Taloffen / Innenlage ... @tommy

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Kathrin
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Taloffen / Innenlage ... @tommy

Beitrag von Kathrin » 14.05.2003 16:31

Hey tommy,

will hier noch etwas zu deinen Erfahrungen im Bezug auf Skilehrer sagen ;)

Ich sage meinen Schülern nie "das war jetzt ber total falsch" es war halt nicht das was ich ehen wolte, aber es war auch ok, versuch es aber doch einmal so.
Wir lehren das Alpine grundverhalten mit dem Taloffenen oberkörper und ich finde es gut so wie es ist.
Viele meiner Gäste dieses Jahr waren der Meinung die Innenlage sei viel einfacher zu fahren. Nach kurzen umstellungsschwierigkeiten jedoch haben sie eingesehen das es nicht so ist.
Ich habe sie nicht in die Form gezwungen sondern ihn über Aufgaben versucht zu zeigen das es eifnacher ist.
Und ganz ehrlich!
Bis auf die großen im Rennsport fährt niemand mit innenlage, weil da hältst du die Kräfte des tempos gar nicht mehr.
Wenn einer mit innenlage zum tor kommt, den hauts raus, da kannst dir sicher sein.
Ich kann gerne ein Foto mit bringen, von dem du sagst totale Innenlage und ich werde dir beweisen das es keine ist ;)

Freu mich schon auf dienstag :wink:
kathrin

Martina
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Beitrag von Martina » 14.05.2003 16:46

1.
Was ist mit "taloffenem Oberkörper"gemeint?
- soll der Oberkörper, d.h. die Schultern gegen das Tal gedreht werden?
oder
- soll der Oberkörper, d.h. die Schulter gegen das Tal gekippt werden (Oberkörper bleibt dann in Fahrtrichtung)

Beides hat total verschiedene Auswirkungen!


2.
Wie hast du ihnen gezeigt, dass die Innenlage nicht einfacher ist?
und
Warum ist das so?

3.
Um welches Niveau / welche Formen ging es (gerutschter Parallelschwung/geschnittener Parallelschwung / Kurzschwingen... )

Martina
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Beitrag von Martina » 14.05.2003 18:41

Uwe, kannst du den Titel dieses Themas bitte in "Taloffen" statt "Talofen" ändern? Es geht hier ja nicht um eine Heizung, die im Tal unten steht :wink:
Danke!

und auch danke dass du die Beiträge ins richtige Forum gestellt hast!

Kathrin
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Beitrag von Kathrin » 14.05.2003 21:06

hi Martina,

hoffentlich kann ich das jetzt so ausdrücken wie ich das meine, und wie es gelernt wird *schwitz*

Taloffen meint, ganz einfach, das die Bergseite des Körpers etwas weiter von ist und der Oberkörper ab der Hüfte nach vorn-seitwärts gebeut ist auf keinen fall GEDREHT!!!
(Zur Erklärung: am Berg mit der Berghand den Stock grde nach vorn geben und mit der Talhand den anderen Stock im 90° Winkel dazu richtung Tal zeigen lassen. Auf etwa 45° sollte dann der Oberkörper sein und dann noch leicht gebeugt (hier auch Sprung und Knie gelenke) hoffe das hat jetzt einer kapiert :oops: )
Es geht aber hier nicht nur um die Schulter, diese sollte aber weiter vorn sein als die Talschulter... (hilfe ich muss das zeigen ;) )

wie ich ihnen das gezeigt habe?
Erst sind wir mal nur auf dem innenski gefahren -> resultierende innenlage
Folglich kam dann der Außenski dran-> plötzlich fiel keiner mehr..
Schrägfahrten auf der Kante, bei denen gespielt werden sollte mit innen und Außenlage.. Echo der Gruppe: Außenlage (also gutes AF) macht es wesentlich leichter

Das Gruppenniveau entsprach etwa einer 2er Gruppe.
Themenstellung war für die Woche, aufgrund des schlechten Schnees beginn Racecarven, geschnittene Schwünge.
Im Kurzschwingen bleibt der oberkörper eher neutral und nur die Beine arbeiten ;)

LG
Kathrin *die besser nix mehr sagen sollte*

ThomasLatzel
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Taloffen etc ..

