Nochmal skibelastung und führungsdominanz des aussenski(dsv)

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Carvi
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Innenski

Beitrag von Carvi » 29.01.2004 13:29

Hi Nicola :wink: ,
nach unserer diskussion über stärkere nutzung des innenski zur schwungeinleitung, habe ich das natürlich auch vor 14 tagen ausprobiert (mein skilehrer wollte nichts davon wissen!!!!, und ich musste es deshalb allein probieren).
Der erfolg war eigentlich eher mässig, um es gelinde auszudrücken :wink: ,
um konkreter zu werden:
meine bindungen funktionieren sehr gut, wenn man sie benötigt :lol: .
Tatsächlich ist es mir so gegangen, wie martina es beschrieben hat:
Martina hat geschrieben: Wenn du mal voll auf dem Innenski stehst, "kommst du nicht mehr auf den Aussenski", musst allen Druck mit dem inneren Bein halten (das auch noch stärker gebeugt ist) und kannst schlechter in die nächste Kurve umkanten.
habe ich zuviel druck auf den innenski gegeben????
Vielleicht gibt es vorgeschaltete übungen???
auf inlinern klappt es…aber auf skiern krieg ich das nicht gebacken!!
hab einige gesehen, die im flachen gelände nur mit einem ski leichte schlangenlinien gefahren sind. vielleicht so, um an aussen + innenkante zu gewöhnen??
Gruss
holger

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nicola
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Re: Innenski

Beitrag von nicola » 29.01.2004 15:12

@carvi
martina hat geschrieben
Wenn du mal voll auf dem Innenski stehst, "kommst du nicht mehr auf den Aussenski", musst allen Druck mit dem inneren Bein halten (das auch noch stärker gebeugt ist) und kannst schlechter in die nächste Kurve umkanten.
das ist der springende punkt den ich nicht wirklich klar ausgedrückt hatte - sorry es tut mir leid wenn du wegen meiner mangelnden anleitung blaue flecken hast:"kannst du schlechter in die nächste kurve umkanten" - das sollst du zunächst gar nicht. bei mir ist das eine basis übung zuerst auf die eine seite und solange über die fallinie bis du stehen bleibst - dann auf die andere seite das selbe. ganz langsam anfangen, deshalb im ganz flachen gelände. bei dieser simplen übung kann ich als skilehrer unglaublich viele dinge die elementar sind erkennen (bewegungsfluss, ängste, verspannungen, seitigkeiten etc.) und mit diesen erkenntnissen meinen kunden (oft auch viel später) helfen. bei den meisten kommen auch ohne mein zutun dann nach einiger zeit kommen oft freudige ahas und damit genug gefühl für das aneinanderreihen von kurven.

und so wie manni das beschrieb, hat er auch beim kurvenauslösen gar nicht mehr gewicht auf dem innenski (sonst kann er diesen ja nicht bewegen) sondern eher auf dem gestreckten aussenbein, mit dem er sich in die kurve hebelt - das ist also etwas ganz anderes.
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Carvi
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Beitrag von Carvi » 29.01.2004 15:33

Nicola :wink: ,
kein problem wegen der blauen flecke, wollte die auslösung der bindung ohnehin überprüfen :lol: .
Damit ich sicher bin, es verstanden zu haben: Im flachen gelände zur schwungauslösung noch-bergski zurückziehen -auf der aussenkante des innenski ne kurve über die fallinie bis zum stillstand fahren. Aussenski dabei anheben, oder nur weniger belasten???
sorry, dass ich so bohre :wink:
holger

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Beitrag von Martina » 29.01.2004 16:15

@Nicola und alle
Bitte nicht falsch verstehen: Ich habe nichts gegen die Schrittstellung an und für sich, da sie - wie oben schon beschrieben - nur ein Symptom ist, das viele (sinnvolle und kontraproduktive) Ursachen haben kann.
Ist es steil oder habe ich eine starke Kurvenlage brauche ich selbstverständlich eine Schrittstellung - ansonsten müsste ich mir erst ein paar Knochen brechen, falls ich nicht mit zwei gestreckten Beinen fahren will (vergl. die Avatars von Kosti und Nicola, die zwei Varianten zeigen).

Ich habe nur geschrieben, eine Schrittstellung kann auch daher rühren, dass der Aussenski geradeaus (d.h. tangential zur gewollten Kurve) davonfährt anstatt schön der Kante nach um die Kurve rum. Das kannn eben dann der Fall sein, wenn "auf dem Innenski um die Kurve gefahren wird". Meist sind in diesem Fall die Ski auch nicht mehr richtig parallel, sondern in leichter V-Stellung. Das kann aber so leicht und so kurz sein, dass man es (mit ungeübtem Auge vor allem) gar nicht sieht.

Es ist von mir aus gesehen falsch, einen Schrittstellung an und für sich zu korrigieren, wenn nicht klar ist, was ihre Ursache ist.
Sind die Ski parallel, sinnvoll belastet und laufen auf der Kante, dann ist es ja egal, ob einer weiter hinten oder weiter vorne ist.

Wie ich gehört habe, fährt man im DSLV im Moment so etwas mit "Spurverengung" und "Spurerweiterung" während einer Kurve, um eine Kurve "zuzumachen". Man kann (wenn ich die Idee richtig verstanden habe) den gleichen Effekt auch erreichen, indem man in einer Kurve den Aussenski aktiv nach vorne schiebt (ohne aus dem Gleichgewicht, d.h. in Rücklage) zu fallen.
Achtung: auch das ist eine Spielerei, eine Variation und nichtnotwendig , um carven zu lernen/zu fahren!

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Beitrag von nicola » 29.01.2004 16:26

Carvi hat geschrieben:auf der aussenkante des innenski im flachen gelände ne kurve über die fallinie bis zum stillstand fahren. Aussenski dabei anheben, oder nur weniger belasten???
sorry, dass ich so bohre :wink:
als entschädingung für blaue flecken darfst du ruhig noch ein wenig "bohren" :wink:

leicht - siehe bild oben, nicht avatar :wink: - nach innen zum hang neigen - dadurch wird der innenski automatisch aufgekantet (aussenkante oder kleinzehenkante), aussenski zurückziehen und nun wirklich passiv warten bis du eine kurve über die fallinie bis zum stillstand fährst. den aussenski dabei einfach "hängenlassen" oder etwas belasten - das ist ja gerade auch ein sinn dieser übung, herauszufinden wieviel belastung am innenski möglich ist, wiewenig belastung am aussenski störend wirkt.

damit du den kontext verstehst, warum ich das am schnee mache - es geht dabei um das kantengefühl und grenzen von innenlage. das ist sehr hilfreich damit etwas "später berufene" überhaupt zu innenlagen gelangen können.

es geht dabei um das entwickeln der achtsamkeit, das innere und äußere geschehen genau beim übergang von aussenskibelastung in innenskibelastung zu beachten. was geschieht an dieser "inneren grenze", und wo und wann erreicht man sie?

auf diesem weg gelangt man mit zunehmender hangneigung oder geschwindigkeit auch zur "äußeren grenze" und erlebt die entsprechenden "grenz-erfahrungen". achtung diesmal warne ich dich vor blauen flecken! :wink:

in der mitte zwischen zwei extremen kann man insbesondere am anfang erleben, wo und wie es noch lohnt um stabilität zu kämpfen und es zweckmäßiger ist, aktiv seinen sturz mitzugestalten. ein voreiliges, präventives stürzen ist genau so wenig erstrebenswert wie kämpferisch zu lange warten.

alles klar?
nicola
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Beitrag von nicola » 29.01.2004 16:31

@martina
danke für die erklärung, hab dich wohl missverstanden, so sehe ich das auch
nicola
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derMartin

Nimm die Innenbahn

Beitrag von derMartin » 29.01.2004 17:05

Zitat Martina:
Eine Schrittstellung kann auch daher rühren, dass der Aussenski geradeaus (d.h. tangential zur gewollten Kurve) davonfährt anstatt schön der Kante nach um die Kurve rum. Das kannn eben dann der Fall sein, wenn "auf dem Innenski um die Kurve gefahren wird". Meist sind in diesem Fall die Ski auch nicht mehr richtig parallel, sondern in leichter V-Stellung. Das kann aber so leicht und so kurz sein, dass man es (mit ungeübtem Auge vor allem) gar nicht sieht.

Genau obenstehendes Phänomen kann man in der skischool von Dr. Walter Kuchler im Skimagazin Januar 2004 besichtigen Titel: Nimm die Innenbahn Innenski-Schwünge sind kein Fehler!!

Auf 6 von 7 Photos fährt der Außenski in V-Stellung dem Tal zu :o (ich spreche hier nicht vom Kurven Anschnitt) sondern von der Steuerphase.

Solche Übungen sind in meinen Augen Spielformen und können durchaus in einen SkiUnterricht einfließen für das Gro sind Sie aber sicherlich Kontraproduktiv.

Ich hör schon die Stimmen "Aber der Walter Kuchler hat geschrieben... :lol: ..!"

MfG,
Martin

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Beitrag von Carvi » 29.01.2004 17:35

Nicola,
vielen dank!!!! Ich glaube, ich habs kapiert :o :o , nachdem ich es gerade als trockenübung probiert habe :) .
Gruss und nochmals vielen dank!
holger

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Beitrag von Martina » 29.01.2004 20:08

@der Martin

Ich lese keine Skimagazine, deswegen kenne ich auch den von dir erwähnten Bericht nicht.

Vermutlich müssen die aber halt "öfters mal was Neues" bringen und bringen dann Übungen, die eher Spielformen oder Varianten zuzuordnen sind.

Mir ist nämlich in letzter Zeit aufgefallen, dass "guter Skiunterricht" (d.h. von mir als sinnig und schlüssig, einfach und hilfreich erachtet) - egal aus welcher "Schule" - immer wieder mit den gleichen Prinzipien (und deswegen auch Grundübungen) arbeitet.
Die sind oft unspektakulär und - weil man dabei viel selber merken/spüren muss - auch schlecht in Text und Bild darstellbar, da man keine grossen Bewegungen macht.
Eine sehr typische Aussage von Skischülern, die es meiner Meinung grad "erlicken" (das ist wohl ein Schweizer Ausdruck?):
"Ich mach gar nichts und es funktioniert doch!"
- Die haben es nämlich grad geschafft, den Ski für sich arbeiten zu lassen, ihn fahren, führen zu lassen!
Auf Fotos sieht das zwar ordentlich, aber langweilig aus...

beate
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Beitrag von beate » 29.01.2004 20:41

@Martina
Die haben es nämlich grad geschafft, den Ski für sich arbeiten zu lassen, ihn fahren, führen zu lassen!
Auf Fotos sieht das zwar ordentlich, aber langweilig aus
>insider<
Adynamisch ist glaube ich, der richtige Ausdruck
der Andere: Unsportlich
:lol:
:wink:
Beate

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