Einleiten von Carvingschwüngen

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 25.10.2005 12:13

Meistens versuche ich, eine Kombination aus Drehen aus der Hüfte und gleichzeitigem verlagern derselben, also des KSP. Das sollte dann ein Kombination aus drehen und kippen ergeben.
Beine beugen oder strecken je nach Gelände.

Ich achte darauf, dass ich den Moment spüre, wo der Ski genau auf dem Belag ist, also der Moment des Umkantens.

Praktisch ist es leider so, dass ich oft zu stark aus den Schultern drehe + kippe. Dann "bleibt die Hüfte stehen", weil der Bewegungsinput zu gross ist.

Benutzeravatar
SON-Boy
Beiträge: 206
Registriert: 09.10.2004 14:22
Vorname: Lutz
Ski: Snowrider (tief und breit)
Wohnort: Sonneberg/Thüringen
Kontaktdaten:

Beitrag von SON-Boy » 25.10.2005 17:18

DAS wär doch mal 1-2 Stunden bei einem WS im Camp 05 wert.
Ich meine die verschiedenen Schwungeinleitungen in der PRAXIS :P :oops: :cry: :evil:

Zumindest wär das eine Idee von mir :wink:
MfG SON-Boy

..die 'gelbe Gefahr' mit der Seele eines Abfahrers..
177cm - 14m - 126 / 80 / 118 - Fahrwerk: Somatec RC4 by Leitner

beate
Beiträge: 4352
Registriert: 18.01.2002 01:00
Vorname: beate
Ski: Elan

Beitrag von beate » 25.10.2005 17:37

De Tantra Übungen kannst du mit deinem Zimmergenossen im "trocken" üben und nach Martinas ws weißt du, wie du deine Carving Schwünge einleitest
:D :D :D
Beate

urs
Beiträge: 2225
Registriert: 05.01.2003 14:15
Vorname: urs
Ski: stöckli
Wohnort: zürich
Kontaktdaten:

Beitrag von urs » 25.10.2005 17:44

extremecarver hat geschrieben:BTW: Beim letzten Snowboardrennen in Sölden PGS - wurde von einigen Fahrern mehr gedriftet, als ich es jeh von Skifahrern während den letzen Jahren gesehen hab. Die Snowboarder die das carven sozusagen erfunden haben, wenden sich jetzt schon wieder davon ab...
ot: du meinst den 4-fachen ch-triumph (immerhin haben wir da noch was zu lachen)? aber beim riesenslalom vom letzten we wurde im steilen gerade von den top-fahrerInnen extrem viel gedriftet und nur noch kurzer kanteneinsatz gegeben. scheint irgendwie schneller zu sein.

gruss urs

Benutzeravatar
extremecarver
Beiträge: 3541
Registriert: 12.01.2005 15:10
Vorname: Felix
Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
Ski-Level: 999
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von extremecarver » 25.10.2005 18:10

O.T. --> Ja bei den Damen wurde noch mehr gedriftet, denn diese haben nicht die Kraft für das in den Schwung hereinspringen und gleichzeitig Richtung machen.
Ausgelöst wird dies soweit ich weiß durch "viel zu lange" Boards (so um 180-185cm bei Männern im PGS), mit zu großem Radius um das ganze durchzucarven.
Naja, trägt leider nicht zur Attraktivierugn der Rennen bei - denn während carven einfach super Spaß macht, sind diese "neuen" Techniken für den Laien kaum gescheit zu lernen.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 25.10.2005 20:40

@Lutz

Ist wichtiger Bestandteil des "Hilfe zur Selbsthilfe"-Workshops!

urs
Beiträge: 2225
Registriert: 05.01.2003 14:15
Vorname: urs
Ski: stöckli
Wohnort: zürich
Kontaktdaten:

Beitrag von urs » 25.10.2005 21:08

extremecarver hat geschrieben:O.T. --> Naja, trägt leider nicht zur Attraktivierugn der Rennen bei - denn während carven einfach super Spaß macht, sind diese "neuen" Techniken für den Laien kaum gescheit zu lernen.
nur kurz ot: seh ich auch so, sie haben halt nicht die bewegung sondern die zeit als ziel. ausserhalb von toren macht diese technik kaum sinn. kommt einer auf der piste in bester renntechnik daher, heissts gleich:"guck dir den an, der kann ja nicht mal sauber carven!" :D.

@lutz: find ich auch eine gute idee. als beispiel möcht ich gleich dein avatar verwenden (sorry!):
Bild
du scheinst hier mit dem oberkörper voran gegangen zu sein und lehnst dich dadurch zu stark in die kurve.

ich hab mir mal vor- und nachteile der auslösearten zusammengereimt, alles hypothetisch und in der realität kommen sie wahrscheinlich meist kombiniert vor:

- fussgelenk: auslösung unmittelbar beim ski->schnell. sehr dosierte bewegungen möglich. kann auch als korrektur während einer kurve eingesetzt werden. braucht viel feingefühl, va. koordination beider füsse.

- knie: relativ schnelle und feine bewegungen möglich. koordination beider knie etwas weniger anspruchsvoll als bei den füssen. gefahr von starker seitlicher belastung der knie.

- hüfte: koordination beider beine noch einfacher. stabile "konstruktion", da beine in der längsachse gerade stehen. es können grössere kräfte kompensiert werden. dosierung ist relativ grob. tendenz zu fahren nur über hüftknick und starker aussenskibelastung.

- oberkörper: gute übung für fahren über lage, schönes feeling. gefahr zu "negativem" hüftknick, zu starker innenskibelastung.

@martina: zum seitlichen verwinden: m.e. bringt das letztendlich nur aus der hüfte die skies zum aufkanten. ist das im fuss-/kniebereich überhaupt möglich?

gruss urs

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 26.10.2005 08:39

@Urs: ja, aber nur im sehr feinen Bereich. Für den "Alltag" nicht als Methode sinnig, finde ich.


Ich lehre meistens die Bewegung "aus der Hüfte". Warum? Die anderen Varianten haben nach meinem Geschmack zu viele Nachteile :

- Füsse (wird v.a. in Canada sehr propagiert): Ist für den Anfänger/durchschnittlichen Skifahrer sehr schwierig zu dosieren, da sehr feine Bewegung. Führt selten zu wirklich gecarvtem Schwung.
Argument pro Füsse: Wird direkt auf den Ski übertragen, kaum Fehl- und Ausweichbewegungen möglich.

- Knie (wird v.a. in Deutschland stark propagiert): Halte ich gesundheitlich für nicht optimal, da so Kräfte auf die Knie wirken, die dann nur beschränkt in die Hüfte weitergeleitet werden.

- Oberkörper/Schultern/ganzer Körper (ganzer Körper war mal in der Schweiz sehr "in", hat sich aber auch wieder relativiert): Oft wird dann nur oben gearbeitet und die Bewegung erreicht gar nie die Ski. Im schlimmsten Fall wird unten sogar kompensiert (gegenbewegung)

Yeti
Beiträge: 223
Registriert: 16.11.2003 11:36
Wohnort: Feldkirch

Beitrag von Yeti » 26.10.2005 09:43

Mir fällt es nicht leicht auf die Frage von Urs zu antworten.
Um so länger ich über die Schwungauslösung und das Skifahren
im allgemeinen nachdenke, wird mir immer bewusster, was für
komplexe Bewegungsvorgänge wir Skifahrer ausführen können.

Wie wir wissen, gibt es viele unterschiedliche Fahrstile und
Geschmäcker und trotzdem suchen wir immer noch nach dem
gemeinsamen Nenner dieser Stile, dem zugrundeliegenden Prinzip.

Was können solche Prinzipien sein, die auch für die BESTE
SCHWUNGAUSLÖSUNG gültig sind?


- stabil / instabil
- Bewegungsfluss / Bewegungsbruch
- Gebeugt / Gestreckt
- verdreht / gerade


1. STABILITÄT
Wir reden immer gerne vom "zentralen" Stehen, "zentriert" sein.
Man kann dazu auch sagen, "der Skifahrer ist im Gleichgewicht".
Meiner Meinung nach ist das STABILITÄTSPRINZIP das wichtigste
Prinzip beim Skifahren. Habe ich eine stabile Körperhaltung,
brauch ich weniger Kraft um das Gleichgewicht zu halten. Dieses
"stabile" Fahren sieht man sehr gut bei den besten WC Abfahrern,
die bei 130 km/h, Sprüngen, Wellen, Rippen etc. immer noch ganz
"ruhig", stabil über dem Ski stehen und Kurven fahren. Ihr Körper
findet ständig das optimale Gleichgewicht (Balance).

