Bebilderte Bewegungsanleitung

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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nicola
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Re: Bebilderte Bewegungsanleitung

Beitrag von nicola » 22.07.2008 15:26

ulli1 hat geschrieben:........ so wie viele ihre freie zeit von kindesbeinen an im schnee und auf skiern verbracht haben, so geht es mir auf dem wasser.
den vergleich mit dem wasser finde ich zum folgenden gedankengang inspirierend. im wasser waren wir bereits als ungeborenes kind, haben zuerst geplantscht, dann schwimmen gelernt. sind schon einmal auf einer luftmatratze am wasser dahingetümpelt bevor wir im optimisten oder der jolle segeln lernten. und kein mensch ist in der lage ein containerschiff ohne sehr viel vorkenntnisse zu bedienen. beim skifahren ist es genau gleich! welcher erwachsene kugelt bevor er skifahren lernt schon im schnee herum, wer bleibt denn länger als er es nötig findet im sanften übungsgelände? skifahren erscheint den meisten nur dann schwer, wenn sie basics auslassen!
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ulli1
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Re: Bebilderte Bewegungsanleitung

Beitrag von ulli1 » 22.07.2008 23:35

off topic
Herbert Züst hat geschrieben: ..... Aus diesem Grunde habe ich mich vor 2 Jahren........ auf meine Wurzeln besonnen und mein Segelschiff schweren Herzens verkauft.
hallo herbert, im umkehrschluss dazu möchte ich aber noch nicht mit dem skifahren aufhören :wink: ;
b.t.w. schönes teil die l23, habe selber 23 füße :D
nicola hat geschrieben: ......skifahren erscheint den meisten nur dann schwer, wenn sie basics auslassen!
@nicola
hast sicherlich recht [ externes Bild ] ,
aber was soll man machen, wenn man;
... erst mit 30 lenzen diesen schönen sport kennenlernt,
... nur 1xjährlich für max 14tage die gelegenheit nutzen kann,
... sich über anfänger-, fortgeschrittenen- und 1-2 technikkurse weiterbildet, aber leider -wie ich heute weiß - bei der "falschen" skischule gelandet ist,
... jetzt als "alter sack" die erforderliche feinmotorik fehlt und bei schwierigen bedingungen unsicherheit und manchmal auch angst [ externes Bild ] dazukommt?????????????

also: .....augen zu und durch nach dem motto hauptsache es macht spaß [ externes Bild ]
man sieht sich [ externes Bild ]
off topic ende
Ulli

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TEE
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Re: Bebilderte Bewegungsanleitung

Beitrag von TEE » 30.08.2008 22:52

ulli1 hat geschrieben: unsicherheit und manchmal auch angst [ externes Bild ] dazukommt?????????????


...angst, nur ein gefühl :D

ulli1 hat geschrieben:also: .....augen zu und durch nach dem motto hauptsache es macht spaß [ externes Bild ]
man sieht sich [ externes Bild ]
off topic ende


...so gehts!
liebe grüße
thomas

MartinFarrent
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Re: Bebilderte Bewegungsanleitung

Beitrag von MartinFarrent » 30.08.2008 23:25

nicola hat geschrieben:wer bleibt denn länger als er es nötig findet im sanften übungsgelände? skifahren erscheint den meisten nur dann schwer, wenn sie basics auslassen!
Genau dazu zwingt dich eine Skihalle. Ungezwungen Spaß haben kann dort nur jemand, der gerade anfängt, seit vielen Jahren nicht gefahren ist oder mit Kindern anrückt. Aber Grundtechniken (und auch fortgeschrittene) kann man dort ausgiebigst üben, finde ich.

@ulli1:

In einer Halle würdest du vielleicht die 'stumpfen' Pflichten absolvieren, die man im Urlaub verständlicherweise schlabbert - gerade als Nordlicht.

