Liftfahren

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
hauzi
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Liftfahren

Beitrag von hauzi » 12.03.2004 22:38

Hallo,

ich komme gerade von der Steinplatte zurück. Herrliches Wetter und nichts los auf den Pisten.

Mir ist aufgefallen, daß es auf der Steinplatte keinen einzigen Schlepplift mehr gibt. Stattdessen habe ich mitbekommen, wie ein Skilehrer seinen Schülern (alle über 12 Jahre) die Benutzung des Sesselliftes ausführlichst erklärte, was ja auch nicht mal so schlecht ist. Wie sieht es aber anders rum aus? Lernt man das Schlepper-Fahren noch? Ich hab in diesem Winter einiges gesehen am Schlepper - vom verpaßten Bügel bis hin zum Hintergeschleifen in Bauchlage mit verzweifelten Festklammern am Bügel, weil man versucht doch noch den Berg irgendwie hochzukommen. Manche Situationen hatte da schon was von Harakira.

Wie seht ihr das?


Christoph

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Benna
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Beitrag von Benna » 13.03.2004 02:50

Hmm,

was willst du genau wissen? Natürlich sollte man Schlepplift fahren können, aber was soll ein Skilehrer in einem Skigebiet ohne Schlepplifte denn mit seinen Schülern machen?

Wenn die Leute ein paar Stunden auf den Latten gestanden haben ist Schleppliftfahren kein grosses Problem, wenn man mal von den paar Mörderschleppliften absieht, die es in einigen Gebieten gibt und die ich inzwischen echt lieb gewonnnen habe, da an solchen Liften kein Mensch fährt und man deshalb nie anstehen muss.

hauzi
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Beitrag von hauzi » 13.03.2004 10:21

Daß die Mörderschlepper Probleme machen ist klar, ich hab aber mittlerweile Erfahrungen gemacht, daß in Skigebieten die Schleppspuren mittags nachpräpariert werden, um die Trasse wieder zu glätten, da es manche an der kleinsten Unebenheit rauswirft. Ich hab immer den Eindruck, daß manche meinen das geht so lässig und leicht wie das Sessellift fahren und man kann alles andere dabei machen. Und das ganze wahrscheinlich aus Unwissenheit und zu wenig Erfahrung.

Christoph

ivan

Sessel- und Schlepplifte

Beitrag von ivan » 17.03.2004 23:15

Habe noch eine andere Perspektive. Auf dem Gr. Arber hat man alte Lifte abgeschafft und bringt das Skivolk praktisch nur mit einer Gondel und einem 6-Sessellift bergauf. Folge: Menschenmassen-Skilauf, Körper auf Körper beim Warten unten, während der Liftauffahrt, und kapazitätsbedingter reger Verkehr auf der Piste. Keine Abseits-Schlepplifte, die einerseits mehr „personal freedom“ bieten, andererseits meistens nicht so stark ausgelastet werden, da die meisten Leute die längste Beförderungsanlage mit der längsten Piste bevorzugen.
Auch zum SL- und teilweise auch RS-Training sind keine Schlepplifte und nur Sessellifte oder Gondeln u.ä. ein Ärger. Man will dabei schnell in den zwei Trainingsstunden hoch und runter, keine unnötigen, zeit- und kräfteraubenden Abfahrten und Traverse, auch der Transport von Stangen ist viel praktischer. Der Schwund von Schleppliften und der Trend „vom Boden in die Luft“ ist unaufhaltsam, ich sehe die verschwindenden Schlepper aber mit gemischten Gefühlen und manchmal direkt mit Bedauern.
Die Schlepplifte gelten als „unbequem“ und „anstrengend“ auch deshalb, weil 99 Prozent der Nichtrennläufer sich bei der Liftfahrt nicht auf die Stöcke lehnen. Auf diese Weise ist die Schleppliftfahrt für mich angenehmer als die meisten Sessellifte, wo der Sitz für Leute über 180 cm oft nicht passt, geschweige die abgetragenen Gummi-Fussstützen...

Rimmler
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Beitrag von Rimmler » 17.03.2004 23:34

Also
Schlepper + schlechte Spur + teilweise abschüssig + seitlich abfallende Spur + SNOWBOARD

ist für den allergrößten Teil ein Ding der Unmachbarkeit.

Ich selbst, komme mit meinem board fast überall sauber runter, aber in solchen Schleppern habe selbst ich meine allergrößten Probleme, wenn ich oben ankomme bin ich verkrampft.

Dass es immer weniger Schlepper gibt, liegt auch daran dass es mehr Boarder gibt und die einen grrßen Bogen darum machen und Sessel einfach schneller sind.

