immer wieder Rücklage

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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nicola
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Re: immer wieder Rücklage

Beitrag von nicola » 10.04.2009 10:40

NeusserGletscher hat geschrieben: Je mehr es gelingt, die Tiefbewegung aus einer gestrecken Position heraus einzuleiten, desto weniger extrem fällt diese aus. Je tiefer man anfängt, desto mehr Fehler schleichen sich ein (jedenfalls bei mir).
mmh peter ich denke du irrst dich oder beziehst (noch) nicht das ganze feinkoordinative bewegungsspektrum ein. ich denke in deiner fahrweise existieren zu viele unterschiedliche bilder. ...und dann müsste man einfach noch klären was bei dir eine gestreckte position bedeutet und wo die tiefbewegung stattfindet, bzw. den ausgangspunkt hat.
NeusserGletscher hat geschrieben:
nicola hat geschrieben:- montagepunkt - für weniger geübte fahrer kann das versetzen der bindungsposition nach vorne sehr helfen,
Damit ändert sich zwar der Druck auf die Schaufel, aber ändert sich damit auch der falsche Bewegungsablauf (Rücklage)?
irrtum! den veränderten druck auf die schaufel wirst du bei 1-2cm nach vorne versetzen kaum merken, was sich bemerkbar macht ist ein veränderter drehpunkt. ich schrieb deshalb auch von weniger geübten fahrern, die ihre ski mehr in die kurve drehen und weniger über die kante steuern. viele die sich beim drehen schwer tun verlagern das gewicht nach hinten und entlasten den vorderen teil des skis, den sie dann in die kurve "wursteln". fazit ist eine permanente rücklage und unkontrolliertes fahren, das so aussieht als könnte der ski mit dem fahrer jederzeit durchgehen.
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Re: immer wieder Rücklage

Beitrag von WolliHood » 10.04.2009 11:08

Hallo Daniel,

eine Möglichkeit ist auch, daß Du eine generelle Tendenz zur Rücklage hast, dies aber auf flachen und mittelsteilen Pisten problemlos und routiniert fahren kannst. Das ist ohne Kamerabilder selbst kaum zu bemerken.

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Re: immer wieder Rücklage

Beitrag von pitagoras » 10.04.2009 12:10

WolliHood hat geschrieben:Hallo Daniel,

eine Möglichkeit ist auch, daß Du eine generelle Tendenz zur Rücklage hast, ...
Davon geh ich aus ja :)
Mein Lehrer/Guide ist bald die Wände hinauf gegangen *lach* meinte aber, als wir im Neuschnee "unterwegs" waren, dass dies meiner natürlichen Position sehr entgegenkomme (ich weiß das dieses Thema in einem anderen Thread eher kontrovers betrachtet wird)

Und ja ich hab auf flachen und mittelsteilen, sowie auch in steilen Stücken keine Probleme kontrolliert zu fahren. Aber es ist eben nicht immer so sportlich/aktiv wie ich es gern hätte. Und das es geht (auch mit meinem Equipment) hab ich ja gesehen als ich *übertreib* vorn über fiel.
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nicola
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Re: immer wieder Rücklage

Beitrag von nicola » 11.04.2009 10:19

pitagoras hat geschrieben:Und ja ich hab auf flachen und mittelsteilen, sowie auch in steilen Stücken keine Probleme kontrolliert zu fahren. Aber es ist eben nicht immer so sportlich/aktiv wie ich es gern hätte. Und das es geht (auch mit meinem Equipment) hab ich ja gesehen als ich *übertreib* vorn über fiel.
vielleicht ist es zweckmässig an dieser stelle den unterschied zwischen rücklage und vorlage kurz zu besprechen. wenn ich von vorlage spreche, meine ich nicht den oberkörper weit nach vorne zu beugen, sondern die knievorlage (sprung- und knieglenke werden gebeugt) oder wie immer man das bezeichnen will.
http://picasaweb.google.at/edelpics/Hin ... 3181655026
den oberkörper und die die arme weit nach vorne zu bringen ist kontraproduktiv, da in dieser haltung das gesäss nach hinten ausweicht und somit neben einer bewegungsunfreiheit im beckenbereich auch der schwerpunkt nicht dort ist wo er hingehört.

neben martinas tipp mit locker zugemachten schuhen die position zu erspüren, zeigt sich für mich in der praxis auch immer wieder das fahren ohne stöcke als sehr probates mittel um sich ausgewogen über dem ski bewegen zu lernen.

