Schmerzen in den Oberschenkeln und Angst vor Kontrollverlust

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Bastmast89
Beiträge: 3
Registriert: 20.02.2024 19:56
Vorname: Rainer-Bastian

Schmerzen in den Oberschenkeln und Angst vor Kontrollverlust

Beitrag von Bastmast89 » 20.02.2024 20:20

Hallo,

Kurz zu mir: 34 Jahre alt, das erste mal auf Skiern stand ich im Skilager so mit 13. Dann lange gar nicht mehr bis ich mit 18 zumindest so 2x3 Tage im Jahr fahren war. Das dann bis vor etwa 8 Jahren so gehandhabt.
Sicherlich nie “schön” gefahren, aber mit einigermaßen Tempo rote Pisten runtergekommen. Auch schwarze habe ich mich getraut und hat auch geklappt.

Letztes Jahr war ich dann nach 7 Jahren Pause mal wieder Skifahren, nach der ersten roten Abfahrt hatte ich Muskelschmerzen ohne Ende und überhaupt kein Gefühl von Kontrolle. Mir taten einfach meine Beine weh und der SpaßFaktor war 0.

Vor zwei Wochen war ich jetzt 5 Tage Skifahren, hab mir 2x2 Stunden einen Privatlehrer genommen. Er hat mir klargemacht, dass mein Oberkörper viel zu stark auf der Bergseite hängt. Nachdem er mir gezeigt hat wie es richtig geht meinte er, dass meine Technik ziemlich gut aussieht.
Trotzdem hatte ich ziemlich schmerzende Beine nach den zwei Stunden.

Die übrigen Tage bin ich dann allein (bzw. mit meiner Frau) gefahren. Solange die Piste nahe am “Idealzustand” ist und ich mich auf das gelernte konzentriere komme ich gefühlt deutlich sicherer runter.
Sobald jedoch irgendwas - noch so kleines - ist (Schneehaufen, matschiger), verkrampfe ich total und hab einfach nur noch Schmerzen in den Beinen und auch in den Fußsohlen.

Außerdem bin ich total empfindlich wenn der Skier mal nicht sofort reagiert oder irgendeine unerwartete Bewegung macht. Sofort werd ich panisch, reiß den Ski rum und brems ab.

Je mehr ich mich drauf konzentrier was mir der Skilehrer beigebracht hat, desto besser klappt es - aber auch nur wenn die Piste noch in einem top Zustand ist.

Etwas Tempoerhöhung trau ich mir auch nicht mehr zu (außer im ganz flachen), sofort kommt die Angst vor Kontrollverlust, dass der Ski nicht mehr das macht was ich will, dass es mich zerlegt…

Was meint ihr wie ich das am besten wegbekomme? Warum hab ich überhaupt plötzlich so eine Angst davor? Ich würde so gern wieder mit dieser Leichtigkeit die Piste runter und Spaß dabei haben 😔

In zwei Wochen geht es wieder zum Skifahren für 2,5 Tage. Ich freu mich drauf und trotzdem schwebt eine gewisse “Panik” mit 😔

Danke schon mal für eure Antworten!

Bergwuid
Beiträge: 48
Registriert: 12.11.2023 18:16
Vorname: Ludwig
Ski: Stöckli SX / Völkl Deacon 79 Atomic G9
Skitage pro Saison: 30