Gruß

Martin

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Re: Bebilderte Bewegungsanleitung

Beitrag von Mixery » 30.08.2008 23:33

Hmm, ich finde gerade in der Halle fängt man an zu "schludern". So ging es mir zumindest. (war nur einmal in der Halle)

Im richtigen Skigebiet bin ich da wesentlich konzentrierter. Ich finde bei den immer gleichen Bedingungen in einer Halle kann man sich nicht so wirklich steigern (Es sei denn vielleicht als kompletter Anfänger). Vielleicht liegt es bei mir aber auch nur daran, dass in der Halle mein Handicap "Angst" nicht so ausgeprägt ist ;) (Wie war das eben in dem anderen Thread, ist "nur" ein Gefühl. Aber ist nicht gerade das, das schwierigste, das man sich abtrainieren kann? Nicht nur beim Skifahren, finde ich :D )

MartinFarrent
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Re: Bebilderte Bewegungsanleitung

Beitrag von MartinFarrent » 31.08.2008 00:52

Die Halle muss man nutzen, um sehr stringent zu üben - an Details und mit Detailbewusstsein (und ohne den geringsten Anpflug der Ekstase :) ).

Letztens war in Neuss eine wirklich versierte Jugendmannschaft aus Italien. Sie hatten sich zehn(!) Nächte im Hotel eingemietet, um in der Halle Slalom zu trainieren.

Gruß

Martin

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LincolnLoop
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Re: Bebilderte Bewegungsanleitung

Beitrag von LincolnLoop » 31.08.2008 12:29

MartinFarrent hat geschrieben:Letztens war in Neuss eine wirklich versierte Jugendmannschaft aus Italien. Sie hatten sich zehn(!) Nächte im Hotel eingemietet, um in der Halle Slalom zu trainieren.
Das ist okay. Stumpfsinniger als 10 Tage am Daunferner Slalom trainieren ist das auch nicht. Es ist einfach nötig, immer wieder Basics zu trainieren (auch wenn das hier nicht die sind, die Nicola vorher gemeint hat) und in der Halle bist Du dazu wenigstens gezwungen.
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Re: Bebilderte Bewegungsanleitung

Beitrag von Martina » 01.09.2008 17:19

Ich empfand es in der Halle als krass, wie stark das gleichmässige Gelände das skifahren verändert. Der Untergrund ist platt - da fällt viel von dem, was skifahren in meinen Augen ausmacht, weg.
Der Grund, warum sich m.E. schlecht eine Normtechnik für eine Normkurve definieren lässt, ist - ausser den unterschiedlichen Voraussetzungen des Fahrers - dass das Gelände nie zu 100% gleich ist wie in der vorangehenden Kurve.

Wir hatten in der Ausbildung mal eine Einheit in der Turnhalle, bei der wir ausprobieren mussten, was Skifahrer besonders gut/nicht so gut können. Eine auffällige Qualität von guten Skifahrern sei, dass sie sich blitzschnell auf die sich ergebende Situation einstellen und (bewegungsmässig) etwas damit anfangen können. Das zeigte sich auch dort.
Und genau dies kann in der Skihalle nicht oder nur beschränkt geübt werden.

Nichtsdestotrotz kann man in der Halle natürlich allerlei trainieren, was einem in den Bergen hilft.
Aber gerade das: es ist steiler als gedacht, es ist plötzlich eisig, plötzlich hat man einen im diffusen Licht nicht sichtbaren Buckel unter den Füssen usw. - das kann man nicht simulieren. Und genau solches führt meiner Erfahrung nach häufig zu Unsicherheit.
Übt man in der Halle intensiv an Details und beisst sich daran fest, dann besteht die Gefahr, dass man nicht mehr in der Lage ist, in den Bergen sein Bewegungsmuster zu variieren. Deswegen ist es enorm wichtig, wie man in der Halle übt. Wenn man sich dort eine kaum variable Normkurve antrainiert, dann steht man in den Bergen möglicherweise dumm da.

