Skifahren und richtiges Fallen
Skifahren und richtiges Fallen
Hallo,
traue mich bei den tollen Themen, die hier im Moment laufen, fast nicht zu fragen, aber wenn nicht hier, wo sonst ??. Also, beim Inliner-Training wird das richtige Fallen gezielt trainiert. Nun läßt sich das natürlich so nicht direkt auf das Skifahren übertragen. Meine Frage: Wird das Thema "Richtiges Fallen" , falls es das beim Skifahren überhaupt gibt, eigentlich in den Lehrplänen behandelt, bzw. was sollte man aus Eurer Sicht beachten, wenn man noch Zeit hat, irgendwie zu reagieren? Zusatzfrage: Im letzten Winter hat mir ein erfahrener Skifahrer gesagt, man soll die Schlaufen der Stöcke nicht ums Handgelenk machen (Verletzungsgefahr beim Sturz) wie seht Ihr das ??
OK, kein sonderlich motivierendes Thema..würde mich trotzdem über Antworten freuen .
Gruß Carvi
traue mich bei den tollen Themen, die hier im Moment laufen, fast nicht zu fragen, aber wenn nicht hier, wo sonst ??. Also, beim Inliner-Training wird das richtige Fallen gezielt trainiert. Nun läßt sich das natürlich so nicht direkt auf das Skifahren übertragen. Meine Frage: Wird das Thema "Richtiges Fallen" , falls es das beim Skifahren überhaupt gibt, eigentlich in den Lehrplänen behandelt, bzw. was sollte man aus Eurer Sicht beachten, wenn man noch Zeit hat, irgendwie zu reagieren? Zusatzfrage: Im letzten Winter hat mir ein erfahrener Skifahrer gesagt, man soll die Schlaufen der Stöcke nicht ums Handgelenk machen (Verletzungsgefahr beim Sturz) wie seht Ihr das ??
OK, kein sonderlich motivierendes Thema..würde mich trotzdem über Antworten freuen .
Gruß Carvi
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- Vorname: Martina
- Ski: Elan
- Wohnort: St. Moritz / Regensburg D
Offiziell wird nur "richtiges Aufstehen" gelehrt.
Das übe ich immer, mit Kinder wie mit Erwachsenen.
Stöcke nicht in die Schlaufen - das ist nicht dumm und abseits der Piste sogar recht wichtig (Stöcken können in einer Lawine wie ein Anker wirken). Der Nachteil ist, dass sie meist weit oben liegen bleiben und man dann zurücksteigen muss.
Ich habe mir überlegt, warum wohl richtiges Fallen beim skifahren nicht so recht gelehrt wird, bin aber zu keinem rechten Schluss gekommen.
Persönlich gebe ich meinen Anfängern jeweils den Tipp, wenn es unkontrolliert schnell werden sollte, sich nach möglichkeit auf die Seite fallen zu lassen. Es ist ziemlich gefährlich, sich auf die Skienden zu "setzen" - die Ski fahren dann nämlich immer noch weiter.
Beim skifahren fällt man auch nicht automatisch so viel wie z.B. beim snowboarden. Dort ist es ziemlich unvermeidlich.
Selber achte ich im Falle eines Sturzes eigentlich nur darauf, mich fallen zu lassen und allenfalls die Ski in die Luft zu kriegen, damit die Kanten nicht unkontrolliert greifen.
Wichtig ist mir, dass Gleichgewicht und gute Standposition gut gelernt werden - passt das, werden die Stürze massiv weniger.
Sehr oft (natürlich nicht immer) entstehen Stürze wegen zu hohem Tempo und schlechtem Gleichgewicht und unsicherer Grundposition.
Das übe ich immer, mit Kinder wie mit Erwachsenen.
Stöcke nicht in die Schlaufen - das ist nicht dumm und abseits der Piste sogar recht wichtig (Stöcken können in einer Lawine wie ein Anker wirken). Der Nachteil ist, dass sie meist weit oben liegen bleiben und man dann zurücksteigen muss.
Ich habe mir überlegt, warum wohl richtiges Fallen beim skifahren nicht so recht gelehrt wird, bin aber zu keinem rechten Schluss gekommen.
