Parallelschwung richtig ausgeführt ? Tips und Review

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LincolnLoop
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Re: Parallelschwung richtig ausgeführt ? Tips und Review

Beitrag von LincolnLoop » 24.12.2011 14:17

Thorsten V-max hat geschrieben:
Martina hat geschrieben:"Gewicht möglichst rasch auf den Aussenski" ein wichtiges Kriterium im deutschen Lehrweisen (oder?)... .
Es wird im Lehrplan zwar ein wenig anders beschrieben, aber vom Inhalt her hast Du es richtig wiedergegeben.
Ich werde nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen, dass "möglichst früh" nicht "möglichst stark / schnell" heißt. Normalerweise nehme ich bei schriftlichen Werken Interpretationsspielräume hin (ansonsten wäre man nur noch mit Präzisierungen beschäftigt). Aber an dieser Stelle führt das technisch essentiell zu einer Sackgasse.
Thorsten V-max hat geschrieben:Grundsätzlich sollte laut unserem Lehrplan bei richtiger Ausführung das innere Bein, also denke ich Du meinst den Aufkantwinkel des Innenski, nicht stärker als der des Außenski angewinkelt sein sondern Knie und Sprunggelenk den gleichen Abstand haben. Um das zu erreichen muß man eine stärkere Ausgleichsbewegung im Oberkörper machen.
Ich glaube nicht, dass es 99% der Skifahrer (bei sportlicherem Tempo und selbst bei quälendem Drücken) anatomisch möglich ist, den Innen- stärker als den Außenski aufzukanten. Der Oberkörper hat in dieser "Bein-Achs-Parallelität" auch keinen Einfluss. Der Oberkörper reguliert die Belastung im Kurvenverlauf. Das ist natürlich vom Kantwinkel abhängig, insbesondere aber auch vom gefahrenen Radius und dem Drift.
Thorsten V-max hat geschrieben:Es ist vor kurzem ein neuer Plan, mehr Praxisbezogen rausgekommen, hatte aber noch keine Zeit diesen Ausführlich zu lesen. Hier werde ich mal schauen ob es da identisch oder anders beschrieben wird.
Ich bezweifle stark, dass aus technischer Sicht etwas anderes drinsteht bzw. drinstehen kann. "Der" Lehrplan (der den technischen Background formuliert) ist nach wie vor der Lehrplan "Praxis" aus 2006.
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Re: Parallelschwung richtig ausgeführt ? Tips und Review

Beitrag von Martina » 25.12.2011 16:31

LincolnLoop hat geschrieben:
Thorsten V-max hat geschrieben:
Martina hat geschrieben:"Gewicht möglichst rasch auf den Aussenski" ein wichtiges Kriterium im deutschen Lehrweisen (oder?)... .
Es wird im Lehrplan zwar ein wenig anders beschrieben, aber vom Inhalt her hast Du es richtig wiedergegeben.
Ich werde nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen, dass "möglichst früh" nicht "möglichst stark / schnell" heißt.
Ich habe mit "möglichst rasch" "möglichst früh" gemeint, "rasch" ist aber natürlich der falsche Ausdruck, weil er "schnell" impliziert.

Meiner Meinung nach muss das Gewicht überhaupt nicht "auf einen Ski" verschoben werden, also weder auf den Aussenski drauf noch davon weg. Es ergibt für mich eine falsche Vorstellung von dem was man bei der Kurvenauslösung tun muss.
Ich nehme an, das wird so deutlich herausgehoben, weil ja der KSP in diesem Moment Richtung Kurveninnenseite verschoben wird und man somit verstehen könnte, dass dabei auch der Druck vom äusseren auf den inneren Ski wandern soll. Soll er natürlich nicht.
Für mich kling aber "KSP nach innen, Druck nach aussen" missverständlich. Es klingt danach, dass man irgendwie "Druck machen" muss, dass dies mit einer Aktivität (drücken?) verbunden ist. Ist es aber ja nicht, es geht drum (?) dass die Position so ist, dass auf dem Aussenski schon früh im Kurvenverlauf Druck entsteht/aufgenommen werden kann.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass davon ausgegangen wird, dass zur der Kurvenauslösung das obere/äussere Bein aktiv gestreckt wird. Dabei "drückt" man tatsächlich. Für mich ist das eine Möglichkeit, wie man bei der Kurvenauslösung (zusätzlich) agieren kann. Es ist aber nicht zwingend notwendig.

