Skilevel-Tool

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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nicola
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Re: Skilevel-Tool

Beitrag von nicola » 27.10.2009 11:17

HoTTrod hat geschrieben:Hi, als Laie:
es isr wie in fast allen Sportarten:
die Ausrüstung ist in sehr vielen Fällen top, aber die Technik eher mies, dies gilt es anzugehen.
über das top lässt sich streiten, nicht einmal das teuerste material gewährleistet, dass es zum fahrer passt!

also gemmas an und suchen wir nach möglichen ursachen :wink:

durchschnitts skis sind generell bediener-freundlicher geworden. die geringere länge und die taillierung machen die ersten schritte einfach leichter. und genau darin liegt aber der knackpunkt. auch ein billiger schaumski lässt sich relativ rasch irgendwie durch die gegend nudeln und den fahrer herunterkommen. (schneller, einfacher einstieg verleitet zum verlassen von gelände in dem man unterschiede selbst spüren kann) aber mehr als herumnudeln ist dann oft nicht drin, weil es noch immer furchtbar viele skis gibt, die dem fahrer, besonders in für ihn schwierigem gelände, nicht das nötige feedback geben. obendrein ist das durchschnittliche gängige schuhwerk noch immer nicht auf das bewegungskonzept von taillierten skis abgestimmt. und nun zeigt mir meine erfahrung, dass ich als vermittler des skifahrens oft nicht viel mehr machen muss, als das material möglichst zu optimieren, das passende gelände auszuwählen und den fahrer zum spiel zu verleiten um ihm damit eine wertvolle möglichkeit zu bieten seine wahrnehmung zu entwickeln.

skifahren lernen baut nämlich sehr stark auf wahrnehmung und wenn das material nicht in der lage ist feine impulse aufzunehmen und zurückzugeben, sozusagen als verlängertes körperteil und transmitter zwischen den kräften der natur und jenen des mensch, kann ich nicht erwarten, dass der lernende feine unterschiede wahrnehmen wird. er wird herumreissen und herumnudeln, er wird parasitäre bewegungen entwickeln und er wird einen guten lehrer brauchen, der ihm hilft die groben fehlbewegungen abzulegen und das feine zu spüren.

ich bin bei skitests auch auf skis anderer marken unterwegs und bin jedesmal wieder überrascht wie unterschiedlich skis in ein und der selben kategorie sind. bei skitests werde ich zwar immer als testerin für rennski eingeladen, ich mache aber stets gerne "fleissaufgaben" und sehe mir die etwas günstigern ski für den durchschnitt an, die ca. 80-90% marktanteil haben. ich bin jedes jahr aufs neue entsetzt mit wieviel lieblosigkeit manche hersteller ihre skis auf den markt werfen. die schauen nach aussen, wenn man nicht einen ganz feinen blick entwickelt hat oft recht passabel bis top aus, verhalten sich aber wie der letzte dreck. ich musste vor einiger zeit mit meinem tester-kollegen franz klammer sehr lachen. er hat mich gefragt ob ich bei einem modell auch das gefühl hätte, einen toten ski unter den füssen zu haben. diese aussage trifft es exakt. es werden materialien verarbeitet die jeden impuls vernichten, es werden abstimmungen gewählt, die völlig unsensibel sind.

zurück zum level tool, auch hier könnte ein knackpunkt des hinterfragens vom skilevel liegen, nämlich wann (wieviel zeit hatte ich bisher zum lernen, war das als kind oder als senior?) wo (gelände und schneebedingungen), was, womit (material und körperliche voraussetzungen) und mit wem (hilfe und anleitung) bin ich zum selbsgeschätzten level gekommen? das sind meiner meinung nach die soft facts, die ich brauche um jemanden den ich nicht kenne zu beraten. in der detaillierteren schilderung finde ich viele anhaltspunkte, die ich nicht aus einer zahlensumme ablesen kann. für mich ist die zahl von uwes skilevel deshalb nicht brauchbar, nicht einmal als anhaltspunkt.

ob "der skilevel" für das forum allgemein nützlich ist, kann und will ich aber nicht beurteilen.
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Re: Skilevel-Tool

Beitrag von Martina » 27.10.2009 12:16

Da sich Nicola offenbar durch mein Beitrag angegriffen fühlt (sie hat sich per PN bei mir gemeldet), stelle ich folgendes klar:

- Nicola hat langjährigere Erfahrung als Skilehrerin als ich (ich unterrichte seit 19 Jahren)
- Nicola hat mehr und fundierteres Wissen über Material als ich.
- Nicola ist von Beruf Skilehrerin.
- Nicola hat einen stärker skifahrerisch geprägten Hindergrund als ich.

- Ich habe geschrieben, dass sich meine Erfahrung nicht mit ihrer deckt.
Damit meine ich nicht, nur meine Erfahrung sei richtig.

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Re: Skilevel-Tool

Beitrag von NeusserGletscher » 27.10.2009 13:29

Martina hat geschrieben:.... stelle ich folgendes klar:

- Nicola hat langjährigere Erfahrung als Skilehrerin als ich (ich unterrichte seit 19 Jahren)
- Nicola hat mehr und fundierteres Wissen über Material als ich.
- Nicola ist von Beruf Skilehrerin.
- Nicola hat einen stärker skifahrerisch geprägten Hindergrund als ich.
Und das schreibst Du jetzt bitte 100 Mal an die Tafel, klar :D

Duck und weg :roll:
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Re: Skilevel-Tool

Beitrag von NeusserGletscher » 27.10.2009 13:36

nicola hat geschrieben:skifahren lernen baut nämlich sehr stark auf wahrnehmung und wenn das material nicht in der lage ist feine impulse aufzunehmen ... vor einiger zeit mit meinem tester-kollegen franz klammer sehr lachen. er hat mich gefragt ob ich bei einem modell auch das gefühl hätte, einen toten ski unter den füssen zu haben.
Von guten Skifahrern habe ich über bestimmte Ski auch schon gehört, die seien "zu Tode gedämpft".

Als Anfänger merkt man das nicht, da man nicht weiss, wie es sich mit dem richtigen Material anfühlt. Konsequenterweise sollte eine Skischule mit der Auswahl des richtigen Materials beginnen.

Zur Fahrschule kommt man ja auch nicht mit dem eigenen Auto.

Gruß

Peter
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Re: Skilevel-Tool

Beitrag von sirhay » 27.10.2009 15:18

@nicola
ist es ein Geheimnis oder welche Ski sind mit "einen toten ski unter den füssen" gemeint?

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Re: Skilevel-Tool

Beitrag von PK » 27.10.2009 15:43

nicola hat geschrieben:
HoTTrod hat geschrieben:er hat mich gefragt ob ich bei einem modell auch das gefühl hätte, einen toten ski unter den füssen zu haben. diese aussage trifft es exakt. es werden materialien verarbeitet die jeden impuls vernichten, es werden abstimmungen gewählt, die völlig unsensibel sind.
Hi Nicola, ich bin zwar in Sachen Skibau oder -entwicklung absoluter Laie. Aber: Was Du oben anmerkst hat für mich nur einen Grund: Angst vor Verlust von Marktanteilen. Sprich:

Ich bin sicher JEDER größere oder renomierte Skihersteller mit LANGJÄHRIGER Erfahrung kann den "perfekte" Ski für jede nur erdenkliche Gelegenheit bauen. Allerdings wird das zur Folge haben, dass viele Ottonormalfahrer mit so einem "Superski" nicht (mehr) zurecht kommen (werden). Also geht man auf Nummer sicher, baut einen SKi der Top aussieht (m.E. immer noch eines der wichtigsten Kaufsignale) und der eben "normal" zu fahren ist.

Klein Ottonormalo freut sich dann tierisch, einen SuperTopSki fahren zu "können"... DU aber sagst "das ist ein toter Ski"...
Für mich absolut logisch und nachvollziehbar.

Zum Tool decken sich unsere Meinungen ebenfalls.
Solange ich nicht weiß wie die xy Punkte zu Stande gekommen sind, sagt mir das garnichts. Hat jemand zb. 80 Points, weiß ich immer noch nicht, ist das nun ein Freerider oder eine Rennsemmel?
Servus aus Bayern!
Peter.

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Re: Skilevel-Tool

Beitrag von nicola » 27.10.2009 16:49

@thomas "tote" ski gibt es nicht nur von einem hersteller, sondern immer wieder. ich würde in diesem zusammenhang niemals marken oder modelle nennen, weil es dem kodex eines testers nicht entspräche. du kannst aber davon ausgehen, dass skis, die im injectionsverfahren hergestellt werden davon am häufigsten betroffen sein können.
PK hat geschrieben: Hi Nicola, ich bin zwar in Sachen Skibau oder -entwicklung absoluter Laie. Aber: Was Du oben anmerkst hat für mich nur einen Grund: Angst vor Verlust von Marktanteilen. Sprich:

Ich bin sicher JEDER größere oder renomierte Skihersteller mit LANGJÄHRIGER Erfahrung kann den "perfekte" Ski für jede nur erdenkliche Gelegenheit bauen. Allerdings wird das zur Folge haben, dass viele Ottonormalfahrer mit so einem "Superski" nicht (mehr) zurecht kommen (werden). Also geht man auf Nummer sicher, baut einen SKi der Top aussieht (m.E. immer noch eines der wichtigsten Kaufsignale) und der eben "normal" zu fahren ist.
die gründe warum es minderwertige skis gibt, die übrigens für den normalverbraucher genauso schlecht funktionieren wie für einen "guten" fahrer (er merkt es allerdings weniger), sind andere und recht einfach.

