Teachskicoach

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Benutzeravatar
WolliHood
Beiträge: 619
Registriert: 01.06.2003 18:03
Vorname: Wolli
Wohnort: NRW
Kontaktdaten:

Beitrag von WolliHood » 24.10.2005 14:41

urs hat geschrieben:.. noch eine frage, die mir nicht ganz klar ist. stimmt meine ansicht, dass solange ich nur drifte, d.h. die skies im schnee keinen seitlichen halt finden, keine änderung der fahrtrichtung stattfindet (ähnlich einem slidenden auto)?
Solange die Summe aller Drehmomente Null ist, gibt es keine Änderung in der Bewegungsrichtung. Ein Drehmoment kann auch durch eine Differenz in der Reibung zwischen Schaufel und Skiende entstehen, ohne das der Ski Halt, wie immer man das definiert, findet.
urs hat geschrieben:autonome skies aus der anarcho szene :D :wink:.
Vorzugsweise rot oder gelb .. :D
urs hat geschrieben:spannend bleibt aber, in welcher ebene der impuls am sinnvollsten ausgelöst wird. am besten aus der hüfte, da sich hier in etwa der schwerpunkt befindet? oder doch besser aus den füssen, da diese näher beim schnee sind? am heikelsten find ich, wenn ich mit dem oberkörper voran gehe, da ich dann gerne zu stark reinlehne und plötzlich nur noch auf dem innenski stehe.
:zs: Leider kann die Physik diese Frage nicht beantworten. Für diese bist Du nur ein Massepunkt, der an einer masselosen Stange auf dem System Ski befestigt ist und sich seltsamerweise im Raum bewegen kann und damit unter anderem Impulse auf den Ski gibt. :o :wink:

Mit anderen Worte, ich habe keine Ahnung. Ich könnte Dir beschreiben, was ich glaube zu machen und was davon funktioniert oder auch nicht.

Ich würde aber auch lieber was konkretes von Paul lesen, was ich bisher gelesen habe, erinnert mich verdächtig an Erlebnisse in Österreich vor ca. 7 Jahren.

Gruss, WolliHood

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 24.10.2005 16:31

Yeti hat geschrieben: Das ist das, was ich oben bei den Trockenübungen erwähnt habe. Ein
belastetes Bein kann ich nicht mehr aktiv bewegen. Ich kann nur mit
dem weniger beslasteten Bein (hier Aussenbein) Körperpositionskorrekturen
durchführen.
Ich glaube, das ist eines der ganz grossen Probleme der Trockenübungen: Skifahren ist etwas (äusserst!) dynamisches.
Während der Fahrt wechselt die Belastung (also die Stärke der Belastung) laufend: mein Körper ist immer in einer etwas andere Position zum Ski/Gelände als im Moment zuvor, das Gelände ist immer wieder anders. So habe ich laufend die Möglichkeit, zu korrigieren, verändern, etc.

Wenn ich nun um die Kurve fahre, sind ja beide Ski nicht ständig gleich belastet, sondern die Belastung ändert sich laufend. Ich kann nun die Kräfte fürmich nutzen. Oder ich kann beispielsweise durch ein "schrauben" des Körpers versuchen, die Belastung zu verändern: drehe ich im Laufe der Kurve die Hüfte in Kurvenrichtung, kommt das Aussenbein nach vorne und ist so in der Lage, mehr Gewicht aufzunehmen.

Aber das sind jetzt eher intuitive Aussagen, in der Physik bin ich nicht sattelfest!

Aber noch eine Frage an alle:

Yeti hat geschrieben:Ein belastetes Bein kann ich nicht mehr aktiv bewegen. Ich kann nur mit dem weniger beslasteten Bein Körperpositionskorrekturen durchführen.


