Kurve lernen, Pflugtechniken ...

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
beate
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Beitrag von beate » 10.08.2003 10:50

Hallo Hendrik,
wie ich in deinem Profil gesehen habe,kommst du aus dem Ruhrgebiet.Es besteht auch die Möglichkeit, eine Reise zu buchen die incl Skikurs ist,der vom Reiseveranstalter ausgeführt wird.Natürlich gibts auch hier riesen Qualitätsunterschiede,was meist schon am Preis ersichtlich ist.Schau mal unter www.skispass.de .Den Veranstalter kann ich mit reinem Gewissen empfehlen,da dort sehr viel Wert auf die Ausbildung / Technik etc der Skilehrer gelegt wird.Falls du mehr Infos brauchst,mail mich einfach an.
Liebe Grüße
Beate

Bernhard
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Schiunterricht in AT -- sollte man davon abraten?

Beitrag von Bernhard » 10.08.2003 13:42

Hallo Leute, da es wieder mal heftig gegen die Oesterreicher geht, muss ich mich auch mal wieder zu Wort melden. Maskuline Formulierungen, wie Lehrer bzw. Schueler, Schreiber, etc. gelten natuerlich auch fuer Damen, sorry gleich vorweg ;)

Ich halte es nicht fuer fair, dass hier "Tipps" fuer den Schiunterricht wie der folgende gegeben werden:
Und je länger ich hier mitlese, muss ich wohl sagen: wohl eher nicht in Österreich...
Erstens schreiben hier nicht viele Leute im Forum, die mit dem oesterreichtischen Schilehrwesen vertraut sind, im Gegensatz etwa zu einigen aktiven "Schreibern" aus der Schweiz, daher ist die "oesterreichische Sichtweise" hier sicher unterrepraesentiert.

Zweitens posten hier zahlreiche Leute, die in AT eine Schischule besucht haben, und dann auf der Suche nach weiteren Tipps/Anregungen sind. In der Folge werden sie dann nach Technikdetails ausgefragt, die die Schueler mehr oder weniger korrekt wiedergeben. Klar ist die Schuld fuer vom Schueler missverstandene Technik primaer beim Lehrer und nicht beim Schueler zu suchen, aber ich brauche hier sicher nicht zu erklaeren, dass sich ein Schileherer in den paar Tagen, oder gar nur Stunden, die zur Verfuegung stehen, nicht bis in alle technischen Details des Schifahrens vertiefen kann. Zudem will das der Gast ja oft auch gar nicht.

Drittens lebt der Schiunterricht von der Begeisterung des Schilehrers fuer das Schifahren. Falls der Lehrer diese besitzt, wird er auch von sich aus entsprechend motiviert sein, sich weiterzubilden. Besitzt der Lehrer diese Begeisterung nicht, werden auch entsprechende Fortbildungsmassnahmen nur begrenzt wirkungsvoll sein, auch wenn sie von Schischule oder Verband vorgeschrieben werden. Und ob ein Schilehrer diese Begeisterung mitbringt oder nicht, kann IMO nicht davon abhaengen, ob er Oesterreicher ist, oder nicht. Eine Disqualifikation des oesterreich. Schilehrwesens halte ich daher fuer nicht zulaessig.

Klar, es ist einfach, ueber die Oesterr. Schischulen zu schimpfen, und es liegt vieles im Argen, v.A., da viele Schilehrer unterwegs sind, denen die Schitechnik selbst mehr oder weniger egal ist, und sie andere Gruende haben, sich als Schilehrer auszugeben, als die oben beschriebene Begeisterung, die sie weitergeben moechten. Aber ich bin mir 100%ig sicher, dass das in Oesterreich nicht anders ist, als in anderen (zumindest europaeischen) Laendern.

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WolliHood
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Beitrag von WolliHood » 10.08.2003 14:47

Hallo Martina,

der ursprüngliche Ansatz der Diskussion war ja, das man lernen sollte, beim Bogen, statt mit Kraft oder z.B. anheben der Ski, den Ski geduldig laufen zu lassen und der Geometrie des Skis die Arbeit überlassen sollte. Nun, das habe ich schon gelernt. Wie ihr sicher richtig analysiert habt allerdings mit einer Technik von vorgestern, die die Bauweise der heutigen Ski kaum nutzt und damit nicht zu optimalen Ergebnissen führt. Als optimales Ergebniss bezeiche ich eine Fahrtechnik, die zu einer stabilen und sicheren Fahrweise auf einem Pistentyp führt und dabei die nötigen Bewegungen auf ein Minimum reduziert.

