Kopfhaltung

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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carlgustav_1
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Beitrag von carlgustav_1 » 07.12.2007 11:33

nicola hat geschrieben: wie beim motorrad- oder autofahren erzeugt auch das kopf-in-die-kurve-legen beim skifahren schwindel, wenn man seitlich neben den skis in den schnee schaut kann das fatal enden. je weiter dein bezugspunkt für die horizontale vorne liegt, desto weniger irritierend wirkt die kurvenlage auf dein gleichgewicht. die waagrechte kannst du dann mit feinbewegungen regulieren und deshalb den knick im körper auch sehr gering halten.
hmmm, obwohl ich das eigentlich sehr geil finde, wenn die bedingungen stimmen & man beim carven so richtig den horizont kippen lassen kann 8) - also schon dahin gucken wo man hin will, aber bewußt den kopf nicht "aufrichten"... is wie wennse fliechst, wie wir hier im pott sagen :D

cheers, martin
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nicola
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Beitrag von nicola » 07.12.2007 11:38

carlgustav_1 hat geschrieben:is wie wennse fliechst, wie wir hier im pott sagen :D
:D fliech mann nich zu tief
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PK
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Beitrag von PK » 07.12.2007 11:42

Noch von meiner Seite eine kleine Übung zum Gleichgewichtssinn, die jeder sofort nachvollziehen kann:

Man nehme eine Tasse Kaffee möglichst randvoll in die Hand und gehe damit durch den Raum. Wenn man nun auf die Tasse schaut hat man unheimlich Probleme mit der Balance um nichts zu verschütten. Schaut man aber gerade voraus ist es (fast) kein Problem sicher ohne Kaffeekleckse aufn Boden zu seinem Arbeitsplatz zu kommen.
Das ist übrigens das "Geheimnis" warum zb. Bedienungen kaum etwas verschütten...

Was ich damit sagen will?
Die hier nötigen teils winzigen Korrekturen der Hand-, Arm-, und Körperbalance sind von Kind auf antrainiert. Wir müssen uns garnicht mehr darauf konzentrieren. Im Gegenteil, gerade wenn wir bewusst versuchen Dinge die unser Körper schon "von selbst" macht, zu beeinflussen kommt unsere Balance aus dem (natürlichen) Tritt.
Um wieder zum Skifahren zu kommen:

Gerade darin besteht m.E. nun die Kunst guten und entspannten Skifahrens. Nämlich natürliche und damit antrainierte, ja teils angeborene Körperbewegungen zu nutzen. Nicht aber sie "auf Biegen und Brechen" zu ändern...
Servus aus Bayern!
Peter.

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Beitrag von carlgustav_1 » 07.12.2007 11:45

nicola hat geschrieben:
carlgustav_1 hat geschrieben:is wie wennse fliechst, wie wir hier im pott sagen :D
:D fliech mann nich zu tief
janee, is klar :wink: wird auch nur gemacht, wenn air traffic control vom tower clearance gibt :D

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 07.12.2007 12:40

Alle kennen das Phänomen, aber niemand weiss wirklich was da abgeht. Mir kommt noch eines in den Sinn:An der Bergführerprüfung auf einen schmalen Stein stehen und 5 Minuten lang den Wolken zusehen ohne dass es einem Schwindlig wird. Irgend wie spielen die Augen eine grosse Rolle, doch kann man den Einfluss z.B beim Skifahren im Nebel weitgehend "ausschalten, ansonsten man da überhaupt nicht mehr fahren könnte.

Gruss Herbert

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Beitrag von nicola » 07.12.2007 16:55

viele leute können bei dichtem nebel ihr gleichgewicht nicht halten.
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extremecarver
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Beitrag von extremecarver » 07.12.2007 18:25

Dabei ist das auf Skiern doch echt einfach, breitbeinig fahren und alles geht super. Gibt ja auch blinde die Skifahren können, und das nicht schlecht.

Erstmal bei richtig starkem Nebel mit einem schmalen Raceboard fahren. Purer Horror in einer Buckelpiste wo man die Buckel nicht sehen kann. 3-4 Stunden fahren erschöpfen dann so wie sonst ein ganzer Tag. Blinde Snowboarder hab ich noch nie gesehen. (Sehr wohl aber schon Snowboarder mit einem Bein und Prothese, Was quasi an sich schon unmöglich ist).

Guter Tipp ist auf leerem Hang mal 4 lange Schwünge blind zu carven mit Ski oder Board, also zuerst 2 Schwünge mit Augen auf um den Rythmus zu finden, und dann 4 Schwünge blind, und schauen ob man den Rythmus behalten hat (anhand der Spur oder halt dem was einem der Aufpasser nachher sagen kann). Mit ein bisserl Übung geht das dann sogar recht gleichmäßig. Man braucht halt zur mentalen Sicherheit (bzw falls irgend ein anderer Skifahren überraschend kommt, jemand der hinter einem her fährt, und bei Gefahr sofort Alarm gibt, die ersten paar male wird man aber nach 2-3 Schwüngen echt schon Angst bekommen). Mit etwas mehr Übung kann man dann das ganze an einem leeren Tag auch auf 200-300 HM ausdehnen, und das auch mit ansprechendem Tempo. Mit der Zeit ists gar nicht mehr so schwer. Das ist wie beim Rückwärtsfahren, da schaut man ja auch nur sporadisch in die Fahrtrichtung.

Ich kenne sogar jeamand der mal dabei gewettet (und gewonnen) dass er die Wasserschanze in Wien rückwärts mit verbundenen Augen anfährt und dann einen 720 in die Donau springt, und er hats geschafft (gut etwas überdreht, aber darum ging es ja gar nicht, ich wäre nicht einmal vorwärts mit verbundenen Augen die Schanze runter - immerhin hat man da ja so 50-60km/h Absprunggeschwindigkeit und auf der mittleren Schanze etwa 25m Sprungweite bei bis zu 10m Wasserstand, da tut eine falsche Landung schon recht weh im Wasser), ist also alles Angwöhnungssache und Vertrauen........
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Hosky
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Beitrag von Hosky » 12.12.2007 10:35

Oft ist es so, daß das Gleichgewicht beim Fahren im Nebel noch geht, aber sobald angehalten wird, ist der Gleichgewichtssinn weg und man fällt um. Das Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren des Gleichgewichtssinns ändert sich. Wenn der Fahrer anhält, bekommen das Innenohr und die Muskulatur weniger Signale, man ist also stärker auf das Sehvermögen angewiesen.
PK hat geschrieben:Man nehme eine Tasse Kaffee möglichst randvoll in die Hand und gehe damit durch den Raum. Wenn man nun auf die Tasse schaut hat man unheimlich Probleme mit der Balance um nichts zu verschütten. Schaut man aber gerade voraus ist es (fast) kein Problem sicher ohne Kaffeekleckse aufn Boden zu seinem Arbeitsplatz zu kommen.
Das ist übrigens das "Geheimnis" warum zb. Bedienungen kaum etwas verschütten...
Das Gleiche gilt zB auch beim Slacklinen (übrigens eine super Gleichgewichtsübung!) - schaut man auf das schwingende Band, ist es wirklich schwer, das Gleichgewicht zu halten. Fixiert man einen Punkt in der Ferne, geht es schon viel besser.

Wann immer es möglich ist und die Verhältnisse es zulassen, würde ich auch beim Skifahren empfehlen, weit in die Ferne zu schauen.

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