Jede(r) kann Ski-Kommentator werden!

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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ivan
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Jede(r) kann Ski-Kommentator werden!

Beitrag von ivan » 14.02.2005 18:55

Hi everybody,
ich biete eine einzigartige möglichkeit, für das tschechische skimagazin SNOW zum skitechnik-kommentator zu werden!
ich würde dann aus den kommentaren eine zusammenfassung schreiben und übersetzen

laut eigener aussage fährt der mann einen Völkl P40 F1 energy racing, 183 cm, 102-65-88 (radius 23,7 m)

ich freue mich auf euere (kollektive) beurteilung
und danke!

ivan

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freeriderin
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Beitrag von freeriderin » 14.02.2005 21:12

Servus zusammen,

Ich probiere mal einige Bemerkungen ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit:

- der Herr könnte (freundlicher) in die Kamera schauen :wink:
- offene Skistellung => sicherer Stand
- die Position auf den Ski sieht insgesamt nicht verdreht oder gezwungen aus, die Körperhaltung ist stimmig
- der Ski scheint zu funktionieren (sieht für mich nicht nach Rutschen aus)
- der Ski wird mittels Ganzkörperkippen auf die Kante gebracht (Alternativen wären Knie kippen oder auch "Hüftkippen" (jaja, ich vermeide das Wort "Angulation" ganz bewusst...!) - ich meine nicht den alten Hüftknick!!) - ist das gewollt oder hat der Herr keine Alternative? Wenn gewollt: Geschmackssache!
- bei zu geringer Geschwindigkeit bestünde meiner Meinung nach die Gefahr, zu sehr nach innen zu kippen. Ich selbst fühle mich beim skifahren wohler mit mehr Belastung auf dem Außenski als hier zu sehen. Aber auch hier: Geschmacksache!

So, das war's zum Start hier,

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Martina
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Beitrag von Martina » 14.02.2005 21:30

- Die Ski sind auf den Kanten
- Körper in Fahrtrichtung orientiert, nicht verdreht
- Hand locker, nicht "gezwungen" im Schnee
- Kurve wird mit Ganzkörperkippen gefahren. Für mich sieht es gut aus, stimmig. Man könnte natürlich in der Hüfte knicken, aber es ist absolut nicht notwendig, sondern wäre einfach eine andere Fahrweise.
Fahren mit Ganzkörperkippen braucht verlangt eine filigranere Abstimmung des Gleichgewichts, fühlt sich (für mich) leichter, weniger aggressiv an als Kurven mit Hüftknick.
- Für mich sieht es so aus, als ob die Abstimmung Tempe/Schräglage einigermassen stimmt, sonst würde ein Ski ausscheren oder es würde nach "Gleichgewicht verlieren" aussehen. Es sieht aber ziemlich gut ausbalanciert aus.
Ev. ist etwas zu viel Gewicht auf dem Innenski, d.h. ev. ist die Schräglage etwas gross. Das würde dann bedeuten, dass er einen Moment später den Aussenski "verlieren" würde, d.h. dass immer weniger Gewicht darauf lasten und dieser tangential davonfahren würde. Bin mir da aber nicht sicher.

Zwei Dinge machen mich ein bisschen stutzig, ob die Kurve wirklich ganz gecarvt wird:
Der Gesichtsausdruck des Fahrers ist recht verbissen. Lockeres Fahren mit Ganzkörperkippen fühlt sich für mich nicht so an, wie er dreinschaut! Deswegen: Klappt wohl etwas nicht so, wie er möchte?
Ausserdem stiebt der Schnee sehr stark. Kann es sein, dass die Ski bis zum Moment der Aufnahme in die Kurve hineingedriftet sind und die Kanten erst grad jetzt gegriffen haben?

Das ist aber sehr spekulativ!
Grundsätzlich ist es ein gutes Bild, eine ausgewogene Position.

Ich finde es sehr schwierig, von einem einzelnen Bild auf die Kurve oder gar das technische Können des Fahrers zu schliessen!

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Uwe
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Beitrag von Uwe » 14.02.2005 22:12

Aus einem Standbild auf den ganzen Schwung zu schließen ist natürlich sehr schwierig, deshalb hier auch nur mein "spontaner erster Eindruck":

Auch wenn die Ski recht sauber zu carven scheinen und auch recht gleichmäßig belastet sind, macht es insgesamt einen "verkrampften" Eindruck. Mag sein, dass mich der "verkrampfte" Gesichtsausdruck zu einer spontanen Falscheinschätzung verleitet, aber auch der erhobene Aussenarm erinnert mich an meine (nicht optimalen) Kurvenübungen aus 2001 (siehe auch Carving-Galerie):
Bild
Der ausgleichende Aussenarm kann ein Hinweis auf zu viel Innenlage oder auch auf eine "zurückfallende" Aussenschulter sein ... schwer zu sagen; es erinnert mich aber sehr an "Unsicherheit".
Die Innenhand erreicht jedoch problemlos den Schnee, OHNE dass es zu dem vielfach kritisierten "Hauptsache den Schnee berühren"-Bücken kommt.
Das fahrtechnische Niveau würde ich zwar nicht als "top" (a la Kosti oder GG), aber schon als überdurchschnittlich bezeichnen.
Uwe

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innenlage braucht knievorlage

Beitrag von nicola » 18.02.2005 13:26

der herr hat die falschen schuhe für den erwünschten fahrstil an. als sofortlösung am hang würde ich das lockern der schnallen empfehlen, dadurch wäre mehr beugung im sprunggelenk möglich und die innenskibelastung kein problem sondern genuss. dadurch könnte der schwerpunkt etwas weiter nach vorne gehen und eine etwas andere beinstellung (schritt/spurbreite), die in dieser phase bei dieser fahrweise notwendig ist, könnte sich dadurch von selbst ergeben.
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Beitrag von Martina » 18.02.2005 14:06

Was hat er denn für Schuhe an? Ich sehe es gar nicht richtig!

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Beitrag von nicola » 18.02.2005 14:58

Martina hat geschrieben:Was hat er denn für Schuhe an? Ich sehe es gar nicht richtig!
am aussenbein sieht man deutlich, dass der schaft zu wenig weit vor geht. ich würde da auch verkrampfen. alle die viel mit innenlage fahren (zumindest im rennlauf) tendieren zu flexibleren schuhen
nicola

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Beitrag von Tom » 18.02.2005 16:27

Völkl P40 F1 energy racing, 183 cm, 102-65-88 (radius 23,7 m)
Ich find das Bild eigentlich schon ganz stimmig, die leichte Schrittstellung könnte ich verschmerzen...wenn da nicht der Ski wäre: Bei 23,7 m Radius kommst du (ich zumindest) mit der Hand genau 1x in den Schnee, dann legst du dich ganz oder brichst ab. Ich vermute genau 1 versuch mit der Hand in den Schnee, genau hier vor dem Kameramann muss es sein. Deshalb auch die leichte Verkrampfung (spielerisch geht mit dem Brett da nix) und das Aufstauben des Schnees, das Martina bereits etwas irritiert hat.

Das ist aber, wie alle anderen Postings vorher auch, sehr spekulativ!

Für sowas empfehle ich zuallererst andere Ski, dann andere Schuhe! (?)

Liebe Grüße

Tom

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golden gaba
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Beitrag von golden gaba » 18.02.2005 18:18

nicola hat geschrieben: am aussenbein sieht man deutlich, dass der schaft zu wenig weit vor geht. ich würde da auch verkrampfen. alle die viel mit innenlage fahren (zumindest im rennlauf) tendieren zu flexibleren schuhen
hi nicola
ich mach das natürlich ungern, aber ich muss dir widersprechen.
wir wissen gar nicht welchen schuh er fährt.
wir wissen auch nicht wie er generell fährt - vielleicht neigt er ja zur rücklage. da kann der schuh noch so weich sein im flex..er wird nie vorkommen.
und der einzige grund, so glaube ich, warum er leicht driftet und das ganze nicht harmonisch aussieht ist dieser überflüssige griff mit der linken hand in den schnee.

die hand kommt genau dann in den schnee wenn ich ausreichend schräglage habe. durch dieses seitliche in den schnee greifen passiert es den meisten leuten das der ski hinter der bindung sehr stark zum driften neigt und dieses auch macht.
die gleiche korrektur hat vor zwei wochen unserem pk sehr geholfen.

gruss
tom
K2 Seth Pistol
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golden gaba
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Beitrag von golden gaba » 18.02.2005 18:22

ach da fällt mir noch was ein.
hab erst jetzt den post vom tom gelesen.

man könnte schon mit diesem radius entspannt mit der hand in den schnee kommen. mit meinem pistol ohne probleme. der ist aber im flex etwas weicher.
was aber bei diesem fahrer das hauptproblem wird, sind dann natürlich schon seine breiten schuhe und vor allem die niedrige standhöhe.
mehr schräglage = radius drücken = bei standhöhe unter 6cm und breitem schuh ein fetter boot-out...

gruss
tom
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