Hallo Nicola,nicola hat geschrieben: mmh gelassen skifahren und gleichzeitig möglichst viel über alle möglichen technikdetails und zusammenhänge wissen wollen - da ist ein spagat angesagt. stell dir mal vor du bist zum essen beim koch der köche. auf der speisekarte steht neben dem phantasievollen namen für ein gericht bis ins letzte detail genau das kochrezept. ich würde dadurch um eine der wesentlichen sachen beim geniessen betrogen, ein teil der sinnlichkeit ginge für mich dadurch verloren. das ist der grund, warum mir das essen, das jemand anderer für mich liebevoll zubereitet, immer etwas besser schmeckt, als meine eigenen gerichte. wenn ich genau weiss, welche zutaten und gewürze in einer speise stecken, verliere ich den gesamteindruck, der gutes essen ausmacht viel eher. aber wissen ist auch macht. mit etwas zucker beim andünsten der zwiebel fürs risotto kann ich meine lieben dazu verführen noch einen nachschlag zu nehmen. macht verleitet aber auch dazu, beherrschen zu wollen. (nicht nur) beim skifahren schliessen sich aber beherrschen wollen und gelassen sein volkommen aus. will ich eine bewegung (beherrrschen) lernen, weil ich theoretisch weiss wie sie funktioniert begebe ich mich auf die ebene des erwachsenen fremdsprach-lerners. es wird etwas mühevoller (weniger gelassen) als beim unbedarften kind gehen, weil mein ziel ein klares resultat sein wird. die kunst des gelassen skifahrens wird also darin bestehen im moment des tuns einen ausgleich zwischen rationalem denken und intuition zu ermöglichen. das ziel muss ich zugunsten des momentanen eindrucks aus dem sinn lassen. beim gelassen skifahren spielt für mich auch vertrauen eine grosse rolle. vertrauen in die eigenen möglichkeiten. deshalb ist es wichtig trotz der kenntnis der theoretischen möglichkeiten die persönlich wichtigen stufen des lernens nicht auszulassen. auch ein guter lehrer kann dabei hilfreich sein, manchmal in dem er den vermeintlichen fortschritt (schnell zum ziel und oft fort vom gelassenen weg) erkennt.
da einem Späteinsteiger (wie mir) die Unbedarftheit eines Kindes im Regelfall fehlt, helfen wohl nur Fahrkilometer und ggf. Ott Gangls '3-Jägermeister'-Methode.
Die Umschaltung, wann ich bewusst Technik probiere / trainiere oder wann ich einfach Ski fahre und es einfach geniessen will, funktioniert eigentlich recht gut. Es gibt jedoch immer wieder Situationen, in denen jede Gelassenheit verschwindet (Eis, viele Leute, Nebel) und mir nur die Möglichkeit bleibt mich zu sammeln, eine Linie zu suchen und diese dann auch ganz bewusst zu fahren.
Ich sehe auch immer wieder viele Leute, die da, offensichtlich ohne sich grosse Gedanken zu machen, einfach dadurch fahren und andere, die sich von Bogen zu Bogen quälen und gar nicht in gang kommen. Natürlich gibt es auch noch Leute, die starr im 'Rennpflug' fahren.
Die Frage für mich ist daher, wie man den Übergang vom bewussten Skifahren zum gelassenen Skifahren für sich selber unterstützen kann. Vorausgesetzt, man will es überhaupt.
Aber ich nehme an, dass ist auch ein 'Kohle für Brot'-Thema für Dich.
Gruss, WolliHood
PS: @Biowolf: Ich weiss, dass hat wenig mit Waisteering zu tun.