Kurvenradius bei Carving-Ski ??

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Carvi
Beiträge: 315
Registriert: 25.03.2003 23:45

Kurvenradius bei Carving-Ski ??

Beitrag von Carvi » 07.10.2003 16:30

Hallo,
Habe mal n paar fragen zum kurvenradius bei carving-ski:
1.) wie wird der radius, der in den technischen daten angegeben ist, in der praxis gemessen? (oder handelt es sich dabei um rechnerische angaben, die sich aus der jeweiligen konstruktion ergeben ?)
2.) durch welche fahrtechniken kann man den (angegebenen) radius verkleinern und gleichzeitig die kurven noch geschnitten fahren ??
3.) wie weit kann man den angegebenen radius durch geeigneten fahrtechnik drücken, und gleichzeitig die kurven noch geschnitten fahren (daumenwert) ?
hoffe, dass sich die experten nicht schon alle im ersten schnee tummeln, und nu keine zeit mehr für solche fragen haben :wink:
gruss
holger

KOSTI
Beiträge: 1802
Registriert: 08.06.2001 02:00
Wohnort: München

natürlicher radius

Beitrag von KOSTI » 07.10.2003 17:18

1.
der angegebene radius ist im normalfall der sogenannte "natürliche radius" er errechnet sich aus drei punkten durch die die kante des plan liegenden skis verläuft. d.h. aus den angaben der taillierung (vorne, mitte, hinten) und dem abstand der messpunkte zueinander kann der natürliche radius bestimmt werden. richtig ist die methode natürlich nur wenn die taillierung auch wirklich einem kreisausschnitt entspricht, ein circle od, ein rtc z.b. haben keinen kreisförmigen radius, d.h. der radius ändert sich über die länge des skis. hier entspricht die krümmung der funktion welche die taillierung beschreibt, dem (natürlichen) radius an der jeweiligen stelle.

2.
der radius wir in dem moment kleiner in dem man den ski unter belastung aufkantet, mehr aufkantwinkel = kleinere geschnittene kurve

3.
den natürlichen radius kann man durch aufkantwinkel und geeignete belastung/druckverreilung auf ca. die häfte evtl. sogar ein drittel drücken, wobei die fahrtlinie wohl kaum einem exaktem kreisausschnitt entsprechen wird, weil belastung (fliehkraft, hangabtriebskraft) und aufkantwinkel sich über den schwungverlauf unweigerlich ändern.
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

Carvi
Beiträge: 315
Registriert: 25.03.2003 23:45

@ KOSTI

Beitrag von Carvi » 07.10.2003 17:45

KOSTI,
danke für antwort ;-)) kannst du noch n paar tips zur druckverteilung geben ??
1.) richtig ist doch sicher, dass ein zentraler druck weniger bringt, als eine druckverlagerung nach vorn auf die schaufel ???
2.) was hältst du von der theorie, den grössten teil des gesamtdrucks bei engen kurven auf einen ski (z.B. aussenski) zu bringen, weil bei gleicher kraft sich ein ski weiter duchbiegt, als wenn sich die kraft auf beide ski verteilt.... oder besser doch gleichmässige druckverteilung anstreben????
3.) habe mir überlegt, dass ein kurzes kräftiges strecken der beine die ski kurzfristig weiter durchbiegt und die ski für einen augenblick in eine engere bahn zwingt. Durch die damit verbundene höhere zentrifugalkraft müsste die durchbiegung und der engere radius annnähernd gehalten werden, oder liege ich damit falsch ???
sorry , aber ich muss einfach alles wissen.. :wink: :wink: .
Gruss
Holger

KOSTI
Beiträge: 1802
Registriert: 08.06.2001 02:00
Wohnort: München

Beitrag von KOSTI » 07.10.2003 18:11

1.
hier muss man differenzieren, zu kurvenbeginn kann eine verlagerung zur schaufel hilfreich sein, extrem hohe fliehkräfte werden aber bei zentraler belastung optimal (von der unterlage) gehalten.

2.
das ist auch zu speziell um es pauschal zu beantworten. nur soviel, wenn ich extrem kleine kurven fahren will, fahre ich oft bis zur fallinie auf dem innenski und zwar deswegen um der bevorstehenden fliehkraft genug kurvenlage entgegen zu stellen.
tip für dich: lieber gleichmässige druckverteilung und das schnitzel vom mittagessen immer schön über den skiern halten....
und, kleine (geschittene) radien kommen in erster linie von großen aufkantwinkeln -> dicke platten, winzigkleine schuhe

3.
ja, das funktioniert, ist aber auch etwas komplizierter... denn was kommt nach dem strecken?
a) die massenträgheit des bewegten oberkörpers entlastet die ski wieder und
b) bist du nach dieser recht plötzlichen aktion auf mehr fliehkraft vorbereitet, sprich hast die richtige lage (vor/rück, innen/aussen).
hier kommt es wie immer beim fahren auf hohem level auf die dosierung und das timing an.
hin und wieder kann man dieses "nachdrücken" im rennlauf beobachten
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

Carvi
Beiträge: 315
Registriert: 25.03.2003 23:45

Beitrag von Carvi » 07.10.2003 18:25

Thanx KOSTI !!!!!! :wink:
gruss
Holger

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag