Überdrehen Innenski

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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TOM_NRW
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Re: Überdrehen Innenski

Beitrag von TOM_NRW » 15.02.2013 10:28

Es ist daher gerade in der Anfangsphase so, daß Unterricht nicht etwa nur den Lernprozess beschleunigt sondern vielmehr ihn erst ermöglicht.
:zs: :zs: :zs:

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plateaucarver
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Re: Überdrehen Innenski

Beitrag von plateaucarver » 15.02.2013 15:06

NeusserGletscher hat geschrieben:Gerade in der Anfangsphase ist das Erlernen einer soliden Basistechnik von enormer Bedeutung.
...
Es ist daher gerade in der Anfangsphase so, daß Unterricht nicht etwa nur den Lernprozess beschleunigt sondern vielmehr ihn erst ermöglicht.
:zs:

Allerdings kann es - wenn man mal als Maßstab für die Anfangsphase hernimmt, wie Kinder das Skifahren erlernen - als "Unterricht" reichen, zu zeigen wie man es richtig macht (analog für den Autodidakten: abschauen, wie andere es machen) und dazu Koordination und Balance immer wieder (über)fordert. Mit Bewegungsbeschreibungen oder bestimmten Idealhaltungen braucht man Kindern nämlich nicht zu kommen, man kann im Prinzip nur das Selbstlernen mit geeigneten Übungen und Herausforderungen unterstützen.

Siehe auch viewtopic.php?p=132853#p132853

Wer die einzelnen Elemente (s.o.) übt und die Eindrücke beim Skifahren richtig einordnen kann so wie Peter
Abc hat geschrieben:Wenn auf blauen Pisten beim Carven jedoch mal richtig die Kante greift, habe ich schnell das Gefühl, dass das Gewicht etwas zu weit hinten ist. Dann sind aber meistens auch meine Schienenbeine nicht mehr an der Zunge. Sobald ich den Winkel im Fußgelenk wieder herstelle passt es dann auch wieder halbwegs mit dem Gleichgewicht.
...
Das Gefühl war auch anders, wenn man kurzzeitig merkt wie einfach sich beide Skier gleichmäßig drehen lassen, wenn man sich aufgerichtet hat.
der kann auch ohne Skilehrer große Fortschritte machen. Wer zu solcher Reflexion nicht in der Lage ist, der wird auch trotz Unterricht kein guter Skifahrer.

Probleme dabei: Autodidakten orientieren sich oft an nicht adäquaten Könnensstufen (wie hier: Kurzschwung auf schwarzen Pisten, so dass es elegant aussieht). Das tun aber auch Skischüler ... ;-)

Wenn ich mir überlege, was ich als Kind/Teenager alles "einfach so" gemacht habe nur um es auszuprobieren, z.B.

- möglichst lange auf nur einem Bein fahren
- rückwärts fahren, vor allem Rückwärtspflug und -bögen
- darauf aufbauend Drehungen und später parallele Pirouetten
- Zickzackrutschen
- kleine Schanzen springen, neben der Piste im Unebenen fahren
- Wellen und Buckel, Buckel, Buckel, Buckel, Buckel fahren

dann habe ich allmählich eine Erklärung dafür, warum ich heute nicht ganz schlecht fahre, obwohl ich den letzten Skikurs auf Niveau Pflug oder Stemmbogen besucht habe, nie in einem Skiverein war und auf keine 50, sondern 15 bzw. höchstens 20 Skitage pro Winter gekommen bin.

Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass die glattgebügelten Pisten von heute viel mehr schlechte Skifahrer hervorbringen als die unebenen "schlechten" Pisten von vor 25 Jahren, die weniger Fehler und Fehlhaltungen verziehen haben als die derzeitigen Autobahnen. Denn um die "einigermaßen" hinunterzukommen und folgerichtig weitere Skikurse oder Herausforderungen für überflüssig zu halten, braucht man weniger technisches und koordinatives Vermögen als für die inhomogenen welligen Naturschneepisten (höchstens bessere Kanten). Und Erwachsene machen solche "Kindereien" wie in der Liste oben ja nicht freiwillig, wie sieht das denn aus ... ;-)

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TOM_NRW
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Re: Überdrehen Innenski

