Innenski

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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nicola
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Innenski

Beitrag von nicola » 10.11.2003 11:21

nachdem holger im thema kurzschwünge nach tipps zum thema "mehr innenski belastung" gefragt hat, finde ich, das ist ein eigenes kapitel (wert).

@holger
sag mir mal was du bisher tust um mehr druck am innenski zu erlangen, was du gerne tun möchtest und wo es probleme gibt. ok?

nicola
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Carvi
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Innenski

Beitrag von Carvi » 10.11.2003 12:50

Hi Nicola,
danke für das neue thema :wink: .
Bei skiführung ohne schrittstellung müsste ein kippen des oberkörpers, bei etwa gestreckt gehaltenen beinen, eine belastung auf den innenski bringen. Ich glaube kuchler bezeichnet die gestreckte fahrweise als top-carven, wenn ich es richtig verstanden habe, meint damit aber nicht ursächlich ein fahren auf dem innenski.
Bei einer leichten schrittstellung ( ähnlich wie bei inlinern) reicht aus meiner sicht ein kippen richtung kurvenzentrum nicht aus, um den hauptdruck auf den innenski zu bringen, weil sich der körperschwerpunkt zwischen den versetzten skiern befindet und damit auch die kräft auf beide skier wirken. Um aus der schrittstellung den hauptdruck auf den innenski zu bringen, könnte man den oberkörper deutlich nach vorn mehr über den innenski / richtung kurvenzentrum bringen??
Ich glaube, dass auf deinem video auch so erkannt zu haben, bin mir aber nicht sicher, aber du kannst bestimmt viel mehr zu sagen :wink: .
gruss
holger

Peter Knallinger

Beitrag von Peter Knallinger » 10.11.2003 13:33

Hallo Nicola,
hallo Holger,

da würd ich mich gerne einklinken.
Komme zwar bis (gefühlsmäßig) 50/50 Belastung gut zurecht, aber je mehr ich versuche rein auf dem Innenski zu belasten, bekomme ich Probleme. Ich glaube das liegt an drei (zusammengehörigen) Gründen:

1. Der Steuerimpuls kehrt sich um
Beispiel: Fahre ich "aussenbelastet" und möchte eine engere Kurven einsteuern, kann ich durch mehr innenaufkanten des Aussenskis die Kurve gut "aussteuern". Was ja auch schon reflexartig in Fleisch-und-Blut übergegangen ist. Bei Innenskibelastung muß ich aber durch Aufkantänderung "nach außen" diese Kurve steuern. Also genau anders rum...

2. Der Schwerpunkt wandert
Bei der Aussenskibelastung habe ich immer noch das Gefühl über beiden Ski zu "stehen". Verlege ich die Hauptsteuerung auf den Innenski, wandert auch gefühlsmäßig der Schwerpunkt ausserhalb dieser (gewohnten) Ebene...

3. Die "Rückfallebene" fehlt
Bei reiner Aussenskiführung habe ich immer noch den Innenski als mögliche Stütze. zb. wenn der Ski wegrutscht usw. usf.. Fahre ich nur "innen", fehlt mir diese "Rückfallebene". Unsicherheit ist die Folge.

So. Das waren mal meine "Probleme".
Die schlechten Beschreibung(en) möge man mir verzeihen, ich denke aber jeder weiß so ungefähr was ich damit meine.

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WolliHood
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Schwerpunkt

Beitrag von WolliHood » 10.11.2003 14:53

Hallo,

@Carvi:

Der Peter hat es schon angedeutet, Dein Schwerpunkt ist nicht im Körper festgenagelt. Je nach Körperhaltung liegt er woanders. Im Extremfall, wenn Du sehr biegsam bist, kann er auch ausserhalb des Körpers liegen. Was Du in der Schräglage spürst, ist die Vektoraddition von Fliehkraft und Schwerkraft. Dieser Vektor zeigt von Deinem momentanen Schwerpunkt auf einen Punkt am Hang. Dieser muss innerhalb Deiner Standfläche liegen,seitlich gesehen also zwischen den beiden wirksamen Kanten, sonst haut's Dich weg.

Je enger und schneller ein Bogen ist, je stärker wirkt jede auch noch so kleine Gewichtsverlagerung oder direkte Druckveränderung (z.B. im Schuh, über die Zehen abrollen). Auch ist es oft schwierig, Ursache und Wirkung zu unterscheiden, da viele Variablen mitspielen. Kleinerer Radius = mehr Fliehkraft = stärkere Durchbiegung der Ski = kleiner Radius usw..

