Einfahren über Innen-/Außenski

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
urs
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Beitrag von urs » 30.01.2008 11:12

Moorkuh hat geschrieben:Nimm an, du hast einen Anfänger, der 90% auf dem Innenski belastet und nur 10% auf dem Außenski (ein sehr akademisches Beispiel). Das kann er wohl auf einer flachen, gut präparierten Piste, woanders wird er damit arge Probleme haben.
oder du hast einen umsteiger (im wahrsten sinne des wortes), der bei jedem schwung das innenbein anhebt -> frühzeitige belastung des aussenskies 100% erfüllt :D! ist er deswegen ein guter skifahrer :roll:? - es ist alles situativ.

gruss urs

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nicola
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Beitrag von nicola » 30.01.2008 11:50

Martina hat geschrieben:die "gute Kurve" (kann man die bei Manufactum kaufen?)
:lol: :D
[ externes Bild ]ich würde sagen aldi oder eine andere kette hat bald ein patent "bending"
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Martina
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Beitrag von Martina » 30.01.2008 12:53

urs hat geschrieben:
Moorkuh hat geschrieben:Nimm an, du hast einen Anfänger, der 90% auf dem Innenski belastet und nur 10% auf dem Außenski (ein sehr akademisches Beispiel). Das kann er wohl auf einer flachen, gut präparierten Piste, woanders wird er damit arge Probleme haben.
oder du hast einen umsteiger (im wahrsten sinne des wortes), der bei jedem schwung das innenbein anhebt -> frühzeitige belastung des aussenskies 100% erfüllt :D! ist er deswegen ein guter skifahrer :roll:? - es ist alles situativ.

gruss urs
Genau dieses Problem meinte ich.

"Mit dem Aussenbein abstossen" (Streckbewegung des Aussenbeines) bei gleichzeitiger Kippbewegung Richtung Kurvenzentrum (KSP Richtung Kurvenzentrum) halte ich für prima. Ich gehe davon aus, dass du das meinst, Martin.

Was ich aber ständig sehe, bei Lernenden und Skilehrern: Es wird zuerst das Aussenbein (Bergbein) gestreckt - und dann umgekantet. Das ist meiner Meinung nach ein klassischer Umsteiger, ein
"Bewegungsumweg" uns sollte unbedingt vermieden werden.

Weil ich sehe, dass die Instruktion "Strecken des Bergbeines" häufig zu diesem Umsteiger und auch zu ungleichzeitigem Umkanten der Ski (es wird oft nur der Aussenski umgekantet, der Innenski läuft irgendwie mit) führt, bin ich damit sehr vorsichtig.
"Strecken" ist für viele - auch wenn man es erklärt - immer noch verbunden mit "hoch" - und das führt in die Sackgasse.
"Gleichzeitiges Umkanten" schliesst diese Bewegung nicht aus, aber verhindert oft den Umsteiger.

Wie immer ist meine Ansicht sehr stark praxisgeprägt. Wenn ich sehe (keinesfalls nur in meinem Unterricht), dass eine an sich sinnvolle Instruktion häufig in einen Irrweg führt, dann lasse ich diese lieber beiseite oder wende sie nur an, wenn Zeit und Reflexion genug da ist, dass der Lernende es umsetzen und festigen kann und nicht plötzlich eine kontraproduktive Variante davon fährt.

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Beitrag von Moorkuh » 30.01.2008 12:55

urs hat geschrieben:oder du hast einen umsteiger (im wahrsten sinne des wortes), der bei jedem schwung das innenbein anhebt -> frühzeitige belastung des aussenskies 100% erfüllt :D! ist er deswegen ein guter skifahrer :roll:? - es ist alles situativ.
Das kann ein halbwegs guter Skifahrer sein, der aber nicht unbedingt aktuelle Technik fährt und daher vermutlich auch die Tailierung der Skier nicht ausnutzt, aber er kommt möglicherweise in jeder Schneeart und in jedem Gelände damit sicher runter.