Re: Schmerzen in den Oberschenkeln und Angst vor Kontrollverlust

Beitrag von Bergwuid » 21.02.2024 19:50

Hallo,

Was dein Angstproblem angeht kann ich dir zwar bestätigen dass es normal ist aber eine richtige Lösung habe ich leider nicht.
Die meisten Menschen haben wenn sie jung sind weniger Angst, was auch oft daran liegt dass sie weniger nachdenken und Ihnen ein Grund fehlt Angst zu haben. Dazu kommt dass man natürlich nicht so viele schlimme Dinge erlebt hat oder davon gehört hat, wenn man als Kind noch nie auf die Herdplatte gefasst hat, hat man davor auch keine Angst. Wie auch andere habe ich natürlich auch die Herdplatte anfassen müssen egal was die Eltern gesagt haben. Erst danach wollte ich Sie nicht mehr anfassen und hatte vor Ihr Angst /Respekt.
Was genau der Grund dafür ist dass du dieses Gefühl jetzt hast könntest nur du oder ein sehr guter Psychologe sagen. Vllt hast du wie auch ich, auf deinem Handy in letzter Zeit täglich mehrere Berichte wer auf welchem Berg schon wieder verunglückt ist und dies unterbewusst eingebaut, oder du hast jetzt Kinder, usw. Ich z.b habe den größten Respekt vor Tiefschnee weil es mich da am meisten auf die Nase haut, ich fahre also nur an perfekten Tagen abseits und lasse den Rest.
Leider hat jeder seine eigene Art mit Angst umzugehen, deswegen kann ich dir da nicht eine Antwort geben die es lösen wird.
Was ich aber sagen kann ist dass du dich nicht in eine Richtung drängen musst, fahr in der Geschwindigkeit die dir passt und wo es dir gefällt. Denk daran dass du jede Piste im Notfall runter rutschen darfst/kannst.

Was dein anderes Problem angeht kann ich vllt etwas besser helfen. Fangen wir mit den Fußsohlen an, mögliche Ursachen sind:
Du hast zu große Schuhe und versuchst dann Unterbewusst/bewusst dich in die Schuhe rein zu krallen. Kann aber auch durch die Angst bei passenden Schuhen vorkommen. Um gleich hier zu bleiben kann es auch sein dass deine Schuhe irgendwo drücken, logischer wäre aber einer der anderen beiden Punkte wenn du dieses Problem beim Skiunterricht nicht hast. Du musst selbst wissen ob der Schuh passend ist oder du dich reinkrallst.

Was die Oberschenkel angeht, ist es wie du geschrieben hast deine Fahrtechnik. Interessant wäre es was dir dein Lehrer gesagt und gezeigt hat, aber mit den gegebenen Informationen versuche ich es mal zu beantworten.
Als Anfänger/Kraftskifahrer hatte ich ein sehr gutes Gefühl auf perfekten Pisten. Ich habe den Ski einfach in der Kurve rüber gerissen, waren die Verhältnisse gut konnte ich so bis 16.00 fahren. Kam Neuschnee/Eis oder Sulz ins Spiel waren nach 2-3h meine Oberschenkel platt. Man hätte mir auch 2 Stücke Holz unter die Füße geben können, hätte keinen Unterschied gemacht.
Diese Schneeverhältnisse sind einfach anstrengend.
Hier hat mir geholfen dass ich einfach viel gefahren bin und langsam Verstanden habe wie man Kraftsparender Ski fahren kann. Z.b die Skispitze benützten/weniger in Rücklage fahren oder den Radius des Skis zu nützten und ruhiger zu werden.
In letzter Zeit war in meinen Skigebieten sehr oft schon um 9.00 Uhr Sulz vorhanden und Buckelpisten waren auch nicht schwer zu finden. Im Moment kann ich bis 15.00 Uhr auch auf solchen Pisten voll Gas fahren ohne Probleme zu haben. Mein Rat wäre es auch hier Spaß zu haben und aufzuhören wenn es nicht mehr geht.

Einen Tipp hätte ich evtl. noch aber hier kann ich nicht versprechen ob es nur mir hilft oder allgemein angewandt werden kann, immerhin bin ich kein Ski Profi oder Lehrer.
Wenn ich solche Verhältnisse habe oder erschöpft bin fahre ich gerne den Skilehrerschwung, ich versuche diesen so gut ich es kann nachzufahren. Richtig gefahren ist man dann zwar nicht schnell aber es gibt mir ein sehr gutes Gefühl. Wie gesagt mir hilft es und es macht mir auch Spaß.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

Mit freundlichen Grüßen

Benutzeravatar
Commander57
Beiträge: 455
Registriert: 08.02.2014 08:31
Vorname: Frank
Ski-Level: 000
Wohnort: 54.462297, 9.940804

Re: Schmerzen in den Oberschenkeln und Angst vor Kontrollverlust

Beitrag von Commander57 » 22.02.2024 06:46

Moin!
Wie sieht es denn überhaupt mit Sport aus? Hast du dich entsprechend vorbereitet?
Wenn nicht, würde ich da ansetzen und Kraft und Kondition aufbauen.

Gruß
Frank

Benutzeravatar
Commander57
Beiträge: 455
Registriert: 08.02.2014 08:31
Vorname: Frank
Ski-Level: 000
Wohnort: 54.462297, 9.940804

Re: Schmerzen in den Oberschenkeln und Angst vor Kontrollverlust

Beitrag von Commander57 » 22.02.2024 06:49

Nachsatz.
Wenn der Skilehrer dir eine gute Technik bescheinigt ist das ja schön,
aber wie ist deine Technik bei "schlechten" Bedingungen?

Gruß
Frank

Wooly
Beiträge: 194
Registriert: 24.01.2010 22:23
Vorname: Marcus
Ski: Head Supershape Rally / Elan Ripstick 106
Ski-Level: 95
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Baden-Baden
Kontaktdaten:

Re: Schmerzen in den Oberschenkeln und Angst vor Kontrollverlust

Beitrag von Wooly » 22.02.2024 09:39

Ferndiagnosen sind ja immer sehr schwierig, ABER ... :D

So aus dem Bauch raus passiert bei dir etwas, was bei sehr vielen Menschen passiert, sobald man aus seiner Komfortzone herauskommt verkrampft man total, und dann geht nichts mehr, und natürlich ist so fahren auch zehnmal so anstrengend ... ich würde an deiner Stelle die "Herausforderungen" erst mal komplett meiden, und einfach nur einfach blaue Hänge fahren, am Besten auch nur wenn die Bedingungen ok sind.

Ich denke, wenn du 1-2 Jahre Selbstbewußtsein aufbaust und vor allem auch Technik automatisierst, kannst du dann auch wieder ein paar Herausforderungen wagen .. aber ich würde es nicht erzwingen. Und wie ein Vorredner schon geschrieben hat, ein wenig sportliche Vorbereitung kann auch nie schaden.

odenwälder
Beiträge: 134
Registriert: 12.04.2015 20:21
Vorname: Robert
Ski: zu viele, sagt meine Frau
Ski-Level: 0
Skitage pro Saison: 20

Re: Schmerzen in den Oberschenkeln und Angst vor Kontrollverlust

Beitrag von odenwälder » 22.02.2024 10:30

Das Erste ist meiner Ansicht nach, dass du prüfst, ob dir die Skischuhe passen. Miss mal deine Fußlänge (entweder mit einer Lehre oder einfach Ferse an die Wand, den vordersten Zehen am Boden markieren, messen), daran siehst du die Größe in Mondopoint. Beispiel: Fußlänge 27,3 cm => 27,5 MP. Diese Größe sollte dein Skischuh haben (steht drauf).
Ich vermute mal ganz stark, dass dein Schuh zu groß ist. Skischuhkauf ist auch nicht ganz einfach, da brauchst du einen Laden, der sich wirklich auskennt (findet man meistens in oder in der Nähe der Skigebiete), eine breite Auswahl hat und eine individuelle Anpassung der Schale (!) anbietet.

Der Skischuhkauf sieht dann so aus, dass erst dein Fuß vermessen wird, dann ein Schuh mit passender Größe und passendem Leisten (also Breite und Volumen) ausgesucht wird und dann ggfs noch die Schale geweitet wird. Wenn der Verkäufer nur nach deiner Schuhgröße fragt und dir ein paar Schuhe zur Auswahl hinstellt, dann kannst du gleich wieder gehen. Das wird nix.
Wenn du einen passenden Schuh hast (sitzt eng, drückt aber nicht) dann kann man noch die Einlege-Sohle optimieren, das sollte auf deinem Level aber nicht kritisch sein.

Wenn du einen passenden Schuh hast (entweder dein alter Schuh passt, oder du hast dir einen passenden besorgt), dann ist dein Ansatz mit den Privatstunden genau richtig.

Du kannst den Lernprozess noch durch Sport unterstützen, dabei ist ganz besonders die Stabilität (Knie, Hüfte, Rumpf) wichtig, außerdem die Beweglichkeit im Sprunggelenk. Wenn du ins Gym gehst, kannst du dir von einem Trainer ein entsprechendes Programm stricken lassen. Da werden dann Übungen wie Kreuzheben (deadlift), Single Leg Deadlift (mit der Kettlebell), Squat, Bulgarian Split Squats, Lunges und ähnliches auf dem Zettel stehen, dazu die eine oder andere Übung, um die Beweglichkeit zu verbessern. (Cardio ist für's Skifahren weitgehend irrelevant. Das kannst du machen, wenn es dir Spaß macht, der Übertrag ins Skifahren ist gering).

