Demo-Video Martina

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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rolf
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Demo-Video Martina

Beitrag von rolf » 27.01.2005 13:56

Hallo liebe Skifreunde

Habe mir die Demo-videos angeschaut.
Carving:
Meiner Meinung nach fährt Martina zu taloffen (zuwenig Rotation/Drehung in der Kurve). Die kurvenäussere Schulter und Hüfte fallen zurück.
Kurzschwung:
Die Schwünge könnten noch einwenig runder sein. Der Druckaufbau erscheint mir auf dem Video einwenig abrupt,dadurch einwenig "scheibenwischer-like".
Bin mir aber bewusst, dass dies sehr im Detail liegt und auch eine Stylfrage ist.

Bin gespannt auf weitere Reaktionen.
gruss rolf

Martina
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Beitrag von Martina » 27.01.2005 14:30

Schön, dass sich jemand dazu äussert!

Mit den Kurzschwüngen bin ich - wie auch schon erwähnt - nicht sehr zufrieden. Dass sie nicht so rund sind ist tatsächlich eine Stilfrage. Mir sind sie zu wenig weit, d.h. ich würde gerne jede Kurve gerne mit den Ski weiter von der Fallinie wegkommen, ohne dabei mit dem Oberkörper viel zu machen. Das ergäbe dann mehr laterale Bewegung. Und es würde runder aussehen.
Allerdings wäre das wohl nicht sehr "schulgemäss". Sowohl bei den Deutschen wie auch bei den Schweizern (Skilehrern) habe ich in den letzten zwei Jahren deutlich "falliniennäheres" Kurzschwingen in sehr hoher Kadenz und sehr pointiertem aufkanten gesehen. Ich weiss aber aktuell nicht, was bei Prüfungen verlangt wird (und es kann mir auch herzlich egal sein).
Was mich aber wirklich stört, ist, dass ich ständig das Gleichgewicht ein bisschen verliere. Es ist nicht sehr offensichtlich, aber es ist so. Deswegen war es mir vermutlich auch nicht möglich, die Ski weiter von der Fallinie weg laufen zu lassen.
Liegt es daran, dass ich einen fremden Ski ohne Erhöhung gefahren bin? Oder daran, dass es der zweite Skitag der Saison war und ich 16 Kilo leichter als Ende letzte Saison (mit ganz anderem Körperschwerpunkt)? Oder kann ich es einfach nicht besser?
Ich weiss es nicht, bin aber dran am üben.
Ich glaube, Slalomfahren täte mir mal ganz gut.

Bei den langen Kurven sehe ich es so:
Bei den Kurven mit ausgeprägtem Hüftknick kann man die Hüfte nicht ganz in die Kurve reindrehen weil man sonst den Kontakt zum äusseren Ski verliert (zumindest ich mit meiner Anatomie).Siehe zum Vergleich auch mein Avatar: Schultern sind dort "reingedreht, Hüfte bleibt aber "neutral", weil es sonst den Aussenski ausheben würde.
Bei den gestreckten Kurven fällt der äussere Ski manchmal leicht nach hinten. Einmal ist es ein "vermiedener Bootout" (wieder Bindung ohne Erhöhung - tolle Ausrede!).
Es wäre möglich, am Ende der Kurve den äusseren Ski noch richtig aktiv nach vorne zu bringen und somit die Kurve noch deutlich mehr zu zu machen. Damit ginge die Demo aber Richtung "Extremcarven" und wir wollten nur ganz normales Carven, also einfach eine Kurve auf der Kante, zeigen.

Die Frage bei einer Korrektur muss ja stets sein:
Warum soll man etwas ändern?
Warum also soll ich Schulter und Hüfte noch mehr mitnehmen?
Ziel war, Kurven auf der Kante zu fahren, mal mit, mal ohne Hüftknick.
Ist dieses Ziel erreicht oder nicht?
Und wenn nein: Liegt es daran, dann ich Schulter und Hüfte zu wenig mitgenommen habe?

Ich bin der Meinung, dass die Drehung des Körpers den Ski nur begleiten/unterstützen soll, insofern ich keine gestreckten Kurven mit "extremer" Schräglage fahren will.
Ich weiss aber, dass in Europa, v.a. in der Schweiz äusserst viel mit Drehung gefahren wird. Das führt meiner Meinung nach dazu, dass viele "Touristen" überdrehen und der Ski so hinten ausbricht und dann deswegen nicht carvt. Ist genauso unsinnig wie zuwenig drehen.
Und das sage ich, die bei den Anfänger praktisch nur über drehen arbeitet!
Das ist aber meine Privatmeinung und widerspiegelt nicht den Ansatz irgend eines Skilehrerverbandes.

