E. Garhammer und die revolutionäre ABS-Skitechnik ;-)

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
THREE60
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E. Garhammer und die revolutionäre ABS-Skitechnik ;-)

Beitrag von THREE60 » 22.02.2003 19:25

bin gerade in de.alt.sport.winter über folgendes gestolpert:

"wollte mal fragen wer von Euch Erfahrung mit der ABS Technik von Ernst
Garhammer sammeln konnte und sind diese auch in der Praxis wirklich so gut wie sie angepriesen werden ?"

ABS-Skitechnik aha. Hab ich was bei meiner Übungsleiterausbildung verpasst?

Ernüchterung nach dem Besuch der Internetseite

ABS = andrehen - beugen - strecken
Also nix Neues - höchst interessant wie man sowas vermarkten kann.

Unter
http://www.garhammer-skitours.de/html/abs_technik.html
gibt es gar ein Animated gif zu sehen. Katastrophal. Wat wird da mit den Armen rumgefuchtelt?
Dann lese ich da was vom lästigen Stockeinsatz. Gerade beim Tiefschneefahren ist der Stockeinsatz für den Neuling eine unverzichtbare Rythmushilfe.

Ralf

Tom
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Beitrag von Tom » 22.02.2003 22:50

Servus

hoppla, bisher hatte garhammer immer einen guten namen - hauptsächlich allerdings in richtung buckelpiste.

was er hier als revolutionär anpreist, ist nichts anderes als ein klassischer tiefschwung. den fährt man im tiefschnee seit ca. 300 jahren (oder länger). auch das andrehen machts nicht neu.

revolutionär an sich ist wirklich nur die arm- und stockbewegung. :D

wobei ich gerade im tiefen schnee schon ein verfechter des stöckchenfahrens bin.

viele grüße

tom

THREE60
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Beitrag von THREE60 » 22.02.2003 23:05

Hey Tom,

im Tiefschnee bin ich bisher immer mit Hoch-Tiefbewegung gefahren. Sollte ich das ändern? ;-).
In der Buckelpiste hingegen ist nen Tiefschwung angesagt.

Ralf

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Beitrag von Uwe » 23.02.2003 12:09

Hi,
also ich fahre immer mehr Tiefschwung;
- Buckelpiste - sowieso
- Steile Pisten - bringt sehr viel Führungsqualität
- Slalom - entspricht sehr der Slalomtechnik der Profis
- Tiefschnee / Harsch - optimaler Bodenkontakt / Führungsqualität
ALLGEMEIN: Wenn ich KEINE kontaktlose (führungslose) Phase (während der Hochentlastung) haben will (was ja beim Carven Sinn macht), mache ich Tiefschwung ... beim lockeren Cruisen (auch in frischem Pulver) gerne auch klass. Hochschwung.
Interessant ist, in gleichen Gelände mal beides zu fahren ;-)
Uwe

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Beitrag von Martina » 24.02.2003 05:24

HOCH - bewegungen macht man eigentlich im höheren Level eh nicht - je besser man fährt, umso mehr sollte die Bewegung lateral (seitlich) sein. HOCH sollte allenfalls eine Lernhilfe sein, denn wir wollen ja nicht von der Kante weg, sondern nur von der einen Kante zur anderen wechseln.

Je nach Gelände ist sogar TIEF angesagt - hauptsächlich, wenn man über Wellen fährt, in Buckeln sowieso.

Den gleichen Effekt hat man, wenn man den Talski kurzzeitig entlastet und so durch die Schwerkraft in den nächsten Schwung "fällt" (das ist sicher mal wieder physikalisch schlecht erklärt).

Weil HOCH meist nichts bringt, sprechen wir in der CH auch von beugen-strecken und nicht von hoch - tief, denn beugen-strecken kann sowohl lateral wie auch vertikal sein!

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Beitrag von Uwe » 24.02.2003 09:30

Martina hat geschrieben: Den gleichen Effekt hat man, wenn man den Talski kurzzeitig entlastet und so durch die Schwerkraft in den nächsten Schwung "fällt" (das ist sicher mal wieder physikalisch schlecht erklärt).
Das ist, was ich meine ... ich sehe, wir verstehen uns ... und in Canada fährt man auch nicht anders :D
Vielleicht noch etwas deutlicher erklärt:
- Stellt Euch Janica Kostelic beim Slalom vor. Das Außenbein im Schwung gestreckt, den Oberkörper zum Kurvenmittelpunkt gelehnt.
- Zwischen den beiden Schwüngen werden die Kanten entlastet indem die Muskelspannung aufgelöst wird. Das ist das "B" von ABS. Es ist allerdings kein aktives Anziehen der Beine, sondern die Ski halten Schneekontakt.
- Der Oberkörper, der zum Ende des Schwungs noch oberhalb der Ski war, bewegt sich nun über die Spur der Ski Richtung Tal (neuer Kurvenmittelpunkt) ... bzw. die Ski laufen unterhalb des "entspannten" Körpers durch auf die andere Seite.
- Dadurch dieses Kippen in die andere Richtung wird auch auf die neue Kante gewechselt.
- Durch Strecken (das "S" von ABS) der Beine wird wieder Druck aufgebaut und der Ski belastet, biegt sich durch und fährt außen um die Stange (der Körper bleibt innerhalb)
- That´s it ... wie die Canadier sagen :D

Vielleicht noch um Missverständnissen vorzubeugen: Bei diesen kleinen Slalomschwüngen wird der Oberkörper NICHT angedreht (das "A" von ABS) ... sonst kann man eigentlich immer leicht (mit den Schultern) andrehen, aber das wäre wieder ein anderes Thema ;-)
Uwe

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Beitrag von THREE60 » 24.02.2003 11:15

ja ist mir auch schon aufgefallen, dass die Schweizer nur von beugen-strecken sprechen.
Habe meine Übungsleiterausbildung noch zu Zeiten (97/98) absolviert wo Hoch-Tief angesagt war. Dass Hoch-Tief so "out" ist, ist mir allerdings auch noch nicht auf den letzten Fortbildungen vermittelt worden.

Daher die Frage: In steilen Gelände oder im Gelände bei schwierigem Schnee fährt man doch wohl immer noch ne explosive hoch-tief Bewegung?

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Beitrag von Uwe » 24.02.2003 12:00

THREE60 hat geschrieben:Dass Hoch-Tief so "out" ist, ist mir allerdings auch noch nicht auf den letzten Fortbildungen vermittelt worden.
Auf meiner letzten Fortbildung vom DSV (Dez. 2002) wurde noch nicht mal viel auf´s Carving eingegangen ... und die meisten konnten es auch nicht :-?
Daher die Frage: In steilen Gelände oder im Gelände bei schwierigem Schnee fährt man doch wohl immer noch ne explosive hoch-tief Bewegung?
Ich sach ma so:
- Wenn ich in steilem Gelände anfahre, bzw. sehr langsam fahre, dann würde ich mich auch "strecken" ... beim fahren selbst wohl eher beugen, da ich dann mehr und besseren Schneekontakt habe.
- Ebenso bei schwierigem Schnee. Wenn ich z.B. bei schwerem, vereisten und verspurtem Schnee zu weit "hochspringe" - so dass die Ski fast leicht aus dem Schnee herauskommen -, dann kann es schnell passieren, dass die Ski im verspurten Schnee aus der Richtung gezogen werden. Wenn ich jedoch immer "unten bleibe" und konstanten Druck / Schneekontakt habe, kann das kaum passieren ... zumal gerade mit den Carving-Skiern eine Schwungauslösung nicht mehr durch ENTLASTEN, sondern duch UMKANTEN (ohne Entlastung) gefahren werden kann!
Uwe

mede
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Beitrag von mede » 24.02.2003 18:16

gerade beim carven macht eine "spielart des hoch-entlastens" riesig spass:

gestrecktes einleiten der kurve über die schaufel -- gewicht gegen kurvenende dosiert nach hinten -- spick.... (ski katapultiert dich raus) -- flug in nächste kurve -- über die schaufel tauchen -- u.s.w.

:P :P in schön steilem gelände besser als achterbahn fahren :P :P

Martina
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Beitrag von Martina » 25.02.2003 01:31

1.) Etwas machen die Canadier sehr wohl anders: Sie lehnen den OBerkörper nicht nach innen. Sie machen das,was wir in der Schweiz "knicken" nennen: Knie, Hüften in Richtung Kurvenzentrum und der OBerkörper lehnt wieder hinaus. Das erlaubt einen grösseren Aufkantwinkel.
In der Schweiz ist es (wenn man Prüfungen fahren will, sonst sowieso) egal, ob man nur mit kippen (ganz oder teilweise Richtung Kurvenzentrum gestreckter Körper) oder mit kippen/knicken (Oberkörper nach aussen) fährt. Faktisch fahren aber fast alle fast ausschliesslich mit kippen! Das ist mir erst hier in Canada aufgefallen, als ich nach der vielen Knickerei mal unser Lehrmittel wieder anschaute...
Das Knicken erlaubt eine sehr stabile Haltung mit viel Druck auf den Kanten -> sicher sinnvoll im Rennsport (ich hatte noch nie so viel Druck auf den Kanten, gefühlsmässig!). Die Position mit "nur-kippen" ist wesentlich instabiler, erfordert mehr Balance, aber gibt einem mehr das Gefühl des "Fliegens", des Spielens mit der Schwerkraft.

2.) Viele Skifahrer, gerade Männer, kompensieren fehlende Technik mit Kraft. "Explosives Hoch/Tief" in schwierigen Verhältnissen kann ein Beispiel dafür sein... mach ich in sehr bescheidenem Schnee aber manchmal auch! Nicht sehr elegant...

3.) Die von mede beschriebende Technik ist vor allem auf dem Skwal einfach g...

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