Video im Steilen - kein Carven

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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Tieflieger
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Beitrag von Tieflieger » 08.01.2007 08:47

Urs und Tom, danke für euer Antworten!
Ich glaube ich habe mich geirrt und mich beim Skifahren in etwas verrannt: Zum Kurzschwung stand ja hier im Forum schon einiges, v.a. so in die Richtung "rund" statt "Scheibenwischer", dazu dachte ich noch, je mehr Schwünge pro Strecke umso besser. Also habe ich versucht möglichst kurze Schwünge zu fahren (naja, nicht nur hier im Video sondern eigentlich immer wenn ich nicht carven will. Auf flacheren Pisten fahre ich aber schon runder). Dass das in Stoppschwüngen endet (enden muss), war mir bisher nicht klar. Ich glaube ich sollte wirklich mal schauen erst schöne Kurven zu fahren und dann mit stabiler Technik diese kürzer zu fahren (wenn im Steilen nötig) und die Schwungfrequenz zu erhöhen.
zur Tempokontrolle: ich versuche immer ans Gelände, Sicht, Bevölkerung der Piste und Kraft/Kondition ( :oops: ) angepasst zu fahren. und fahre oftmals daher unter dem Level was ich in dieser Situation eigentlich könnte, dass ich mir einfacht mehr zutrauen müsste (grad so in Richtung Buckel und neben der Piste). Aber ich fahre auch einfach zu gerne Ski um auch nur einen Tag wegen einer Verletzung nicht fahren zu können. Ich hatte die beiden letzten Jahre jeweils einen Sturz wo es ums Knie meiner Meinung nach ganz knapp war... Nee, dann lieber kontrolliert und "unter dem was eigentlich ginge". Hinterher gehts mir aber schon häufiger wie "mannnn.... in Verbier gewesen und Mont Fort nicht gefahren oder PdS und die Schweizer Mauer nicht gemacht" :D
zur Angst: eigentlich habe ich bei solchen Hängen (steil, präpariert) keine Angst. Aber ich stehe schon oben, guck runter und leg mir meine Linie zurecht (nein, ich steh da keine Minuten rum :D ) wo ich fahren will. Respekt ja, Angst nein.

Anja

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 08.01.2007 08:54

Hallo Anja

Du fährest eine klassische Hoch - Tief Entlastung (Sagst ja selbst, dass du nicht Carven willst)
Nach einer Schwungeinleitung durch Hochentlastung rutscht dir der Ski am Schwungende weg. Nach meiner Meinung versuchst du am Schwungende durch rasches Tiefgehen die Skier in den Hang zu krallen ( aus Angst vor dem Rutschen?) Mit diesem raschen Tiefgehen erreichst du genau das Gegenteil von dem was du eigentlich möchtest, anstatt einem höhern Kantendruck entlastest du den Sik durch Tiefentlastung und rutschts damit weg.
Versuche dieses Tiefgehen sanfter und vorallem später zu machen.

Gruss Herbert

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TOM_NRW
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@urs

Beitrag von TOM_NRW » 08.01.2007 14:59

Hallo Urs,

vielleicht sprechen wir ein wenig aneinander vorbei. Auf den beiden Standbilder sieht man, dass der Schnee zur Seite wegspritzt. Es scheint so, dass der Ski weit vorne greift, dieses jedoch ausschließlich 90 Grad zur Fahrtrichtung (also quer gerutscht).

Ich verstehe unter greifen der Kante im Schaufelbereich eine Bewegung, die den Ski in die Kurve zieht. Also mit einer deutlichen Tendenz in Fahrtrichtung. So etwas sehe ich hier nicht.

Stehe auch zu meiner Einschätzung, dass hier "Vorlage" fehlt. Es liegt wohl Druck am Schienbein an, das gesamte Körpergewicht (Schwerpunkt) liegt aber wohl doch eher weit hinten). Das sieht man meiner Meinung nach besonders gut am Ende des Films.

Soviel meine subjektive Meinung. Möchte hier auch nicht streiten. Tiefflieger hat ja selber schon das beste Fazit geschrieben. Erst einmal einen Step rückwärts gehen und dort an der Technik pfeilen.