Aber zurück zu meiner Fahrt: Mich stört etwas anderes:
Es gibt nach der Auslösung jeweils einen Moment, wo der Ski zumindest nicht sauber auf der Kante ist. Ich glaub, ich warte schon genug, aber sobald der Ski auf der Kante ist, mache ich irgend etwas, dass der Ski zu eng drehen will. Drehe ich die Füsse? Kippe ich zu schnell rein? Ich habe es noch nicht herausgefunden.

Sehr unästhetisch finde ich weiterhin meine x-Beine. Aber nein, es hilft nichts, wenn ich versuche, das innere Knie nach innen zu drücken und ja, ich habe perfekt angepasste Schuhe. Ich glaube, damit muss ich mich einfach abfinden.

Ich wäre gespannt auf weitere Kritiken!
(Wie gesagt, ich habe nie behauptet, ich würde perfekt oder sonst ganz toll fahren...)
Zuletzt geändert von Martina am 27.01.2005 14:35, insgesamt 2-mal geändert.

beate
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Beitrag von beate » 27.01.2005 14:33

Lieber Rolf,
das ist nett,dass du die Demos kritisch siehst.Der Sinn der Demos war allerdings,dass wir z.B. beim Pflug visuell belegen können,worüber wir diskutieren (Schweizer Pflug/AU Pflug),da es hier immer wieder zu Missverständnissen gekommen ist.
Ich persönlich kann zu den Demos aus zwei Gründen nichts sagen
1.es übersteigt mein Beurteilungsvermögen,da ich keinerlei Erfahrung im beobachten/beurteilen/beraten dieses Niveaus habe
2..... :D
Diese drehen/orientieren Kiste bei euch in der CH ist allerdings eine Stilfrage.Im Wallis,wo ja bekanntlich vieles anders ist,bist du so viel am drehen / orientieren dass du abends Nacken/Rückenschmerzen hast.Bei uns in Scuol dagegen wird immer sehr darauf geachtet,dass es ausschließlich eine absolut funktionelle Bewegung ist,d.h.alles was zu viel ist wird sofort "kritisiert" In Deutschland hingegen mag man diese "dreherei" gar nicht sooo gern,da kippt man lieber und dreht nur dezent mit, obwohl dies natürlich unterschiedliche Funktionen des Skis auslöst.Allerdings wollen wir in Deutschland immer alles sofort auf der Kante fahren.Dadurch kommen dann solche Anfragen(in einem anderen Forum):"Hilfe,wie bringe ich driften bei?"zu stande :o :roll:
@Martina
das mit der Standerhöhung ist sicher keine Ausrede.Meine SLX sind halt nur für den normal Skifahrer (=für mich) Die Stürze durch einen boot out kann ich an zwei Händen abzählen und außerdem fühle ich mich auf Stelzen einfach unwohl :oops:
Beate

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Uwe
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Beitrag von Uwe » 27.01.2005 14:52

Zum Glück sind wir HIER KEIN Verband, der ein perfektes Leitbild ausgeben muss ... denn es gibt keines!
Perfekt - wenn es dies denn überhaupt gibt - ist vieles, was funktioniert und nicht kontraproduktiv ist!
Willkommen sind dann wiederum viele mögliche Variationen, die einfach die Vielfalt des Machbaren wiederspiegeln; mehr oder weniger drehen (etc.), sollte dann auch jeder mal ausprobieren und für sich die funktionellste - oder auch gemütlichste :D - Stellung herausfinden.
Vorteil dieser Variationen-Erfahrung ist auch, dass es das eigene Empfinden schult und einen technisch weiter bringt!