Bastmast89
Beiträge: 3
Registriert: 20.02.2024 19:56
Vorname: Rainer-Bastian

Re: Schmerzen in den Oberschenkeln und Angst vor Kontrollverlust

Beitrag von Bastmast89 » 22.02.2024 18:08

Wow, danke für eure ganzen Antworten :)

Ich versuch mal auf alles einzugehen:

- Schuhe: Ich hatte früher immer zu große Schuhe, die dann aber echt schon ziemlich demoliert waren. Vor einem Jahr hab ich dann beschlossen mir neue zu kaufen. Da mein rechter Fuß aber etwas breiter ist hat mir kein Schuh wirklich gepasst ohne links zu wackeln oder rechts zu drücken. Daher habe ich mir dann Aqua-Novo-Boots schäumen lassen. Solange ich fahr wie der Skilehrer es mir gezeigt hat und die Pisten gut in einem guten Zustand passt da alles. Sobald es sulzig oder hubbelig wird verkrampf ich und ich schwimm in den Schuhen. Gefühlt passen sie dann überhaupt nicht mehr und ich fang an in ihnen zu schwimmen...Was dann zur Folge hat, dass ich sie mir enger schnalle und alles nur deutlich unbequemer wird...ein Teufelskreis. Vlt passen die geschäumten Schuhe auch nicht wirklich?! Vorstellen kann ich mir das aber nicht unbedingt.

- Psychologische Ecke: Ja stimmt, ich hab mittlerweile Kinder. Wenn ich so drüber nachdenke könnte es dann auch mit meinem Job in der Mathematik einer PKV zusammenhängen. Da ließt man zwangsläufig eben auch von Folgen von Skifahren (Von Kreuzband bis Rollstuhl..). Bewusst denk ich da zwar nicht drüber nach aber vlt. fährt das im Unterbewusstsein mit.

- Technik bei schlechteren Pistenverhältnissen: Dazu meinte der Lehrer, dass ich sofort in meine alte "Technik" (Neigung zum Berg mit Gewicht über dem Bergski, Rücklage, Driften) verfalle. Sobald die Piste wieder etwas besser wird, sieht er deutlich wie auch die richtige Haltung zurückkommt und die Schwünge sofort besser werden.

- Sport: Ich bin seit November im Fitnessstudio. Hab versucht viele Maschinen für die Beine zu machen (dachte, dass die Oberschenkel brennen, da ich zu wenig Kraft habe). Wirklich besser ist es dadurch nicht geworden. Auch hier ist sicherlich die Idee eines echten Trainers/Trainingsplans zielführender.

- Blaue Pisten: Die fahr ich tatsächlich ganz gerne, weil ich hier genau spüre wie die Kante greift und mich um die Kurven trägt und mich keine Angst vor Kontrollverlust begleitet. Aber sie langweilen mich dann doch auch schnell. (Leichte) rote in gutem Zustand sind mein Favorit :oops:

@Bergwuid Was ist denn der Skilehrerschwung? Hab ich noch nie gehört :oops:

Roboter
Beiträge: 181
Registriert: 04.03.2017 14:43
Vorname: Robert
Ski: MomentWildcat,Ranger102FR,SaliMTNExp95,Bonafide97

