Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger
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Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger
Hi,
ich bin neu hier, also grüße ich mal in die Runde rein.
Folgende Diskussion möchte ich mit euch führen:
Über Silvester war ich mit einer recht großen zusammengemischten Gruppe aus Familie und Freunden im Skiurlaub. Dabei hatten wir zwei Mädels um die 20 Jahre alt dabei, die das erste mal auf den heiligen Brettern standen. Diese haben in der einzigen ansässigen Skischule 3 volle Tage gebucht, beide waren in unterschiedlichen Gruppen eingeteilt, da wir an unterschiedlichen Tagen angereist sind. So weit so gut.
Kurz zu mir. Im Lehrwesen habe ich den Instructor abgelegt, mangels Zeit, Trainingstag,vermutlich auch Talent usw. ist für mich beim Instructor auch Endstation. Heißt ein wenig Wissen und Können über das Skifahren besitze ich. Da mir meist weniger als eine Woche im Jahr zu Verfügung steht um Ski zu fahren, hab ich leider nie Gruppen oder ähnliches betreut. Ein paar Tage im Jahr muss ich mich einfach auspowern und an meiner Technik arbeiten.
Wieder zurück zu den beiden Mädels in der Skischule. Es war von vorne rein klar, dass ich den Urlaub über keine ganztages Betreuung für die Mädels mache, sondern mal für einen Tag oder ein paar Stunden betreue. Im nachhinein hat es mir wirklich Leid getan die beiden überhaupt für die Skischule angemeldet zu haben, denn beide standen die kompletten drei Tage nur auf dem Idiotenhügel, den sie erst beim dritten Tag ganz rauf gefahren sind (alles andere als steil) und sind nur Pflug gefahren. Als ich das gehört habe, hab ich Magenkrämpfe bekommen, dass man den beiden in drei Tagen quasi nichts vermittelt hat und dafür auch noch einen Haufen Geld kassiert hat. Deren Laune war auch ziemlich am Boden, in den Skischulgruppen haben auch schon einige während den drei Tagen aufgehört, aufgrund Demotivation. In meiner Ausbildung habe ich gelernt, maximal einen Tag Pflugfahren mit Anfängern.
Also hab ich mir die beiden geschnappt und bin mit denen direkt auf den Berg zu einem einfachen Hügel mit Tellerlift gefahren. Am Anfang war ich erschrocken über deren bisher erlernten Fahrfähigkeiten. Da ich mich nicht lange am Pflugfahren aufhalten wollte, begann ich sofort mit beiden den Pflugbogenwedel. Zudem hab ich von Beginn sehr viel Wert auf die Oberkörperhaltung gelegt, so dass gar nicht erst Rückenlage aufkommt. Weiter hab ich mir ein paar spieleriche und simple Übungen zur Sprunggelenksbwegung, Vertikalbewegung, Ausgleichsbewegung und Stockeinsatz überlegt. Skistellung, Kanten, Drehen usw. hab ich bewusst außen vor gelassen. Ziel war aus bekannten Bewegungen wie Basketball spielen oder Boxen Skifahrertypische Bewegungen zu vermitteln. Ergebniss war, beide hatten Spass ohne Ende, sind nach einem halben Tag in Parallelstellung und (sehr langsamen) Kurzschwüngen die Piste runtergefahren. Hatten wenig Probleme mit leicht steilerem Gelände und kleinen Eisplatten. Und in meinen Augen mit das wichtigste, beide standen so "Sau Geil" über dem Ski und die Körperhaltung war 1a (Es sind beide keine Sporttalente). In den nächsten zwei Tagen hab ich noch ein wenig mit den beiden weitergearbeitet und kaum einer konnte glauben wie gut die beiden nach einer Woche Ski gefahren sind. Das strahlen aus ihren Gesichtern hat man nicht mehr rausbekommen, alle waren von deren Fortschritte begeistert. Meiner Meinung nach hätten sie das Niveau selbst nach drei Urlauben komplett in Skikursen nicht erreicht.
Nun meine Fragen an euch:
Was soll das von der Skischule?, Beide haben in unterschiedlichen Gruppen den selben Mist erlebt. Ist das nur hinhalte Taktik um Geld abzukassieren? Oder ist das mit großen Gruppen nicht anders händelbar, dazu fehlt mir die Erfahrung. Natürlich kann man mit zwei Personen intensiver arbeiten als mit zehn. Jedoch geh ich davon aus, dass das Know-How von den einheimischen Skilehrer deutlich größer ist als meins. Oder hatten wir einfach nur Pech?
Andere Frage, was haltet ihr vom hinterherfahren der Schüler an dem Skilehrer? Ich persönlich (als Kind) hab das immer gehasst und war mehr damit beschäftigt der Kurve des Lehrers zu folgen als mich auf die jeweilige Aufgabe zu konzentrieren. In meinen Augen sollen die Schüler ihren eigenen Schwung, Rhythmus und Feeling finden, der natürlich persönlich variiert (hiermit meine ich Erwachsene Anfänger, keine 5jährigen ).
Zudem halte ich nichts von Anfängerkursen die komplett die Piste quer fahren um dann am Ende der Piste zu drehen. Meine Mutter hat das so in Skischulen beigebracht bekommen und ist 5 Jahre so gefahren. Die beiden Mädels fahren nach einer Woche einen ansehnlichen Kurzschwung und brauchen selten mehr als die Breite einer Pistenraupe.
Wie sind eure Erfahrungen und Meinungen? Ich bin gespannt.
Gruß
Daniel
ich bin neu hier, also grüße ich mal in die Runde rein.
Folgende Diskussion möchte ich mit euch führen:
Über Silvester war ich mit einer recht großen zusammengemischten Gruppe aus Familie und Freunden im Skiurlaub. Dabei hatten wir zwei Mädels um die 20 Jahre alt dabei, die das erste mal auf den heiligen Brettern standen. Diese haben in der einzigen ansässigen Skischule 3 volle Tage gebucht, beide waren in unterschiedlichen Gruppen eingeteilt, da wir an unterschiedlichen Tagen angereist sind. So weit so gut.
Kurz zu mir. Im Lehrwesen habe ich den Instructor abgelegt, mangels Zeit, Trainingstag,vermutlich auch Talent usw. ist für mich beim Instructor auch Endstation. Heißt ein wenig Wissen und Können über das Skifahren besitze ich. Da mir meist weniger als eine Woche im Jahr zu Verfügung steht um Ski zu fahren, hab ich leider nie Gruppen oder ähnliches betreut. Ein paar Tage im Jahr muss ich mich einfach auspowern und an meiner Technik arbeiten.
Wieder zurück zu den beiden Mädels in der Skischule. Es war von vorne rein klar, dass ich den Urlaub über keine ganztages Betreuung für die Mädels mache, sondern mal für einen Tag oder ein paar Stunden betreue. Im nachhinein hat es mir wirklich Leid getan die beiden überhaupt für die Skischule angemeldet zu haben, denn beide standen die kompletten drei Tage nur auf dem Idiotenhügel, den sie erst beim dritten Tag ganz rauf gefahren sind (alles andere als steil) und sind nur Pflug gefahren. Als ich das gehört habe, hab ich Magenkrämpfe bekommen, dass man den beiden in drei Tagen quasi nichts vermittelt hat und dafür auch noch einen Haufen Geld kassiert hat. Deren Laune war auch ziemlich am Boden, in den Skischulgruppen haben auch schon einige während den drei Tagen aufgehört, aufgrund Demotivation. In meiner Ausbildung habe ich gelernt, maximal einen Tag Pflugfahren mit Anfängern.
Also hab ich mir die beiden geschnappt und bin mit denen direkt auf den Berg zu einem einfachen Hügel mit Tellerlift gefahren. Am Anfang war ich erschrocken über deren bisher erlernten Fahrfähigkeiten. Da ich mich nicht lange am Pflugfahren aufhalten wollte, begann ich sofort mit beiden den Pflugbogenwedel. Zudem hab ich von Beginn sehr viel Wert auf die Oberkörperhaltung gelegt, so dass gar nicht erst Rückenlage aufkommt. Weiter hab ich mir ein paar spieleriche und simple Übungen zur Sprunggelenksbwegung, Vertikalbewegung, Ausgleichsbewegung und Stockeinsatz überlegt. Skistellung, Kanten, Drehen usw. hab ich bewusst außen vor gelassen. Ziel war aus bekannten Bewegungen wie Basketball spielen oder Boxen Skifahrertypische Bewegungen zu vermitteln. Ergebniss war, beide hatten Spass ohne Ende, sind nach einem halben Tag in Parallelstellung und (sehr langsamen) Kurzschwüngen die Piste runtergefahren. Hatten wenig Probleme mit leicht steilerem Gelände und kleinen Eisplatten. Und in meinen Augen mit das wichtigste, beide standen so "Sau Geil" über dem Ski und die Körperhaltung war 1a (Es sind beide keine Sporttalente). In den nächsten zwei Tagen hab ich noch ein wenig mit den beiden weitergearbeitet und kaum einer konnte glauben wie gut die beiden nach einer Woche Ski gefahren sind. Das strahlen aus ihren Gesichtern hat man nicht mehr rausbekommen, alle waren von deren Fortschritte begeistert. Meiner Meinung nach hätten sie das Niveau selbst nach drei Urlauben komplett in Skikursen nicht erreicht.
Nun meine Fragen an euch:
Was soll das von der Skischule?, Beide haben in unterschiedlichen Gruppen den selben Mist erlebt. Ist das nur hinhalte Taktik um Geld abzukassieren? Oder ist das mit großen Gruppen nicht anders händelbar, dazu fehlt mir die Erfahrung. Natürlich kann man mit zwei Personen intensiver arbeiten als mit zehn. Jedoch geh ich davon aus, dass das Know-How von den einheimischen Skilehrer deutlich größer ist als meins. Oder hatten wir einfach nur Pech?
Andere Frage, was haltet ihr vom hinterherfahren der Schüler an dem Skilehrer? Ich persönlich (als Kind) hab das immer gehasst und war mehr damit beschäftigt der Kurve des Lehrers zu folgen als mich auf die jeweilige Aufgabe zu konzentrieren. In meinen Augen sollen die Schüler ihren eigenen Schwung, Rhythmus und Feeling finden, der natürlich persönlich variiert (hiermit meine ich Erwachsene Anfänger, keine 5jährigen ).
Zudem halte ich nichts von Anfängerkursen die komplett die Piste quer fahren um dann am Ende der Piste zu drehen. Meine Mutter hat das so in Skischulen beigebracht bekommen und ist 5 Jahre so gefahren. Die beiden Mädels fahren nach einer Woche einen ansehnlichen Kurzschwung und brauchen selten mehr als die Breite einer Pistenraupe.
Wie sind eure Erfahrungen und Meinungen? Ich bin gespannt.
Gruß
Daniel
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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger
Ich kann nicht beurteilen, ob die Arbeit der Skischule ok war.
Aber folgende Sätze lassen mich an deiner Kompetenz (bzw. an der deiner Ausbildung) schon etwas zweifeln:
- Pflugfahren am Anfang ist sinnvoll, und zwar in den meisten Fällen länger als ein Tag.
- Fahren in der Reihe ist bei Kindern in den meisten Fällen wichtig, aus verschiedenen Gründen.
- Grosse, heterogene Gruppen sind sehr viel schwieriger zu unterrichten als zwei sportliche junge Damen.
Aber folgende Sätze lassen mich an deiner Kompetenz (bzw. an der deiner Ausbildung) schon etwas zweifeln:
Purzel007 hat geschrieben: Da ich mich nicht lange am Pflugfahren aufhalten wollte, begann ich sofort mit beiden den Pflugbogenwedel. Zudem hab ich von Beginn sehr viel Wert auf die Oberkörperhaltung gelegt, so dass gar nicht erst Rückenlage aufkommt.
Purzel007 hat geschrieben:In meiner Ausbildung habe ich gelernt, maximal einen Tag Pflugfahren mit Anfängern.
Nur ein paar Dinge meinerseits:Purzel007 hat geschrieben:Die beiden Mädels fahren nach einer Woche einen ansehnlichen Kurzschwung und brauchen selten mehr als die Breite einer Pistenraupe.
- Pflugfahren am Anfang ist sinnvoll, und zwar in den meisten Fällen länger als ein Tag.
- Fahren in der Reihe ist bei Kindern in den meisten Fällen wichtig, aus verschiedenen Gründen.
- Grosse, heterogene Gruppen sind sehr viel schwieriger zu unterrichten als zwei sportliche junge Damen.
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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger
Mein Skilehrer aus der Halle sagte einmal, seine Schüler würden zuerst immer neidisch auf die übrigen bereits parallel fahrenden Gruppen blicken während sie bei ihm noch im Pflug fahren müssten. Er meinte, später wäre es umgekehrt . Pflugfahren ist nun einmal eine grundlegende Technik, auf der vieles andere aufbaut und auf die man sich im weiteren Verlauf immer wieder zurückziehen kann, wenn alles andere nicht geht.
Ausserdem vergleichst Du den Lernfortschritt Deiner Mädels in der Gruppe mit Deinem Einzelunterricht. Ist doch klar, dass der Einzelunterricht schnellere Fortschritte bringt. So schlecht kann die von der Skischule vermittelte Grundlage auch nicht gewesen sein, sonst hättest Du nicht so gute Erfolge erzielen können.
Dass die Skischule keinen Spaß am Fahren vermittelt haben soll ist natürlich ein berechtigter Kritikpunkt. Der Spaß am Fahren darf auf keinen Fall auf der Piste bleiben. Aber so was kann Dir leider immer wieder passieren.
Ausserdem vergleichst Du den Lernfortschritt Deiner Mädels in der Gruppe mit Deinem Einzelunterricht. Ist doch klar, dass der Einzelunterricht schnellere Fortschritte bringt. So schlecht kann die von der Skischule vermittelte Grundlage auch nicht gewesen sein, sonst hättest Du nicht so gute Erfolge erzielen können.
Dass die Skischule keinen Spaß am Fahren vermittelt haben soll ist natürlich ein berechtigter Kritikpunkt. Der Spaß am Fahren darf auf keinen Fall auf der Piste bleiben. Aber so was kann Dir leider immer wieder passieren.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.
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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger
Ich habe ähnliches einmal in SHL mit 2 Erwachsenen Anfängerinnen erlebt. Als erstes muss man sagen, dass es nur noch sehr selten Anfängerkurse für Erwachsene gibt. Die Skischulen sind beim Anfängerunterricht voll auf Kinder eingerichtet, auch was die Pistenfläche und die Materialien angeht.
Leider war es so, dass jeden Tag wieder 1-2 Anfänger neu in die Gruppe gekommen sind, was den Lernfortschritt massiv negativ beeinflusst hat. Es gab halt nur diese eine Anfängergruppe. Der Skilehrer tat mir echt leid, hatte er doch eigentlich keine Chance alle Wünsche unter einen Hut zu bekommen.
Trotzdem haben sie einen stabilen Pflugbogen gelernt und konnte die Übungswiese so sicher bewältigen. Nachvollziehbar ist, dass dies nicht dem persönlichen Anspruch der Beiden genügte und sie nicht hochmotiviert waren. Das kann man der Skischule aber nicht ankreiden.
Wir konnten dann auch durch Zusammenlegung anderer Gruppen einen eigene Skilehrer für die beiden für 2 Tage abstellen und es ging sehr schnell vorwärts. Sobald man den Anfängerhügel verlässt kommt dann auch sofort neue Motivation ... Unterricht mit nur 2 Skischülerinnen auf selben Niveau kann man nicht mit einem Gruppenanfängerunterricht mit 6-8 Personen vergleichen. Da ist man immer viel effektiver.
Long story short: Ich denke, es ist auch bei Euch nicht so ganz schlecht gelaufen.
PS: Ich finde "Hinterherfahren" auch bei Erwachsenen eine legitime Fahrform in der Skischule. So lernen die Skischüler eine bestimmte Spur zu halten und driften nicht so stark. Des Weiteren kann man so rhythmisches Fahren schulen. Wichtig: Es ist nicht die einzige Form der Gruppenorganisation und ein guter Skilehrer nutzt verschiedenste Fahrformen.
"Pflugbogenwedel" kenne ich nicht. Alles was mit "wedeln" zu tun hat, möchte ich auch heute in einer modernen Skitechnik nicht sehen/hören/lesen . Ich vermute Du meinst so etwas wie "Pflugschwingen". Das stand früher so im deutschen Lehrplan, ob es heute noch so ist weiss ich nicht.
Kurzschwünge mit leicht fortgeschrittenen Anfängern halte ich für nicht zielführend. Das wird leicht zu einem hektischen Herumreissen der Ski. Lieber rythmische mittellange Bögen, angepasst der Pistenbreite und der Steilheit.
Thomas
Leider war es so, dass jeden Tag wieder 1-2 Anfänger neu in die Gruppe gekommen sind, was den Lernfortschritt massiv negativ beeinflusst hat. Es gab halt nur diese eine Anfängergruppe. Der Skilehrer tat mir echt leid, hatte er doch eigentlich keine Chance alle Wünsche unter einen Hut zu bekommen.
Trotzdem haben sie einen stabilen Pflugbogen gelernt und konnte die Übungswiese so sicher bewältigen. Nachvollziehbar ist, dass dies nicht dem persönlichen Anspruch der Beiden genügte und sie nicht hochmotiviert waren. Das kann man der Skischule aber nicht ankreiden.
Wir konnten dann auch durch Zusammenlegung anderer Gruppen einen eigene Skilehrer für die beiden für 2 Tage abstellen und es ging sehr schnell vorwärts. Sobald man den Anfängerhügel verlässt kommt dann auch sofort neue Motivation ... Unterricht mit nur 2 Skischülerinnen auf selben Niveau kann man nicht mit einem Gruppenanfängerunterricht mit 6-8 Personen vergleichen. Da ist man immer viel effektiver.
Long story short: Ich denke, es ist auch bei Euch nicht so ganz schlecht gelaufen.
PS: Ich finde "Hinterherfahren" auch bei Erwachsenen eine legitime Fahrform in der Skischule. So lernen die Skischüler eine bestimmte Spur zu halten und driften nicht so stark. Des Weiteren kann man so rhythmisches Fahren schulen. Wichtig: Es ist nicht die einzige Form der Gruppenorganisation und ein guter Skilehrer nutzt verschiedenste Fahrformen.
"Pflugbogenwedel" kenne ich nicht. Alles was mit "wedeln" zu tun hat, möchte ich auch heute in einer modernen Skitechnik nicht sehen/hören/lesen . Ich vermute Du meinst so etwas wie "Pflugschwingen". Das stand früher so im deutschen Lehrplan, ob es heute noch so ist weiss ich nicht.
Kurzschwünge mit leicht fortgeschrittenen Anfängern halte ich für nicht zielführend. Das wird leicht zu einem hektischen Herumreissen der Ski. Lieber rythmische mittellange Bögen, angepasst der Pistenbreite und der Steilheit.
Thomas
Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger
In den Skischulen, in denen ich tätig war, gab es jede Woche Erwachsenenanfängerkurse. Die Teinehmrzahl war auf 6 Gäste pro Gruppe begrenzt.
Sie begannen Sonntags. Der spät möglichste Beginn war Montag früh.
Kamen Gäste ins Büro, die erst später beginnen konnten oder wollten, war ein Einstieg in die Gruppe nicht mehr möglich und sie wurden gebeten, sich zu überlegen, ob sie privat Lektionen buchen möchten.
Ich habe im Laufe meiner Zeit als Skilehrerin viele Erwachsenenanfängerkurse unterrichtet.
Es gibt immer Gäste die schnelle Fortschritte machen und solche, die sich äußerst schwer tun.
Das erfordert viel Geduld und Empathie, um alle Gäste zufrieden zu stellen.
Absolut oberste Priorität hat die Sicherheit und die Vermeidung von Unfällen in der Gruppe!!!
Es ist unerläßlich, daß alle aus der Gruppe ohne Angst, in jederzeit kontrollierter Geschwindigkeit, eine leicht geneigte Piste zB den Anfängerhügel bewältigen können, BEVOR!!! man das geschützte Gelände verläßt und erstmalig ins Gebiet mit ihnen fährt, wo nochmals viele neue Herausforderungen warten und man sich auf das gelernte verlassen können müss!!!
@Purzel: Pflugbogenwedeln habe ich noch nie gehört und ich fände methodisch sehr interessant, wie man vom Pflugbogenwedeln innerhalb so kurzer Zeit, einen Kurzschwung, mit all seinen Tücken wie zB Geschwindigkeitskontrolle und Rythmus, fahren kann.
Beate
Sie begannen Sonntags. Der spät möglichste Beginn war Montag früh.
Kamen Gäste ins Büro, die erst später beginnen konnten oder wollten, war ein Einstieg in die Gruppe nicht mehr möglich und sie wurden gebeten, sich zu überlegen, ob sie privat Lektionen buchen möchten.
Ich habe im Laufe meiner Zeit als Skilehrerin viele Erwachsenenanfängerkurse unterrichtet.
Es gibt immer Gäste die schnelle Fortschritte machen und solche, die sich äußerst schwer tun.
Das erfordert viel Geduld und Empathie, um alle Gäste zufrieden zu stellen.
Absolut oberste Priorität hat die Sicherheit und die Vermeidung von Unfällen in der Gruppe!!!
Es ist unerläßlich, daß alle aus der Gruppe ohne Angst, in jederzeit kontrollierter Geschwindigkeit, eine leicht geneigte Piste zB den Anfängerhügel bewältigen können, BEVOR!!! man das geschützte Gelände verläßt und erstmalig ins Gebiet mit ihnen fährt, wo nochmals viele neue Herausforderungen warten und man sich auf das gelernte verlassen können müss!!!
@Purzel: Pflugbogenwedeln habe ich noch nie gehört und ich fände methodisch sehr interessant, wie man vom Pflugbogenwedeln innerhalb so kurzer Zeit, einen Kurzschwung, mit all seinen Tücken wie zB Geschwindigkeitskontrolle und Rythmus, fahren kann.
Beate
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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger
Das zeichnet eine hochwertige Skischule auch aus. Klare Strukturen, sinnvolle Gruppengrößen und motiviertes Lehrpersonal. Leider wurde das in Hinterglemm damals nicht so konsequent gehandhabt. Leidtragende waren die Skischüler und der Skilehrer. Der Fehler lag eindeutig in der Skischulleitung bzw. dem Büro.beate hat geschrieben:In den Skischulen, in denen ich tätig war, gab es jede Woche Erwachsenenanfängerkurse. Die Teinehmrzahl war auf 6 Gäste pro Gruppe begrenzt.
Sie begannen Sonntags. Der spät möglichste Beginn war Montag früh.
Kamen Gäste ins Büro, die erst später beginnen konnten oder wollten, war ein Einstieg in die Gruppe nicht mehr möglich und sie wurden gebeten, sich zu überlegen, ob sie privat Lektionen buchen möchten.
@Beate: Schade, dass Du nicht mehr tätig bist. Hätte gerne meinen Sohnemann bei Dir eingebucht. Nach den schlechten Erfahrungen mit den Kinderskischulen in der letzten Saison habe ich schon etwas Bauschmerzen vor dem nächsten Versuch in 2 Wochen in Filzmoos. Ich möchte aber weiterhin ihm das Skifahren nicht selber beibringen. Man sieht es im Kindergarten, da hört er auch viel besser auf die Erzieher als auf uns Eltern.
@Purzel: Auch wenn wir hier nicht alle 100% mit Deiner Vorgehensweise einverstanden sind, muss man Dir hoch anrechnen, dass Du Dich um die 2 gekümmert hast und ihnen den Spass am Skifahren vermittelt hast. Alles Weitere müssen die Mädels dann selber entscheiden. Sind ja Erwachsene. Wahrscheinlich sind sie gegenüber Skischulen nun generell skeptisch eingestellt. Trotzdem wäre es bestimmt gut, wenn sie weitere Kurse auf dem nun erlangte Level buchen. Am besten Privatstunden.
LG Thomas
Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger
@Tom und sorry für ot:
Ich bin ganz und gar nicht einzigartig
Im nächsten Winter werde ich die größte Herausforderung meiner Skikarriere bestehen müssen!
Meine charakterstarke Enkeltochter zu überzeugen, das Skifahren das schönste auf der Welt ist, wird ein aufeinanderprallen von zwei sehr willensstarken Damen.
Ich bereite mich gedanklich schon darauf vor
In Arosa und Lenzerheide hätte ich viele, sehr kompetente und nette Kollegen/innen, die ich dir guten Gewissens empfehlen könnte.
Bei Bedarf gern jederzeit per pn.
LG
Beate
Ich bin ganz und gar nicht einzigartig
Im nächsten Winter werde ich die größte Herausforderung meiner Skikarriere bestehen müssen!
Meine charakterstarke Enkeltochter zu überzeugen, das Skifahren das schönste auf der Welt ist, wird ein aufeinanderprallen von zwei sehr willensstarken Damen.
Ich bereite mich gedanklich schon darauf vor
In Arosa und Lenzerheide hätte ich viele, sehr kompetente und nette Kollegen/innen, die ich dir guten Gewissens empfehlen könnte.
Bei Bedarf gern jederzeit per pn.
LG
Beate
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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger
Darauf komme ich gerne zurück!
Dieses Jahr haben Oma & Opa das Hotel und somit die Skischule ausgewählt. Aber beim nächsten Mal nehme ich Arosa fest ins Visier
LG Thomas
PS: Viel Spass bei der Herausforderung. Unser Kleiner ist auch "willensstark". Manche würde aber eher "bockig" sagen Ist manchmal wie ein Vorgeschmack auf die Pubertät.