Beitrag von TOM_NRW » 15.02.2013 16:16

plateaucarver hat geschrieben:Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass die glattgebügelten Pisten von heute viel mehr schlechte Skifahrer hervorbringen als die unebenen "schlechten" Pisten von vor 25 Jahren, die weniger Fehler und Fehlhaltungen verziehen haben als die derzeitigen Autobahnen. Denn um die "einigermaßen" hinunterzukommen und folgerichtig weitere Skikurse oder Herausforderungen für überflüssig zu halten, braucht man weniger technisches und koordinatives Vermögen als für die inhomogenen welligen Naturschneepisten (höchstens bessere Kanten).
Das ist genau der Grund warum eine Mehrzahl der Skifahrer bei "schlechtem" Wetter, also Neuschnee, Sulz, Nebel, ausgefahrene Buckel ... kaum noch eine Piste vernünftig runterkommen. Es fehlt die Basistechnik. Das doch recht einfach erlernte Powerrutschen auf glattgebügelter Piste mit hoher Geschwindigkeit und langem Bremsweg funktoniert nämlich dann nicht mehr. Diese Leute schieben es dann gerne einmal auf das Material (wahrscheinlich ist das Canting der Schuhe verstellt :wink: ). Oder man begibt sich direkt in die nächste Apres-Bude.

Ähnlich verhält es sich im Gelände. Wenn die Technik fehlt kauft man sich einfach einen noch breiteren Ski (sorry an die guten Freerider, aber ihr kennt solche Leute bestimmt auch. Es sind die, die Euch oder Euren Spuren einfach folgen und dann die Hänge mit Querfahrten zerpflügen).

Nochmals: Technik ist nicht durch Material zu ersetzen und Technik erlernt man nicht im Internet sondern auf der Piste. Und das am besten mit einem kompetenten Lehrer.

Gruß Thomas

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Re: Überdrehen Innenski

Beitrag von plateaucarver » 15.02.2013 16:55

:zs:
TOM_NRW hat geschrieben:wahrscheinlich ist das Canting der Schuhe verstellt
und außerdem hat der bisherige Ski keinen Rocker - also muss man neue kaufen ;-)

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Re: Überdrehen Innenski

Beitrag von ingo#31 » 15.02.2013 19:53

@ thomas und ekki

Ihr mögt ja beide sehr gute Skifahrer sein, mit ausgefeilter Technik und passendem Material. Die Zeit und vor allem die Anzahl (man beachte die Uhrzeiten) der Posts die geschrieben werden...... habt ihr überhaupt noch Zeit fürs Skifahren?
Man sollte nicht von sich selbst auf andere schliessen. Wenn die "Anderen Techniklosen Materialfeaks"- sich bei dem was sie tun gut fühlen und sogar noch Spass daran haben, so what? Nicht jeder hat den Anspruch- den von euch beiden geradezu als zwingend erachtet- perfekt zu fahren. Solange man sicher Ski fährt (ob nun mit falsch eingestelltem Canting oder falschen Winkeln an den Skikanten, oder noch schlimmer, mit einem "Nicht Rocker Ski") ist es letztlich Scheissegal was die "Experten" dazu sagen. Für die meisten ist Skifahren kein Sport, es ist Freizeitgestaltung in der kalten Jahreszeit. Um den evt. Posts entgegen zu wirken, für mich ist Skifahren primär Sport, der sehr viel Spass macht.

So ihr Beiden, nun kauft auch mal ein Bahnticket oder tankt das Auto, fahrt in die Alpen, besorgt euch einen Skipass und geht auf die Piste! Das Forum überlebt ein paar Tage sicher auch ohne eure Texte. :-D

#31

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Re: Überdrehen Innenski

Beitrag von Martina » 15.02.2013 20:21

Ingo:
Sehr, sehr, sehr, sehr oft erlebt man dass Leute mit kaum vorhandener Technik eine Piste herunterbrechen, irgendwie anhalten und dann darüber zu reden beginnen, dass sie andere Ski brauchen. Oder andere Schuhe. Oder dass das Canting nicht gut eingestellt ist. Oder...

Weist man (auch hier im Forum) jemanden darauf hin, dass beschriebene Probleme eher nicht auf das Material zurückzuführen sind, sondern auf die Fahrweise, so wird das oft und gerne ignoriert und dafür eine Anfrage im Materialforum gestellt.

Die beiden und andere machen sich mit ihren Tipps viel Mühe. Bei anhaltender Ignoranz darf man auch mal spotten. Finde ich. Niemand spottet, wenn jemand genussvoll mit imperfekter Technik fährt oder um Rat fragt.

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Re: Überdrehen Innenski

Beitrag von TOM_NRW » 15.02.2013 20:47

@Martina: Danke für die Richtigstellung.

Um hier eines klarzustellen. Ich gehöre (insbesondere aufgrund derzeit fehlender Fitness) bestimmt nicht zu den perfekt fahrenden Menschen. Ich fahre schon sehr lange Ski, habe mehrere Jahre ehrenamtlich Jugend-, Familien- und Erwachsenenreisen als Ski- und Reiseleiter betreut. Leider bin ich auch schon 2-3 Mal von anderen Skifahrern umgefahren worden und reagiere somit ein wenig gereizt, wenn ich autodidaktisch lernende Tiefflieger an mir vorbeirasen sehe.

