Unterschied oldschool / (newschool) carving

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 27.02.2007 12:40

lynne hat geschrieben:also lage gleich ganzkörperkanten???
Nicht ganz, Ganzkörperkanten wäre die unmittelbare Folge der Kurvenlage für die es wie du schon sagst zig Möglichkeiten gibt um sie zu realisieren.

Wenn ich generell über Lage rede, meine ich also den KSP in Richtung neuen Kurvenmittelpunkt zu "verschieben" (auf gut deutsch, „innen neben die Ski bekommen, also Innenlage“) also die notwendige Schräglage aufzubauen um der gewünschten Kreisbahn zu folgen. Das Kanten wäre erst mal zweitrangig, wird aber allein durch die Lage schon automatisch mit aufgeschaltet und dadurch wiederum folgt man dank Taillierung einer Kreisbahn und die entstehende Fliehkraft stellt sich der Lage entgegen, dadurch ist das System erst mal im Gleichgewicht. Weil das so ist, ist Skifahren ja so furchtbar einfach.
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lynne
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Beitrag von lynne » 27.02.2007 12:44

Jetzt meine ich auch wir sind beinand :D

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 27.02.2007 15:06

Bezüglich Lage bin ich mit Kosti absolut einverstanden, ich fahre ja auch nicht mit dem Motorrad bolzengerade senkrecht um die Kurve. : :wink: Das dies aber ein Merkmal der neuen Schule sein soll finde ich nicht richtig. Wie mein Avater von 1959 zeigt, fuhr ich damals schon recht schön mit Lage und Belastung auf dem Innenski. Diese spezielle Sulzschnee -Technik beruhte darauf, dass auch die damaligen Skier obwohl sie kaum tailliert waren nach einem Drift am angehäuften Sulzschneehaufen durchgedrückt werden konnten und so ganz alleine, aufgrund der Dynamik diesem Haufen entlang eine Kurve fuhren. Mit dieser von meinem Vater erlernten, sehr kraftsparenden Technik bin ich bei der Ausbildung zum SJ übrigens ganz schön angeeckt. Auch auf Eis ist man schon immer mit Lage gefahren, der Unterschied war einfach der, dass heute die Skier selbständig und stabil eine Kurve fahren wo sie im Gegensatz dazu früher in einem unstabilen Gleichgewicht an den Enden um die Kurve driften mussten. Ich bin überzeugt, dass gerade dieses kontrollierte Driften die hohe Kunst der alten Schule war.
Zitat Martina:
Dann kommen die "Alten" und sagen: "Seht, hier bringt die ganze Carverei nichts, da fährt man am besten wie früher" - was ein Trugschluss ist,
:zs:
Wenn einer das sagt und taillierte Skier an den Füssen hat, erzählt er einen Mist, den gerade in schwierigem, hartem Gelände, muss auch er, um nicht zu Rutschen auf die Kante steigen, Lage geben und wird so zu einem bestimmten Anteil von selbst anfangen zu Carven. So gesehen ist eigentlich das Material und nicht unbedingt die Technik einer der wesentlichen Unterschiede. So ist zB. Fahren mit Fersenschub (Umsteigen geht ja noch) mit einem stark taillierten Ski wesentlich schwieriger als mit Pommes und man wird gar nicht darum herum komme mit einem zumindest minimalem Carvanteil zu fahren.

Gruss Herbert
Zuletzt geändert von Herbert Züst am 27.02.2007 15:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Bewegungsfreund » 27.02.2007 15:22

Hallo...

gibt es denn unter Skifahrern einen Grund dafür Unterschiede herzuleiten?

Die Situationen die zu bewältigen sind, sind doch gleich geblieben.
Das Lächeln welches uns dazu treibt die Sportart so wahnwitzig zu leben auch...:-)

Es gibt niemals einen Anlass dafür, mich meines Lächelns zu schämen wenn ich unten am Hang angekommen bin...
...es ist der Grund warum ich überhaupt dort war!

Gruß

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 27.02.2007 15:58

Manches Lachen ist schon oben am Hang, die Vorfreude.
Mancher Jauchzer mitten im Hang, kommt einfach so
Manches Lächeln unten am Hang, weil er so schön gelungen ist.

Damit er aber so schön und freudig gelingt, braucht es aber etwas Übung und auch Theorie und dies dürfte der Grund sein, dass ich seit ich Skifahren kann immer wieder an solchen Diskussionen und Hinterfragungen auch mit jüngeren Leuten, mitmache.

Gruss Herbert

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Beitrag von KOSTI » 27.02.2007 18:06

Herbert Züst hat geschrieben:Bezüglich Lage bin ich mit Kosti absolut einverstanden, ich fahre ja auch nicht mit dem Motorrad bolzengerade senkrecht um die Kurve. : :wink: Das dies aber ein Merkmal der neuen Schule sein soll finde ich nicht richtig. Wie mein Avater von 1959 zeigt, fuhr ich damals schon recht schön mit Lage und Belastung auf dem Innenski.
Genau hier liegt der Hund begraben, um in die Position auf deinem Avatar zu kommen musstest du dich doch erst mal in die neue Richtung drehen, Voraussetzung für die Richtungsänderung (eine richtige Kurve ist das ja nicht) war dass die Ski erst mal in die andere Richtung geschaut haben (entlasten, drehen, Stock reinhauen, Bergstemme, wie auch immer). Danach kam je nach Gusto etwas Lage und Kanten
Jetzt ist das anders, Voraussetzung für die Richtungsänderung ist nun die Lage, Kanten kommt von selbst, Drehen auch und beides kann nach Gusto variiert werden. Das wäre dann eine echte Kurve und keine Ecke wie sie früher (auch im Rennlauf) gefahren wurde.