Redet man also von der besten Schwungauslösung, so sollte zumindest
das Stabilitätsprinzip bestmöglichst erfüllt sein. Sprich zu jedem
Zeitpunkt der Bewegung sollte Stabilität herrschen und dies in alle
Richtungen (vorne/hinten - innen/aussen - oben/unten). Spüre ich bei
meinem Fahren, dass ich instabil bin (z.B. nach innen kippen) stimmt
irgendetwas an meiner Position nicht.


2. BEWEGUNGSFLUSS
Skifahren ist eine sehr dynamische Bewegung in sich ständig
wechselndem Gelände. Richtungsänderungen, Gefälleänderungen,
verschiedenste Geländeformen müssen beim Skifahren bewältigt
und mit der Balance des Körperschwerpunkts in Verbindung gebracht
werden. Die Kunst beim Skifahren ist also, bei den ständig
wechselnden äusseren Bedingungen, eine Körperbewegung zu finden,
die ständig im Fluss ist. Gestreckt/gebeugt - verdreht/gerade -
gekippt/gerade - etc. Die beste Schwungauslösung hat also keinen
Bewegungsbruch zur Folge.


Das ganze ist jetzt mal wieder nicht sehr konkret, aber ich wollte
Euch mal meine allgemeinen Gedanken dazu mitteilen. Ich denke,
mit dem Stabilitäts- und Bewegungsflussprinzip haben wir zwei
Werkzeuge, mit denen wir über unser Skifahren entsprechend
kommunizieren und entsprechend verbessern können. Nachdem ich
bis jetzt viele neue Dinge auf den Inlinern ausprobiert habe,
werde ich das ganze ab morgen in Zermatt zum Saisonstart
mal auprobieren. Danach dann vielleicht etwas konkreteres... :wink:

Yeti

PS:
14:00h ist Abfahrt ... :P

Benutzeravatar
WolliHood
Beiträge: 619
Registriert: 01.06.2003 18:03
Vorname: Wolli
Wohnort: NRW
Kontaktdaten:

Beitrag von WolliHood » 26.10.2005 10:21

Yeti hat geschrieben: ..

1. STABILITÄT
Wir reden immer gerne vom "zentralen" Stehen, "zentriert" sein.
Man kann dazu auch sagen, "der Skifahrer ist im Gleichgewicht".
Meiner Meinung nach ist das STABILITÄTSPRINZIP das wichtigste
Prinzip beim Skifahren. Habe ich eine stabile Körperhaltung,
brauch ich weniger Kraft um das Gleichgewicht zu halten. Dieses
"stabile" Fahren sieht man sehr gut bei den besten WC Abfahrern,
die bei 130 km/h, Sprüngen, Wellen, Rippen etc. immer noch ganz
"ruhig", stabil über dem Ski stehen und Kurven fahren. Ihr Körper
findet ständig das optimale Gleichgewicht (Balance).

Redet man also von der besten Schwungauslösung, so sollte zumindest
das Stabilitätsprinzip bestmöglichst erfüllt sein. Sprich zu jedem
Zeitpunkt der Bewegung sollte Stabilität herrschen und dies in alle
Richtungen (vorne/hinten - innen/aussen - oben/unten). Spüre ich bei
meinem Fahren, dass ich instabil bin (z.B. nach innen kippen) stimmt
irgendetwas an meiner Position nicht.
Hmm, nein ! Stabilität, Balance oder Gleichgewicht stehen der Schwungauslösung grundsätzlich im Weg.

Wir haben an anderer Stelle schon mal darüber diskutiert, daher keine lange Erklärung. Waiststeering Thread glaube ich.

Gruss, WolliHood
Yeti hat geschrieben:PS:
14:00h ist Abfahrt ... :P
NEID !!! :wink: Viel Spass !

Antworten