum du etwas anderes machst, als im Kurs gelehrt und bei einer guten Begründung wirst du gut abschneiden (und "das wurde mir in einem Internet-Forum empfohlen" gilt bestimmt nicht als gute Begründung!).
Ein weniger guter Ausbildner wird sich "auf den Schlips" getreten fühlen und dir gleich eine schlechte Note geben.

Marius
Beiträge: 628
Registriert: 19.10.2003 12:16
Wohnort: Hockenheim

Beitrag von Marius » 03.03.2005 09:47

danke, ist mir schon bewusst...
problem ist nur, dass das die nachprüfung von letzter saison ist...das was ich behalten habe ist schon (bis dahin) 330 tage altes halb-wissen :cry:

ich bin zwar viel ski gefahren, aber das ändert ja nichts dran, dass ich davon keine ahnung mehr habe. und auch in der zwischnezeit nur mit technisch schlechteren leuten gefahren (bzw. die hatten kein skilehrer-wissen)

letztes jahr bin ich exakt nach lehrplan gegangen und es war grottenschlecht, deshalb lieber vorher andere meinungen holen...

hab ja noch bis 23.3 zeit bis dahin sollten mir schon begründungen einfallen :wink:

beate
Beiträge: 4352
Registriert: 18.01.2002 01:00
Vorname: beate
Ski: Elan

Beitrag von beate » 03.03.2005 16:17

Lieber Marius,
Lehrproben...... :roll: :-? .......man gewöhnt sich dran,dass ist das einzig Positive was mir spontan einfällt
Wenn du zur Nachprüfung mußt,wäre es sinnig gewesen,den Vorbereitungslehrgang mitzumachen.Der überwiegende Teil der Ausbilder den ich kennen gelernt habe,möchte eben genau das sehen,was in der Vorbereitung gemacht worden ist.
Es gäbe zwei Ansatzmöglichkeiten.Aus meiner Erfahrung heraus fallen die meisten bei den Lehrproben nicht durch,weil sie das Thema der gestelllten Aufgabe verfehlt haben verfehlt haben,sondern weil die Methodik/Didaktik nicht stimmen,d.h.dein Auftreten war nicht souverän genug und dadauruch läuft das Ganze "aus dem Ruder" ( z.BDemos klappen nicht,Gruppe versteht nicht was du willst fragt nach->du wirst noch unsicherer....).Ich hoffe,du hattest die Gelegenheit ein wenig Unterrichtserfahrung zu sammeln,dies wäre das beste Training hierfür.Falls nicht ein paar Tips:
- versuch äußerlich ruhig zu bleiben
- sprich mit deutlicher Stimme,Gesicht immer der Gruppe zugewand(!!!!sehr wichtig!!!!),so dass ALLE dich verstehen können
-immer exakte Treffpunkte und Ortsangaben(->bis wohin man fährt)
-Sicherheitsaspekte immer deutlich ansprechen (Lift + Pistenkreuzungen->hier niemals eine Übungseinheit absolvieren,immer erst passieren!)
- falls du einen Filmriss hast,nicht rumstehen und gar nichts machen,stell z.B. eine Gefühlsaufgabe(z.B. bezogen auf die vorhergehende Übung)
-korrigiere Fehler die dir auffallen bei deinen fiktiven Skischülern immer sofort,sprich sie persönlich an,wenn mehrere betroffen sind mußt du davon ausgehen,die Übung ist nicht verstanden oder war zu schwer also,andere Übung zum gleichen Thema zum nochmaligen üben
Nun noch einmal konkrte zum Steilhang (ist seltsam,dass du deine Aufgabe schon weißt.Ich kenne es vom DSLV her nur so,dass du 5min vorher über dein Thema inf.wirst)
Was für eine Gruppe hast du?Ich gehe mal von fortgeschrittenen Anfängern aus
-Geländewahl super wichtig!!!!!!Hier steht und fällt deine Lehrprobe.Falsch ausgesuchtes Gelände kannst du kaum kompensieren! Anfangs würde ich eher flach wählen und das Gelände dann steigern,d.h. ähnliche Übungen wie im flachen erhalten dann natürlich einen höheren Schwierigkeitsgrad
-wähle zwei bis drei Übungen (mögl nicht ausschließlich vorfahren/nachfahren!) und behalte dir noch ein bis zwei im Kopf,falls du improvisieren oder umarrangieren mußt.Aus meiner Erfahrung wollten sie beim DSLV zu diesem Thema immer sehen
- aufkanten intensivieren (Rillen in den Schnee ziehen,an Stöcken oder Händen halten,der zum Tal nähere zieht den anderen in die Kurve,nur mit Knieknick,dann Hüftknick dazu nehmen Unterschied spüren etc)
- hoch/tief intensivieren (Wäsche aufhängen -> zum Berg steht der Wäschekorb,du nimmst die Wäsche heraus streckst dich drehst dabei gleichzeitig ins Tal,Gegensatzaufgaben sind hier auch gut) Wähle aber bitte nur Übungen,die ihr dazu letztes Mal gemacht hab.Nimm meine Übungen nur als Inspiration!!!!!!!!!!!!!!!!
Dazu fällt dir sicher einiges ein
Versuch Abwechselungsreich zu sein also erst Standart Übung->Lehrerdemo,dann Schüler.Weiter Steigerung über Partner oder gruppendynamische Übungen,gern gesehen wird auch immer eine kurze Einzelkorrektur
Bei Fragen mail mich noch kurz an.Bin allerdings ab nächste Woche nicht täglich online,weil ich mal wieder nach Scuol fahre
LG + viel Glück
Beate

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 03.03.2005 16:59

Mit dieser Anleitung wird deine Prüfung eine bombensichere Sache! Ausdrucken und so oft durchgehen, bis du alles auswendig aufzählen kannst - und dann danach vorgehen!

Marius
Beiträge: 628
Registriert: 19.10.2003 12:16
Wohnort: Hockenheim

Beitrag von Marius » 04.03.2005 11:48

danke, das hilft mir schonmal weiter. werd mich die tage mal ransetzen und bei fragen dich nerven... :wink:


unterricht habe ich kaum gegebne diese jahr, dafür sehr oft mit beknannten gefahren und sie verbesssert... bei 60 tage mach man sich auch mal das ein oder andere mal gedanken über die technik und methodik :)
im vorbereitungslehrgang war das thema übrigens rs und sl

kurz zur vorgehensweise des dsv: bei der nachprüfung bekommt man sein thema etwa 3 wochen (normal sind etwa 4 tage) vorher. lehrprobe geht über 20 minuten (also ca 6-8 übungen) und mit ihr steht und fällt de prüfung. bekommt man ne 5 heisst es: bitte nochmal..

hab mich gestern gerade daran erinnert dass die prüfung letztes jahr jemand hatte und bestanden hat. weiss jetzt zumindest schonmal den hang (oben flachstück, kurz mittelsteil, dann flaches stück zum queren, danach kommt dann ein längerer gleichbleibend mittelsteiler hang)

Antworten