Schussfahrt mit Carving Ski

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Carvi
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Schussfahrt mit Carving Ski

Beitrag von Carvi » 04.09.2003 17:43

Hallo,
meine relativ stark taillierten allround-carver werden bei Schussfahrten etwas unruhig in der geradeausführung. Habe gehört, dass soll normal für taillierte ski sein, weil zwischen wendigkeit und geradeausführung wohl auch immer ein kompromiss bei der konstruktion der teile gefunden werden muß. Habe irgendwo gelesen, man soll beide ski zur stabilisierung leicht auf der innenkante belasten. Als einsteiger bin ich etwas skeptisch, was diese methode anbelangt, weil man am anfang noch nicht so das sichere feeling für kantendruck und effekt hat (ist bei mir zumindest so). Ein zuviel könnte ein tendenzielles zusammenlaufen der ski in den spitzen bedeuten. Ein langjähriger skifahrer hat mir empfohlen, bei schussfahrten immer nur die ski wechselweise leicht auf der innenkante zu belastet, dadurch zwar leichte schlangenfahrt, hatte aber das gefühl, das die führungsstabilität so deutlich besser ist. Was haltet ihr davon??? Gibts noch andere methoden??
Gruß Holger

freeriderin
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Beitrag von freeriderin » 05.09.2003 08:50

Hi Carvi,

aus meiner persönlichen Erfahrung ist das 'leichte Schlangenlinienfahren' eine prima Sache, um die Ski ruhig laufen zu lassen.

Eine weitere Möglichkeit ist in meinen Augen, in neutraler oder gebeugter zentraler Position auf dem Ski zu versuchen, Druck auf die vordere Fusshälfte auszuüben und damit die Skischaufel besser zu dirigieren. Ist na klar eher eine 'gefühlte' Sache - ausprobieren kann ja nicht schaden.

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Uwe
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Re: Schussfahrt mit Carving Ski

Beitrag von Uwe » 05.09.2003 09:12

Hallo Holger,
Carvi hat geschrieben: Ein langjähriger skifahrer hat mir empfohlen, bei schussfahrten immer nur die ski wechselweise leicht auf der innenkante zu belastet, dadurch zwar leichte schlangenfahrt, hatte aber das gefühl, das die führungsstabilität so deutlich besser ist.
Ich sach immer: Warum Schuß fahren, wenn leichte Bögelchen doch so viel schöner sind ... ich mach´s auch meist so, wie oben geschrieben.
Wenn´s aber "unbedingt Schuß sein muß", dann wäre halt dieses beidseitige nach innen Kippen der Ski die beste Lösung.
Mit dem Belasten der Schaufel wäre ich etwas skeptisch; wenn ich den Schaufeln etwas mehr Druch gebe und dann ein kleiner Hubbel kommt, verreißen die sofort (das kann dann nur ein sehr geübter Skifahrer korrigieren). Meiner Meinung nach wäre dann eine leichte Rücklage besser, weil die "lenkenden" Schaufeln ENTlastet würden.
Uwe

Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 05.09.2003 10:01

ich will hier keine Grundsatzdiskussion ausloesen, aber wenn man wirklich "Schuss" fahren will, dann faehrt man auf keiner Kante, ich versuche das zumindest immer, denn wenn ich Schuss fahre, dann mache ich das, weil ich nicht zu stark bremsen will. Und wenn man auf den Innenkanten dahinrutscht, dann bremst das schon. Ausserdem fuehle ich mich dabei auch nicht sicherer, als wenn ich versuche, nicht aufzukanten. Fuer Anfaenger mag sie Situation anders aussehen, besonders wenn sie die Winkelstellung ("Pflug") gewoehnt sind.

Ja klar, verhalten sich die Schi entsprechend unruhig, aber man gewoehnt sich doch schnell daran, und so lange man nicht mit einem Slalomcarver mit 120 km/h einen Hang runterbrettlt, sollte das ja kein Problem sein. Ist zum Teil natuerlich auch eine Materialfrage, wie schnell ein Schi bei gewissem Tempo "verschneidet", und wie lange man dann noch Zeit habe, um entsprechend zu korrigieren. Und wenn man eh relativ schnell dran ist, kann man sich ja ueberlegen, ob man nicht ev. doch kurven fahren moechte ;)

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Beitrag von Martina » 05.09.2003 19:07

Wenn, dann leichte Kurven: beide Ski auf rechte Kante, beide Ski auf linke Kante.
Bitte keine x-Beine... dann knallen die Ski ja gegeneinander und für die Ski ist es auch Gift.
Mit dem ganz flachen Ski kann man selbstverständlich grad runterfahren.
Leichte Richtungsänderungen können aber Sicherheit geben (und schulen das Gefühl dafür, wie der Ski reagiert)