Re: Schmerzen in den Oberschenkeln und Angst vor Kontrollverlust

Beitrag von Roboter » 22.02.2024 21:23

Servus, ich erlaube mir, ein paar Gedanken frisch aus dem Skiurlaub in Saalbach mit Frau und Tochter beizusteuern. Schneebedingungen: am Vormittag von Berg- bis Mittelstation griffig bis muggelig, teils sogar noch off-Piste möglich. Ab Mittag und Mittelstation sehr weich und tief, zum Teil „creamy“, zum Teil ganz viele Sulzbuckel.
1) Füße: schwierigere Bedingungen, insbesondere Buckel, verleiten dazu, die Füße anzuspannen und zu verkrampfen. Das kann zu Fußschmerzen führen. Einen passenden Schuh vorausgesetzt kann eine gute Einlage helfen, den Druck besser zu verteilen und den Fuß zu entlasten.
2) Oberschenkel: Brennen kann, abgesehen von zu wenig Kondition, auf Rücklage (nach hinten absitzen) hinweisen. Ist bei schwierigen Bedingungen auch öfter zu beobachten.
Ich finde ja etwas breitere Ski mit genügend Tip- und Tailrocker bei solchen Bedingungen wesentlich angenehmer zu fahren (manchmal kriegt man wirklich Mitleid mit den Leuten, die sich mit ihren GS oder anderen rennskinahen Modellen durch Sulzbuckelfelder plagen und purzeln - nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen solche Modelle, die können unter bestimmten Umständen echt Spaß machen).
Ansonsten hilft mE bei solchen Bedingungen aber hauptsächlich Übung, Übung, Übung. Nach meiner Erfahrung ist das eine Frage der Sensorik, Motorik, Beweglichkeit, etc. Durch Übung kommt Automatisierung, Gefühl, Sicherheit und Selbstverständlichkeit. Unterstützung durch eine Lehrperson ist sicher hilfreich. Damit aber auch solche Situationen Spaß machen, muss man mE auch eine gewisse (Bewegungs-)Routine entwickeln, die man nur kriegt, wenn man öfter fährt - gerade auch in schwierigen Bedingungen.
LG und viel Erfolg
R

odenwälder
Beiträge: 134
Registriert: 12.04.2015 20:21
Vorname: Robert
Ski: zu viele, sagt meine Frau
Ski-Level: 0
Skitage pro Saison: 20

Re: Schmerzen in den Oberschenkeln und Angst vor Kontrollverlust

Beitrag von odenwälder » 22.02.2024 22:55

Bastmast89 hat geschrieben:
22.02.2024 18:08
- Sport: Ich bin seit November im Fitnessstudio. Hab versucht viele Maschinen für die Beine zu machen (dachte, dass die Oberschenkel brennen, da ich zu wenig Kraft habe). Wirklich besser ist es dadurch nicht geworden. Auch hier ist sicherlich die Idee eines echten Trainers/Trainingsplans zielführender.
Schau, dass du ein Programm ohne Maschinen, sondern mit Gewichten bekommst. Maschinen sind gut, um isoliert und definiert an einzelnen Muskel(gruppen) zu arbeiten und Instabilitäten rauszunehmen. Ich glaube aber nicht, dass es dir an Kraft mangelt (ok, Mann kann nie kräftig genug sein ;-) ). Für mich klingt es eher so, dass du dir mit dem Gewackle und Gerutsche schwer tust und Schwierigkeiten hast, den Schwerpunkt dahin zu bringen, wo er hin muss. Da ist schon das Training auf der Piste zentral. Im Gym kannst du den Lernprozess unterstützen:

Für's Skifahren sind ja gerade die ganzen Instabilitäten und Wackler wichtig, die du beim Training mit freien Gewichten hast. Funktionelles Langhanteltraining ist bei den Alpinen sehr beliebt. Das liegt daran, dass das von einer sauberen Technik (und ganz besonders guten Kontrolle des Schwerpunkts) lebt und die hintere Kette (Rücken, Po, hinterer Oberschenkel) als ganzes stärkt. Mit Kurzhantel oder Kettlebells kann man zudem noch die Symmetrie stören und nochmal mehr Gewackle reinbringen. Wenn man die Beinachsen stabilisieren will kann man z.B. auch mit Bändern arbeiten. Es gibt da eine ganze Menge an Übungen, die in Frage kommen. Ein Trainer kann dir helfen, für dich was Passendes zusammen zu stellen. Das Schöne am Training mit freien Gewichten ist ja auch, dass es einen extrem hohen Übertrag in den Alltag hat (eine Hantel ist ja nur leichter zu fassen als z.B. eine Bierkiste oder ein Zementsack.).

Ach so: Der Deadflift (Kreuzheben) sollte unbedingt dabei sein. Das ist die Übung, bei der man lernt Gewichte mit geradem (!) Rücken hoch zu heben. Genau diesen geraden und stabilen Rücken brauchst du auch beim Skifahren.
Und dann im Sommer: Waveboard, Inliner oder ähnliches.