Stimmt das so?
Gefühlsmässig würde ich sagen, nein. Aber wie gesagt, Physik...
Selbstverständlich ist es viel einfacher, ein nicht oder kaum belasteten Körperteil zu bewegen als eines, der Belastung trägt.
Auch wird die Gewichtskraft (nicht Masse) wohl irgendwann grösser als die Muskelkraft. Dann bin ich natürlich nicht mehr in der Lage, mich zu bewegen (habe ich schon von Beschleunigungen im Flugzeug gehört, aber beim skifahren?). Aber solange das nicht zutrifft, kann ich doch auch ein belastetes Bein noch bewegen und somit Korrekturen vornehmen, oder liege ich da falsch?

urs
Beiträge: 2225
Registriert: 05.01.2003 14:15
Vorname: urs
Ski: stöckli
Wohnort: zürich
Kontaktdaten:

Beitrag von urs » 24.10.2005 16:56

Martina hat geschrieben:Aber noch eine Frage an alle:

Yeti hat geschrieben:Ein belastetes Bein kann ich nicht mehr aktiv bewegen. Ich kann nur mit dem weniger beslasteten Bein Körperpositionskorrekturen durchführen.


Stimmt das so?
salü martina

auch ohne physik kann ich sagen, dass das so nicht stimmt. ich kann das bein strecken oder beugen, bewusst den fuss zurückziehen, den ski mehr aufkanten, die ferse mehr nach aussen drücken usf.

gruss urs

Yeti
Beiträge: 223
Registriert: 16.11.2003 11:36
Wohnort: Feldkirch

Beitrag von Yeti » 24.10.2005 19:27

Martina hat geschrieben:Aber noch eine Frage an alle:

Yeti hat geschrieben:Ein belastetes Bein kann ich nicht mehr aktiv bewegen. Ich kann nur mit dem weniger beslasteten Bein Körperpositionskorrekturen durchführen.


Stimmt das so?
Ok, ok... Urs hat recht. So allgemein kann und darf ich dies nicht sagen :oops: :wink: .
Ausgangspunkt war ja das Trockenbeispiel von Paul, indem er (bei hüftbreitem, parallelen Stand?!)
nach innen kippt und gleichzeitig das gebeugte Innenbein vorschieben
wollte. Ich kann das nicht! Ich ging dabei auch davon aus, dass ich stabil auf allen drei Fussballen stehe.

Ich kann tatsächlich bei gebeugtem, belastetem Bein den Fuss auf die
Innen- oder Aussenkante stellen, den Unterschenkel drehen, etc.

Um aber das belastete Bein aktiv in eine Richtung zu schieben, brauche
ich sehr wenig Reibung (Schnee, Eis, Inliner), eine entsprechende Fuss-
position und irgendwo einen Punkt, an dem ich mich abdrücken kann,
z.B. Kantendruck am Aussenbein. Bin ich dann in einer ziemlich weiten,
tiefen Endstellung (kurz vor dem Spagat :P ), ist die Bewegungsmöglichkeit
sehr eingeschränkt (extreme Kurvenfahrt). Um eine neue Bewegung
einzuleiten, muss ich deshalb diese "Endstellung" wieder auflösen und
die Beine und Körper zusammenbringen.

Nagelt mich bitte nicht so fest, ich mach das auch eher über Gefühl und
nicht über die Physik :wink: .

