Wie im tiefschnee lange schwünge???

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südi
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Re: Wie im tiefschnee lange schwünge???

Beitrag von südi » 02.12.2010 23:44

Karle2 hat geschrieben:Folgerung: Es ist Scheißegal mit welcher Technik und welcher schnelligkeit man einen lawinenhang fährt auslösen tut man in beiden fällen!!! was macht man eigentlich wenn man sich ziemlich sicher ist das man einen lawinenhang vorsich hat aber schon am arsch der welt ist und nicht mehr zurück kann = Arschkarte :-)
Wer vernünftig Touren geht oder freeridet, bereitet sich mit topographischen Karten vor. Unter Einbeziehung des Lawinenlageberichts kann dann bereits im Vorfeld entschieden werden, welche Hänge/Routen machbar sind und welche nicht. Damit sollte genau vermieden werden, daß man plötzlich vor einem potentiellen Lawinenhang steht und nicht mehr weiter weiß. :wink: Wem das zu kompliziert ist, sollte sich einen Bergführer nehmen.

Zum Lawinenabgang in Verbier:

So wie es auf dem Film ausschaut, muß es vorher ergiebig geschneit haben (sonst wären auf einer Skiroute längst Spuren gewesen) und den Wächten zufolge gab es auch reichlich Wind. Erhebliche Menge Neuschnee plus -wie bereits richtig erwähnt- einiges an windverursachtem Triebschnee bedeutet mit Sicherheit mindestens Stufe 3 (=erheblich) im Lawinenlagebericht.

Unter diesen Umständen sind Hänge über 30 Grad tabu. Da der obere Teil des befahrenen Geländes zumindest am Rand mit Felsen durchsetzt ist, dürften dort nach Lawinenforscher Munter aber wohl eher 40 Grad Neigung an der steilsten Stelle gewesen sein. Unter diesen Voraussetzungen würde ein erfahrener Freerider oder Tourengänger diesen Hang meiden, ausgeschilderte Route hin oder her.

Wendelin

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Willi1957
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Re: Wie im tiefschnee lange schwünge???

Beitrag von Willi1957 » 03.12.2010 06:08

Karle2 hat geschrieben:Folgerung: Es ist Scheißegal mit welcher Technik und welcher schnelligkeit man einen lawinenhang fährt auslösen tut man in beiden fällen!!!
Das ist eine falsche Folgerung und genau das Gegenteil von dem, was ich geschrieben habe :-? .
Servus,
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Karle2
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Re: Wie im tiefschnee lange schwünge???

Beitrag von Karle2 » 03.12.2010 15:55

ja ich habs jetzt endlich verstanden die diskusion zwischen willi und hotrod also absolut nicht egal wie man einen hang fährt

gernstl2
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Re: Wie im tiefschnee lange schwünge???

Beitrag von gernstl2 » 09.12.2010 11:25

Um mal wieder zum ursprünglichen Thema zurückzukommen, was ist von dieser "Anleitung" zu halten:

http://www.freeride-center.at/documents ... ki_005.pdf

Vor allem:
Man fährt nach wie vor hauptsächlich aufrecht
geht mir nicht ganz ein.

skifossil
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Re: Wie im tiefschnee lange schwünge???

Beitrag von skifossil » 09.12.2010 11:50

gernstl2 hat geschrieben:Um mal wieder zum ursprünglichen Thema zurückzukommen, was ist von dieser "Anleitung" zu halten:

http://www.freeride-center.at/documents ... ki_005.pdf

Vor allem:
Man fährt nach wie vor hauptsächlich aufrecht
geht mir nicht ganz ein.
Scheint mir teilweise veraltet und teilweise falsch zu sein - z. B. bin ich im Tiefschnee noch nie Pflug gefahren, wüsste auch gar nicht wie das gehen sollte und halte Kurzschwingen auch nicht für die anstrengenste Technik. Der zitierte und frühere Stemmbogen ist weitaus anstrengender, um die gleiche Anzahl Höhenmeter abzufahren.

Außerdem ist die kinetische Energie keine Kraft - wir wollen jedoch auch nicht zu kleinlich sein. :D

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Re: Wie im tiefschnee lange schwünge???

Beitrag von freeriderin » 09.12.2010 11:56

gernstl2 hat geschrieben: Vor allem:
Man fährt nach wie vor hauptsächlich aufrecht
geht mir nicht ganz ein.
wie denn sonst?

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Willi1957
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Re: Wie im tiefschnee lange schwünge???