Vermutlich hat jetzt niemand verstanden, wie ich das meine...

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Re: Parallelschwung richtig ausgeführt ? Tips und Review

Beitrag von Matje » 25.12.2011 19:48

Auch wenn das ganze ja sich jetzt etwas vom Parallelschwung entfernt....
Martina hat geschrieben:Für mich kling aber "KSP nach innen, Druck nach aussen" missverständlich.
Könnte es so interpretieren, wenn der KSP zu zeitig nach innen geht und damit zu wenig Druck auf dem Aussenski ist, dann läuft dieser weg und es kommt zu V-Stellungen!
Martina hat geschrieben: Es klingt danach, dass man irgendwie "Druck machen" muss, dass dies mit einer Aktivität (drücken?) verbunden ist.
Nein, natürlich soll man nicht drücken, im Sinne von Ski seitlich wegschieben-driften!
"
Martina hat geschrieben: Ist es aber ja nicht, es geht drum (?) dass die Position so ist, dass auf dem Aussenski schon früh im Kurvenverlauf Druck entsteht/aufgenommen werden kann.
:zs:
Ja damit man möglichst schnell über die Falllinie kommt und somit sind ja engere(geschnittene) Radien möglich! Mir ist schon aufgefallen, das ich bestimmte Pisten im Vollbesitz meiner Kräfte geschnitten fahren kann, jedoch mit nachlassender Kraft dann mit Driftanteil fahren muss, um Geschwindigkeit abzubauen! Nun ist die Frage, kann ich durch den Kraftverlust, die von Dir beschriebene Position nicht mehr so schnell einnehmen und/oder fehlt damit einfach der Druck um die engeren Radien noch fahren zu können....?
Natürlich könnte auch die Schneebeschaffenheit(Griffigkeit) sich ändern, d.h. es wird schneller und somit schwieriger das ganze schneidend zu fahren!
Martina hat geschrieben:Eine andere Möglichkeit wäre, dass davon ausgegangen wird, dass zur der Kurvenauslösung das obere/äussere Bein aktiv gestreckt wird. Dabei "drückt" man tatsächlich. Für mich ist das eine Möglichkeit, wie man bei der Kurvenauslösung (zusätzlich) agieren kann. Es ist aber nicht zwingend notwendig.
Das glaube ich nicht, das nach dem dt. Lehrplan das obere, äussere Bein gestreckt werden soll, also in Richtung "Cross over"! Im Gegenteil, würde man ja mit "Cross through(under)" früher Druck auf dem Aussenski aufbauen können!

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Re: Parallelschwung richtig ausgeführt ? Tips und Review

Beitrag von NeusserGletscher » 26.12.2011 11:22

Martina hat geschrieben:Vermutlich hat jetzt niemand verstanden, wie ich das meine...
Hallo Martina,

doch, Du hast das sehr verständlich formuliert. Für mich hört sich das aber sehr theoretisch an. In der Praxis finde ich bringt es mehr, wenn man nach Gefühl und weniger nach Förmchen fährt.

Liebe Grüße

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Re: Parallelschwung richtig ausgeführt ? Tips und Review

Beitrag von Martina » 26.12.2011 15:03

Natürlich ist das alles extrem theoretisch (ich wage auch zu behaupten, dass ich es in der Praxis umsetzen kann).

Interessant sind solche schriftlichen Beschreibungen aber durchaus, vor allem, wenn man versucht, die Intention dahinter zu ergründen. Ein Thema ist ja gerade: Wird hier versucht, ein Förmchen zu beschreiben oder einen funktionalen Rahmen zu beschreiben? Und wenn zweiteres angestrebt ist (wovon ich beim D Lehrplan ausgehe): Wird das auch so umgesetzt oder und inwiefern werden in der Praxis Förmchen draus gemacht? Und wann und wem kann ein Förmchen (vorübergehend) helfen?