Beitrag von ThomasLatzel » 14.05.2003 22:36

Liebe Kathrin,

Innenlage und Taloffen widersprechen sich gar nicht grundsätzlich, sind aber für verschiedene Situationen nützlich. In der Schrägfahrt habe ich "Taloffen" eine gute Stabilität. in der Kurve mit Taillierten Ski nur mit viel mehr Kraft und "Körperkraffdreh" (sorry, muß ich hier mal so überspitzt sagen), als mit "Innenlage".
Wenn ich die Ski kante und mich in Richtung Kurve neige, dann geht der Ski automatisch "herum", die Fliehkraft hält meinen Körper in einer stabilen Position (je nach Tempo bei oder weniger Neigung), ich brauche wenig Kraft und habe mit meinen Gelenken einen optimalen Bewegungsspielraum für Ausweicher, Korrekturen, Radius- und Richtungsänderungen etc.
Im anderen Fall, "Taloffen" durch die Kurve, verdrehe ich den Körper gegen die natürliche Bewegung, schränke meinen Spielraum ein, belaste die Gelenke mehr als nötig und gerate in eine nur mäßig stabile Position.
Es sei denn, ich habe die falschen Ski: zu lang und mit schlechter Funktion. Dann muß ich diese gravierenden Mängel durch Anleihen an die alte Skitechnik ausgleichen.
Ich spreche hier nicht vom Innenskischwung versus Außenskischwung. Das ist ein anderes Thema. Es geht um die Körperhaltung in der Kurve.
Taloffen um die Kurve ist etwa wie mit falsch herum eingeschlagenem Fahrradlenker um die Kurve. Das geht bei ausgefeilter Technik auch irgendwie. Ist aber unnatürlich, instabil und unnötig kompliziert :D
Gruss, Thomas - P.S. In der Kürze liegt die Würze

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Beitrag von Uwe » 14.05.2003 23:17

Martina hat geschrieben: Uwe, kannst du den Titel dieses Themas bitte in "Taloffen" statt "Talofen" ändern? Es geht hier ja nicht um eine Heizung, die im Tal unten steht :wink: ...
;-) ... wenn ich Dich nicht hätte ... Du passt wenigstens auf ;-)

Zum Thema "TaloFFen" :D ... das hatten wir hier auch schonmal:
viewtopic.php?p=11180#11180
Zuletzt geändert von Uwe am 14.05.2003 23:19, insgesamt 1-mal geändert.
Uwe

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Beitrag von Kathrin » 14.05.2003 23:17

Hi thomas,

so beim lesen deines Posts kam mit mein Ausbilder in BwL in den Kopf "mach den Leuten, die so um die Ecke gehen mal klar, das es beim Skilaufen anders geht.."
ihr habt also alle mit einander ercht und doch bin ich der Meinung das es nicht Ok mit Innenlage zu fahren.
Ich denke, das ich ein recht gutes Fahrverhalten habe (heißt jetzt nicht mehr grundverhalten) und ich brauche sicherlich genau so wenig Kraft wie andere auch, vielleicht sogar weniger.
Lange genug bini ch mit Innenlage durch die Kurven gefahren, bis mal ein kluger Kopf anfing mit mir das Alpine Fahrverhalten zu erläutern und auf zu bauen. Hey, seit dem ist alles wesentlich einfacher!

Zum Kinderunterricht: Ich unterrichte meine Kinder unbewusst. Mir! ist es egal wie sie um die Kurve kommen, zählen tut das erfolgserlebnis! (ich mache es bei den Anfängern auch so!!). Sicher amche ich viele Bewegunsaufgaben für das Fahrverhalten, aber ich fahre auch viel frei, weil nur so können grade Kinder lernen.
Theorie und Praxis..weit entfehrnt und doch nahe zusammen.