Am Anfang gab es eine Vielfalt von Haltungen und Bewegungen, die ein schnelles erlernen kaum möglich machten. Alpine Grundhaltung und leichte(!) Taloffne Haltung sind sicher nicht verkehrt, aber wenn dann noch 'Bergarm nach vorne, Talarm zum Tal, Hintern zum Berg, Bergschulter hoch, Talschulter runter und ..und ..' dazukommen, wird's wohl doch etwas zu komplex, um noch Spass zu haben. Daher war ich recht froh als die Bewegung auf den Hüftknick reduziert wurde. Du hast sicher schon erlebt, das Deine Gäste an der Kante der Piste stehen und Du genau sehen kannst, welche Gedanken sie beschäftigt: 'Hoffentlich komme ich da heile runter und wie ??'. Da vergisst man ohnehin das gerade mühsam Erlernte. Jede Reduzierung der Bewegungsabläufe ist da ein echter Gewinn an Sicherheit und Fahrspass. Wenn ich dann ein Werkzeug, wie einen modernen Ski mit starker Taillierung, bekomme, sollte das schon entsprechend berücksichtigt werden.

Wie schon festgestellt, was ich gelernt habe funktioniert und hat mich deutlich weitergebracht. Was mich jedoch danach immer gestört hat, war der nur locker geführte Bergski. Auf leicht eisiger Piste kein Problem, gab es aber Neuschnee oder Sulz war der Bergski immer wieder mal Anlass wilder 'Rettungsbewegungen'. Dies war der Grund für mich, mal im Internet nach Theorie zu suchen und mal mein Wissen zu erweitern.

Letzlich gelandet bin ich hier bei Carving-Ski. Nachdem ich die verschiedenen Beschreibungen und fast alle Forumsartikel gelesen hatte, nahm ich meine Ski und 'stürzte' mich vom Neusser 'Gletscher'.

So wie Beate es auch beschrieben hat. Und siehe da, man kann auch auf beiden Skiern fahren und beide liegen stabil im Schnee. Lässt man die Ski laufen, fährt man einen schönen Bogen.Nach einigem üben und steigender Geschwindigkeit wurde der Verlauf des Bogens allerdings wieder gestört. Die Schaufel lag schön in der Spur, das Skiende rutschte weg. Alles variieren der Vor- oder Rücklage half nichts. Nun, mein Ski war ein preiswerter geschäumter Ski und ich bin nicht gerade leicht. Also mal einen anderen Ski besorgt und siehe da, es wurde deutlich besser, der Spassfaktor stieg (in Richtung Sucht). Noch gelingt mir das fahren auf der Kante nicht immer, insbesondere wenn ich den Bogen abbrechen muss, weil ja auch noch andere Gäste da sind. In solchen Fällen greife ich dann auf die alte Technik zurück.

Ein paar Bögen auf der Kante in der Skihalle sind sicher ein brauchbarer Anfang, ich freue mich jedoch besonders auf einen Carvingkurs in den Bergen. Anfang Dezember habe ich wahrscheinlich leider keine Zeit.

Du sagst, als Skischulgast müsse ich das nicht wissen, QS ist Sache der Skischule. Einerseits richtig, andererseits ist man ja auch zahlender Gast. Und ein Urlaub in AT ist nicht gerade billig. Grundsätzlich muss ich dem Skilehrer vertrauen können. Immerhin geht es da um meine Gesundheit, meine Freizeit, meinen Spass am Skifahren und nicht zuletzt auch um mein Geld.

Allerdings, die Vorstellung, dem Skilehrer während des Kurses zu sagen: 'Hör mal Meister, das was Du uns da beibringst ist aber von vorgestern !' stimmt mich auch nicht gerade fröhlich.

So, langer Text und wir haben mehr als 30° in der Wohnung. Die Skier vor meinem geistigen Horizont verwandeln sich immer mehr in Wasserski. :wink:

Gruss an alle,

WolliHood

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Beitrag von beate » 10.08.2003 15:24