In Snowboardkursen wird Schlepplift fahren meisst noch erklärt ;)

Auf Skiern kann man im Schlepplift auch so ziemlich alles machen, von eincremen, einen Schokoriegel essen, sich von Schnee befreien,... beim Snowbaord theoretisch auch, aber meisst nur theoretisch

Martina
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Beitrag von Martina » 18.03.2004 07:21

Selbstverständlich lernt man Schleppliftfahren in der Skischule - insofern ein Schlepplift irgendwo in greifbarer Nähe ist. Meist ist das aber noch der Fall an einer Ecke...
Das Problem ist, dass es mit dem "lernen" im Kurs nicht getan ist: Man kann wohl erklären und zeigen wie es geht und meistens schaffen es auch alle einigermassen problemlos nach oben.
Bekanntlich ist das Liftfahren aber vor allem Uebungssache und nur mit etwas Routine wird man so richtig sicher darin. Diese Uebung kann auch der beste Skilehrer seinen Schülern nicht abnehmen. Und nur deswegen will man dann doch nicht den ganzen Tag auf der einzigen Schleppliftpiste des Gebietes verbringen!

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Beitrag von KOSTI » 18.03.2004 10:13

kleiner tip für skifahrer und boader die probleme mit dem schlepper haben: schnappt euch in der liftschlage nen rennläufer (od. so was ähnliches :P )und ihr werdet sehen, egal wie viel mühe ihr euch gebt aus dem lift zu fallen, es wird nicht klappen und wenn ihr dann mit dem versuch rauszufallen fertig seid, schaut mal wie euer nachbar im lift steht.... er hält sich nicht fest, lehnt relaxed auf den stöcken die er in den vorderbacken gesteckt hat, drückt die ski werde auseinander noch zusammen weder vor noch zurück sondern steht einfach relaxed da und pennt fast ein... so, jetzt einfach selber entspannen.... und siehe da, der schlepperschrecken ist vergangenheit :wink:

übrigens gibts einen schlepper der auch mich in angst und schrecken versetzt und das ist längfluh in saas fee.... 3km lang, 100höhenmeter... schon beim gedanken daran bekomm ich sohlenbrennen :evil:
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Beitrag von Gast aus der Schweiz » 18.03.2004 11:33

Ich mag Schlepplifte :lol: . Wie Kosti richtig schreibt; Entspannt am Bügel sein und nicht verkrampfen.
Die Schlepper haben nämlich auch einen grossen Vorteil:

Es gibt viele leute, die nicht gerne Schlepper fahren --> somit sind die Pisten dort fast immer leer :wink:

Gruss
AMOEL
Wally magic 157 cm
RTC 38er
RTC 28er (der Funcarver schlechthin :-)))
Dynastar Omeglass 63 152 cm
Tecnica Diabolo Magnesium
Salomon Mach2 Helm
Leki-Stöcke
alte Unterwäsche :-), uralte Skibekleidung Jg. 1967 :-)

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Beitrag von hauzi » 18.03.2004 11:56

@kosti:
Wie lange braucht man da, bis man auf dem Berg ist?

@ivan:
Die Folgen der Gondeln und Sessel im Arbergebiet sieht man ein paar Kilometer weiter am Hochficht. Dort fahren jetzt die Skifahrer aus dem Arbergebiet hin, damit sie noch vernuenftig Skifahren koennen. Wie sieht es eigentlich am Arber dann bei Sturm aus? Muss dann alles abgeschaltet werden? Waehrend der beiden schweren Foen-Stuerme im Februar im bayrischen Wald wurden ja Windgeschwindigkeiten von rund 120 km/h erreicht, so dass am Hochficht alle Sessellifte abgeschaltet werden mussten. Aufgrund der Schlepper hatten wir aber immer noch genuegend Pisten zur Verfuegung.

@Martina:
Du hast recht, dass es mit dem Lernen nicht getan ist, sondern, dass beim Schlepper eine gewisse Routine dazugehoert. Nur sind im Skigebiet Hochficht zur Zeit von den 8 Liften immer noch 6 Schlepper (davon einer erst vor dieser Saison neu aufgebaut), und man sieht trotzdem immer wieder diese Sachen. Von Mangel an Uebung kann man da nicht mehr sprechen.

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Beitrag von nicola » 18.03.2004 12:25

schlepplift tipps - unvollständige liste :wink: :
basic - schleppliftfahren nicht mit der geringsten andeutung von sitzgefühl verbinden.
in der vorstellung das bild entwickeln - "ich werde nicht geschoben, sondern gezogen"
die mittelstange (höchstens wenn überhaupt) ganz locker anfassen, niemals mit beiden händen.
gewichtsunterschiede austarieren - leichtere menschen müssen von der büglemitte etwas nach aussen rutschen, das gilt auch für alleinfahrende schwergewichte.
nicht auf die schleppspur schauen, sondern weit nach vorne.
bei unsicherheiten beim einsteigen keine scheu haben den liftwart um hilfe oder langsames tempo zu ersuchen.
zum anfangen möglichst einen gleich grossen/schweren partner suchen und wie kosti schon gesagt hat, einige male mit "guten" skifahrern mitfahren - davon profitiert man wirklich am meisten.
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