@nicola:
Geiles Wortspiel ;)

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Beitrag von Martina » 30.01.2008 12:56

Moorkuh hat geschrieben:Übrigens halte ich wieder einmal, der Form wegen, fest, dass durch die auftretenden Kräfte im Kurvenverlauf keineswegs der Außenski stärker belastet wird; das ist physikalisch keineswegs so; vielmehr ist das eine bewußt von uns (als Fahrer) steuerbare Angelegenheit.
nicola hat geschrieben:-durch die einsetzende fliehkraft wird das neue aussenbein mit belastet.

-die belastung wandert durch den hangabtrieb und den aufkantwinkel = kleinerer radius bis 100% auf das aussenbein
?? Wer hat denn jetzt recht?

Dass der Fahrer Einfluss auf die Belastung nehmen kann, ist vermutlich unbestritten. Aber wenn er das nicht tut?

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Beitrag von Moorkuh » 30.01.2008 13:05

Martina hat geschrieben:"Mit dem Aussenbein abstossen" (Streckbewegung des Aussenbeines) bei gleichzeitiger Kippbewegung Richtung Kurvenzentrum (KSP Richtung Kurvenzentrum) halte ich für prima. Ich gehe davon aus, dass du das meinst, Martin.
Ja, genau.
Was ich aber ständig sehe, bei Lernenden und Skilehrern: Es wird zuerst das Aussenbein (Bergbein) gestreckt - und dann umgekantet. Das ist meiner Meinung nach ein klassischer Umsteiger, ein
"Bewegungsumweg" uns sollte unbedingt vermieden werden.
Ich kann mir diese Bewegung nicht einmal richtig vorstellen :(

Manchmal können wir also doch übereinstimmen ;)

Martin

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Beitrag von Moorkuh » 30.01.2008 13:11

Martina hat geschrieben:(Außenbeinbelastung) Dass der Fahrer Einfluss auf die Belastung nehmen kann, ist vermutlich unbestritten. Aber wenn er das nicht tut?
Wie kann er das nicht tun?
Das geht IMO nicht (sonst kippt er um).

Eine Fahrerin *muß* irgendwelche Muskeln irgendwie arbeiten laßen; nimmt man an, dass kein Muskel kontrahiert wird, fällt man hin. Jeder andere Zustand -- bestimmte Muskel werden mit einer bestimmten Spannung kontrahiert -- ist schon ein aktives (wenn auch vielleicht unbewußtes!) steuern der Belastungsverteilung (nämlich über die Anspannungsverteilung/-verhältnisse der Muskelgruppen).

Du kannst eigentlich nicht nichts tun, du kannst nur manches einfach unbewußt/automatisch tun.

(Stell dir vielleicht vor, du mußt eine Art "Skifahrroboter" bauen, der so "passiv", wie du grade meinst, fahren soll -- was würdest du ihm für eine Bewegung "programmieren" (=vorgeben)?)

Martin

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Beitrag von nicola » 30.01.2008 13:26

Moorkuh hat geschrieben:(Stell dir vielleicht vor, du mußt eine Art "Skifahrroboter" bauen, der so "passiv", wie du grade meinst, fahren soll -- was würdest du ihm für eine Bewegung "programmieren" (=vorgeben)?)
hallo martin, hast du schon mal was von hans zehtmayr und helmuth gottschlich und deren skimodellen gehört? - die modelle fahren kurven durch kippen über den innenski.
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Beitrag von Moorkuh » 30.01.2008 13:55

nicola hat geschrieben:
Moorkuh hat geschrieben:(Stell dir vielleicht vor, du mußt eine Art "Skifahrroboter" bauen, der so "passiv", wie du grade meinst, fahren soll -- was würdest du ihm für eine Bewegung "programmieren" (=vorgeben)?)
hallo martin, hast du schon mal was von hans zehtmayr und helmuth gottschlich und deren skimodellen gehört? - die modelle fahren kurven durch kippen über den innenski.
Nein, kenn ich leider nicht.
Ich werd gleich einmal googeln (allerdings spricht, wie auch immer die Dinger ausschauen, das weder für noch gegen meinen Standpunkt...).

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Beitrag von Martina » 30.01.2008 14:45

Moorkuh hat geschrieben:Eine Fahrerin *muß* irgendwelche Muskeln irgendwie arbeiten laßen;
Die Modelle haben keine Muskeln.
Und auch kein Muskelersatz oder -imitat oder so.

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