der meinung, dass rücklage eben die "normale haltung" mancher menschen sei, kann ich mich nicht anschliessen. rücklage ist, wie schon weiter oben gesagt, sehr oft auf unpassendes material (zu grosse, starre skischuh-schalen) und/oder einen lernweg, der basics ausgelassen hat, zurückzuführen.

vergleich doch mal deine fussohlenlänge mit der skischuh-sohlenlänge daniel. (einfach den skischuh mit der sohle an den fuss anlegen.) wenn der unterschied mehr als zwei zentimeter beträgt, könnte das eine mögliche ursache sein, die bei guten bedingungen zwar auszugleichen ist, aber bei schlechter sicht beispielsweise klare auswirkungen zeigt.
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Re: immer wieder Rücklage

Beitrag von NeusserGletscher » 11.04.2009 12:26

beate hat geschrieben:
Je mehr es gelingt, die Tiefbewegung aus einer gestrecken Position heraus einzuleiten, desto weniger extrem fällt diese aus
Wieso?
Weil es (mir) in diesem Fall leichter fällt, Druck nach vorne aufzubauen. Daher muß ich nicht unbedingt extrem nach unten gehen. Weils mir Spaß macht, tue ich es aber trotzdem oft :wink:

beate hat geschrieben:du meinst (die Hüfte) in die neue Richtung drehen?
Nein, ich dachte jetzt da eher an eine Taloffene Fahrweise. Da muß ich mal drauf achten, wieweit ich da auch die Hüfte drehe.

beate hat geschrieben:Zu welchem Zeitpunkt kommt deine Streckbewegung bzw hoch/tief - tief/hoch?
Sobald ich die alte Kurve zu Ende gefahren habe.
beate hat geschrieben:es mag sein dass dir die diese Bewegungsabläufe helfen. In der Unterrichtspraxis wären sie eher kontraproduktiv.
Es spricht für meinen Skilehrer, daß er mir im Unterricht genau das beibringt, was mir hilft :D. Ich denke, es gibt eh kein Patentrezept und keine Fahrweise, die von allen Skifahrern gleichermaßen gut angewendet werden kann.

Gruß

Peter
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Re: immer wieder Rücklage

Beitrag von NeusserGletscher » 11.04.2009 12:58

nicola hat geschrieben:mmh peter ich denke du irrst dich oder beziehst (noch) nicht das ganze feinkoordinative bewegungsspektrum ein.
Hallo Nicola,

was erwartest Du von einem Grobmotoriker wie mir (*hüstel* :D ).

Unter einer gestrecken Position verstehe ich bildlich die Haltung eines Skispringers kurz nach dem Absprung vom Schanzentisch. Also Oberkörper, Ober- und Unterschenkel in einer Linie entsprechend dem Vorlagewinkel des Schuhs nach vorne gebeugt. Aus dieser Position, besser Bewegung, heraus kann ich leichter durch Beugen der Sprunggelenke Druck aufbauen. Aber erst so richtig, seit dem ich nach Oberstdorf noch den Vorlagewinkel meiner Schuhe um ca. 10 Grad nach vorne verändert habe. In meinen alten Skischuhen konnte ich mich strecken wie ich wollte, es gelang mir weder, die Sprunggelenke zu beugen (na gut, da war ich auch stellenweise verkrampft), noch den Schaft über Druck irgendwie nach vorne zu drücken um so Druck auf die Schaufel aufzubauen.

Mittlerweile habe ich meine neuen Hawx so modifiziert, daß sie sich ähnlich wie die Dalbellos verhalten dürften. Nur mit dem Unterschied, daß bei mir das federnde Element nicht ein Polyamidwinkel unter den Schnallen, sondern ein Gummizug anstelle des Klettbands ist. Was aber an der grundsätzlichen Wirkungsweise nichts ändert.

Daher stimme ich Dir vollkommen zu, daß die Fähigkeit, seine Sprunggelenke zu beugen, sehr viel Einfluß auf die Vorlage hat. Aus leidlicher Erfahrung weiß ich aber auch, daß dies schlichtweg an den Schuhen scheitern kann.

