Waisteering

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Biowolf

Tai Chi

Beitrag von Biowolf » 10.05.2005 07:37

Very interesting Ivan:
Here is Tommy in his own words:

It is virtually impossible to stand exactly on
both skis, with equal weight on each. Your
guess is correct. In Tai Chi, the "full" or "Yang"
leg is the one you're standing on. The other
foot then becomes "empty" or "Yin." This
facilitates movement, like pedaling a bicycle.
If one tries to push both pedals at the same
time, one falls over (on a bike). Did you ever
read this?:
http://www.fustyle.org/yu2.htm

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ivan
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Re: Tai Chi

Beitrag von ivan » 10.05.2005 09:00

Biowolf hat geschrieben:... Did you ever read this?:
http://www.fustyle.org/yu2.htm
yes. it sounds familiar to me. if it´s a link avallable either on nastar or MSRT, I did.

btw, how about
(i) HH/PMTS: dominant outside ski and slight counter recommendation
vs.
(ii) MSRT: WS and the role of inside ski

they both claim to be the most up-to-date and true analyses of modern (racing) technique but they differ that much in some basic concepts - at least that´s how I understand them at the moment

(sorry for the english everybody. I just never realized which language I was using. ich bin sicher, dass für alle leute, die diese WS-diskussion noch verfolgen, es fast egal ist.)

beate
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Beitrag von beate » 10.05.2005 11:03

@Biowolf
dieser thread drückt nur auf andere Art und Weise = tai chi etwas aus,was ich die letzten Jahre nonstop in Lehrgängen in der BRD bzw in der CH fahren mußte = Pedalo fahren
Bezogen auf den gesamten thread muß ich sagen,dass ich nichts Neues gelesen habe.Es wird nur in anderen Worten bzw unter anderen Gesichtspunkten/Anschauungen "verkauft".
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Beitrag von urs » 10.05.2005 11:58

beate hat geschrieben:dieser thread drückt nur auf andere Art und Weise = tai chi etwas aus,was ich die letzten Jahre nonstop in Lehrgängen in der BRD bzw in der CH fahren mußte = Pedalo fahren
salü beate

ich glaub nicht, dass es so einfach ist. wenn du den letzten link von biowolf liest, geht es bei tai qi sehr stark um energiefluss, gesundheit etc. (qi ~ energie). tai qi basiert, wie auch die trad. chinesische medizin, auf einer vollständig anderen vorstellung und die ausführung benötigt eine jahrelange praxis. ich befürchte, dass es sich im rahmen eines forums nur bruchstückhaft vermitteln / analysieren lässt.

gruss urs

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Beitrag von beate » 10.05.2005 12:14

Diese fernöstlichen Techniken sind mir sehr schleierhaft.Ich habe mich damit zu wenig beschäftigt,um konkret dazu Stellung beziehen zu können.Also kann ich nur auf das antworten,was ich aus den threads herauslese.Mit meiner Antwort gebe ich meine persönliche Einstellung dazu wieder.Nur weil ich nichts damit anfangen kann,heißt dies ja nicht,dass es für viele andere ein sinnvoller Ansatz des Lernprozesses ist.
Beate

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Beitrag von urs » 10.05.2005 12:45

beate hat geschrieben:Diese fernöstlichen Techniken sind mir sehr schleierhaft.
salü beate

das sind sie wohl den meisten von uns. die threads geben auch wieder, dass wir uns hier wissensmässig in einem "sumpfgebiet" befinden. ein freund von mir hat gerade in tcm (trad. chinesische medizin) abgeschlossen. von daher hab ich den hauch einer ahnung, um was es gehen könnte. es ist aber ein riesiges feld. tai qi selber kenn ich auch nicht und werd auch nicht versuchen, meine skitechnik in diese richtung zu ändern :wink:.

gruss urs

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Beitrag von ivan » 10.05.2005 13:33

IMHO (wirklich "humble"):
wie urs schreibt, es geht um viel mehr, das nicht nur eine oberflächliche diskussion unter tai-chi laien, sondern auch nicht alle links erläutern können.
pedalieren an sich wäre nicht so originell - da hat Harb auch den "stance foot" und "free foot", die auch an das "full" und "empty" legs erinnern

ich bin auch nicht sicher, ob die auf tai-chi basierenden analysen der modernsten renntechnik stimmen oder nicht, bin aber fast sicher, dass sich da sehr nützliche prinzipien befinden, die FÜR MICH neu sind und die ich gerne kennenlernen möchte - egal ob sie meine jetzige fahrweise beeinflussen oder nicht

btw, es wäre äusserst spannend, etwas neues auf ski zu lernen.
ich habe schon verschiedenes erlebt und das (relativ) neue mit dem innenknie zum hang finde ich absolut toll zu üben
solange ich bereit und imstande bin, neues zu lernen, fühle ich mich noch nicht so alt :D

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Beitrag von Martina » 10.05.2005 15:49

Ich denke eben auch, dass da irgendwie mehr dahinter stecken muss als "nur" das Steuern aus dem Beckenbereich (oder eben "Waist" und wie auch immer man das übersetzen mag.
Wie weiter oben bereits beschrieben, wäre dies nicht viel Neues.
Aber nach dem Lesen des Auzugs, der auf epicski verlinkt war, denke ich schon, dass hier mehr dahinter steckt.

