Nochmal skibelastung und führungsdominanz des aussenski(dsv)

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 27.01.2004 17:34

Martina hat geschrieben:
Carvi hat geschrieben: Hier noch ein paar auszüge aus dem ski lehrplan perfect für fortgeschrittene skifahrer und carver 2002 (uups als einsteiger hätte ich das überhaupt nicht lesen dürfen :P ) S 50: ?der kurvenwechsel ist mit einem belastungswechsel auf den künftigen aussenski vernüpft. Der richtig belastete und gekantete aussenski dominiert die kurvenfahrt?
Tja, das steht zwar im Lehrplan, ist für mich aber missverständlich:
Es wird nicht gesagt, ob man den Belastungswechsel aktiv vornimmt oder ob er von selber in der Kurve entsteht.
wieder als info ohne wertung:
der aktive belastungswechsel auf den angesprochenen dominierenden aussenski ist auch eine der invarianten im leerwesen des dsv.

sollte mir doch so etwas wie eine wertung ausgekommen sein, liegt das wohl in der interpretation des lesers :wink:
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

Martina
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Beitrag von Martina » 28.01.2004 08:42

:D :D :D :D

Manni
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Beitrag von Manni » 28.01.2004 22:33

Möchte mich als Carving-Anfänger auch mal zu Wort melden:

Ich war letztes Wochende in Scuol im Engadin und hatte das Glück dass mein Arbeitskollege Karl mit viel Carving-Erfahrung mir praktischen Unterricht gegeben hat.
Im Prinzip hat er nur das bestätigt, was ich hier im Forum gelernt habe.
Für mein "Fahrgefühl" und lt. Aussage von Karl hat das Carven am besten geklappt, wenn ich (als Anfänger) den Innenski in der Kurve bewusst "vorgeschoben" habe (fast wie bei einem Ausfallschritt, dadurch habe ich wahrscheinlich automatisch den Aussenski mehr gestreckt), und bewusst den Oberkörper in die Kurve gelegt habe wie ein Motorradfahrer.
Meine Hände habe ich dabei seitlich von mir gestreckt, so dass ich aussah wie ein "T".
In dieser Position hat das Carven super geklappt. Allerdings nur, wenn die Position auf dem Ski stimmt. Ich habe nämlich gemerkt, dass bei zu grosser Vorlage und bei geringster Rücklage die Spur nicht mehr passt und der Ski macht was er will.

@Beate
Warst du in Scuol?
entgegen meiner Befürchtung sind wir nur dadurch aufgefallen, dass unser ältester Mitarbeiter (61 !!) mit einer leuchtenden rosa Skijacke mit Aufschrift "Freestyle" die Pisten unsicher gemacht hat. Und das ziemlich flott. Ich konnte ihm nicht folgen! Durch die Jacke hast du ihn schon auf 5 Kilometer Entfernung erkannt. Wir haben ihn nur "Boje" genannt!
Manni

Martina
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Beitrag von Martina » 29.01.2004 08:32

@Manni
Wie auch immer du es anstellst, wenn es funktioniert, dann ist es gut.

Ich selber zeige diese Innenskivorschieberei nie.
Warum?
Auf "den ersten Blick" funktioniert das ganz gut - man kommt leicht auf die Kante und vermeidet sicher das Umsteigen (und das wäre eigentlich der einzige Fall, wo ich es als Übung anwenden würde: Wenn ich einem ausgeprägten Umsteiger das Umsteigen abgewöhnen wollen würde).
Das Problem ist aber, dass die Allermeisten, die so herumfahren (sieht man übrigens recht oft), den "Aussenski verlieren". D.h. es ist viel mehr Gewicht auf dem Innenski und der Aussenski ist praktisch nicht belastet. Im Extremfall fährt der Aussenski nicht mal mehr richtig um die Kurve, sondern haut tangential ab (man kann das natürlich mit etwas Kraft leicht vermeiden, aber das ist ja nicht Sinn der Sache).
Es gibt verschiedene "Symptome", an denen man erkennt, ob jemand "auf dem Innenski um die Kurve fährt":
- V-Stellung ausgangs der Kurve (in der Steuerphase)
- ausgeprägte Schrittstellung (wobei die auch von der Steilheit der Piste oder starker Schräglage herrühren kann)
- Innenski hinterlässt saubere, gecarvte Spur, Aussenski eine schwächere oder weniger sauber gecarvte.

Es gibt natürlich Fälle, wo man absichtlich den Innenski führen lässt, Druck vom Aussenski wegnimmt etc. Aber es ist nicht der Normalfall. Wenn du mal voll auf dem Innenski stehst, "kommst du nicht mehr auf den Aussenski", musst allen Druck mit dem inneren Bein halten (das auch noch stärker gebeugt ist) und kannst schlechter in die nächste Kurve umkanten.

Anfangs 90er Jahre (als die Carver aufkamen) war das bei uns auch die Art, mit der man Carven lernte. Es zeigten sich aber bald die oben genannten Problem, sodass man davon eher wieder wegkam.
Natürlich kann es sein, dass du diese Vorschiebebewegung genau richtig dosiert machst und dadurch nur das Umsteigen vermeidest und so genau richtig in die Kurve kommst. Dann ist es perfekt.
Ich finde nur, dass man es nicht als generellen Ratschlag fürs Carven lernen nehmen sollte (oder eben mit Einschränkung).

Arme nach aussen - ja warum nicht
Oberkörper in die Kurve lehnen - super (aber nicht "bücken", um in den Schnee zu greifen -dann verlierst du, wie du selber beschrieben hast - die gute Position im Gleichgewicht)

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Beitrag von nicola » 29.01.2004 10:26

Martina hat geschrieben: Ich selber zeige diese Innenskivorschieberei nie.
Warum?
ich zeige die "innenskivorschieberei" auch nie.
warum?
weil ich zum klarmachen des steuerungsmechanismus von taillierten skis menschen gerne zu mehr gewichtsverlagerung auf den innenski rate - die meisten sind ohnehin mehr aussenskibelastungsorientiert. ist der innenski belastet kann ich ihn aber nicht mehr vorschieben, deshalb ziehe ich den aussenski nach hinten. das bewirkt, dass der aussenski durch die aufmerksamkeit in eine aktive bewegung trotzdem führt und der innenski ganz von selbst die kurve einleitet.
[ externes Bild ]

@martina
was hast du gegen schrittstellung?

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Beitrag von urs » 29.01.2004 10:30

Manni hat geschrieben:lt. Aussage von Karl hat das Carven am besten geklappt, wenn ich (als Anfänger) den Innenski in der Kurve bewusst "vorgeschoben" habe (fast wie bei einem Ausfallschritt, dadurch habe ich wahrscheinlich automatisch den Aussenski mehr gestreckt), und bewusst den Oberkörper in die Kurve gelegt habe wie ein Motorradfahrer.
salü manni

ich finds gut, wenn du verschiedene sachen ausprobierst. ich persönlich fahre von der alten technik her einen starken ausfallschritt. deshalb hab ich zum carven grad das gegenteil ausprobiert: ich schieb beim kurvenansatz die hüfte (und nicht nur das bein!) des (zukünftigen) aussenskies nach vorn und erhalt dadurch eine stabilere position. nimm dies aber nicht als carving-basistechnik sondern einzig als spielart, mit einem ähnlichen effekt wie die oberkörperrotation.

gruss urs

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Beitrag von Michael aus der Schweiz » 29.01.2004 10:47

Martina hat geschrieben:Das Problem ist aber, dass die Allermeisten, die so herumfahren (sieht man übrigens recht oft), den "Aussenski verlieren". D.h. es ist viel mehr Gewicht auf dem Innenski und der Aussenski ist praktisch nicht belastet. Im Extremfall fährt der Aussenski nicht mal mehr richtig um die Kurve, sondern haut tangential ab (man kann das natürlich mit etwas Kraft leicht vermeiden, aber das ist ja nicht Sinn der Sache).
Seltsam. Ich habe das genau anders herum erfahren. :roll:
Ich habe auch mit dem Schritt begonnen. Hat mir sehr geholfen, die Autokinetik des Skies erstmals zu erfahren. Der Effekt bei mir war aber, dass ich fast ausschliesslich auf dem Aussenski fahre :-?

Irgendwie erscheint mir das auch durchaus logisch. Schliesslich führe ich den Innenski nach vorne. Dann kann ich ihn doch in dem Augenblick nicht belasten, oder? :roll: Dann stehe ich auf dem Aussenski und fahre auch die Kurve mit dem Aussenski.

Anyway, momentan versuche ich mr das wieder abzugewöhnen (ich fahre ja fast nur eine Spur :D )

Schöne Grüsse

Michael

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Beitrag von nicola » 29.01.2004 10:59

...Irgendwie erscheint mir das auch durchaus logisch. Schliesslich führe ich den Innenski nach vorne. Dann kann ich ihn doch in dem Augenblick nicht belasten, oder? Dann stehe ich auf dem Aussenski und fahre auch die Kurve mit dem Aussenski.
versuchs doch zum "abgewöhnen" mal mit dem zurückziehen des aussenskis... s.o. (steht zwar in keinem lehrplan, bewährt sich aber trotzdem bestens :D )
nicola
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Beitrag von beate » 29.01.2004 11:07

@Manni,
ja,ich war bis Sonntag in Scuol
Ich schiebe nix nach vorn oder hinten,ich versuche nur möglichst stabil zu stehen und das geht am besten bei mir mit beidbeiniger Belastung und
annähernd paralleler Skiführung
@Urs
Spielereien auf Ski kann ich mir nicht erlauben,dann hauts mich hin :oops: und das ist mir immer megapeinlich
Baete

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Beitrag von Michael aus der Schweiz » 29.01.2004 11:11

@Nicola:

Danke für den Tip. Habe ich schon mal versucht. Geht etwas besser. Den Supererfolg hatte ich bei mir aber damit leider auch nicht gesehen. Sobald die Kurve eingeleitet war, gehe ich wohl auf den Aussenski zurück, vermute ich mal? Bin wohl ein extremer Aussenskifahrer :D

Momentan versuche ich die Schrittstellung komplett zu vergessen (sprich: nicht aktiv zu steuern), sondern eher am Rhythmus zu arbeiten und Kurveneinleitung durch Vorrotation des Oberkörpers zu erzielen (nur Oberkörper, nicht Hüfte). Mal sehen, ob das klappt :roll: (Wird am Wochenende ausprobiert 8) )

Schöne Grüsse aus der völlig verschneiten (Juhu :D ) Schweiz

Michael

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