Dieses Jahr haben Oma & Opa das Hotel und somit die Skischule ausgewählt. Aber beim nächsten Mal nehme ich Arosa fest ins Visier
LG Thomas
PS: Viel Spass bei der Herausforderung. Unser Kleiner ist auch "willensstark". Manche würde aber eher "bockig" sagen Ist manchmal wie ein Vorgeschmack auf die Pubertät.
Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger
War ja klar, dass ihr den TE über den Begriff "Pflugbogenwedeln" in die Pfanne haut.
Er liegt jedoch richtig, wenn er den mehr als eintägigen "Pflugfahrunterricht" bemängelt, ebenso wie das immer noch vermittelte Pistenkreuzen. Es ist grundsätzlich falsch, länger als absolut nötig eine schlechte Technik = Pflugfahren zu vermitteln. Falsche Bewegungsmuster prägen sich ein. Pflugfahren ist eine Nottechnik und keine Grundlagentechnik, wir schreiben das Jahr 2015 ... auch wenn das noch nicht jedem Lehrer und Verband klar ist.
Er liegt jedoch richtig, wenn er den mehr als eintägigen "Pflugfahrunterricht" bemängelt, ebenso wie das immer noch vermittelte Pistenkreuzen. Es ist grundsätzlich falsch, länger als absolut nötig eine schlechte Technik = Pflugfahren zu vermitteln. Falsche Bewegungsmuster prägen sich ein. Pflugfahren ist eine Nottechnik und keine Grundlagentechnik, wir schreiben das Jahr 2015 ... auch wenn das noch nicht jedem Lehrer und Verband klar ist.
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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger
Ich gehe davon aus, dass du die Grundlagen der zeitgemässen Skitechnik nicht verstanden oder noch nie davon gehört hast. Die Kurven im Pflug werden mit der grundsätzlich gleichen Technik gefahren wie Kurven in paralleler Skistellung.
Das bedeutet, man lernt (seit etwa 20 Jahren) nicht zuerst ein Bewegungsmuster, das man für Kurven im Pflug braucht und dann ein anderes für parallele Kurven. Das grundlegende Bewegungsmuster bleibt gleich.
Der Pflug ist ein Mittel, das Tempo zu kontrollieren. Es ermöglich dem Skifahrer, von Anfang an 'runde' Kurven zu fahren. Dies wiederum erlaubt kraftsparendes Skifahren.
Fährt man zu früh "gezwungen" Parallel, muss der Lernende die Ski 'herumreissen', damit er nicht zu schnell wird. Und das ist es, was zu falschen Bewegungsmustern, die man sich wieder abgewöhnen muss, führt. So haben Anfänger oft Angst, eine Kurve zu machen, sodass erst die ganze Piste gequert und dann die Ski rumgerissen werden ("Ecken fahren").
Ein talentierter Anfänger kann schon nach sehr kurzer Zeit in einfachem Gelände Kurven in paralleler Skistellung fahren. Wird es steiler, kann er mit einem (leichten) Pflug das Tempo drosseln und trotzdem eine sinnige, runde Linie fahren. Je mehr er fährt, desto weniger wird er den Pflug brauchen.
Das bedeutet, man lernt (seit etwa 20 Jahren) nicht zuerst ein Bewegungsmuster, das man für Kurven im Pflug braucht und dann ein anderes für parallele Kurven. Das grundlegende Bewegungsmuster bleibt gleich.
Der Pflug ist ein Mittel, das Tempo zu kontrollieren. Es ermöglich dem Skifahrer, von Anfang an 'runde' Kurven zu fahren. Dies wiederum erlaubt kraftsparendes Skifahren.
Fährt man zu früh "gezwungen" Parallel, muss der Lernende die Ski 'herumreissen', damit er nicht zu schnell wird. Und das ist es, was zu falschen Bewegungsmustern, die man sich wieder abgewöhnen muss, führt. So haben Anfänger oft Angst, eine Kurve zu machen, sodass erst die ganze Piste gequert und dann die Ski rumgerissen werden ("Ecken fahren").
Ein talentierter Anfänger kann schon nach sehr kurzer Zeit in einfachem Gelände Kurven in paralleler Skistellung fahren. Wird es steiler, kann er mit einem (leichten) Pflug das Tempo drosseln und trotzdem eine sinnige, runde Linie fahren. Je mehr er fährt, desto weniger wird er den Pflug brauchen.
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