Beim Slalomtraininig schafft man durch das Ausstecken der Tore ein Stück weit wechselnde Bedingungen. Aber nur schon Slalom auf dem Gletscher (wo z.B. die Neigung an einem Hang oft durchgehend gleich ist) ist etwas ganz anderes als im "Wintergelände".

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Re: Bebilderte Bewegungsanleitung

Beitrag von MartinFarrent » 01.09.2008 23:02

Martina hat geschrieben:Deswegen ist es enorm wichtig, wie man in der Halle übt.
Hat du ein paar konkrete Vorschläge gegen die Normierung, Martina?

Dergleichen würde mich brennend interessieren.

Gruß

Martin

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Re: Bebilderte Bewegungsanleitung

Beitrag von Martina » 02.09.2008 08:20

Generell würde ich versuchen, nicht "die Kurve" zu optimieren, sondern möglichst vielseitig zu üben.

Wenn man die immer gleichen Kurven im immer gleichen Gelände, das auch noch absolut gleichförmig ist, fährt, dann legt man sich wahrscheinlich auf einen Bewegungsablauf fest und kann dann schlecht reagieren, wenn der "Untergrund" einem plötzlich anderes abverlangt.

Da man das Hallengelände ja nicht beeinflussen kann, kann man versuchen, sonst möglichst viel zu variieren.
Spontan fällt mir ein:
- verschieden grosse Radien fahren
- hinter einem anderen Fahrer fahren, dessen Bewegung imitieren (nicht als Vorbild, sonder um andere Möglichkeiten zu entdecken - gern auch mal mit schwächeren Fahrern probieren!)
- Tempo variiren
- vorgegebene Kurven fahren (z.B. Stangen oder sich oben eine Vorgabe geben, wieviele Kurven in welchem Abschnitt)
- "Ablenkungsübungen": beim Fahren etwas auf den Händen balancieren, kleine Hüpfer einbauen, Arme kreisen, sich zu zweit einen Handschuh zuwerfen usw.
- auf einem Ski fahren
- mal ganz andere Ski fahren: Kurzski, Snowblades, Big Foot etc. (die langen Varianten wie z.B. Racecarver bringe in der Halle nicht viel)
- einige Punkte in der Halle festlegen, versuchen, die Kurven genau dort zu machen
- auf einem Ski fahren (für fortgeschrittene: den anderen abschnallen)
- jegliche Tricks und Spielereien

etc.

Falls man schon ein gutes Bewusstsein für die eigenen Bewegungsabläufe hat:
- Kurve möglichst ausgeprägt über Aussenski / über Innenski beginnen
- mit/ohne Hüftknick fahren
- mit/ohne beugen/strecken fahren
- Kurve möglichst extrem über Skiende aussteuern
- Kurve möglichst ausgeprägt über Schaufel einleiten / versuchen, Kurve über Skimitte einzuleiten
- Kurve nur über umkanten einleiten / Ski bei der Auslösung nur flachstellen und dann drehen

Ich gehe davon aus, dass es klar ist, dass man alles nur ausprobiert, wenn das eigene Können und die Menge der Leute auf der Piste es erlauben.

Ich finde meine Liste grad etwas trivial... Da ich kaum Hallenerfahrung habe, kann ich nicht sagen, was richtig viel bringt. Vielleicht können andere da mehr dazu sagen.
Sinnvoll ist sicher auch immer Input von aussen, sei es reger Austausch mit Kollegen (gerne auch schlechteren Fahrern - deren Fragen zwingen einem oft, das zu reflektieren, was man macht) oder auch ein Workshop mit jemandem, der nicht an Details rumschraubt, sondern das "grosse Ganze" sieht.

Auf alle Fälle ist es wichtig, den Mut zu haben, auf das zu verzichten, was man kann und anderes auszuprobieren. Das andere muss nicht zwingend besser sein, aber möglicherweise erweitert ein Teil davon das eigene Können.

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