Hallo Bernhard
Erstens schreiben hier nicht viele Leute im Forum, die mit dem oesterreichtischen Schilehrwesen vertraut sind, im Gegensatz etwa zu einigen aktiven "Schreibern" aus der Schweiz, daher ist die "oesterreichische Sichtweise" hier sicher unterrepraesentiert.
Sehe ich völlig anders.Es gibt hier viele hochqualifizierte Leute im Forum,die sich bestens mit dem österreichischen System/Lehrplan auskennen (z.B. Nicola)Das siehst du auch an mehreren threads hier im Forum,in denen es genau darum geht
nach Technikdetails ausgefragt, die die Schueler mehr oder weniger korrekt wiedergeben. Klar ist die Schuld fuer vom Schueler missverstandene Technik primaer beim Lehrer und nicht beim Schueler zu suchen
ich fand in diesem speziellen Fall nicht,dass der Schüler etwas an der Technikerklärung mißverstanden haben könnte.Er hat hier sehr detailliert und genau wiedergegeben,was er gelernt hat.Allerdings hat er mißverstanden,wozu er die Technik gebrauchen kann:Es ging um Geduld bei der Schwungauslösung und ausfahren der Taillierung des Skis (Martina) und was Wollihood geschildert hat ist eine Umsteigetechnik
Ich denke nicht, dass wir hier irgendjemanden oder irgendetwas disqualifizieren möchten.Falls dies so bei dir angekommen ist,sorry!
Ich war mehrere Saisons nicht in Österreich.In der letzten Saison dafür umso mehr.Es hat mich mehr als gewundert,als ich gesehen habe,was dort noch im Einzelnen unterrichtet wird (Umsteigetechniken,Gegenrotationen etc)
Ich bin mir sehr sicher,dass ihr ein riesengroßes,ja fast unerschöpfliches Potential an fantastischen Skifahrern habt,deshalb frage ich mich:Warum ist das Skifahren lernen und dazulernen in Österreich noch so kompliziert,wo es doch heute soviel einfacher geht?Wozu benötigt man diese o.a. Technikelemente,bes im Anfängerbereich, mit den taillierten Ski?
Ich freue mich auf deine Antwort und eine angeregte Diskussion
Beate

Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 10.08.2003 16:47

Hallo Beate,

es ging mir im obigen Posting nicht darum, Aussagen von Schischuelern geringzuschaetzen, oder gar jemandes Aussagen in Frage zu stellen. Mich stoerte nur der Tipp, keine oesterreichische Schischule zu besuchen, das kann wohl nur als Disqualifikation interpretiert werden, oder ;) Ich wollte das nicht an diesem speziellen Fall aufmachen, denn hier muss das Argument der missverstandenen Technik nicht zutreffen. Generell habe ich aber den Eindruck, dass das sehr oft passiert, dass Schischueler eine methodische Uebertreibung des Lehrers als zentrales Technikelement missverstehen, was natuerlich ein Fehler des Lehrers bzw. als Problem der mangelnden Zeit, die dem Lehrer zur Verfuegung steht, gesehen werden muss. Waere Schitechnik mit allen ihren Facetten so einfach und kurz zu erklaeren, gaebe es damit wohl kaum Probleme.
Es gibt hier viele hochqualifizierte Leute im Forum,die sich bestens mit dem österreichischen System/Lehrplan auskennen
Ich habe mir jetzt zwar nicht saemtliche Postings der letzten Zeit angesehen, aber bei den meisten Schitechnik-Diskussionen sind keine Beitraege aus Oesterreich zu finden. Martina im Thread "Carven im Lehrplan des OES(S)V":
Es sind wirklich zuwenige Leute aus dem österreichischen Lager hier und für mich ist das ganze österreichische Skilehrwesen sehr undurchsichtig
Ich wollte damals ueber dieses Thema "undurchsichtiges oesterr. Schilehrwesen" zwar weiterdiskutieren, wurde aber ignoriert ;) Vielleicht sollten wir das nachholen. Deine Frage nach dem Grund der komplizierten Schimethodik in AT, verdeutlicht ebenfalls, dass besonders hier im Forum viele Missverstaendnisse bestehen:
[...] Es hat mich mehr als gewundert,als ich gesehen habe,was dort noch im Einzelnen unterrichtet wird (Umsteigetechniken,Gegenrotationen etc) [...] Warum ist das Skifahren lernen und dazulernen in Österreich noch so kompliziert [...]
Ich kann dich beruhigen, bei uns wird weder Umsteigetechnik noch Gegenrotation unterrichtet, zumindest offiziell nicht. Diese Techniken hast du bei der Beobachtung von Schilehrern festgestellt. Das Problem ist, dass es zahlreiche Schilehrer gibt, die technisch nicht nur nicht up-to-date, sondern schi-steinzeitlich unterwegs sind. Das ist aber eher ein Problem der Qualitaet einzelner Schischulen, die zweifelsohne extreme Unterschiede aufweist.
Wie man dem begegnen kann, waere sicher einen neuen Thread wert. Und dass es nur in AT schlechte Schischulen gibt, wird hoffentlich niemand behaupten :))

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Beitrag von dani1965 » 11.08.2003 08:39

Ah, wenn ich im Internet nur eine Fotosequenz über "unser" Pfludrehen gefunden hätte, wären alle diese Diskussionen schon längst am Ende...