hochwertige materialien und bauweisen sind teuer. viele skifirmen kämpfen ums überleben. viele skis im unteren preissegment werden oft fremd gefertigt. das heisst sie müssen in der herstellung so billig sein, dass in der verkaufskette - hersteller - marke - grosshändler - geschäft - für jeden noch ein gewinn herauskommt. nun kann man sich sehr einfach vorstellen, dass ein ski der zum grossteil aus PU schaum besteht, ganz andere qualitäten aufweist als beispielsweise ein fast ident aussehender tragender cap mit holzkern. und weil die verpackung bei beiden skis ziemlich ähnlich aussieht lässt sich der konsument gerne täuschen
Zuletzt geändert von nicola am 27.10.2009 16:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Skilevel-Tool

Beitrag von Uwe » 27.10.2009 16:54

PK hat geschrieben: Solange ich nicht weiß wie die xy Punkte zu Stande gekommen sind, sagt mir das garnichts.
Ein Blick in den Quelltext zeigt, dass einfach von "links" nach "rechts" 0 - 1 - 2 - 3 - 4 - 5 Punkte vergeben werden ... also alles keinen Zauberei :D
Aber was bringt dir dieses Wissen ... macht es das Tool jetzt besser oder schlechter?
Ok, ich verstehe ... ich will auch immer gerne wissen, wie etwas funktioniert ;-)
PK hat geschrieben: Hat jemand zb. 80 Points, weiß ich immer noch nicht, ist das nun ein Freerider oder eine Rennsemmel?
Nochmal: Darum geht es auch nicht!!!!! ;-)
Es soll "einigen" nur ermöglich, sich halbwegs realistisch einzuschätzen, weil dies für die Skiwahl wichtig ist.
- Die Anfänger wissen, dass sie Anfänger sind
- Die *wirklich* guten, wissen, was sie Können
- Das Tool soll vor allem denen helfen, die sich bisher meist ÜBERschätzt haben ... wer die Fragen nach "Suche neuen Ski ... bin immer der erste an der Schirnbar ... meine Kanten halten nicht" verfolgt, weiß, was ich meine ;-)

Aber auch die "Empfehlungen auf gleichem Level" könnten - zumindest manchen - eine kleine Hilfestellung sein. Dort kann man auch Lesen "Für die Piste empfehle ich ... für Powder empfehle ich", denn das ist wieder individuell von den Vorlieben abhängig und kann nicht auch noch durch das Tool abgedeckt werden.

Also bitte nicht zu viel Erwartungen und Ansprüche in das Tool reininterpretieren, die es gar nicht erfüllen kann. Es ist - meines Wissens - das erste und einzige Tool im Netz, mit dem man sein Fahrkönnen - zumindest etwas objektiv und vergleichbar - einschätzen kann, denn - und das haben wir im Forum auch immer wieder festgestellt - subjektive Einschätzungen sind (oft) Über- oder Untertreibungen und - wegen der fehlenden Basis - nicht vergleichbar.
Jetzt ist zumindest die Basis (durch die gleichen Fragen) gegeben, und die subjektive Einschätzung von gut und schlecht wird durch konkrete Antworten vereinfacht.

Leute, es ist ein Versuch etwas zu machen, was es bisher noch nicht gab ... warten wir doch mal ab, wie es sich bewährt. Wenn ich Möglichkeiten der Verbesserung (nicht der Verkomplizierung) sehe, werde ich es bestimmt versuchen umzusetzen ... aber erstmal braucht es seine Zeit, um die bestehende Version in der Praxis zu testen.
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Re: Skilevel-Tool

Beitrag von nicola » 27.10.2009 17:00

Uwe hat geschrieben:Es ist - meines Wissens - das erste und einzige Tool im Netz, mit dem man sein Fahrkönnen - zumindest etwas objektiv und vergleichbar - einschätzen kann
das erste nicht, das einzige kann sein - ich habe meines vor drei jahren aus dem web genommen, weil es mir für meinen gebrauch nicht zweckmässig erschien.
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Re: Skilevel-Tool

Beitrag von Herbert Züst » 27.10.2009 18:08

Nicola hat geschrieben:
ich habe meines vor drei jahren aus dem web genommen, weil es mir für meinen gebrauch nicht zweckmässig erschien.
:zs:

Es ist nur ein winzig kleines Hilfsmittel, denn wenn du mit welchem Test auch immer meinst dein Wundermodell gefunden zu haben, kannst du, auch bei renomierten Herstellern, beim Fahren bei einem und dem selben Skityp bei 5 unterschiedlichen Paaren, unterschiedliche Eigenschaften feststellen. Diesbezüglich wäre einmal ein Blindtest zB. mit 5 Paaren Stöckli SL ganz aufschlussreich.

Gruss Herbert

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