Nur so zur Anregung, letzlich hilft immer nur üben, üben, .. mache ich auch. :D

Gruss, WolliHood

Carvi
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Beitrag von Carvi » 10.11.2003 16:08

Hi Wollihood,
du hast natürlich recht. Die resultierende kraft setzt sich vektoriell aus zentrifugalkraft, hangabtriebskreft und schwerkraft zusammen. Ich bin aber davon ausgegangen, das die kurven weit ausgefahren werden, so wie martina es beschrieben hat, d.h. der neue schwung quasi in querfahrt eingeleitet werden. An dieser stelle wirken hangabtriebskraft und zentrifugalkraft quer zur fahrtrichtung und haben einfluss auf die recht-links-druckverteilung. Es bleibt dann die leichte schrittstellung und das bestreben, den hauptdruck auf den leicht nach vorn geschobenen zukünftigen innenski zu bringen. Soweit ich es sehe, müsste man, bei beibehaltung der leichten schrittstellung, den oberkörper nach vorn leicht richtung neues kurvenzentrum ziehen oder beugen um druck auf die aussenkante des zukünftigen innenski zu bringen...und bei einsetzen der "neuen" zentrifugalkraft sofort deutlich richtung neues kurvenzentrum neigen...oder mache ich da einen denkfehler ???
gruss
holger

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WolliHood
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Beitrag von WolliHood » 10.11.2003 16:50

Hallo Carvi,

die Hangabtriebskraft ist nur eine Komponente der Schwerkraft. Sie bringt Dich nur zum Kippen, wenn Du deinen Schwerpunkt aktiv über deine Standfläche hinausbringst. Die Fliehkraft wirkt nur, wenn Du dich auf einer Kreisbewegung befindet. Aber dann immer quer zur Fahrtrichtung. Fährst Du gerade aus, ist sie weg. Das was Du dann noch merkst, ist nur die instinktive Kompensation der Schräglage, damit Du nicht umfällst.

Wenn Du kurz vorm Ende des Bogens den Aussenski, z.B. durch vorschieben des Aussenskis wie Nicola es macht, entlastest, kippt Dich die Fliehkraft, wenn alles gut passt, in die andere Richtung.

Ich habe es bisher durch einen leichten Tiefschwung gemacht. Da ist es aber, für mich, schwierig die Belastung sofort auf den Inneski zu bekommen. Wie immer gibt es viele Bewegungsformen. Wenn man aber den Aussenski nach vorne bringt, müsste es eigentlich viel leichter sein.

Leider ist es in der Halle zur Zeit zu voll zum Experimentieren und wir sind erst im Januar wieder in den Bergen. :cry:

Gruss, WolliHood.

Carvi
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zentrifugal und sonstige kräfte ;-)

Beitrag von Carvi » 10.11.2003 18:23

@Wollihood,
sorry, hab ich wirklich ungeschickt formuliert. Ist schon klar, dass zentrifugalkraft immer quer zur fahrtrichtung wirkt. gemeint war, das an dem besagten punkt die richtung der zentrifugalkraft und die stets in richtung fallinie gerichtete hangabtriebskraft zusammenfallen.
gruss
holger

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Beitrag von nicola » 10.11.2003 19:23

@mathias & liebe "innenskifraktion",
wenn's recht ist, mische ich mich in die technische und physikalische diskussion erst später mit meinen emotionalen "eingabehilfen" für den innenski ein - bei mir brennt nämlich momentan der huat, wie man in good old austria so schön sagt... :cry:
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Beitrag von Carvi » 11.11.2003 00:07

Hallo Wollihood,
hab mir das nicola-video :wink: mal heruntergeladen. Dann kann man es mit quick time player manuell in einzelbilddarstellung durchschieben. Weil ich nicht so viel erfahrung wie die meisten hier habe, habe ich einige wesentliche punkte vorher übersehen:
der schrittwechsel erfolgt immer in tiefer position....fast zeitgleich mit dem schrittwechsel eine deutliche streckbewegung der beine wahrscheinlich stärker bei dem zukünftigen innenski ...quasi ein ziehen des oberkörpers über den neuen innenski richtung aussenkante, wodurch gleichzeitig die initialzündung für das durchbiegen des ski gegeben wird...danach wieder tiefe position...
naja, wenn nicola wieder etwas zeit hat wird sie meine schöne theorie vielleicht doch auflösen :wink: :wink: .
gruss
holger

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Beitrag von nicola » 11.11.2003 11:52

damit ich nicht ganz "ausfall'" :wink: hier eine kleine anregung:
[ externes Bild ]
der aussenski macht bei innenskibelastung natuerlich einen laengeren weg. das bedeutet, dass die spurbreite variieren muss. am kurvenende lasse ich den aussenski einfach nachkommen indem ich ueber die "grosszehenkante" des aussenskis einen ganz sanften ausloeseimpuls an der skispitze gebe. ich nenne das den ski "nachschlenzen" lassen.

wenn ich den aussenski einfach seinen weg fahren lasse, tu ich mich auch leichter mehr gewicht am innenski zu erzielen.

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