Selbstverständlich muss das niemanden, der "für sich" ski fährt interessieren. Man kann ein hervorragender Skifahrer sein, ohne auch nur die geringeste Ahnung von der Theorie (bzw. vom Versucht, die Theorie zu beschreiben) dahinter zu haben, behaupte ich.
Will man es weitergeben, kann Ahnung helfen, allerdings auch verwirren.

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Re: Parallelschwung richtig ausgeführt ? Tips und Review

Beitrag von Bewegungsfreund » 26.12.2011 20:38

Antwortversuch...und damit auch frohe Weihnachten....

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Re: Parallelschwung richtig ausgeführt ? Tips und Review

Beitrag von LincolnLoop » 26.12.2011 23:37

Äh....?? Aber auch frohe Weihnachten! :-D
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Re: Parallelschwung richtig ausgeführt ? Tips und Review

Beitrag von Bewegungsfreund » 27.12.2011 09:42

So...jetzt aber...

Aus der neutralen Position muskulär Druck gegen die Unterlage aufbauen, und zwar mit dem kommenden kurvenäusseren Ski.
Bewegung nach vorne am Kurvenbeginn (bitte mit dem Sprunggelenk).
Da wir uns in einer schiefen Ebene befinden wird der modern taillierte Ski über meine Beinaktivität und das damit verbundene Einnehmen von Kurvenlage in die Kurve einfahren.

Dies alles passiert in einer Zeitamplitude von weniger als einer Sekunde am Kurvenbeginn.
So habe ich nun in der Folge die ganze Kurve lang Zeit meine Kurvenfahrt aktiv zu beeinflussen.

Ich bin also der Kapitän und nicht nur Passagier auf dem Gerät.

Gruß

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Re: Parallelschwung richtig ausgeführt ? Tips und Review

Beitrag von NeusserGletscher » 27.12.2011 10:42

Bewegungsfreund hat geschrieben:Bewegung nach vorne am Kurvenbeginn (bitte mit dem Sprunggelenk).
Mit dieser oft verwendeten Beschreibung habe ich sowohl in der Ausführung als auch in der Theorie so meine Probleme.

Beim Carven kann man die Zentrifugalkraft für sich arbeiten lassen, indem man einfach die Balance verlässt und seinen Körper in Richtung neues Kurvenzentrum bewegt.

Bei nicht gecarvten Schwüngen mit wenig Radius oder Geschwindigkeit funktioniert das aber nicht so gut. Und dann soll ich bei wortgetreuer Anwendung dieser Beschreibung gegen Ende des Schwungs, in der der Ski gegenüber meinem Körper oft sogar noch beschleunigt, meinen Körper mit all seiner Massenträgheit aus dem Sprunggelenk heraus nach vorne bewegen. Kein Wunder, dass viele Skifahrer so in ständiger Rücklage unterwegs sind. :evil:

Wieviel einfacher ist es dagegen, am Schwungende die Ski ein wenig zurückzuziehen? Das Ergebnis ist das selbe, der KSP wandert relativ zum Ski nach vorne. Die Sprunggelenke werden gebeugt, die Skienden entlastet. Physikalisch bewege ich aber damit weniger Masse, nämlich nur die von Ski, Stiefel und Beine. In der Paxis konnte ich bislang damit auch mehr anfangen.

Wie sehen das die Experten?

Gruß

Peter
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Re: Parallelschwung richtig ausgeführt ? Tips und Review

Beitrag von Bewegungsfreund » 27.12.2011 11:20

Das war eine Beschreibung für den Kurvenwechsel....nicht für die Kurvensteuerung.

Wenn Dir die Beschreibung...'ich ziehe meine Unterschenkel zurück'....mehr zusagt, ist das doch ok.
Das Ergebnis, dass der Kurvenwechsel in einer neutralen Position erfolgt sollte erreicht werden.

Ein Tipp ist es sicherlich, das stabile Zentrum während der Kurvenfahrt nie zu verlassen. Bei allen, zum Glück, auftretenden Kräften die da so unterwegs sind.

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