Was tun bei folgenden Pistenbedingungen...?

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
ImpCaligula
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Was tun bei folgenden Pistenbedingungen...?

Beitrag von ImpCaligula » 31.01.2010 17:00

Salü.....

typisch fortgeschrittener Anfänger, würde ich sagen. ist die Piste einigermaßen gut, so komme ich inzwischen recht gut und sicher auch schneller bis zur dunkelroten Piste hinunter. Aber was, wenn die Pisten schlechter oder sogar richtig schlecht werden? Mit folgendem Pistenzustand hatte ich gestern am Samstag zu kämpfen:

- Schneehaufen a la Mondlandschaft auf der ganzen Pistenbreite verteilt.
- Schneehaufen "unten" recht hart, oben die Spitze recht weicher Schnee.
- Schneehaufen sehr hoch, teilwesie bis Skischuh Schaft Höhe.

- Zwischen den Schneehaufen im Idealfall einigermaßen gute Piste, aber im Normalfall
- zwischen den Schneehaufen ganz ekelhafte Eisplatten bzw harte rutschige Schneepiste mit Eisschicht.

Denke diese Art von Piste ist jedem bekannt. Vor allem bei etwas widrigen Bedingungen wird recht schnell immer durch die Masse an bremsenden Skifahrer/inen der Schnee geschoben und geschoben, bis sich richtige Schneehügel bilden. Zwischen den Schneehügel dann die Eisplatten frei geschoben.

Die Frage ist - wie gehe ich mit solchen Pisten um? Klar - ideal wäre wahrscheinlich - Ski gerade nach vorne und durch die Mitte. Was aber, wenn man sich da noch nicht 100% sicher ist? Carven oder generell "Kurven schlagen" ist da so eine Geschichte - Pech wenn man etwas schräg an einem etwas härterem Schneehaufen hängen bleibt (und vorne hinüber fällt durch die plötzliche Bremswirkung) - noch schlechter den "Blocker" rein hauen und auf einer Eisplatte rutschen - am besten noch gepaart von auf einen Schneehaufen drauf rutschen und dann erst recht über zu fallen.
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Re: Was tun bei folgenden Pistenbedingungen...?

Beitrag von beate » 31.01.2010 17:10

Mit Gefühl für dich, deine technischen und körperlichen Möglichkeiten und abgestimmt auf die äußeren Begebenheiten durchfahren.
Da gibts keine Empfehlung a la: Mit ca 35km/h und ..° aufgekanteten Ski, ohne Stockeinsatz, den Blick nach vorn in der Mitte durch.
Einzig generelle Empfehlung: Vorausschauend und intensiv parat :D fahren!
Wenn du eine gute Position auf dem Ski hast, ausbalanciert bist und deine Linie vorausschauend und konsequent in angepasster Geschwindigkeit fährst, machen dir Buckel, Eisplatten, Schneehaufe o.ä. weniger zu schaffen.
Willst du unbedingt unter solchen Bedingungen wie Cuche im SuperG um die Stangen, die Haufen umfahren aber deine fahrerischen Möglichkeiten sich auf Hänschen Meier beschränken, wirds wohl zum K(r)ampf ausarten :D :wink:
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Re: Was tun bei folgenden Pistenbedingungen...?

Beitrag von Schneefrau » 31.01.2010 17:31

@jörg:
beate hat geschrieben:Vorausschauend und intensiv parat :D fahren!
Wenn du eine gute Position auf dem Ski hast, ausbalanciert bist und deine Linie vorausschauend und konsequent in angepasster Geschwindigkeit fährst, machen dir Buckel, Eisplatten, Schneehaufe o.ä. weniger zu schaffen.
so ähnlich sehe ich das als nicht-profi auch: vorausschauend, aktiv (mit dem gelände, nicht gegen das gelände) fahren und volle tempokontrolle!
irgendwo habe ich mal gelesen: enweder du fährst den berg oder der berg fährt dich ;-)
trifft für solche bedingungen im speziellen zu, finde ich.

allerdings stören mich weniger die buckel, ich versuche die eisplatten immer zu meiden (Linienwahl). Wenn das nicht möglich ist, überfahre ich die eisplatten geradiinig, meist in schrägfahrt (keine richtungswechsel auf eis) und setze die bögen dort, wo der ski wieder griffigen schnee vorfindet: das ist bei den von dir beschriebenen verhältnissen dann halt der schneehaufen oder buckel (meist an einer flanke ...)

auch hier macht übung den meister. am besten ging das bei mir, wenn´s zwar schneehaufen aber kein eis gab: dann kannst du versuchen, nicht so zu fahren wie auf glatt gebügelter piste (und die unebenheiten ignorieren, obwohl das bei weichen griffigen verhältnissen oft noch geht), sondern "aktiv" mit dem gelände zu spielen.

aber vielleicht magst du ja eisige pisten und dich stören nur die haufen dazwischen ... dann kannst du ( mit kontrolliertem tempo!!!) auch versuchen, zwischen den haufen zu fahren ...

war das jetzt einigermaßen verständlich ??? :o
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Re: Was tun bei folgenden Pistenbedingungen...?

Beitrag von ImpCaligula » 31.01.2010 17:42

Ah ok. Nein, mich stören eher die Eisplatten!

Ok, vielleicht hätte ich auch schreiben sollen, wie ich es zZt handhabe und wo bei mir dann die Fehler entstehen, als nur die für mich schlechte Pistenbedingung zu beschreiben. Ok. Also ich habe für mich und meinem "Können" zwei Möglichkeiten bisher gesehen.

Die Piste ist für mich nicht zu steil, dann versuche ich sowohl Eisplatten, als auch die Schneehaufen möglichst geradlinig zu überfahren und irgendwann bei einem Stück, das für mich ok ist, wieder Fahrt raus zu nehmen. So lange ich das mit meinem Gewissen (Tempo und die Möglichkeit schnell zum Stehen zu kommen) vereinbaren kann, verfahre ich so. Dumm nur - wenn eine Piste von oben bis unten so ausschaut - denn dann machts keinen wirklichen Spass mehr so zu fahren.

Die zweite Möglichkeit - geradlinig kann mir zu schnell werden. Dann "umschiffe" ich die Hügel. Das selbst ist kein Problem für mich - "Dank" meiner "Ski-hebe-methode" kann ich auf dem Teller drehen. Aber danach bin ich limitiert. Denn es endet dann meistens so, dass ich recht schnell die Piste "runter drehen" kann, aber 100% kommt einer der Eisplatten, ich rutsche ab und prompt auf den nächsten (harten) Schneehügel drauf. Beim "Umschiffen" der Schneehügel sind gerade die Eisplatten (dort drehe ich ja bzw dort umschiffe ich ja die Hügel) mein "Feind" - denn wie eben geschrieben - dort rutsche ich ab - und auf den nächsten Hügel drauf - und dann rettet mich oft nur die Balance. Schaffe es dann nicht um zu kippen - aber elegant schaut 100% anders aus ^^
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Re: Was tun bei folgenden Pistenbedingungen...?

Beitrag von Kanga » 31.01.2010 17:47

Wir sollten uns zusammen tun :D :D :D :D

Ich kämpfe auch ständig, wenn mir so eine Piste über den Weg läuft, nur stören mich die Schneehaufen :oops: und die Eisplatten jucken mich herzlich wenig... :-D

Btw, kann das daran liegen, dass ich in meinen ersten beiden Skisaisons eher eisige Bedingungen hatte?

Gruß Kanga

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Re: Was tun bei folgenden Pistenbedingungen...?

Beitrag von ImpCaligula » 31.01.2010 17:55

Toll :D

Lass uns zusammen so eine Piste rnter fahren - und Du nimmst was von meiner und ich von Deiner Skitechnik bei solchen Pisten mit. "Befruchten" wir uns beide :D
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Re: Was tun bei folgenden Pistenbedingungen...?

Beitrag von Schneefrau » 31.01.2010 18:07

ImpCaligula hat geschrieben: "Dank" meiner "Ski-hebe-methode" kann ich auf dem Teller drehen.
wie geht das - kannst du das näher beschreiben?
Aber danach bin ich limitiert. Denn es endet dann meistens so, dass ich recht schnell die Piste "runter drehen" kann, aber 100% kommt einer der Eisplatten, ich rutsche ab und prompt auf den nächsten (harten) Schneehügel drauf. Beim "Umschiffen" der Schneehügel sind gerade die Eisplatten (dort drehe ich ja bzw dort umschiffe ich ja die Hügel) mein "Feind" - denn wie eben geschrieben - dort rutsche ich ab - und auf den nächsten Hügel drauf - und dann rettet mich oft nur die Balance. Schaffe es dann nicht um zu kippen - aber elegant schaut 100% anders aus ^^
Also ich kann ich auf eisplatten viel weniger kontrolliert "drehen" , als an der flanke von schneehügeln. selbst wenn sie noch so hart sind, haben sie meist auch eine griffige flanke - oder im schlimmsten fall kann man mal oben auf dem buckel drehen ...
also ich umschiffe schneehaufen / buckel nicht, mir sind sie "freund" ;-)
kannst du ja bei gelegenheit mal probieren.
voraussetzung ist aber wirklich: vorausschauend, linie suchen und für den anfang ausgesprochen langsam fahren ...

... soviel zu meinem rezept,wenigstens einigermaßen "elegant" solche pisten hinunter zu kommen ... wenn sich nichts besseres findet :wink:
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Re: Was tun bei folgenden Pistenbedingungen...?

Beitrag von ImpCaligula » 31.01.2010 18:25

Umspringen? na ja... gibt für mich einige Möglichkeiten.

1) Bergski beim "drehen" leicht anheben.
2) Wenn ich die "normale" Auf/Abwärts/Auf Bewegung mache, dann "hüpfe" ich "eben" auch mit den Ski.
3) Stöcke helfen auch mal wieder.

Also sprich eine Kombination aus Heben, Hüpfen und Stöcken.

Ich werde aber mal explizit versuchen, das ganze auf die Flanken der Schneehügel zu verschieben. Ich muss halt aufpassen, dass ich nicht zu sehr "quer" komme. Man neigt als "Anfänger" finde ich gerne dazu, zu schnell und übereilt durch zu schräg stehende Ski zu bremsen und dadurch auf einen Schneehügel "auf zu laufen".
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Re: Was tun bei folgenden Pistenbedingungen...?

Beitrag von beate » 31.01.2010 18:34

Also sprich eine Kombination aus Heben, Hüpfen und Stöcken.
:o :o :o :o
Puhh, hört sich nach absoluter Energie und Technikleistung an!
Wäre mir viel zu anstrengend. Ich bin eher ökonomisch veranlagt und bevorzuge einen gedrifteten Parallelschwung im unteren Geschwindigkeitsbereich. Den bringe ich eigentlich immer technisch einigermassen gut auf die Piste. Die Buckel umfahre ich nicht, ich befahre sie und nutze sie und die daraus resultierende Aufwärtsbewegung zur Auslösung des neuen Schwunges. Das ist aber kein Patentrezept für jedermann und ganz sicher nicht elegant, dynamisch oder sportlich.
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Re: Was tun bei folgenden Pistenbedingungen...?

Beitrag von ImpCaligula » 31.01.2010 18:48

beate hat geschrieben: Puhh, hört sich nach absoluter Energie und Technikleistung an!
Beate
Ersteres vor allem Beate, ersteres vor allem! Und genau das ist der grund des Threades bzw. meiner Frage. Diese Energieleistung bin ich "satt". Aber wenn ich so an das vergangene WE denke - wir waren ja 10 Skifahrer/inen und da waren recht "gute" Leute dabei - so ging es fast jedem. Am Ende so einer (langen) Buckelpiste war die gesamte Manschaft unten angekommen fertig wie Schnitzel und klagten über "Schmerzen" im Oberschenkel bzw. Knie oder anderen Gelenkteilen. Sprich - alle Mann (Frauen) - mich eingeschlossen - fahren bei solchen Bedingungen höchst uneffektiv.

Dass solche Pisten natürlich nie ganz "easy" sind - logisch. Aber so möcht ich es nicht lassen. Am Besten wäre da wahrscheinlich ebenso mal ein Video auf so einer Piste - oder mit einem Skilehrer explizit auf so eine Piste zu gehen und sich das mal zeigen lassen, wie man da anfängt - wenn der SL sieht, wie falsch ich eben die Sache anfange.
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