Habe gesucht, gesucht und gesucht aber leider nichts gefunden.

Da ein Bild mehr als 1'000'000 Wörter (in diesem Fall) wert ist.

Ciao
Dani (HEAD Switzerland)

Martina
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Beitrag von Martina » 11.08.2003 09:20

@Dani

Es wäre auf der CD (von unserem Skilehrplan), aber die habe ich grad nicht hier... schade, sonst hätte ich´s mal raufladen können...


@WolliHood
Du sagst, als Skischulgast müsse ich das nicht wissen, QS ist Sache der Skischule. Einerseits richtig, andererseits ist man ja auch zahlender Gast. Und ein Urlaub in AT ist nicht gerade billig. Grundsätzlich muss ich dem Skilehrer vertrauen können. Immerhin geht es da um meine Gesundheit, meine Freizeit, meinen Spass am Skifahren und nicht zuletzt auch um mein Geld.
Gerade weil du zahlender Gast bist, solltest du dich nicht um die Qualität kümmern müssen, sondern dich darauf verlassen können, dass diese garantiert ist! Du solltest auch nichtüberlegen müssen, ob die Technik, die du gerade lernst, up to date ist, sondern sie sollte es einfach sein. Ist aber leider nicht immer so, wohl weder in der Schweiz noch in Österreich!
Daher war ich recht froh als die Bewegung auf den Hüftknick reduziert wurde
Aber ich bin der Meinung, das wäre genau eine Bewegung, die man wirklich weglassen könnte!


@Bernhard

Schön, dass du dich mal wieder meldest!
Ich hoffe, du hast nicht nur gelesen, dass ich von dem, was ich aus Österreich hören, nicht sehr begeistert bin, sondern durchaus auch "uns" kritisiere - nämlich dass zuhauf Skilehrer unterwegs sind, die den Job einfach nur machen, weil es ein praktischer Winterverdienst ist und die keinerlei Interesse an ständiger Weiterbildung haben. Oder noch besser diejenigen, die auch noch meinen, dass das, was sie vermitteln, wunderbar sei, dabei ist es eine Technik, die irgendwann in den frühen achziger Jahren mal aktuell war... Ich finde das peinlich, der Gast zahlt ja immerhin sehr viel und sollte sich auf Qualität verlassen können. Oben beschriebenes kommt aber offenbar überall vor...

Es kommt auch immer wieder und überall vor, dass man Schülern etwas erklärt und das missverstanden wird oder dass ein Detail, das man erwähnt, als zentraler Gedanke aufgefasst wird.
Ich denke aber, dass genau das normal ist und dass auch keiner was dafür kann.
Genau deswegen habe ich ja auch bei WolliHood mehrmals nachgefragt.

Ich glaube übrigens kaum, dass es in AT oder sonstwo einfach schlechte Skischulen gibt, sondern überall gute und schlechte Skilehrer.

Mein Eindruck (und der ist natürlich total subjektiv) vom österreichschen Skilehrwesen ist:

- an der Spitze (im Rennsportbereich und Demoteam) wird fantastisch Ski gefahren
- es werden - von mir aus gesehen - nicht zweckmässige "Anpassungen" an den "Markt" gemacht - etwa indem jede Kurve "carven" genannt wird.
- der Lehr/Lernweg ist undurchsichtig und hat keinen roten Faden
- es sind einige alte Zöpfe noch durchaus etabliert
- es ist ein "alles oder nichts" System - entweder man steckt drin und lässt dann nichts anderes gelten oder man findet es eigentlich furchtbar und klinkt sich total aus

Meine Eindrücke stammen von von zwei Skilehrerinnen, die zur Zeit in AT in Ausbildung sind, aber gelegentlich mit uns trainiert haben / vom Forum / vom Interski (second hand Berichte!) / von Gesprächen mit Skilehrern, mit denen ich an Skitests in Sölden, Pitztal gearbeitet habe / von Schweizer Skilehrern, die in Australien in von Östereichern geleiteten Skilehrern gearbeitet haben / von Besuchen an zwei österreichischen Skischulen.
Also, wie du siehst, ich habe mich noch nie intensiv in Ruhe z.B. mit einem Ausbildner unterhalten.

