Kürzschwünge

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Carvi
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Beitrag von Carvi » 04.11.2003 20:07

Hi Nicola :wink: ,
die von dir beschriebene methode deckt sich ziemlich genau mit dem candier bogen beim inlinern, den man weit, eng bis hin zum bremsturn fahren kann. innenskate leicht nach vorn und dann in die kurve, allerdings den aussenarm tendenziell nach vorn, aber nur so weit, dass schultern 90 grad zu den skates. Wenn ich aber in der kurve auf 100 % aussenkante innenskate wechseln will, gelingt mir das nur, wenn ich den aussenskate während der fahrt auf gleiche höhe zum innenskate ziehe. Nur so finde ich die neue neutralposition über den innenskate. Ich vermute, das ist auf skiern sehr änhnlich??.
Noch ne kurze frage: leitest du nur den schwung nur durch den innenski wie oben beschrieben ein oder fährst du tendenziell mehr mit innenskibelastung während des gesamten schwunges ???
gruss
holger

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nicola
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Beitrag von nicola » 04.11.2003 20:46

hi carvi,
so wie du es beschreibst klingt das sehr aehnlich, ich habe zwar nur sehr wenig erfahrung auf inlinern dafuer etwas mehr auf kristiania schlittschuhen (die ganz langen eisen) und da sind die bewegungen sehr, sehr aehnlich.

zu deiner frage meiner innenskibelastung: ich wuerde sagen bei genuss normalerweise 70% innenski (manchmal bestimmt noch etliches mehr) - 30% aussenski. aber es ist auch moeglich, dass ich zwischendurch bei bedarf mehr auf den aussenski gehe, meistens aber nicht mehr als 50/50.

extremes innenskifahren, wie ich es besonders liebe, ist allerdings nur mit ganz wenigen skimarken/modellen moeglich - diesbezueglich gehen mir bei diversen skitests immer wieder die augen auf :o

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Beitrag von Martina » 04.11.2003 21:13

Das, was Bode Miller fährt, hat im weitesten Sinne mit der Art Kurzschwingen, wie sie Nicola und ich beschreiben, zu tun - er nutzt die Bauweise seiner Skis höchst effizient und stets am Rande ihrer Möglichkeiten.
Mit dem alten "Wedeln" (das in dieser Form meines Wissens eine Österreichische Erfindung und einmal das Höchste der Gefühle war) hat das praktisch nichts mehr zu tun (ausser vielleicht, dass es sich auch um kurze Schwünge handelt).

Ich selber fahre dieKurzschwünge immer über eine gleichzeitige Auslösung mit beiden Skis und klarer Aussenskiführung. Um das Gefühl für die Eigensteuerkräfte des Skis zu entwickeln kann man das gut ohne grosses Beugen/Strecken machen. Ich fahre es aber in der "Endform" gerne mit relativ ausgeprägten Beugen/Strecken, weil eine rasche Skientlastung (beim abbremsen der Streckbewegung) die rasche Schwungauslösung unterstützt. Allerdings finde ich sollte das Beugen/Strecken nicht nur hoch/tief gefahren werden, sondern so stark es geht lateral (seitlich) - dann werden die Schwünge richtig weit und rund! Allerdings bastle ich noch sehr an der optimalen Abstimmung...

Im steilen funktioniert das prima, weil jeder Schwung klar kontrolliert ist und die Kanten greifen anstelle von rutschen!

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Beitrag von urs » 04.11.2003 22:49

Martina hat geschrieben: Ich selber fahre dieKurzschwünge immer über eine gleichzeitige Auslösung mit beiden Skis und klarer Aussenskiführung.
hallo martina

da bin ich aber froh, dass aussenskibelastung weiterhin "zulässig" ist und ich nicht meine gesamte skitechnik auf die müllhalde der skilehre werfen muss. :wink:

ich werde aber zukünftig versuchen, mehr druck auf den innenski zu geben, auch wenn ich mich dabei noch erheblich unsicher fühle. ein breiteres spektrum an möglichkeiten kann nie schaden.

gruss urs

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Beitrag von verticaldream » 04.11.2003 23:09

Schade, dass ich nicht zum Camp kommen kann, da würde ich gerne über Kurzschwünge mitdiskutieren :) und vor allem über die in der praxis gezeigten schwünge staunen :o

ich wünsch euch jedenfalls viel spass 8)

stefan

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Beitrag von nicola » 05.11.2003 09:00

verticaldream hat geschrieben:Schade, dass ich nicht zum Camp kommen kann, da würde ich gerne über Kurzschwünge mitdiskutieren ---
Hallo Stefan,
das wird wahrscheinlich eher eine wortkarge Diskussion!
Zumindest meine Devise lautet: fahren, fahren, fahren... denn der Hang ist kein Hörsaal und der Skilehrer kein Dozent. Wenn schon, dann sollten die Schüler wenigstens bequem sitzen können... :wink:
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Beitrag von Martina » 05.11.2003 14:27

Ich finde schon,dass man diskutieren kann. Vor allem Leuten, die nicht so geübt darin sind, andere FahrerInnen zu beobachten, kann es helfen, auf Besonderheiten hinzuweisen. Sieht man etwas bei anderen, so kann es deutlich einfacher sein, es selbst zu spüren/zu fahren.
Man fährt ja schliesslich lange genug Lift und hat dabei meist Panoramablick auf die Piste.

@Urs
Achtung: Ich habe von Aussenskiführung nicht -belastung geschrieben - und davor habe ich absichtlich geschrieben, dass ich zum Auslösen beide Ski gleichzeitig umkante (also nicht das Gewicht auf den Aussenski verlagere, das wäre umsteigen). Ich belaste keinen Ski aktiv mehr als den anderen. Durch die Zentrifugalkraft (nehme ich an) wird der Druck auf den äusseren Ski im Verlaufe der Kurve aber grösser (wenn ich es nicht absichtlich anders mache).

Gast

Beitrag von Gast » 05.11.2003 19:01

Martina hat geschrieben:Achtung: Ich habe von Aussenskiführung nicht -belastung geschrieben - und davor habe ich absichtlich geschrieben, dass ich zum Auslösen beide Ski gleichzeitig umkante (also nicht das Gewicht auf den Aussenski verlagere, das wäre umsteigen). Ich belaste keinen Ski aktiv mehr als den anderen. Durch die Zentrifugalkraft (nehme ich an) wird der Druck auf den äusseren Ski im Verlaufe der Kurve aber grösser (wenn ich es nicht absichtlich anders mache).
hallo martina

schade! hatte mich schon gefreut, dass ich wenigstens etwas "richtig" mache :wink:.

ich bekomme relativ starken druck auf den aussenski. wahrscheinlich, weil ich diesen legendären "hüftknick" immer noch intus habe :oops: (zu meiner "entschuldigung": im tirol carven selbst skilehrer mit hüftknick und blick talwärts).

wenn du aber beide skis belastest, müssten da nicht beide skis führen? meine unsicherheit besteht darin, dass ich dabei mit dem innenski gerne verkante.

gruss urs

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WolliHood
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Verkanten ??

Beitrag von WolliHood » 05.11.2003 19:26

Hallo,

auch wenn die Frage vielleicht merkwürdig klingt .. aber was versteht ihr eigentlich unter 'verkanten des Innenskis'. Dieses Erlebnis scheint mir in meiner Sammlung von Paniksituationen auf Skiern zu fehlen. :o

Gruss, WolliHood

Martina
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Beitrag von Martina » 05.11.2003 21:31

Wie gesagt, der Aussenski ist auch bei mir mehr belastetet - aber die Bealstung entsteht, ich "mache" sie nicht aktiv. Dadurch führe ich auch stärker mit dem Aussenski. Dies mache ich auch nicht extrem aktiv, ich wollte es nur im Gegensatz zu dem beschreiben, was Nicola schrieb (dass sie mit dem Innenski führt)

Hüftknick macht beim Kurzschwingen Sinn, da der OBerkörper nicht mit den Skis mitdreht, also separiert ist. Bei kurzen Schwüngen würde dies sonst sofort zum überdrehen führen (und der Ski hinten ausbrechen).

Hier ein Bild von mir beim Kurzschwingen:

[ externes Bild ]

Meiner Meinung nach dürfte der Oberkörper noch etwas aufrechter sein (also noch etwas mehr Hüftknick), dannwäre das Ganze noch etwas ausbalancierter.
Man sieht deutlich, dass ich auf beiden Ski stehe, dass beide Ski führen. Der Äussere hat etwas mehr Druck, er biegt sich etwas mehr (sieht man bei dieser Bildqualität nicht so richtig). Knie- und Hüftknick ist sichtbar (Jacke aber nicht ideal, verdeckt Hüftknick etwas, der dürfte ja eben auch etwas mehr sein). Ich bin dort in der Steuerungsphase des Schwungs, die Ski sind also fast quer zum Hang - und rutschen nicht. Dass das äussere Knie gegen das etwas innere drückt hat mit meinem Körperbau (starke x-Beine) zu tun und ist nicht eigentlich gewünscht. Weil meine Schuhe prima angepasst sind, sind trotzdem beide Ski mehr oder weniger gleich aufgekantet, was ja die erwünschte Wirkung ist.

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