Yeti

paul kuhn
Beiträge: 26
Registriert: 13.10.2005 09:17

Beitrag von paul kuhn » 27.10.2005 14:18

hallo leute,
ich finde eure beiträge sehr interessant. es war von anfang an meine intention, solch eine diskussion anzustossen.
das gefühl, als ich zum ersten mal einen radialschwung gefahren bin, so hiess der damals, war:
"holla, das ist ja wie radfahren."
und ich fuhr damals noch einen 2,03 ski, der nicht tailliert war. der radius war zwar recht gross, aber ich konnte einen schwung ohne rutschphase, eine kurve fahren.
d.h. zu jedem zeitpunkt meiner kurvenfahrt befinden sich flieh-, schwer- und die wiederstandskräfte die meinen skikanten entgegenwirken im gleichgewicht. das ist für mich der wesentliche unterschied zwischen carving und klassischem skifahren, bei dem das während der rutschphase nicht der fall ist. klassisch skifahren ist meines erachtens der fall des aus der kurve driftenden fahrzeugs, sei es nun ein auto, fahr- oder motorrad.
stimmt ihr da mit mir überein?
sorry für die sehr verkürzte fassung, aber im moment habe ich einfach nicht soviel zeit, das wird nächste woche aber wohl besser. daher konnte ich auch nicht im einzelnen auf all eure beiträge eingehen, das wäre ja ein 14 std job.
noch eins:
kennt ihr die wiener skimodelle? schaut sie euch einmal an, sie sagen viel über die zusammenhänge beim carven aus, hat aber jetzt nur in einem etwas weiteren sinne mit dem zuvor gesagten zu tun.

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 31.10.2005 20:39

Was ist für dich ein Radialschwung?

Benutzeravatar
ivan
Beiträge: 2392
Registriert: 18.10.2004 22:26
Wohnort: Prag, Tschechien

Beitrag von ivan » 01.11.2005 10:19

Martina hat geschrieben:Was ist für dich ein Radialschwung?
vgl. zB
Walter Kuchler, SuperSki - radikal radial: Die Carvingtechnik
Skilehrplan alpin von SPORTS, Köln 1995, drei ausgaben bis 1996
ISBN 3-926518-48-0
"die radialtechnik" war Walters ursprüngliche bezeichnung der carvingtechnik, die dann der letzteren ausweichen musste

ich will und kann aber für Paul Kuhn nicht sprechen

Benutzeravatar
roro
Beiträge: 40
Registriert: 17.11.2005 15:40
Wohnort: Markersdorf / NÖ

Beitrag von roro » 25.11.2005 09:43

Servus Zusammen

würd mich gern öfter mit Bode vergleichen, aber hier ist´s u.U. passend.
Achtet hauptsächlich auf die Schulter - Hüftstellung.
[ externes Bild ]

während bei Bode der Oberkörper in die Kurve zeigt, ist er bei mir leicht nach außen gedreht; bei mir blockiert diese Körperhaltung weiteres zügiges durchziehen des Radius (die Skikanten müssen erst das Moment zum Nachdrehen des Körpers aufbringen), wärend bei Bode die Ski gierig der vom Körper vorgegebenen Richtung folgen.
Ist wahrscheinlich von mir vermessen, mich mit diesen Maßstäben zu vergleichen, aber ich versuche schon seit mind. 3 Jahren die Körperrotation früh und schnell genug in die angestrebte Richtung zu bringen. Man sieht auf meinem Bild auch, daß die Innenhand zu weit vorne ist (Schulterstellung).
:zs: Innenhand nach vorne ist bei schärferem Carven kontraproduktiv. Beim gemütlichen dahinziehen fällt´s nicht wirklich auf, weil hier der Ski noch genügend Momentreserven für Richtungsänderung hat.

Meinung eines nie geschulten aber sehr selbstkritischen, begeisterten Funcavers.
Pfiat Eich
ROMAN


Liebt alles Schöne mit \"2\"
sowie Schräge Stellungen

urs
Beiträge: 2225
Registriert: 05.01.2003 14:15
Vorname: urs
Ski: stöckli
Wohnort: zürich
Kontaktdaten:

Beitrag von urs » 25.11.2005 09:51

salü roman

die url von deinem bild zeigt irgendwie ins nirvana.

gruss urs

Benutzeravatar
roro
Beiträge: 40
Registriert: 17.11.2005 15:40
Wohnort: Markersdorf / NÖ

Beitrag von roro » 25.11.2005 11:14

sch... schade
bei mir funktioniert´s; auch auf nem Rechner eines Kollegen. Vielleicht gibt´s auch noch andere Rückmeldungen?
Pfiat Eich
ROMAN


Liebt alles Schöne mit \"2\"
sowie Schräge Stellungen

Antworten