Kurzschwung in steilem Gelände

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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nicola
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Beitrag von nicola » 05.04.2006 09:38

Martina hat geschrieben:
Was mich interessiert hat, warum ich die Frage gestellt habe:

Gefällt die Fahrweise von Hosky dem "breiten Publikum" subjektiv besser als die von Tom?
Oder wird die Fahrweise von Tom also "sowieso so toll und unnachahmbar" eingestuft, dass "man" sich nicht traut, etwas dazu zu sagen?
(Das mal völlig abgesehen davon, ob die Bedingungen nun ähnlich oder total verschieden sind).
es kann doch gar nicht darum gehen was einem besser gefällt, seriöse analysen können doch nichts mit subjektiven wertungen zu tun haben. horst und tom sind in ihren bewegungsabläufen nicht vergleichbar, da sie grundverschiedene bewegungstypen sind. das einzige was sie imho gemeinsam haben - beide haben sich schon mal mit schmerzen bzw. schmerzvermeidung beim skifahren auseinander setzen müssen
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Beitrag von nicola » 05.04.2006 09:41

Interssant ist das auch hinsichtlich des Themas Innen- und Aussensicht: Wenn sich die "Idealbilder" von Schüler und Lehrer nicht mindestens weitgehend decken, ist es sehr schwierig, zu arbeiten.
das idealbild (des skifahrens) sollte man niemals aussen suchen, sondern ausschliesslich in sich selbst finden. "lehrer" mit idealbildern sind für mich deshalb in allen sparten fragwürdig.
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Beitrag von Herbert Züst » 05.04.2006 10:13

Nicola hat geschrieben
das idealbild (des skifahrens) sollte man niemals aussen suchen, sondern ausschliesslich in sich selbst finden. "lehrer" mit idealbildern sind für mich fragwürdig.
absolut :zs:

Jch möchte dazu noch ergänzen "ab einem bestimmten Niveau". Am Anfang
muss natürlich der Lehrer dem Schüler ein Image des Skifahrens vorgeben.

Nicola wie kommst du darauf, dass sowohl Tom wie auch Hosky sich mit Schmerzen oder Schmerzvermeidung haben auseinandersetzen müssen?

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Beitrag von nicola » 05.04.2006 10:38

Herbert Züst hat geschrieben: Am Anfang
muss natürlich der Lehrer dem Schüler ein Image des Skifahrens vorgeben.
nein das ist kein absolutes must, viel wichtiger ist, dass der lehrer auf das bewegungsbild des schülers eingehen kann.
Nicola wie kommst du darauf, dass sowohl Tom wie auch Hosky sich mit Schmerzen oder Schmerzvermeidung haben auseinandersetzen müssen?
das ist nur ein verdacht, bei beiden gibt es markante momente, die für mich mit mehr oder weniger kleinen/grossen traumatischen erfahrungen zu tun haben könnten. das zeigt sich an sehr feinen auswirkungen, bei tom in der umgebung des nackenwirbelbereich, bei horst im umfeld der lendenwirbelsäule.
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Beitrag von Martina » 05.04.2006 10:48

nicola hat geschrieben: es kann doch gar nicht darum gehen was einem besser gefällt, seriöse analysen können doch nichts mit subjektiven wertungen zu tun haben. horst und tom sind in ihren bewegungsabläufen nicht vergleichbar, da sie grundverschiedene bewegungstypen sind. (...)
Deswegen habe ich eben danach gefragt, was eben besser gefällt - und nicht nach einer seriösen Analyse.
Ausserdem würde ich sowieso nicht behaupten, dass wir hier ausschliesslich seriöse Analysen betreiben. Dies ist schon deswegen nicht möglich, weil bei vielen Schreibern nicht bekannt ist, welche Erfahrungs- und Wissenshintergrund sie mitbringen. Meist ist es meines Erachtens eher ein Meinungsaustausch.
In viele Analysen hier geht es mehr um "gefallen" - was meist auch in Ordnung ist, so das Urteil nicht als Fakt deklariert wird, finde ich. Viele schreiben das jeweils auch in ihrem Beitrag.

Ich habe genau deswegen gefragt, weil sich die beiden eben sehr stark unterscheiden!

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Beitrag von Martina » 05.04.2006 10:53

nicola hat geschrieben: das idealbild (des skifahrens) sollte man niemals aussen suchen, sondern ausschliesslich in sich selbst finden. "lehrer" mit idealbildern sind für mich deshalb in allen sparten fragwürdig.
Nun, es ist aber so, wenn ich unterrichte, dann habe ich durchaus im Kopf, dass z.B. Kurzschwingen so oder so aussehen soll. Selbstverständlich suche ich Wege und Möglichkeiten, die dem Lernenden am besten entsprechen.

Als einfaches Beispiel sei z.B dies erwähnt:
Für mich sollten beim Kurzschwingen die Ski parallel geführt, die Knie und Füsse aber keinesfalls zusammengedrückt werden.
Es kann nun aber sein, dass ein Gast nach wie vor Kurzschwingen mit eng zusammengedrückten Beinen bevorzugt ( eher "wedeln").
Tauschen wir uns nicht darüber aus, bevor wir mit dem Lernen anfangen, so werden wir auf keinen grünen Zweig kommen.