Liebe Grüße

Peter
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Re: immer wieder Rücklage

Beitrag von beate » 11.04.2009 14:20

Lieber Peter,
danke für die Beantwortung meiner Fragen.
Nachdem ich jetzt mehrmal trocken und auf der Piste probiert habe, so zu fahren, wie du es beschreibst, mußt IMO du einen ganz besonderen Skilehrer gefunden haben, wenn du mit dieser Fahrweise bzw nach diesen inputs deine Rücklage verbessern bzw wegüben konntest.
Mein Eindruck war, es ist viel zu viel überflüssige Bewegung und Feinkoordination nötig um eine Kurve zu fahren und sich dabei noch auf die Füße zu konzentrieren um zu kontrollieren, wie meine Position über dem Ski ist. Das überfordert mich aber evtl hilft es ja anderen.
Beate

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Re: immer wieder Rücklage

Beitrag von NeusserGletscher » 12.04.2009 17:25

Hallo Beate,

das verwundert mich jetzt schon. Bislang bin ich davon ausgegangen, daß diese Art der Hochentlastung nach Lehrplan Standard ist. Worin siehst Du denn da die Schwierigkeit in der Ausführung?

Ohne Hüftdrehung gehts übrigens tatsächlich nicht, das habe ich heute noch mal ausprobiert. Es ist aber so eher eine zum Ski synchrone Drehung.

Liebe Grüße

Peter
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Re: immer wieder Rücklage

Beitrag von beate » 12.04.2009 18:25

daß diese Art der Hochentlastung nach Lehrplan Standard ist.
ich bzw der CH Lehrplan kennt keine Standarts in dieser von dir beschriebenen Form :wink:
Es gibt sehr viele verschiedene individuelle Möglichkeiten, Kurven zu fahren. Welche du davon wählst, ist dir überlassen und kein vorgegebenes Dogma.
Hier habe ich extreme Schwierigkeiten zu verstehen, wie du das tatsächlich fährst:
Nein, ich dachte jetzt da eher an eine Taloffene Fahrweise
Ohne Hüftdrehung gehts übrigens tatsächlich nicht, das habe ich heute noch mal ausprobiert.
Wenn du taloffen fährst, wie, wann (zu welchem Zeitpunkt im Verlauf der Kurve) und wohin drehst du die Hüfte???????
Wie drehst du zu deinem taloffen ausgerichteten Oberkörper unabhängig deine Hüfte und wieso machst du am Ende der Kurve Beuge/Streckbewegungen???
Insgesamt hört sich die Beschreibung deiner Fahrweise eher artistisch/exotisch und sehr individuell als (aus welchem Land auch immer!) Lehrplankonform an :wink:

Ich vermute das, was Nicola schon schrieb:
mmh peter ich denke du irrst dich oder beziehst (noch) nicht das ganze feinkoordinative bewegungsspektrum ein. ich denke in deiner fahrweise existieren zu viele unterschiedliche bilder. ...und dann müsste man einfach noch klären was bei dir eine gestreckte position bedeutet und wo die tiefbewegung stattfindet, bzw. den ausgangspunkt hat.
Um am Ende auf die Kernfrage zurück zu kommen:
Wie hilft dir diese Fahrweise eigentlich, deine Rücklage zu minimieren????????
IMO ist es weder mit den Hüften, noch mit Beuge - Streckbewegungen möglich deine Füße zu sensibilisieren, um eine Statusmeldung über deine Körperposition zu erfahren.
Beate

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Re: immer wieder Rücklage

Beitrag von NeusserGletscher » 12.04.2009 20:50

beate hat geschrieben:IMO ist es weder mit den Hüften, noch mit Beuge - Streckbewegungen möglich deine Füße zu sensibilisieren, um eine Statusmeldung über deine Körperposition zu erfahren.
Beate
Naja, die Statusinfo ziehe ich hauptsächlich aus dem Druck am Schienbein und den Füßen. Ausgangspunkt der Diskussion war jedoch nicht die Sensorik, sondern die Motorik :wink:
pitagoras hat geschrieben:Habe selbst gemerkt, als ich gefühlt nach vorne fiel, dass der schnelle Kantenwechsel wie von allein kam, sofern man diesen mittels "Hoch-Tief-Bewegung" ausreichend einleitete.
Da habe ich mich daran erinnert, daß mein SL mir zum gleichen Thema geraten hat, die Hüfte seitwärts zu bewegen, damit bei der Beschleunigung in der Kurve der Schwerpunkt nicht nach hinten weggeht. Das hat mir geholfen, aber das muß nicht bei jedem funktionieren.

Liebe Grüße

Peter
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