Bergwuid
Beiträge: 48
Registriert: 12.11.2023 18:16
Vorname: Ludwig
Ski: Stöckli SX / Völkl Deacon 79 Atomic G9
Skitage pro Saison: 30

Re: Schmerzen in den Oberschenkeln und Angst vor Kontrollverlust

Beitrag von Bergwuid » 22.02.2024 23:16

Bastmast89 hat geschrieben:
22.02.2024 18:08


Solange ich fahr wie der Skilehrer es mir gezeigt hat und die Pisten gut in einem guten Zustand passt da alles. Sobald es sulzig oder hubbelig wird verkrampf ich und ich schwimm in den Schuhen.

Was ist denn der Skilehrerschwung? Hab ich noch nie gehört
Der obere Satz passt meiner Meinung nicht zusammen, sofern deine Schuhe keine Transformers sind sollten sie sich nicht bei schlechter werdenden Verhältnissen komplett verändern ;) Klar werden Schuhe im Laufe des Tages durch Temperatur etwas verändert, auch ich muss meine am Nachmittag eine Nummer kleiner machen aber sogar wenn ich die Schnallen nicht zudrücke schwimme ich nicht darin. Ich kenne die Novo nur von Werbefilmen da sie mir kein Händler verkaufen wollte. Soll nichts bedeuten immerhin sagt der eine Händler Strolz sei das beste und der nächste nur Geldverschwendung. Ob sie dir wirklich passen kann nur ein guter Verkäufer entscheiden.

Zu der Schwungart wäre die Frage direkt an einen Skilehrernatürlich besser. Möglicherweise frägst du wie man kraftsparend Ski fährt. Ich versuche es mal aus meinen Augen trotzdem zu erklären möchte aber wie gesagt darauf hinweisen dass ich noch kein Profi bin und möglicher Weise auch etwas falsch verstanden habe, würde ich es nicht machen wurde dieses Forum aber keinen Sinn ergeben.
Der Schwung ist ein Parallelschwung bei dem alle Bewegungen leicht übertrieben gefahren werden, die Bewegungen sollen im flachem Gelände perfekt ausführt werden ohne stehen zu bleiben oder aus dem Rhythmus zu kommen. Je flacher es wird desto schwerer. Stockeinsatz, Position auf dem Ski, Takt, usw. alles sollte passen, gleichmäßige Schwünge und sehr gute Tempokontrolle.
Ich denke genau hier liegt der Schlüssel, ich persönlich finde rote oder schwarze Pisten auch interessanter, wenn aber die Bedingungen schlechter oder die Kraft weniger wird und einem das Fahren auf den blauen Pisten zu langweilig erscheint, versuche ich diese Bewegungen so perfekt es mir möglich ist auszuführen. Es reizt mich dann einfach und so machen mir dann leichtere Pisten auch Spaß. Ich setzte mir Quasi eine Aufgabe. Es kann sein dass es den Begriff so gar nicht gibt.
Ehrlich gesagt ist es mir aber egal, mir hilft es einfach Kraft zu sparen und es verhindert für mich gefährliche Situationen.


Übungen und Training sind natürlich bei deinem Problem das Mittel der Wahl. Der Schuh könnte/muss aber kein Problem sein. Mein Versuch einen Schwung zu erklären wird dich in ein paar Tagen nicht dazu bringen wie ein Gott auf dem Ski zu stehen. Darum geht es aber nicht. Vllt. gibt dir meine Ansicht zumindest im Kopf ein besseres Gefühl. So wie dir geht es sehr vielen aber nur wenige geben es zu, was übrigens auch kein Wunder ist wie manche auf Probleme anderer reagieren. Hier hast du aber schon einige gute Tipps bekommen und evtl. hilft dir das eine oder andere ;)

Meine Frau hat auch Angst schneller zu fahren somit weiß ich dass ein Satz wie: ,,Fahr einfach Ski,, keine Besserung ergibt.
Da du aber schon ein Kind hast und auch die Geduld hattest ein Mathematik Studium durchzuziehen bin ich mir sicher du wirst deine Angst schneller los als eine Berechnung dauert, wie viel Treibstoff man benötigt um auf dem Mond zu fliegen. Hat mir übrigens mein Mathenachhilfelehrer (Raumfahrt Ingenieur) beigebracht als ich Probleme in der Mittelschule mit Gleichungen hatte, war zwar nutzlos aber eine Erinnerung fürs Leben.

MfG

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag