LincolnLoop hat geschrieben:Wenn jemand den Schneewiderstand sehr schnell findet, wieso dann nicht gleich stark aufkanten?
Ich denke, dagegen hat niemand was - die Kurve ist dann ja perfekt gecarvt.
Es ist meiner Erfahrung nach relativ einfach, zu lernen, wie man die Steuerphase (also der zweite Teil) einer Kurve carvt. Die erste Hälfte der Kurve zu carven ist anspruchsvoller.
Man sieht sehr häufig, dass die Leute den Ski bei der Schwungauslösung zu wenig Zeit lassen, ihn herumreissen oder überdrehen, sodass er (einen Moment lang) nicht carvt.
Ich habe häufig erlebt, dass bei Carvinglektionen, -kursen, -lehrwegen die an sich recht einfache Steuerphase intensiv behandelt wird, die Auslösung so gut wie gar nicht. Letztes Beispiel dazu: die beiden Video-Carvingkurse auf Youtube, in denen die Schwungauslösung so gut wie gar nicht vorkam.
Im Schweizer Lehrplan hält man es zum LERNEN eben für wichtig, die Ski laufen zu lassen, lieber zu lang als zu kurz auf dem Belag zu gleiten und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann/wie die Kante greift.
Im Vergleich dazu kenne ich z.B. den Canadischen Lehrplan: die sagen, man soll aus den Füssen drehen und es sei egal, wenn die Kurve erst mal nicht geschnitten wird in der Auslösung. Dies gebe den Leuten mehr Sicherheit (und führe ausserdem rascher zum Kurzschwingen / Buckelpistenfahren, was dort einen höheren Stellenwert hat als hier).
Aber ich denke, wenn jemand ein gutes Skigefühl und Timing hat und rasch, aber richtig dosiert kantet (-> Ski gleitet der Kante entlang), dann hat wohl da wie dort keiner was dagegen.