Lieben Gruß
Kathrin

ThomasLatzel
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Innenlage ...

Beitrag von ThomasLatzel » 14.05.2003 23:43

Liebe Kathrin,

wahrscheinlich meinen wir beide gar nicht dasselbe, wenn wir von "Innenlage" sprechen. Ich freue mich auf das Camp, weil wir (alle, die kommen) dann mal nicht nur Worte, sondern auch Erfahrungen, Bewegungen etc. miteinander austauschen können. Schade, daß es nicht schon nächtste Woche ist ... :cry:
Obwohl: Vorfreude ist auch schön ! :lol: :P :D
Gruss, Thomas - P.S. In der Kürze liegt die Würze

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Beitrag von Uwe » 15.05.2003 00:25

´n Abend,
erklärt doch mal bitte, was ihr mit "Innenlage" meint ...
Uwe

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Beitrag von Martina » 15.05.2003 09:32

Kathrin, ich verstehe nicht ganz:

Erst sagst du, der Oberkörper soll nicht gedreht werden,
dann aber
- die Bergseite des Körpers weiter vorn ist (das ist gedreht)
- die Berg- und Talhand 90Grad zueinander stehen (geht der Körper mit der Bewegung mit, so ist er gedreht)

geknickt wäre:
Achse durch beide Füsse / beide Knie / Hüfte ist parallel
Schulter ist nach aussen abgeknickt
Ich denke, das beschreibst du als "Aussenlage", habe ich recht?


Über den Knick haben wir diesen Winter schon ausführlich diskutiert.
Er gibt Stabilität.
Fährt man nur mit Kippen (nennst du das Innenlage? Ganzer Körper ohne Knick nach innen liegen?), so braucht man viel mehr Balance, die Abstimmung zwischen Tempo und Position muss stimmen.
Wenn es stimmt ist es ein super Gefühl.
Stimmt es aber nicht, ist es sehr instabil. Und dann eben, kann man um zu stabilisieren, den Oberkörper abknicken.


Skischüler finden es übrigens immer leichter, wenn es ihnen der Skilehrer suggestiv zeigt. Das ist kein Vorwurf, das machen wir alle (unbewusst).

All deine Ausbildner predigen dir jetzt schon einige Zeit, dass es so leichter geht. Du kannst gar keine andere Meinung entwickeln und du sollst es vielleicht jetzt auch nicht, wenn du dein Prüfungen bestehen willst.

Ich habe das diesen Winter extrem gemerkt, als ich plötzlich vom Schweizer ins Canadische System kam:
Dinge, die ich immer mit den Gästen probiert habe und gefragt habe: was geht besser? Und sie mir die von mir erwartete Antwort gaben, die waren plötzlich in Frage gestellt. Und ich habe gemerkt: Auch ich habe gelernt, dass es so besser geht, es aber nicht mehr immer probiert.
Sehr oft sind die Gäste gar nicht in der Lage, die Bewegung unterschiedlich auszuführen... hmmm... da wurde es schwierig und auch spannend! Und wie schon an andere Stelle erwähnt:
Eine sehr wichtige Fertigkeit des Skilehrers ist die Analyse. Banal heisst das: genau hinschauen. Sich bewusst werden, was macht der Schüler. Macht er es immer oder nur grad bei dieser einen Kurve. Wenn es nicht wie üblich ist - warum macht er es? Ist es funktionell oder bringt es nicht oder ist es ineffizient oder... Kann er die Bewegung nicht anders ausführen? Ist es ein mentales Problem?
Was könnte er machen, damit die Bewegung anders herauskommt?
Soll ich ihm etwas vorzeigen, etwas erklären, eine mechanische Hilfe benützen, ein Bild?
etc.etc.
Diesen Vorgang nennen wir beobachten/beurteilen/beraten
und das ist eigentlich die hohe Kunst des Skiunterrichts.

Deine Übung mit dem Einbeinfahren verstehe ich nicht, vor allem nicht, warum dort bewiesen wird, dass ein gegendrehen helfen soll.

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