Ich würde dem Gast dann erklären, warum "man" das heute nicht mehr so lehrt und welche Vorteile "meine" Fahrweise hat. Überzeug ihn das nicht ,so kann ich entweder versuchen, ihm "wedeln" beizubringen oder ihm aber zu sagen, dass ich ihm dies leider nicht vermitteln kann.

So habe ich durchaus Idealbilder im Kopf und es ist mir wichtig, dass ich mit dem Lernenden ein etwa einig bin über das Ziel.
Dieses Beispiel ist vielleicht etwas banal, aber es ist bei feineren Unterscheidungen durchaus auch so, dass ich nur das beibringen möchte, von dessen Sinn ich auch überzeugt bin!

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Beitrag von Hosky » 05.04.2006 11:23

wer ist Horst? :D :D

nicola, hast Du etwa hellseherische Fähigkeiten? Hast bei mir genau ins Schwarze getroffen, der Lendenwirbelbereich ist seit einem Hexenschuß vor 8 Jahren mein schwacher Punkt.
nicola hat geschrieben:nein das ist kein absolutes must, viel wichtiger ist, dass der lehrer auf das bewegungsbild des schülers eingehen kann.
:zs: Allerdings finde ich, daß man sich bei der Suche nach dem persönlichen Idealbild durchaus von aussen inspirieren lassen kann. Letztlich muß aber jeder sein eigenes Bild finden, unter Berücksichtigung der eigenen körperlichen Grundvoraussetzungen, koordinativen Fähigkeiten, verinnerlichten Bewegungsmustern, etc. Der Lehrer kann hier mit einer guten Aufgabenstellung und individuellen Tipps und Korrekturen unterstützen. Als Skilehrer sollte man dann unterscheiden, ob ein bestimmtes Bewegungsmuster nur dem (sich ständig verändernden) Idealbild nicht entspricht, oder ob es den Schüler im Fortschritt oder in seinem Ziel behindert.

Grüße,
Hosky

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Beitrag von nicola » 05.04.2006 12:10

Hosky hat geschrieben:wer ist Horst? :D :D

nicola, hast Du etwa hellseherische Fähigkeiten? Hast bei mir genau ins Schwarze getroffen, der Lendenwirbelbereich ist seit einem Hexenschuß vor 8 Jahren mein schwacher Punkt.
schon wieder! :oops: holger, holger, holger - ich merks mir jetzt!

nein mit hellseherischen fähigkeiten hat das rein gar nichts zu tun, sondern mit einem tiefen interesse für gesamtzusammenhänge. nachdem man dir ansieht, dass du ja ziemlich weit entwickelte skifahrerische fähigkeiten hast muss man die ursachen für - sagen wir mal - kleine schwierigkeiten, dort suchen wo sie sich aus tieferen gründen in deinem cortex verankert haben. was man hier landläufig als fehler interpretieren möchte, ist deine ganz persönliche schonhaltung an der keine bedienungsanleitung für mehr schaufeldruck oder sonstiges was ändern wird.

ich kann eine noch so ausgereifte vorstellung einer bewegung haben, wenn mein gegenüber an nur einem einzigen punkt dafür einen "blinden fleck" hat, den ich nicht spüren kann werden die beiderseitigen bemühungen wohl irgendwo und -wann zu missverständnissen führen.
nicola

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noch was

Beitrag von nicola » 05.04.2006 12:25

natürlich gibt es immer mehrere, viele herangehensweisen des vermittelns und ich erhebe keinen anspruch auf uneingeschränkte richtigkeit meiner sichtweise.
@martina dein ansatz ist zwar anders als meiner, aber für mich von hoher fachlicher qualität und sorgfalt. deshalb bin ich hier auch über einige deiner fragen und äusserungen etwas verblüfft:
Was halten diejenigen, die sehr begeistert sind von Hoskys Kurzschwingen, von Toms Video (auch am Anfang dieses Threads verlinkt)?
du drückst in deinen vorigen posts ziemlich klar aus, dass du mit horst's fahrweise nicht viel anfangen kannst und forderst den vergleich mit tom. das verstehe ich aus analytischer sicht einfach ganz und gar nicht.
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Beitrag von Herbert Züst » 05.04.2006 12:46

Nicola hat geschrieben
ist deine ganz persönliche schonhaltung an der keine bedienungsanleitung für mehr schaufeldruck oder sonstiges was ändern wird.
Liege ich richtig in der Annahme, dass wenn die Verletzung verheilt ist, diese Schonhaltungaltung eine psychische Ursache hat? Kann man das auch mit der Angst vergleichen, die man vor jedem Steilhang immer wieder hat, wenn man einen solchen einmal 300 m hinuntergestürzt ist.
wie bringt man, ohne dass man gleich einen Psychiater aufsucht ,solche Hemmungen wieder weg? Oder bleiben diese jrgendwie immer im Unterbewusstsein bestehen?

Ich finde dies ein interessantes Thema und denke, dass viele hier schon ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Gruss Herbert

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