Meiner Meinung nach ist die "Gefahr" bei allen esoterischen Ansätzen, dass damit bloss alter Wein in neuen Schläuchen verkauft wird. Will sagen, dass jemand altbekannte (skitechnische) Dinge mit etwas Tai-Chi, Feldenkrais oder was auch immer aufmotzt und dann mit viel Propaganda teuer als das Allerneuste verkauft.

Setzt sich jemand aber ernsthaft mit einem Wissensbereich (z.B. Tai Chi) auseinander und versucht, diesen im Skifahren wiederzufinden, dann wird es interessant.
Ich kann leider nicht beurteilen, wie gross das Wissen und wie gross der "Propagandaanteil" beim diskutierten "Waisteering" ist. Es ist einfach, oberflächliche Ähnlichkeiten zu finden und Bewegungen zu verwenden. Der Sache auf den Grund zu gehen, ist aber wohl nur wenigen Insidern, die sich in beiden Bereichen auskennen, vorbehalten.

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Beitrag von ivan » 11.05.2005 09:26

die von Martina beschriebene gefahr besteht natürlich und wir sind auch deswegen etwas vorsichtig und reserviert
dass für viele bewegungen die körpermitte (waist) ausschlaggebend ist, wissen von erfahrung her alle, die sich profesionell mit komplizierteren bewegungen beschäftigen (sportler wie gymnasten, zirkus-artisten,...) auch wenn sie nie von tai-chi und ähnlichen gehört haben

es ist also ganz möglich bis logisch, dass solche leute ganz spontan und ohne nachzudenken das tun, was tai-chi & co. auch philosophisch begründen und beschreiben

wenn die weltcup-fahrer wirklich im einklang mit solchen prinzipien fahren, kann ich mir gut vorstellen, dass sie aufgrund von unzähligen ausführungen von bestimmten bewegungen, von experimentiren, analysen mit video, sensoren, stoppuhr usw. usf. etwas entweder gezielt (er/sie versucht bewust etwas neues) oder spontan "herausfinden", das funktioniert
und das sich mit dem deckt, was ein (skifahrender) tai-chi experte (wie der sensei von MSRT) auch empfehlen oder begründen würde

ich finde das alles denkbar

noch einige überlegungen:
- WS als "aktiver körpereinsatz" im vergleich mit dem eher passiven "ski auf die kanten bringen und sie gehen dank der taillierung selber in die kurve"?
- wie weit sind das (schweizer) "orientieren/drehen" und WS voneinander?
- wie weit sind einige schwünge auf dem innenski mit "rotation" und WS voneinander?
es sind nur ganz oberflächliche produkte meiner überlegungen, die vielleicht unsinn sind, denn, wie schon auch gesagt, verstehen wir WS nicht (die autoren verweisen auch immer auf das buch - sie werden es ja nicht alles vorher im internet bekannt machen)

die nächsten tage werde ich nun u.a. versuchen, auf dem schnee auch praktisch die sache verfolgen, obwohl ich ohne richtige anleitung kaum was bahnbrechendes herausfinde :D

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tai-schi und ws ;-))

Beitrag von Carvi » 11.05.2005 10:58

@ ivan,
in einer kennlernveranstaltung zum thema tai-chi hat der trainer in praktischen übungen u.a. ein element gezeigt, dass ich sehr interessant fand, sinngemäß: kraft durch entspannung, unter nutzung der schwerkraft oder anderer kräfte.
Eine seiner aussagen war, dass in der westlichen welt oft muskelkraft/kraft eingesetzt wird, wo es genau betrachtet nicht zwingend erforderlich ist.
In einer übung sollten wir den trainer an den händen aus dem stand zurückdrängen, zunächst aber seine position einnehmen. Natürlich haben wir wie die verrückten mit bein-, arm- und körpermuskelkraft gegengehalten. Als wir dann die rollen wechselten, hat er seinen körper einfach im richtigen winkel gegen unseren druck kippen lassen und uns mühelos damit aufgehalten..er hatte einfach die schwerkraft intelligenter genutzt. Klar, eigentlich banal, spiegelt aber schon den westlichen tenor wieder: du musst dich kräftig anstrengen, sonst wird das nichts… :wink:
Ein element des tai chi scheint zu sein, kraft an der richtigen stelle wegzunehmen, um eine andere externe kraft wirken zu lassen.
Für erfahrene skifahre sicher nix neues, auch ohne tai-chi..aber für jemanden, der es gerade lernt (z.b. carvi :wink: ), eine vorstellung die helfen kann.
@Biowolf
habe gerade mal 3 trockenübungen gemacht, ausgangspunkt freier stand, knie leicht gebeugt:
1.)beine nach links kippen-> hüfte dreht passiv leicht nach links
2.)vorstellen, das das linke bein einen sekundenbruchteil früher aus dem oberschenkelgelenk nach links gekickt (LTE) wird ->tatsächlich folgt das rechte bein sofort (BTE). Jetzt ist aber ein deutlicher drehimpuls in der hüfte erkennbar
3.) den eben gespürte passive drehimpuls der hüfte jetzt als aktive initialzündung…… ->links LTE…rechts BTE
ist ws so oder so ähnlich gemeint, oder lieg ich völlig daneben???
gruss
holger

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