Bewegungsfreund, für einen Skifahrer der eh alles kann macht es keinen Unterschied, für jemand dem man erklärt er solle Kanten, Belasten (und Drehen) und man vergisst ihm das eigentliche Kernelement die Lage nahe zu bringen wir sich nie die volle Schönheit des modernen Schneesports egal ob mit ein od. zwei Bretter auftun und das wollen wir doch nicht, oder.

Im Worldcup macht die Generation Lage ja auch ganz schön Wind, da muss die FIS noch viele Materialverschlimmbesserungsregularien erlassen damit sie sich diese Revolution vom Leibe hält. Zum Glück gibt es ja noch die Trainier der alten Garde die den jungen wilden ihr überlegene Technik austreiben um sie dem Schema F anzugleichen und sich zu wundern warum Andere plötzlich gewinnen ;-)
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Beitrag von asv-ler » 27.02.2007 18:41

Lage hin Lage her, wieso redet ihr immer Belastung auf dem Innenski eigentlich sollten doch beide (ist ja aber kaum machbar) gleich belastet sein????

Ja so 60/40 ist auch okay aber wieso belastung innenski???

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Beitrag von KOSTI » 27.02.2007 20:10

asv-ler hat geschrieben:Lage hin Lage her, wieso redet ihr immer Belastung auf dem Innenski eigentlich sollten doch beide (ist ja aber kaum machbar) gleich belastet sein????

Ja so 60/40 ist auch okay aber wieso belastung innenski???
... du könntest dich bei Interesse mal zu diesen Themen hier im Forum einlesen. Da gibt’s viel zu lernen abseits des sonst üblichen Einheitsbreis.

Ganz kurz für dich zusammengefasst.
Weder 50:50 noch 40:60 noch sonst was ist entscheidend, sondern dass (wenn man auf zwei Brettern unterwegs ist) beide Ski gleichwertig sind.
Übrigens wer wirklich noch in der Falllinie 50:50 steht der hat sehr viel Belastung auf dem Innenski und fährt daher mit extrem viel Innenlage.

Auf den Innenski kommen ist nix schlechtes (auch wenn der eine od. andere Fernsehkommentator das glauben macht) sondern über den Innenski führt der Weg in Richtung der für das moderne Skifahren so notwendigen Kurvenlage (Innenlage, Schräglage). Wenn man Menschen nicht erlaubt sich über den Innenski zum Kurvenzentrum zu bewegen ist eben nix mit gescheit carven, wenn man hingegen schon von klein auf seinen Innenski gleichwertig zum Außenski verwendet eröffnet sich ein viel breiteres Spektrum des Skifahrens. Ich z.B. komm zwar ganz gut klar über dem Innenbein, wunder mich aber über die Leichtigkeit mit der so mancher unverpfuschte Anfänger mit seinen beiden Skiern gleichwertig umgehen kann, bei mir ist das trotz vielen Übens nicht zurückautomatisiert worden, viel Druck am Innenski ist immer noch (nach hunderten Carvingtagen) eigenartig für mich.
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Beitrag von Martina » 27.02.2007 21:45

Bewegungsfreund hat geschrieben:Hallo...

gibt es denn unter Skifahrern einen Grund dafür Unterschiede herzuleiten?
Für mich ist das insofern wichtig, als dass es nach wie vor verbreitet Leute, vor allem Skilehrer gibt, die viele komplizierte Dinge lehren, die man meiner Meinung nach weglassen kann. Diese verkaufen es aber als die einzige (richtige) Möglichkeit. Und da brauche ich Argumente...

Beispiel, von heute aus dem Forum: Um eine Kurve zu machen, muss man zuerst das Gewicht auf den (werdenden) Aussenski verlagern.
Natürlich ist es auch so möglich, eine Kurve zu fahren, aber es ist generell schlichtweg überflüssig.

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Beitrag von Guido » 27.02.2007 23:46

Wie immer lese ich sehr interessiert mit, aber das Kosti
KOSTI hat geschrieben: Herbert, egal welches Video, solange ich Kurven fahre, beginnen diese mit Lage egal wie schwierig das Gelände. Umspringen und Seitrutschen ist keine Kurve.
musst du mir mal erklären!

Wenn ich außerhalb der Piste binn, dann springe oder Rutsche ich entlang der Falllinie und behandele den Ski definitiv anders als auf der Piste.

Insgesamt glaube ich aber, dass man sich zu sehr an den beiden Begriffen aufhält. Die neue Technik ist aus meiner Sicht genau so zu beherrschen, wie die alte Technik, die hilfreich Abseits der Piste ist. Weiß nicht wer es hier geschrieben hat, aber gerade wenn ich auf der Piste Carve und die Geschwindigkeit überhand nimmt, dann kommt ein wenig Versenschub zum Vorschein, damit es nicht ganz so flott weiter geht.

Die Meinung eines Laien :wink:

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