Gruss Thomas

Ralph69
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Beitrag von Ralph69 » 24.01.2007 00:37

Tieflieger hat geschrieben:Also habe ich versucht möglichst kurze Schwünge zu fahren (naja, nicht nur hier im Video sondern eigentlich immer wenn ich nicht carven will. Auf flacheren Pisten fahre ich aber schon runder). Dass das in Stoppschwüngen endet (enden muss), war mir bisher nicht klar.
Es muss überhaupt nicht im Stoppschwung enden. Was den Stoppschwung auszeichnet ist u.a. das Kippen zum Hang und genau das machst Du nicht. In den ersten Schwüngen sieht es fast so aus, als würdest den Oberkörper sogar talwärts lehnen. Zudem wird beim Stoppschwung der Druck durch Tiefgehen stetig aufgebaut, bis die Kanten greifen. Von stetigem Druckaufbau ist in Deinen Schwüngen auch nicht viel zu sehen, was die Folge Deiner eher unkoordinierte Hoch-Tiefentlastung ist und auch, dass Dein Körperschwerpunkt eher weiter hinten liegt. Den Rhythmus lassen wir mal beiseite.

Die Tips hier sind zwar gut gemeint, jedoch interpretationsbedürftig (stärker aufkanten? dosierter Druckaufbau?). Wenn Du deine Schwächen beheben willst kommst Du mit einem Skilehrer bestimmt am Schnellsten voran. Der kann mit Dir die entsprechenden Übungen durchgehen und auch urteilen, ob Du es verstanden und insbesondere richtig umsetzen kannst.

Viel Spass
Ralph

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TEE
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Beitrag von TEE » 24.01.2007 08:54

Ralph69 hat geschrieben:Zudem wird beim Stoppschwung der Druck durch Tiefgehen stetig aufgebaut, bis die Kanten greifen.
ich habe das video nicht angesehen, vielleicht versteh ich dich nur falsch aber: durch "tiefgehen" wird aber meiner meinung nach kein druck aufgebaut - eher das gegenteil wird erreicht...

gruß thomas
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KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 24.01.2007 10:18

TEE hat geschrieben:
Ralph69 hat geschrieben:Zudem wird beim Stoppschwung der Druck durch Tiefgehen stetig aufgebaut, bis die Kanten greifen.
ich habe das video nicht angesehen, vielleicht versteh ich dich nur falsch aber: durch "tiefgehen" wird aber meiner meinung nach kein druck aufgebaut - eher das gegenteil wird erreicht...
Hallo Tee, nach den Regeln der allgemeinen Physik hast du natürlich recht, im DSV wurde das von Ralph Erwähnte dennoch Jahrzehntelang gepredigt und der Glaube versetzt bekanntlich Berge, warum dann nicht auch die Regeln der Physik ;-)
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Th3oran
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Beitrag von Th3oran » 24.01.2007 10:27

Auch die Physik läßt das zu es ist alles eine Frage der Dynamik...
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Beitrag von KOSTI » 24.01.2007 10:45

Th3oran hat geschrieben:Auch die Physik läßt das zu es ist alles eine Frage der Dynamik...
Th3oran, mir ist genau bewusst was man in einem dynamischen Bewegungsprozess durch das Tiefgehen an dynamischen Druckverhältnisse erzeugen kann, das Ergebnis des Tiefgehens als stetigen Druckaufbau zu bezeichnen, ist in diesem Zusammenhang mehr als irreführend und viel schlimmer im Skitechnischen Zusammenhang in dem es immer wieder Verwendet wird auch mehr als überflüssig.

Die Dynamik des modernen Skifahrens erzeugen die äußeren Kräfte, wir hoppeln nicht mehr rum sondern versuchen mit den äußeren Kräften zu spielen, sie zu lenken, sie zu fühlen und sie für uns zu nutzen.
Zuletzt geändert von KOSTI am 24.01.2007 10:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Th3oran » 24.01.2007 10:49

Dein versuchtes Totschlagargument war einfach zu pauschal. Sonst :zs:
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TEE
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Beitrag von TEE » 24.01.2007 10:49

KOSTI hat geschrieben: Die Dynamik des modernen Skifahrens erzeugen die äußeren Kräfte, wir hoppeln nicht mehr rum sondern versuchen mit den äußeren Kräften zu spielen, sie zu lenken, sie zu fühlen und sie für uns zu nutzen.
:zs: kosti - dafür gebe ich dir die note 1+ und erlaube mir, dich immer wieder zu zitieren! :D
liebe grüße
thomas

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