Carvi
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Beitrag von Carvi » 07.09.2003 21:39

Hallo,
danke für antworten und übungsanregungen. Mein programm für den winter ist inzwischen so umfangreich, das der urlaub kaum ausreichen wird :wink: .
@martina
ich muss noch mal wegen skibelastung nachfragen (auch wenn nicht genau das thema). Im Skikurs haben wir den neuen schwung immer durch aufkanten und belasten des zukünftigen aussenski eingeleitet, innenski kurz entlasten, aber nicht anheben. Wenn sich alles stabilisiert hatte (neue richtung), auch mehr druck auf innenski. Die führung hatte aber immer der aussenski. Beim versuch, den schwung exakt mit beiden ski einzuleiten, haben sich die ski bös überschnitten und ich lag flach. Vielleicht habe ich auch einfach zu zaghaft den innenski belastet, wodurch sich der aussenski stärker durchgebogen hat und einen engeren radius gezogen hat (könnte ich mir so erklären). mit der aussenskiführung bin ich gut klargekommen. Was meinst du dazu?? Mache ich den fehler, gleichzeitiges aufkanten der skier mit gleichmässiger druckverteilung auf beide skier gleichzusetzen, was ja nicht zwangsläufig so sein muss (womit ich noch probleme habe)?? :-? . Würde mich über rat/empfehlung freuen. das ist n echter basic-punkt für mich.....
Gruß holger
Zuletzt geändert von Carvi am 08.09.2003 16:41, insgesamt 1-mal geändert.

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schuss in den ziehweg!!!

Beitrag von tommy_textilbremse » 08.09.2003 10:12

@Carvi: Wenn mal ein längerer ziehweg bzw flachstück oä. anstehen sollte, dann macht schuss fahren ausnamsweise mal sinn. Meiner bescheidenen erfahrung nach erlangt man ein deutlich höheres tempo durch fersendruck (rücklage). Druck im vorderen fussbereich (vorlage) bremst eher!!! Sind die ski sehr kurz oder sehr weich, so reduziert leichte innenkanten-belastung das flattern erheblich :-)
Ob du mit aussen- oder innenskibelastung fährst ist wohl eher situationsabhängig!!! Beide belastungsarten bewusst + gekonnt einzusetzen steht bei mir auf dem plan ;-)
Gruss aus köln
tommy
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schrittstellung

Beitrag von nicola » 08.09.2003 10:46

durch (leichte) schrittstellung kannst du ohne auf der kante zu fahren (dh. wirklich gleiten ohne zu bremsen) deine skis sehr ruhig fuehren, da du so deine auflageflaeche an der laengsachse vergroesserst.
lg
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Beitrag von Bernhard » 08.09.2003 14:43

tommy_textilbremse hat geschrieben:Meiner bescheidenen erfahrung nach erlangt man ein deutlich höheres tempo durch fersendruck (rücklage).
Ist IMO nur in seltenene Situationen zutreffend. "Ruecklage" (ich hoffe, wir verstehen das selbe darunter) ist im Vergleich zu einer zentralen Position ("Mittellage") recht kraefteraubend, da man mehr Haltearbeit leisten muss, i.d.R. mit den Oberschenkeln. Das kann man als staerkere Fliehkraefte misinterpretieren, bes. bei Hobby-Racecarvern, die denken, durch eine tiefe Position kombiniert mit leichter Ruecklage seien sie besonders schnell.

Es ist zwar so, dass der Kurvenradius durch mehr Druck am Schiende i. d. Regel groesser wird, aber wenn die Schaufel wiederum zu wenig Druck hat, dann ist die Kurve eben nicht mehr geschnitten. Klar kann man mit unterschiedlicher Belastung im Kurvenverlauf spielen, ist in vielen Situationen sogar recht sinnvoll, aber erfordert auch entsprechende Uebung. Generell eine Ruecklage einzunehmen halte ich fuer eher unguenstig, nicht nur weil das recht anstrengend ist, sondern v.A. weil man sich dadurch in den moeglichen Bewegungen einschraenkt und weniger Moeglichkeiten zur Korrektur als bei mittlerer Position hat. Und wir sind hier in einem Schussfahrt-thread, da kann ich einer generellen Ruecklage schon gar nichts abgewinnen, es sei denn, man faehrt durch eine Lacke oder über einen einen Buckel ;)

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Beitrag von Uwe » 08.09.2003 15:02

... dass die Rücklage beim Schußfahren mehr Geschwindigkeit bringt ist - glaube ich - wirklich nur ein "Märchen" ... außer - und da trifft es zu - bei nassem Schnee: Hier wird durch die Rücklage die Reibungsfläche verkleinert, wodurch auch die "Saugwirkung / Vakuum" unterm Ski verringert wird.
Uwe

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