Ich habe auch gesehen, dass einmal die Skispitzen hoch gehen ... liegt aber sicherlich an dem "fehlenden Gewichtsausgleich", der während der Demofahrt im Kinderwagen saß :D
... und ... die Aufnahmen sind jeweils gleich der erste und einzige Versuch; viele andere bräuchten -zig Fahrten, um nur halbwegs so eine (fast) perfekte Demo hinzubekommen (wir haben im CAMP offizielle Videos von einem "Demo-/Lehrteam" gesehen, die hätte sogar ich im 1. Versuch hinbekommen 8)

... also "Bemerkungen" (wie Deine Rolf) sind erlaubt und willkommen ... Kritik kaum angebracht ;-)
Uwe

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Re: Demo-Video Martina

Beitrag von urs » 27.01.2005 15:33

rolf hat geschrieben:Meiner Meinung nach fährt Martina zu taloffen (zuwenig Rotation/Drehung in der Kurve). Die kurvenäussere Schulter und Hüfte fallen zurück.
[ externes Bild ]
salü rolf

meinst du das auf dem bild? deine beobachtung passt schon. ich finde insgesamt jedoch die diskussion über das orientieren spannend. ich bin selber auch dabei zu lernen, stärker über orientieren/drehen zu fahren. ich find diesen lernansatz funktionell. dabei muss man sich (ich muss mich da selber an der nase nehmen) jedoch vor dem umkehrschluss hüten, dass alles, was nicht mit orientierung gefahren wird, schlecht ist. anfang saison hatte ich ein gespräch mit meinem händler, der auch pat. skilehrer und carver der "ersten stunde" ist. er meinte damals, dass beim racecarven die starke orientierung wieder zurückgenommen und je nach situation sogar leicht taloffen gefahren wird.
martina hat geschrieben:Mich stört etwas anderes:
Es gibt nach der Auslösung jeweils einen Moment, wo der Ski zumindest nicht sauber auf der Kante ist. Ich glaub, ich warte schon genug, aber sobald der Ski auf der Kante ist, mache ich irgend etwas, dass der Ski zu eng drehen will. Drehe ich die Füsse? Kippe ich zu schnell rein?
du hast sorgen :wink:! ich hab mir die videos auch noch mal in zeitlupe angeschaut (hab ja die grosse version :-D). sauber gecarved würd ich sagen. ich hatte einzig den eindruck, dass in der falllinie, wo der ski stärker zu greifen beginnt (siehe bild), ein ganz leichter drift entsteht. vielleicht hängst du dich hier wirklich zu stark rein.

gruss urs

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prie
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Beitrag von prie » 27.01.2005 15:46

Hi Leute,

ich schalt mich hier mal ganz kurz dazwischen mit der leisen Frage, wo denn dieses sicherlich höchst sehenswerte Video zu kriegen ist?

prie
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rolf
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Beitrag von rolf » 27.01.2005 15:48

Hallo

Meine Aussagen sind keineswegs als Kritik zu verstehen. Ich diskutiere sehr gerne auf diesem Niveau. Auf der Piste sind solche Diskussionen viel einfacher (am besten mit Video und anschliessender Videoanalyse an der Schneebar; geht auch ohne Alkohol), da man bei Missverständnissen sofort nachfragen kann und auch die Tonart einiges zum Verständnis beiträgt.
Beate hat geschrieben:...Der Sinn der Demos war allerdings,dass wir z.B. beim Pflug visuell belegen können,worüber wir diskutieren...
:zs:
@Beate:
Hier ihm Forum wird ebenfalls sehr häufig über das Körperverhalten bei Carving- wie Kurzschwüngen diskutiert.
Zugegebenermassen sind die Detail-Bewegungsabläufe nicht so offensichtlich wie beim Pflugfahren.
Martina hat geschrieben:..Und das sage ich, die bei den Anfänger praktisch nur über drehen arbeitet! ...
:zs:
Martina hat geschrieben:Aber zurück zu meiner Fahrt: Mich stört etwas anderes:
Es gibt nach der Auslösung jeweils einen Moment, wo der Ski zumindest nicht sauber auf der Kante ist.
@Martina
Habe dies auch gesehen. Könnte dies mit dem relativ schnellen Druckaufbau zusammenhängen? (meinte dies mit abrupt), muss auch nicht so sein, könnte aber. Eigentlich sollte ich solche Fernanalysen sein lassen... Gerade bei solchen Kurzschwungdetails ist natürlich auch die Schneebeschaffenheit ein Thema und und und... Nochmals dies ist keine Kritik, aber es kann Dir trozdem was bringen, da Du selber in der Lage bist die Aussagen zu werten und für dich umzumünzen.
Ich denke du verstehts was ich meine.
Uwe hat geschrieben:Ich habe auch gesehen, dass einmal die Skispitzen hoch gehen
@Uwe:
Wenn dies am Ende des Schwunges geschiet ist dies ja äussert interessant und "hohe Schule" aber dies wäre eigentlich einen seperaten Thread wert.