Ein bischen Ironie - und anders möchte ich meine Beiträge in diesem Thread nicht verstanden wissen - darf man aber schon an den Tag legen, wenn hier ein User platt nach Hilfe fragt, noch nicht einmal ein Video hochlädt und dann aber Leute zurechtweist die darauf hinweisen, dass der eingeschlagene Weg ein Irrweg ist.


@Ingo: Ich hasse Bahnfahren, dafür ist der Tank meines Wagens dank Firmentankkarte immer voll. Wenn ich keinen kleinen Sohn zu Hause hätte, dann wäre ich bei den derzeitigen Schneeverhältnissen bereits mit meiner Frau in den Alpen. Leider muss ich darauf noch 4 Wochen warten und vertreibe mir die Zeit hier im Austausch mit netten Menschen.

Ich habe 2 Paar Ski, wobei es sich bei dem einen um einen selbstgebauten Racecarver handelt und der andere ein 4 Jahre alter FIS-Slalom-Ski ist. Als Materialfreak möchte ich mich nicht bezeichnen, das passt nun gar nicht, da ich noch nicht einmal - Schande auf mein Haupt - meine Ski selbst präpariere.

Wenn Du jedoch einfach meine Beiträge nicht lesen möchtest, dann gibt es hier ein tolle "ignorieren Funktion". Die nutze ich auch manchmal.

Schönen Abend,

Thomas

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Re: Überdrehen Innenski

Beitrag von moni.ski » 15.02.2013 21:16

Ich kann da Tom und Martina zustimmen.
Es ist jedem selbst überlassen wie gut er skifahren lernen will, aber wenn er damit andere und sich selber (obwohl, naja sein Problem) gefährdet ist das auch ein Problem für seine Umwelt. Und ich finde das schlichtweg dumm oder ignorant wenn einem egal ist dass er für die Mitskifahrer eine Gefahr darstellt.

Gut wir wissen jetzt nicht wie gut ABC wirklich fährt weil wir haben ihn alle nicht dabei gesehen, aber trotzdem..

Und dann noch von uns verlangen ihm hier wertvolle Tips zu geben weil wir ja ein Forum sind das anscheinend jedem Techniktipps geben muss finde ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich okay. Man kann sich nicht überall nur die Rosinen rauspicken...

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Re: Überdrehen Innenski

Beitrag von Klaus25 » 16.02.2013 12:34

Die Fragestellung und v.a. die späteren Äusserungen des TE implizieren den Wunsch zur Verbesserung der Technik. Wäre der TE zufrieden bei Sonnenschein und guter Laune die Piste runter zu rutschen wäre die Welt ja in Ordnung, aber es geht um eine Verbesserung der Skitechnik ohne externe Hilfe.
Mir vermitteln die Äusserungen den Eindruck, dass der TE Skiunterricht für "Abzocke" oder vielleicht weniger drastisch für "rausgeschmissenes Geld" hält.
Man bekommt hier im Forum sehr kompetente, kostenlose Hilfe, in diesem Fall wird aber regelrecht ein Anspruch formuliert ohne offen für ein Umdenken zu sein.
Ich selbst habe viele Hilfen und Anregungen erhalten und hoffe, dass die Bereitschaft der "Profis" dies auch in Zukunft zu tun erhalten bleibt. Zwischen gefühlt gut und tatsächlich gut ist oft eine Differenz. Möchte ich dies ändern brauche ich Hilfe von aussen und zwar vor Ort auf der Piste!

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Re: Überdrehen Innenski

Beitrag von waikiki83 » 16.02.2013 15:23

Wenn ich mir überlege, was ich als Kind/Teenager alles "einfach so" gemacht habe nur um es auszuprobieren, z.B.

- möglichst lange auf nur einem Bein fahren
- rückwärts fahren, vor allem Rückwärtspflug und -bögen
- darauf aufbauend Drehungen und später parallele Pirouetten
- Zickzackrutschen
- kleine Schanzen springen, neben der Piste im Unebenen fahren
- Wellen und Buckel, Buckel, Buckel, Buckel, Buckel fahren
Und Erwachsene machen solche "Kindereien" wie in der Liste oben ja nicht freiwillig, wie sieht das denn aus ... ;-)[/quote]

Doch ich mach das. :) hab von selbst damit angefangen, weil mir die gstaader Pisten doch irgendwann zu langweilig wurden. Und jetzt in laax hat mein Skilehrer solche Übungen mit mir gemacht.

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