NeusserGletscher hat geschrieben:Gerade in der Anfangsphase ist das Erlernen einer soliden Basistechnik von enormer Bedeutung.
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Es ist daher gerade in der Anfangsphase so, daß Unterricht nicht etwa nur den Lernprozess beschleunigt sondern vielmehr ihn erst ermöglicht.
Allerdings kann es - wenn man mal als Maßstab für die Anfangsphase hernimmt, wie Kinder das Skifahren erlernen - als "Unterricht" reichen, zu zeigen wie man es richtig macht (analog für den Autodidakten: abschauen, wie andere es machen) und dazu Koordination und Balance immer wieder (über)fordert. Mit Bewegungsbeschreibungen oder bestimmten Idealhaltungen braucht man Kindern nämlich nicht zu kommen, man kann im Prinzip nur das Selbstlernen mit geeigneten Übungen und Herausforderungen unterstützen.
Siehe auch
viewtopic.php?p=132853#p132853
Wer die einzelnen Elemente (
s.o.) übt und die Eindrücke beim Skifahren richtig einordnen kann so wie Peter
Abc hat geschrieben:Wenn auf blauen Pisten beim Carven jedoch mal richtig die Kante greift, habe ich schnell das Gefühl, dass das Gewicht etwas zu weit hinten ist. Dann sind aber meistens auch meine Schienenbeine nicht mehr an der Zunge. Sobald ich den Winkel im Fußgelenk wieder herstelle passt es dann auch wieder halbwegs mit dem Gleichgewicht.
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Das Gefühl war auch anders, wenn man kurzzeitig merkt wie einfach sich beide Skier gleichmäßig drehen lassen, wenn man sich aufgerichtet hat.
der kann auch ohne Skilehrer große Fortschritte machen. Wer zu solcher Reflexion nicht in der Lage ist, der wird auch trotz Unterricht kein guter Skifahrer.
Probleme dabei: Autodidakten orientieren sich oft an nicht adäquaten Könnensstufen (wie hier: Kurzschwung auf schwarzen Pisten, so dass es elegant aussieht). Das tun aber auch Skischüler ...
Wenn ich mir überlege, was ich als Kind/Teenager alles "einfach so" gemacht habe nur um es auszuprobieren, z.B.
- möglichst lange auf nur einem Bein fahren
- rückwärts fahren, vor allem Rückwärtspflug und -bögen
- darauf aufbauend Drehungen und später parallele Pirouetten
- Zickzackrutschen
- kleine Schanzen springen, neben der Piste im Unebenen fahren
- Wellen und Buckel, Buckel, Buckel, Buckel, Buckel fahren
dann habe ich allmählich eine Erklärung dafür, warum ich heute nicht ganz schlecht fahre, obwohl ich den letzten Skikurs auf Niveau Pflug oder Stemmbogen besucht habe, nie in einem Skiverein war und auf keine 50, sondern 15 bzw. höchstens 20 Skitage pro Winter gekommen bin.
Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass die glattgebügelten Pisten von heute viel mehr schlechte Skifahrer hervorbringen als die unebenen "schlechten" Pisten von vor 25 Jahren, die weniger Fehler und Fehlhaltungen verziehen haben als die derzeitigen Autobahnen. Denn um die "einigermaßen" hinunterzukommen und folgerichtig weitere Skikurse oder Herausforderungen für überflüssig zu halten, braucht man weniger technisches und koordinatives Vermögen als für die inhomogenen welligen Naturschneepisten (höchstens bessere Kanten). Und Erwachsene machen solche "Kindereien" wie in der Liste oben ja nicht freiwillig, wie sieht das denn aus ...