gruss rolf

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Beitrag von Uwe » 27.01.2005 16:25

prie hat geschrieben: ..., wo denn dieses sicherlich höchst sehenswerte Video zu kriegen ist?
Hin und wieder lohnt sich auch ein Blick auf die Startseite :D ... oder als Teil des Lehrplans ;-)
Uwe

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Beitrag von Martina » 27.01.2005 20:09

rolf hat geschrieben:
Martina hat geschrieben:Aber zurück zu meiner Fahrt: Mich stört etwas anderes:
Es gibt nach der Auslösung jeweils einen Moment, wo der Ski zumindest nicht sauber auf der Kante ist.
@Martina
Habe dies auch gesehen. Könnte dies mit dem relativ schnellen Druckaufbau zusammenhängen? (meinte dies mit abrupt), muss auch nicht so sein, könnte aber. Eigentlich sollte ich solche Fernanalysen sein lassen... Gerade bei solchen Kurzschwungdetails
Uwe hat geschrieben:Ich habe auch gesehen, dass einmal die Skispitzen hoch gehen
@Uwe:
Wenn dies am Ende des Schwunges geschiet ist dies ja äussert interessant und "hohe Schule" aber dies wäre eigentlich einen seperaten Thread wert.
Ich meinte damit eigentlich die langen Kurven!
In den Kurzschwüngen beabsichtige ich nicht diese von Anfang bis Schluss zu carven! Wir hatten letztes Jahr mal die Diskussion darüber, was Kurzschwingen eigentlich ist. Mein Ansatz ist, dass ich versuche, über die Funktion der Ski zu fahren (d.h. diese zu nutzen), aber nicht immer voll auf der Kante zu sein.
Wegen dem Moment , in dem der Ski kurz von der Kante wegkommt: Vermutlich habe ich zu heftig versucht, etwas zu demonstrieren und dann glaube ich, dass der Ski ohne Erhöhung wirklich ein bisschen anders reagiert.
Wegen "taloffen": Ich bin vor ein paar Jahren noch sehr stark mitdrehend gefahren. Das geht natürlich immer noch. Es ist ein sehr schönes Spiel mit dem Gleichgewicht und fühlt sich prima an, wenn es funktioniert. Nur ist es so, dass es dann auch wirklich genau abgestimmt sein muss!
Ich habe in Canada gemerkt, dass ich meine Kurven "von oben nach unten" ausgelöst habe: Ich habe zuerst die Schulter reingedreht, dann Hüfte, Knie und schliesslich Füsse. Das erlaubt keine schnelle Reaktion und es wird instabil! WENN orientieren-drehen, dann mit dem GANZEN Körper gleichzeitig. Ich spreche im Unterricht auch praktisch nie mehr von den Schultern, wenn schon von der Hüfte, dann funktionieren die Beine unmittelbar.
Die Canadier fahren IMMER so wie auf dem Bild,das Urs rausgezogen hat (na ja, sie tragen die Arme noch so angewinkelt und Ellbogen hoch, was das Ganze für mich sehr steif wirkend macht - und natürlich keine xBeine). Warum? Weil es eine sehr stabile Position ist: Hüfte dreht nur leicht mit, ist immer talorientiert, Hüfte immer geknickt. Das ist wirklch sehr stabil und man kriegt viel Druck auf die Kanten,a uch wenn die Abstimmung nicht perfekt ist!
Ausserdem ist es näher am Kurzschwingen und das ist in Übersee viel wichtiger als hier wg. Buckel.


Wegen Spitzen hoch: Hohe Kunst ist es nur, wenn es beabsichtigt ist. Hier ist es wohl noch ein Problem der Anpassung an den neuen (alten) Körperschwerpunkt oder einfach ein Fehler. Im gemütlichen carven sollte es für mich nicht vorkommen.

Zu den Kurzschwüngen:
Der Druck ist jeweils so rasch aufgebaut, weil ich mich im Schwung nicht recht ausstrecke (also nicht viel Weg habe, um die Beine zu beugen). Auch sind meine Schultern gebeugt, es wirkt irgendwie "geschlossen" - d.h. einfach nicht so ganz sicher und frei!

Übrigens finde ich, das ist schon Kritik, aber absolut im positiven Sinne und auch im Ton sehr angenehm! Ich bin sehr froh darum, jammer ich doch ständig, dass ich es mühsam finde, dass ich keinen Trainer mehr habe!