Das Bild, das ich mir gemacht habe, ist etwa so:
Österreich hat super Skifahrer an der Spitze (das wissen wir ja alle vom Rennsport).
Österreich hat sehr gute Skifahrer in der Skilehrerausbildung.
Österreich hat wahrscheinlich allerlei "alte Herren" im Verband, die noch einiges zu sagen haben.
Österreich hat vermutlich verschiedene Landesverbände, dich sich untereinander nicht einig sind.
Das ganze führt zu einem Lehrplan, der sehr gute Dinge enthält. Damit aber jedeR (Intressensgruppe) zufrieden ist, sind aber noch verwirrende, veraltete(?) und schwer nachvollziehbare Dinge enthalten.

Ich kann mich irren, aber das ist der Eindruck, den ich habe. Ich würde mich freuen, wenn du mir mehr dazu sagen könntest!
Von wann stammt eigentlich euer Lehrplan? Wird er gegenwärtig überarbeitet?

In der Schweiz ist/war die Situation etwa folgende:
Anfangs Neunziger Jahre, beim Aufkommen der Carvingski, hatte die CH das Glück, ein sehr inovatives Demoteam zu haben, indem auch einige Leute mit "Hirn" waren und das mit den Sportfakultäten der Unis zusammenarbeitete. Sie hatten die Aufgabe, ein neues Lehrmittel zu entwickeln.
Der Skilehrerverband war gerade damit beschäftigt, das Ausbildungssystem so zu formieren, dass nicht jeder Kanton seine eigenen Skilehrer ausbildete, sondern die Ausbildung in der CH einheitlich ist. So haten die wohl keine Zeit, den Technikern zuviel reinzureden (natürlich meine Interpretation).
Die Entwicklung des neuen Lehrmittels dauerte ewig, alle schimpften, dass alles jedes Jahr wieder anders war und man nie wusste, was einem an den Prüfungen erwartete. Das war mühsam, ja, aber letztendlich hat es sich gelohnt!

Die Devisen war in etwa:
- wir wollen nur genau die Bewegung in dem Mass machen, die es braucht
- wir wollen grundsätzlich die gleiche Skitechnik auf jedem Niveau brauchen (roter Faden: " mit einem Bewegungsmuster durch alle Formen")

Dieser Grundsatz lässt auch ein Umgang mit verschiedenem Material zu (taillierte oder nicht taillierte Ski).
Ich weiss jetzt nicht mehr genau, wann das Lehrmittel erschienen ist, aber es war wohl so 1998/9? Angefange hatte man 1990 ("Schwungsteuerung 90"). Das ist typisch schweizerisch lang, aber wenn ich jetzt überlege, wenn man das Lehrmittel so schnell wie möglich fertiggeschrieben hätte, hätten wir jetzt etwas aus dem Jahr,sagen wir 94... und die Entwicklung ist seither noch so viel weitergegangen...
Was wir jetzt haben, ist sehr offen - so offen ,dass viele nichts mehr damitanzufangen wissen - es werden keine Vorgaben mehr gemacht, was genau wie auszusehen hat. Man muss sich schon intensiv damit beschäftigen, um damit arbeiten zu können. Und so gibt es genügend Skilehrer, die halt so arbeiten, wie sie es immer gemacht haben. Und ich muss zugeben, wenn ich die ganz neuen Skilehrer ausbilde, dann vermittle ich ihnen die Grundidee des Lehrmittels (Kernelemente, -bewegungen), gebe ihnen aber ein "Gerüst" - ein Schritt für Schritt Lehrweg, an den sie sich zu Anfang mal halten können. Wenn sie das Prinzip verstanden haben, dann können sie sich sehr bald selbständig davon entfernen, ohne etwas zu unterrichten, was der Idee nicht entspricht, Aber eben nur, wenn sie sich auch wirklihc mit der Materie befassen....

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Beitrag von beate » 11.08.2003 10:50

Habe das Bild/die Bilder im Schweizer Lehrplan gefunden.Wenn mir einer erklären kann,wie ich es hier ins Forum importiere :oops: könnte ich es einstellen.
Beate

Gast

Beitrag von Gast » 11.08.2003 11:39

Du musst es vorher sonst irgendwo im Internet speichern oder dem Uwe mailen... ich könnte es theoretisch irgendwann die nächsten Tage machen (bin wieder in der Schweiz), aber ob ich die CD in nützlicher Frist finde?
Oder kannst du mir das Bild mailen, Beate?

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Beitrag von beate » 11.08.2003 11:44

Ich denke ich versuche es dir den ges.Lehrplan zu übermitteln.
Gruß
Beate

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