Persönlich gebe ich meinen Anfängern jeweils den Tipp, wenn es unkontrolliert schnell werden sollte, sich nach möglichkeit auf die Seite fallen zu lassen. Es ist ziemlich gefährlich, sich auf die Skienden zu "setzen" - die Ski fahren dann nämlich immer noch weiter.
Beim skifahren fällt man auch nicht automatisch so viel wie z.B. beim snowboarden. Dort ist es ziemlich unvermeidlich.
Selber achte ich im Falle eines Sturzes eigentlich nur darauf, mich fallen zu lassen und allenfalls die Ski in die Luft zu kriegen, damit die Kanten nicht unkontrolliert greifen.
Wichtig ist mir, dass Gleichgewicht und gute Standposition gut gelernt werden - passt das, werden die Stürze massiv weniger.
Sehr oft (natürlich nicht immer) entstehen Stürze wegen zu hohem Tempo und schlechtem Gleichgewicht und unsicherer Grundposition.
Richtiges Fallen
Die Frage ob richtiges Fallen im Skikurs gelehrt wird hab ich letztens einem Skilehrer gestellt, der war auch gleich bereit eine Privatstunde zu geben, aber in den offiziellen Plänen ist es wohl nicht vorgesehen.
Ich find es schon wichtig, 'gezielt' zu fallen, wenn die Situation, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr beherrscht wird. Dann ist m.M. ein bewußter Fall meist die sicherere Lösung als verzweifelt zu versuchen wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Dazu kommt ein psychlogischer Aspekt: viele Anfänger haben Angst vor dem Fallen (Blamage, Verletzungsgefahr). Diese Angst könnte mit einfachen Fallübungen abgebaut werden (auch als Trockenübung, nicht im Schnee).
Peter
Ich find es schon wichtig, 'gezielt' zu fallen, wenn die Situation, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr beherrscht wird. Dann ist m.M. ein bewußter Fall meist die sicherere Lösung als verzweifelt zu versuchen wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Dazu kommt ein psychlogischer Aspekt: viele Anfänger haben Angst vor dem Fallen (Blamage, Verletzungsgefahr). Diese Angst könnte mit einfachen Fallübungen abgebaut werden (auch als Trockenübung, nicht im Schnee).
Peter
Richtiges Fallen
Hallo Martina und Peter,
danke für Antworten
Bei meinen ersten Versuche auf Inlinern hat mir das gezielte Üben der Falltechnik sehr geholfen, die Angst vor einem möglichen Sturz abzubauen. Danach ging es auch mit dem Training viel flüssiger. War so ein psychologischer Nebeneffekt.
Beim Skilauf sehe ich eigentlich zwei mögliche Situationen. 1. Gleichgewicht gestört -> beim Inlinern heißt dann die 1. Devise: möglichst klein machen -> Schwerpunkt geht nach unten.. meist kann man es schon dadurch wieder einfangen, falls nicht, ist zumindest die Fallhöhe deutlich geringer. Den Sturz versuchen, in eine Rutschbewegung umzuwandeln. Der erste (natürliche) Reflex ist am Anfang häufig ein erschrockenes Aufrichten und es aus dieser Position zu versuchen wieder einzufangen, was meistens nicht klappt. Man versucht, diesen Reflex bewußt abzutrainieren.
Die 2. Situation beim Skifahren könnte eine Art Notbremse sein, also bewußtes Fallen, wenn es zu schnell geworden ist und man die Bremstechnik aus dieser Situation heraus noch nicht so sicher beherrscht, um nicht unkontrolliert zu stürzen.
Ich werde das "Richtige Fallen" mal als Trainingspunkt für die nächste Skisaison mit einplanen und Eure Anregungen einbauen .
Gruß Carvi
danke für Antworten
Bei meinen ersten Versuche auf Inlinern hat mir das gezielte Üben der Falltechnik sehr geholfen, die Angst vor einem möglichen Sturz abzubauen. Danach ging es auch mit dem Training viel flüssiger. War so ein psychologischer Nebeneffekt.
