ich bin neu hier, also grüße ich mal in die Runde rein.
Folgende Diskussion möchte ich mit euch führen:
Über Silvester war ich mit einer recht großen zusammengemischten Gruppe aus Familie und Freunden im Skiurlaub. Dabei hatten wir zwei Mädels um die 20 Jahre alt dabei, die das erste mal auf den heiligen Brettern standen. Diese haben in der einzigen ansässigen Skischule 3 volle Tage gebucht, beide waren in unterschiedlichen Gruppen eingeteilt, da wir an unterschiedlichen Tagen angereist sind. So weit so gut.
Kurz zu mir. Im Lehrwesen habe ich den Instructor abgelegt, mangels Zeit, Trainingstag,vermutlich auch Talent usw. ist für mich beim Instructor auch Endstation. Heißt ein wenig Wissen und Können über das Skifahren besitze ich. Da mir meist weniger als eine Woche im Jahr zu Verfügung steht um Ski zu fahren, hab ich leider nie Gruppen oder ähnliches betreut. Ein paar Tage im Jahr muss ich mich einfach auspowern und an meiner Technik arbeiten.
Wieder zurück zu den beiden Mädels in der Skischule. Es war von vorne rein klar, dass ich den Urlaub über keine ganztages Betreuung für die Mädels mache, sondern mal für einen Tag oder ein paar Stunden betreue. Im nachhinein hat es mir wirklich Leid getan die beiden überhaupt für die Skischule angemeldet zu haben, denn beide standen die kompletten drei Tage nur auf dem Idiotenhügel, den sie erst beim dritten Tag ganz rauf gefahren sind (alles andere als steil) und sind nur Pflug gefahren. Als ich das gehört habe, hab ich Magenkrämpfe bekommen, dass man den beiden in drei Tagen quasi nichts vermittelt hat und dafür auch noch einen Haufen Geld kassiert hat. Deren Laune war auch ziemlich am Boden, in den Skischulgruppen haben auch schon einige während den drei Tagen aufgehört, aufgrund Demotivation. In meiner Ausbildung habe ich gelernt, maximal einen Tag Pflugfahren mit Anfängern.
Also hab ich mir die beiden geschnappt und bin mit denen direkt auf den Berg zu einem einfachen Hügel mit Tellerlift gefahren. Am Anfang war ich erschrocken über deren bisher erlernten Fahrfähigkeiten. Da ich mich nicht lange am Pflugfahren aufhalten wollte, begann ich sofort mit beiden den Pflugbogenwedel. Zudem hab ich von Beginn sehr viel Wert auf die Oberkörperhaltung gelegt, so dass gar nicht erst Rückenlage aufkommt. Weiter hab ich mir ein paar spieleriche und simple Übungen zur Sprunggelenksbwegung, Vertikalbewegung, Ausgleichsbewegung und Stockeinsatz überlegt. Skistellung, Kanten, Drehen usw. hab ich bewusst außen vor gelassen. Ziel war aus bekannten Bewegungen wie Basketball spielen oder Boxen Skifahrertypische Bewegungen zu vermitteln. Ergebniss war, beide hatten Spass ohne Ende, sind nach einem halben Tag in Parallelstellung und (sehr langsamen) Kurzschwüngen die Piste runtergefahren. Hatten wenig Probleme mit leicht steilerem Gelände und kleinen Eisplatten. Und in meinen Augen mit das wichtigste, beide standen so "Sau Geil" über dem Ski und die Körperhaltung war 1a (Es sind beide keine Sporttalente). In den nächsten zwei Tagen hab ich noch ein wenig mit den beiden weitergearbeitet und kaum einer konnte glauben wie gut die beiden nach einer Woche Ski gefahren sind. Das strahlen aus ihren Gesichtern hat man nicht mehr rausbekommen, alle waren von deren Fortschritte begeistert. Meiner Meinung nach hätten sie das Niveau selbst nach drei Urlauben komplett in Skikursen nicht erreicht.
Nun meine Fragen an euch:
Was soll das von der Skischule?, Beide haben in unterschiedlichen Gruppen den selben Mist erlebt. Ist das nur hinhalte Taktik um Geld abzukassieren? Oder ist das mit großen Gruppen nicht anders händelbar, dazu fehlt mir die Erfahrung. Natürlich kann man mit zwei Personen intensiver arbeiten als mit zehn. Jedoch geh ich davon aus, dass das Know-How von den einheimischen Skilehrer deutlich größer ist als meins. Oder hatten wir einfach nur Pech?
Andere Frage, was haltet ihr vom hinterherfahren der Schüler an dem Skilehrer? Ich persönlich (als Kind) hab das immer gehasst und war mehr damit beschäftigt der Kurve des Lehrers zu folgen als mich auf die jeweilige Aufgabe zu konzentrieren. In meinen Augen sollen die Schüler ihren eigenen Schwung, Rhythmus und Feeling finden, der natürlich persönlich variiert (hiermit meine ich Erwachsene Anfänger, keine 5jährigen

Zudem halte ich nichts von Anfängerkursen die komplett die Piste quer fahren um dann am Ende der Piste zu drehen. Meine Mutter hat das so in Skischulen beigebracht bekommen und ist 5 Jahre so gefahren. Die beiden Mädels fahren nach einer Woche einen ansehnlichen Kurzschwung und brauchen selten mehr als die Breite einer Pistenraupe.
Wie sind eure Erfahrungen und Meinungen? Ich bin gespannt.
Gruß
Daniel