Martina
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Beitrag von Martina » 27.01.2005 20:09

Martina hat geschrieben:
rolf hat geschrieben:
Martina hat geschrieben:Aber zurück zu meiner Fahrt: Mich stört etwas anderes:
Es gibt nach der Auslösung jeweils einen Moment, wo der Ski zumindest nicht sauber auf der Kante ist.
@Martina
Habe dies auch gesehen. Könnte dies mit dem relativ schnellen Druckaufbau zusammenhängen? (meinte dies mit abrupt), muss auch nicht so sein, könnte aber. Eigentlich sollte ich solche Fernanalysen sein lassen... Gerade bei solchen Kurzschwungdetails
Uwe hat geschrieben:Ich habe auch gesehen, dass einmal die Skispitzen hoch gehen
@Uwe:
Wenn dies am Ende des Schwunges geschiet ist dies ja äussert interessant und "hohe Schule" aber dies wäre eigentlich einen seperaten Thread wert.
Ich meinte damit eigentlich die langen Kurven!
In den Kurzschwüngen beabsichtige ich nicht diese von Anfang bis Schluss zu carven! Wir hatten letztes Jahr mal die Diskussion darüber, was Kurzschwingen eigentlich ist. Mein Ansatz ist, dass ich versuche, über die Funktion der Ski zu fahren (d.h. diese zu nutzen), aber nicht immer voll auf der Kante zu sein.
Wegen dem Moment , in dem der Ski kurz von der Kante wegkommt: Vermutlich habe ich zu heftig versucht, etwas zu demonstrieren und dann glaube ich, dass der Ski ohne Erhöhung wirklich ein bisschen anders reagiert.
Wegen "taloffen": Ich bin vor ein paar Jahren noch sehr stark mitdrehend gefahren. Das geht natürlich immer noch. Es ist ein sehr schönes Spiel mit dem Gleichgewicht und fühlt sich prima an, wenn es funktioniert. Nur ist es so, dass es dann auch wirklich genau abgestimmt sein muss!
Ich habe in Canada gemerkt, dass ich meine Kurven "von oben nach unten" ausgelöst habe: Ich habe zuerst die Schulter reingedreht, dann Hüfte, Knie und schliesslich Füsse. Das erlaubt keine schnelle Reaktion und es wird instabil! WENN orientieren-drehen, dann mit dem GANZEN Körper gleichzeitig. Ich spreche im Unterricht auch praktisch nie mehr von den Schultern, wenn schon von der Hüfte, dann funktionieren die Beine unmittelbar.
Die Canadier fahren IMMER so wie auf dem Bild,das Urs rausgezogen hat (na ja, sie tragen die Arme noch so angewinkelt und Ellbogen hoch, was das Ganze für mich sehr steif wirkend macht - und natürlich keine xBeine). Warum? Weil es eine sehr stabile Position ist: Hüfte dreht nur leicht mit, ist immer talorientiert, Hüfte immer geknickt. Das ist wirklch sehr stabil und man kriegt viel Druck auf die Kanten,a uch wenn die Abstimmung nicht perfekt ist!
Ausserdem ist es näher am Kurzschwingen und das ist in Übersee viel wichtiger als hier wg. Buckel.


Wegen Spitzen hoch: Hohe Kunst ist es nur, wenn es beabsichtigt ist. Hier ist es wohl noch ein Problem der Anpassung an den neuen (alten) Körperschwerpunkt oder einfach ein Fehler. Im gemütlichen carven sollte es für mich nicht vorkommen.

Zu den Kurzschwüngen:
Der Druck ist jeweils so rasch aufgebaut, weil ich mich im Schwung nicht recht ausstrecke (also nicht viel Weg habe, um die Beine zu beugen). Auch sind meine Schultern gebeugt, es wirkt irgendwie "geschlossen" - d.h. einfach nicht so ganz sicher und frei!

Übrigens finde ich, das ist schon Kritik, aber absolut im positiven Sinne und auch im Ton sehr angenehm! Ich bin sehr froh darum, jammer ich doch ständig, dass ich es mühsam finde, dass ich keinen Trainer mehr habe! Also bitte weiter!
Ausserdem finde ich es gar nicht so schlecht, Videos einmal auch so "trocken" zu analysieren. Ich weiss ja in etwa, wie ich fahre und folglich, was davon typisch ist und was zufällig.

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