Frage: SL Carver im weichen Schnee/Sulz

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HoTTrod
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Frage: SL Carver im weichen Schnee/Sulz

Beitrag von HoTTrod » 26.12.2008 17:15

Hi,
4 Tage einen K2 SL moto (167 cm) aus dem Jahre 2006 in Mayrhofen gefahren. (bisher Atomic Allmountain R11)
Ohne Probleme: Piste, auch Schneehaufen, Neuschneeauf der Piste und auch (stiefelhoher) Tiefschnee abseits waren kein wirkliches Problem, im Gegenteil, habe mich sehr wohl gefühlt und Vertrauen zur Kante gehabt. :)
Was nicht ging: weicher Schnee (Temp über 0 Grad), Piste und vor allem Ziehwege im Sulz. Ich hatte einerseits das Gefühl, ständig gebremst zu werden, der Ski war einfach nicht dazu zu bewegen, geradeaus zu fahren, grub sich immer links und rechts in die Kruven ein (auf Ziehwegen auch nicht ungefährlich). Ebenso auf der Piste... Ein furtbares Gefühl, driften, auch nur ansatzweise, ging überhaupt nicht mehr. :(

Ist das bei allen SL-Ski so? :roll:
Hat jemand einen Tip, wie man bei diesen Verhältnissen mit einem SL noch (mit meinem Fahrkönnen) einigermaßen die Pisten runterkommt? :roll:
Gruß Jens (185cm/80 kg)

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extremecarver
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Re: Frage: SL Carver im weichen Schnee/Sulz

Beitrag von extremecarver » 26.12.2008 19:20

Fuer Sulzschnee ist ein SL einfach nichts. Da gilt je laenger desto besser. Ich carve gerne mit Longboards (190-222cm) im Sulz, die carven dann genauso gut wie auf perfekter Piste (oder fuer jene Modelle wo ich schon Kantenausrisse hab, etc, sogar besser da man die fehlende Schaerfe der Kante nicht mitbekommt). Koennte mir vorstellen das lange Skier (190cm+) mit kurzem Radius genauso gut im Sulz funktionieren.

Zum Runterkommen mit SLs, naja am besten die Stellen suchen wo es schon richtig buckelig wird, meist ist es zwischen den Buckeln noch recht hart. Je langsamer man faehrt umso schlimmer finde ich Sulz, ein bisserl Speed kann nie schaden....
Buckelige Sulzschneepisten fahr ich entweder gedriftet, oder Schuss mit bremsen dort wos flacher wird und keine Buckel mehr sind, dazu darf halt nicht viel los sein; ist recht kraftsparend - allerdings kann man bei hoher Geschwindigkeit nicht mehr sicher die Richtung wechseln oder bremsen, sondern nur weiter geradeaus heizen und aufs Flachstueck ohne Buckel warten, also Vorsicht damit.
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südi
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Re: Frage: SL Carver im weichen Schnee/Sulz

Beitrag von südi » 26.12.2008 21:37

Hi Jens,

auch auf die Gefahr hin, hier verrissen zu werden, der Edelwiser Swing fühlt sich bei solchen Bedingungen nach meiner eigenen Erfahrung sauwohl. :D :D Ich fahre noch einen Fischer und einen Head Sl-Carver. Aber bei weichen Bedingungen gibt´s nur eine Wahl!

Gruß Wendelin

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Re: Frage: SL Carver im weichen Schnee/Sulz

Beitrag von NeusserGletscher » 27.12.2008 07:59

HoTTrod hat geschrieben:Hat jemand einen Tip, wie man bei diesen Verhältnissen mit einem SL noch (mit meinem Fahrkönnen) einigermaßen die Pisten runterkommt? :roll:
Gruß Jens (185cm/80 kg)
Hallo Jens,

bislang komme ich (90kg @ 198cm) bei den von Dir geschilderten Verhältnissen am besten mit einem Swing zurecht. Aufgrund der Länge habe ich mit einem Swing auf Ziehwegen kein Problem und die Konstruktion sorgt dafür, daß der Ski auf einer zerfahrenen Piste und bei Neuschnee über den Schnee hinweggleitet. Seit dem ich den Swing fahre, mag ich meinen Allmountain nicht mehr :(

Gruß

Peter
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Re: Frage: SL Carver im weichen Schnee/Sulz

Beitrag von Mixery » 27.12.2008 10:02

Die Frage lautete aber eigentlich wie man mit einem SL bei solchen Verhältnissen die Pisten noch einigermaßen runterkommt - nicht mit welchem Alternativ-Ski das geht ;)

Ersteres würde mich auch interessieren, da ich die selben Probleme habe/hatte. Ich bin mittlerweile jetzt u. a. deswegen auch auf einen anderen Ski (Allmountain) umgestiegen.

Da ich durchaus schon Leute gesehen habe, die auch mit einem SL überall wie auf Schienen durch fahren, denke ich schon, reine Technikfrage?!?

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Re: Frage: SL Carver im weichen Schnee/Sulz

Beitrag von Uwe » 27.12.2008 10:17

Hallo Jens,

weil SL-Carver eine sehr kleine Auflagefläche haben (kurz und schmal), sinken sie bei ungleichmäßiger Belastung tief in den Schnee ein. Wenn der Schnee dann noch schwer ist (Sulz - im Gegensatz zu Pulver), kann es eher zum verziehen / verschneiden / unkontrollierter Fahrweise kommen.
Lösung: Gleichmäßige Belastung beider Ski. Das geht weniger bei besondern breitbeiniger Fahrweise. Also eher etwas schmaler und "kompakt in den Beinen" fahren ... dann kommt man auch mit SL überall problemlos durch.
Uwe

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Re: Frage: SL Carver im weichen Schnee/Sulz

Beitrag von ulli1 » 27.12.2008 10:18

Mixery hat geschrieben:Die Frage lautete aber eigentlich wie man mit einem SL bei solchen Verhältnissen die Pisten noch einigermaßen runterkommt - nicht mit welchem Alternativ-Ski das geht ;)
.....mit einem radius von 12m würde ich ihn (den SWING :wink: ) ohne weiteres als SL bezeichnen ...... :D :D
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Re: Frage: SL Carver im weichen Schnee/Sulz

Beitrag von Mixery » 27.12.2008 10:32

Das nützt aber dem TE trotzdem nix, wenn er nach technischen Möglichkeiten mit einem "konventionellen" SL-Ski fragt.

Ich fahre auch einen Allmountain mit 12 m Radius, den würde ich trotzdem nie als SL bezeichnen wollen, obwohl auch der sich ähnlich wendig gibt. So gesehen könnte ich den ja Hottrod jetzt hier empfehlen, aber ich glaube darum geht es hier wirklich nicht :-?

Zu mir hat ein Skilehrer mal gesagt, keine andere Skikategorie erfordert bei "unruhigen" Bedingungen eine solch korrekte Körperhaltung und exakte Skiführung wie ein SL. Deshalb tun sich wohl viele "Ottonormal"-Skifahrer sehr schwer damit, sobald die Pisten nicht mehr perfekt gebügelt sind.

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Re: Frage: SL Carver im weichen Schnee/Sulz

Beitrag von ursus2 » 27.12.2008 11:45

Ich bin nicht Technik-Spezialist aber ich habe beobachtet (auch bei mir) dass es mit einem gewissen Tempo viel einfacher geht. Viele fahren bei Sulz viel zu langsam und das braucht Kraft und wenn der Ski weggeht kann man ihn fast nicht mehr zurückholen. Bei einem gewissen Tempo spielt halt Geschwindigkeit x Impuls = Kraft der auf den Ski einwirkt = der Ski fährt sich ruhiger im Sulz.

Gruss
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Re: Frage: SL Carver im weichen Schnee/Sulz

Beitrag von WolliHood » 27.12.2008 12:46

Mixery hat geschrieben:...Ich fahre auch einen Allmountain mit 12 m Radius, den würde ich trotzdem nie als SL bezeichnen wollen, obwohl auch der sich ähnlich wendig gibt...
Stimmt, ein kleiner Radius macht noch lange keinen SL und ein Edelwiser keinen besseren Skifahrer.

Wie oben schon geschrieben, etwas engere Skistellung und eine zentrale, bewegungsbereite Position sind hilfreich. Weich fahren, d.h. die Haufen aktiv fahren und die Beine nicht nur 'bewegen lassen' und schnell agieren kann helfen.

@Ursus:

Nur der Vollständigkeit halber, Du hast die Masse unterschlagen. Da diese aber für einen Skifahrer während einer Abfahrt kaum schwanken dürfte ist das nicht tragisch. Mann kann aber auch leicht erkennen, dass Schwergewichte (wie ich :wink:) solche Situationen eher ignorieren können und den Dreck einfach wegschieben. Leichtgewichte müssen halt etwas schneller fahren und/oder mehr arbeiten.

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