Beim Skilauf sehe ich eigentlich zwei mögliche Situationen. 1. Gleichgewicht gestört -> beim Inlinern heißt dann die 1. Devise: möglichst klein machen -> Schwerpunkt geht nach unten.. meist kann man es schon dadurch wieder einfangen, falls nicht, ist zumindest die Fallhöhe deutlich geringer. Den Sturz versuchen, in eine Rutschbewegung umzuwandeln. Der erste (natürliche) Reflex ist am Anfang häufig ein erschrockenes Aufrichten und es aus dieser Position zu versuchen wieder einzufangen, was meistens nicht klappt. Man versucht, diesen Reflex bewußt abzutrainieren.
Die 2. Situation beim Skifahren könnte eine Art Notbremse sein, also bewußtes Fallen, wenn es zu schnell geworden ist und man die Bremstechnik aus dieser Situation heraus noch nicht so sicher beherrscht, um nicht unkontrolliert zu stürzen.
Ich werde das "Richtige Fallen" mal als Trainingspunkt für die nächste Skisaison mit einplanen und Eure Anregungen einbauen .
Gruß Carvi
Im Skilehrplan BASIC (DSV, DSLV) steht sogar was übers stürzen drin.
Hab ihn extra aus dem Regal genommen und nachgeschaut:
Gehört zum Thema "Basisaufgaben -unabdingbare Voraussetzungen":
Es wird so beschrieben, dass man aus der Schrägfahrt mit den Anfängern üben soll, sich nach hinten, innen (Bergseite) abzusetzen (sich also neben den Ski in den Schnee zu setzen). Kann man sich jetzt hoffentlich auch ohne Bild irgendwie vorstellen
Was man jedoch machen soll, wenn es einen richtig zerbröselt, steht aber glaube ich auch nicht im Lehrplan...
Hab ihn extra aus dem Regal genommen und nachgeschaut:
Gehört zum Thema "Basisaufgaben -unabdingbare Voraussetzungen":
Es wird so beschrieben, dass man aus der Schrägfahrt mit den Anfängern üben soll, sich nach hinten, innen (Bergseite) abzusetzen (sich also neben den Ski in den Schnee zu setzen). Kann man sich jetzt hoffentlich auch ohne Bild irgendwie vorstellen
Was man jedoch machen soll, wenn es einen richtig zerbröselt, steht aber glaube ich auch nicht im Lehrplan...
Fallen leicht gemacht.
Hallo, ich habe früher mal Handball gespielt. Position Kreisläufer: da war Fallen beim/nach dem Wurf normal. Daher wurde es geübt. Vor 3 Jahren (mit 38) habe ich dann mit Ski fahren begonnen. Drei Kurse in den Alpen waren es bisher (klassisch, kein Carven). Das Training vom Handball hat mir hier am Anfang sehr geholfen. Über die Schulter auf den Rücken abrollen. Kopf sofort hochziehen, damit mit man auf harter Piste keine Schläge an den Kopf bekommt. Dann die Beine hoch, sich wieder orientieren und "bremsen", sobald es möglich ist. Die "Textilbremse" greift meist recht gut.
Besser ist aber: Sturz vermeiden. Beim klassischen Ski fahren hilft (mir) da eine beherzte Vorlage.
"Runter kommen sie alle
"
Besser ist aber: Sturz vermeiden. Beim klassischen Ski fahren hilft (mir) da eine beherzte Vorlage.
"Runter kommen sie alle
"
Thanx Ice ,
ja, das scheint aus der Schrägfahrt gut zu sein, wahrscheinlich auch nicht nur aus der Schrägfahrt. Ich glaube, es ist auch wichtig, das man an steileren Hängen die Ski möglichst schnell quer zur Fallinie und talwärts bekommt, wenn die Bindung nicht schon vorher ausgelöst hat, was so ja passen würde.
Gruß
Carvi
ja, das scheint aus der Schrägfahrt gut zu sein, wahrscheinlich auch nicht nur aus der Schrägfahrt. Ich glaube, es ist auch wichtig, das man an steileren Hängen die Ski möglichst schnell quer zur Fallinie und talwärts bekommt, wenn die Bindung nicht schon vorher ausgelöst hat, was so ja passen würde.