Beitrag von Willi1957 » 09.12.2010 12:20

Ich finde den Artikel größtenteils ganz gut. Ich gebrauche an engen Stellen mit Bruchharsch etc. schon mal aus sicherheitsgründen Schneepflug. Aber ob schneepflug oder nicht ist egal, der Artikel bringt gut rüber, dass Freeriden nicht nur Powdern ist. Die Herausforderung ist eben der permanente Wechsel der Verhältnisse, vom Powderhang zu nassen Verhältnissen weiter unten, oder verblasenen Stücken mit Bruchharsch usw. Das schnelle Einstellen auf diese wechselnden Bedingungen ohne in Probleme zu geraten erfordert schon einen kompletten Skifahrer.

Zitat:
Man fährt nach wie vor hauptsächlich aufrecht

Ist natürlich blöd ausgedrückt. Ich gehe mal davon aus, dass gemeint ist, weder mit Rückenlage noch zuviel Schaufeldruck fahren. Und dass man um eine zentrale Position in der Längsachse pendelt.
Das ist aber natürlich Material abhängig. Bei (188cm/87kg) fahre kann ich mit min. 190 Latten/110mm in der Mitte im Powder wie auf der Piste fahren. Nehme ich kürzeres und schmaleres Material, muss ich in der Längsachse die zentrale Position kurzfristig verlassen, je nachdem auch mit HOch/Tiefbewegung, um ein entspanntes Fahren zu erlauben.

Martina schrieb zu langen, gesurften Schwüngen im Powder:
"Mit breiten, langen Ski (Rocker gehen sehr gut) ist es viel einfacher, es geht aber auch mit kurzen Slalomcarvern."
Also ich kann das nicht mit Slalomcarvern. Naja, Slalomcarver=155-165cm. Frauen haben ja bekanntlich ein durchschnittliches Gewicht von 40kg :P, aber bei den Männern.....
Servus,
Wilhelm

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Re: Wie im tiefschnee lange schwünge???

Beitrag von skifossil » 09.12.2010 13:09

Willi1957 hat geschrieben:

Martina schrieb zu langen, gesurften Schwüngen im Powder:
"Mit breiten, langen Ski (Rocker gehen sehr gut) ist es viel einfacher, es geht aber auch mit kurzen Slalomcarvern."
Also ich kann das nicht mit Slalomcarvern. Naja, Slalomcarver=155-165cm. Frauen haben ja bekanntlich ein durchschnittliches Gewicht von 40kg :P, aber bei den Männern.....
Was man im Powder fahren kann, hängt vom Gewicht des Fahrers, der Skilänge/Breite und der maximalen Fahrgeschwindigkeit ab, wobei diese durch das Gefälle begrenzt ist. Deshalb ist hier ein pauschale Aussage auch unsinnig.

Eine Person mit 80 kg kann auch bei geringem Gefälle mit 150 cm SL-Carvern noch lange gesurfte Schwünge fahren.

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Re: Wie im tiefschnee lange schwünge???

Beitrag von gernstl2 » 09.12.2010 13:11

Ist natürlich blöd ausgedrückt. Ich gehe mal davon aus, dass gemeint ist, weder mit Rückenlage noch zuviel Schaufeldruck fahren. Und dass man um eine zentrale Position in der Längsachse pendelt.
Also an das hätte ich nie gedacht als ich das gelesen habe, was hat "aufrecht" mir Vor-/Rücklage zu tun? Ich hab "Man fährt nach wie vor hauptsächlich aufrecht" zuerst interpretiert als: Sprung-,Knie-,Hüftgelenke werden gestreckt, bzw. wenig/nicht gebeugt, aber das kanns doch nicht sein?
Ich vermute mal es ist die aufrechte Haltung des Oberkörpers gemeint.

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Re: Wie im tiefschnee lange schwünge???

Beitrag von rolf » 09.12.2010 13:31

Willi1957 hat geschrieben:[
... Bei langen Schwüngen mit Speed frist man sich mit höheren druck regelrecht in den Hang und dann ist die gefahr definitiv größer, weil die Belastung des Hanges größer ist, als beim Zöpfenpflechten.
interessante Diskussion:
jedoch: Lange Schwünge belasten die Schneedecke weniger, da die Belastung viel ausgelichener und regelmässiger ist als kurze Schwünge. Je breiter die Skier desto geringer wird auch die Belastung.
grosse Schwünge mit breiten Skier belasten die Schneedecke deutlich weniger.

Aber vorsicht: Die Belastung steigt schlagartig bei einem Sturz an.....
Auch Sprünge (die heissgeliebten Wächtensprünge in den Hang fürs Fotoalbum) belasten die Schneedecke um ein vielfaches...

lg Rolf

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