Gruß
Carvi
Ich habe während eines Lehrgangs vom DSLV letztes Jahr "fallen" gelehrt bekommen So wie es auch im Lehrplan Basic beschrieben wird.Die Technik ist genau die,die Martina beschrieben hat:Seitliches nach hinten absitzen
Ich habe es noch nicht als Übung in den Anfängerkursen eingebaut,sonst sitzen die Herrschaften,die Geschwindigkeitsängste haben noch mehr auf ihrem "südlichen Ende" im Schnee Ich erwähne es an passender Stelle aber immer mal wieder
Beate
Ich habe es noch nicht als Übung in den Anfängerkursen eingebaut,sonst sitzen die Herrschaften,die Geschwindigkeitsängste haben noch mehr auf ihrem "südlichen Ende" im Schnee Ich erwähne es an passender Stelle aber immer mal wieder
Beate
Schuld sind sowieso immer die anderen, oder die Piste ....
Hi
Ich muß mich doch noch mal zu Wort melden: mit "seitlich nach hinten absitzen" ist es nicht getan.
Ich sehe 3 Aspekte oder Phasen
1. Vor dem Fall: Erkennen der Situation, daß ein Fall die beste oder letzte Lösung ist, also nicht versuchen des Gleichgewicht zu erlangen und inszwischen unkontrolliert in die Gegend zu fahren. Sich fallen lassen, das heißt auch die Scheu/Angst vor dem Fallen zu überwinden, die evtl anfangs vorhanden ist.
2. der Fall an sich: Hier ist das seitlich nach hinten absitzen sinnvoll, sofern es die Situation zuläßt, vielfach geht das aber nicht (mehr), so daß man sich auf Reflexe (einrollen, Beine hoch, Stöcke weg) verlassen muß, das gelingt aber nur nach entsprechenden Übungen. Wie muß ich mich sinnvollerweise nach dem Sturz beim Abrutschen am Hang verhalten, wie kann ich das Rutsche abbremsen.
3. nach dem Fall/Sturz: Überlegen wie kam es dazu, was hab ich falsch gemacht, was hätte ich anders machen müssen.
Hier ist vielleicht auch der Hinweis auf korrekte Bindungseinstellung angebracht, evtl Helm.
Ich will damit nur sagen, daß bestimmte Situationen, zumindest gedanklich trainiert/durchgespielt werden sollten, um besser vorbereitet zu sein, siehe auch Sicherheitstraining für Autofahrer.
Peter
Ich muß mich doch noch mal zu Wort melden: mit "seitlich nach hinten absitzen" ist es nicht getan.
Ich sehe 3 Aspekte oder Phasen
1. Vor dem Fall: Erkennen der Situation, daß ein Fall die beste oder letzte Lösung ist, also nicht versuchen des Gleichgewicht zu erlangen und inszwischen unkontrolliert in die Gegend zu fahren. Sich fallen lassen, das heißt auch die Scheu/Angst vor dem Fallen zu überwinden, die evtl anfangs vorhanden ist.
2. der Fall an sich: Hier ist das seitlich nach hinten absitzen sinnvoll, sofern es die Situation zuläßt, vielfach geht das aber nicht (mehr), so daß man sich auf Reflexe (einrollen, Beine hoch, Stöcke weg) verlassen muß, das gelingt aber nur nach entsprechenden Übungen. Wie muß ich mich sinnvollerweise nach dem Sturz beim Abrutschen am Hang verhalten, wie kann ich das Rutsche abbremsen.
3. nach dem Fall/Sturz: Überlegen wie kam es dazu, was hab ich falsch gemacht, was hätte ich anders machen müssen.
Hier ist vielleicht auch der Hinweis auf korrekte Bindungseinstellung angebracht, evtl Helm.
Ich will damit nur sagen, daß bestimmte Situationen, zumindest gedanklich trainiert/durchgespielt werden sollten, um besser vorbereitet zu sein, siehe auch Sicherheitstraining für Autofahrer.
Peter
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