"Tief" bzw. "in die Knie" gehen ...

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Erwin
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Beitrag von Erwin » 29.10.2004 15:00

Hallo zusammen,

carven ist doch (in der Theorie) ganz einfach :roll: :wink: :lol:
schaut euch Kostis Avantar an. Ich denke das ist Carven in Perfektion.
Es sieht aus, als hätte er das Bein des Aussenskis fast durchgestreckt, das Bein des Innenskis ist bedingt durch den Neigungswinkel und den Versatz zum Außenski etwas (oder etwas mehr) angewinkelt. Der Oberkörper ist ab Hüfte seitlich leicht angewinkelt Richtung Tal, um (vermute ich) den Druck der Fliehkraft mehr auf die Kante zu bekommen und somit ein Rutschen zu vermeiden. Nebenbei ist die linke Hand im Schnee. Bei der Neigung kaum noch zu verhindern. 8)

Wie gesagt, dass ist für mich leider Theorie. Ich hab das so wie bei Kosti allerdings leider noch nie bei jemandem Live sehen können, geschweige denn, nur ansatzweise selbst so umsetzen können.

@Kosti: Ich hoffe, Du bist im Camp04 dabei und schenkst mir mir mal ne halbe Stunde Aufmerksamkeit...
Gruß Erwin

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 29.10.2004 15:01

PK hat geschrieben:Muss da mal Uwe "in Schutz" nehmen.
Glaube da ist nicht nur "er" mit der seiner Beschreibung schuld, sondern auch das allgm. Bild das man so von Profis immer wieder im TV usw. sieht. Wer kennt nicht die Profirennläufern die mit rechtwinkligen Knien und dem Hintern fast auf den Ski, gen Tal sausen?
jau, du redest jetzt aber hoffentlich von abfahrern, die versuchen eine aerodynamisch optimale position einzunehmen und nicht von einem läufer der "versucht" zu carven...

hier hab ich auf die schnelle nen carvenden gefunden (mehr carven druck und aufkanten geht nimmer) der im moment nicht auf eine aerodynamische position achtet :wink: . mehr "tief" braucht auch kein carving-anfänger bzw. -umsteiger...
http://www.ski-and-ski.com/work/Gallery ... tz02SL.jpg
auch recht dynamisch, oder? :wink:

um missverständnissen vorzubeugen, es geht nicht um die höhe des kopfes über dem schnee, sondern die entfernung des kopfes von den skiern :wink:

und dass jetzt keiner ein bild vom matt postet, "ausnahmen bestätigen die regel" sagte meine lateinlehrerin immer...
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und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Beitrag von KOSTI » 29.10.2004 15:11

Erwin hat geschrieben:carven ist doch (in der Theorie) ganz einfach :roll: :wink: :lol:
schaut euch Kostis Avantar an. Ich denke das ist Carven in Perfektion.
das seh ich aber anders, das ist nur eine spezielle art der carvens die so nur unter optimalen bedingungen hinhaut... darum ging es aber überhaupt nicht, sondern nur darum, dass carven (welche art auch immer) nicht zwangsläuft heißt "tiefer"... was aber leider oft so verstanden wird.

am einfachsten funktioniert carven im flachen, fast völlig aufrecht und nur durch verdrehen des oberkörpers in die gewünschte fahrtrichtung... ist anatomisch bedingt und kann jeder mit normaler anatomie der sich nicht mit gewalt dagegen wehrt. funktioniert auch im pflug und schon sind wir irgendwo im schweizer lehrplan :wink:
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Martina
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Beitrag von Martina » 29.10.2004 16:17

Das Avatar von Kosti zeigt nur eine Möglichkeit. Mann kann auch in anderer Position gut carven! Einfacher und verbreiteter ist die Möglichkeit, das Innenbein stark anzuwinkeln. Leider führt das oft zur (ebenso oft diskutierten) zwanghaft-Hand-in-den-Schnee-Haltung und damit zu einem "gebückten" Haltung.

Es ist schwierig, "gutes Anfängercarven" in Bildern darzustellen. d.h. es ist nicht eigentlich schwierig, aber auf diesen Bildern ist kaum etwas zu sehen. Man sieht einen Skifahrer, relativ aufrecht, Körper ganz leicht in Schwungrichtung verdreht, Ski ganz leicht aufgekantet (falls im Pflug, dann nur der Aussenski).

(Ich will übrigens keinesfalls Kostis Stil irgendwie angreifen. Er fährt grandios Ski, keine Frage!!!)

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 29.10.2004 16:53

Martina hat geschrieben: Es ist schwierig, "gutes Anfängercarven" in Bildern darzustellen. d.h. es ist nicht eigentlich schwierig, aber auf diesen Bildern ist kaum etwas zu sehen. Man sieht einen Skifahrer, relativ aufrecht, Körper ganz leicht in Schwungrichtung verdreht, Ski ganz leicht aufgekantet (falls im Pflug, dann nur der Aussenski).
genau das hatte ich bei meinem letzten post im sinn... auch wenn die vorher verwendeten beispielbilder was anderes zeigen :wink:
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Michael aus der Schweiz
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Beitrag von Michael aus der Schweiz » 29.10.2004 17:18

Trau mich gar nicht, was zu schreiben. Ich will garantiert nix gegen Kosti sagen (der carvt ja sogar rückwärts!!), aber es gibt tatsächlich eine Übung mit "Tiefgehen", die ich mal in einem Buch vom Kuchler gesehen habe.

Sie ist gedacht für Umsteiger vom klassischen Stil zum Carvingstil. Das Hauptproblem, das hierbei auftauche, so Kuchler, ist das man unbewusst den Ski dreht und damit rutscht.

EINE Möglichkeit, das zu vermeiden, sei, ganz tief in die Hocke zu gehen, so dass man keine Bewegungsmöglichkeit mehr hätte. Dann könne man nur noch die Skier auf die Kanten stellen und sehen was passiert.

Diese Übung war gedacht, um den Umsteigern einmal ein erstes Gefühl zu geben, wie das ist, wenn die Ski über die Kante carven und nicht drehen. Natürlich soll man nicht unbedingt ausschliesslich so weitercarven :D

Aber ich finde das immer noch eine spannende Übung, um die Selbststeuerungseigenschaften der Ski zu erfahren.

Und wenn wir das dann alle mehrere Jahre lang geübt haben, dann können wir auch langsam wieder hochkommen und carven wie auf Kostis Avatar. :D :D (*joke*)

Schöne Grüsse

Michael

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Beitrag von KOSTI » 29.10.2004 17:24

Michael aus der Schweiz hat geschrieben: Und wenn wir das dann alle mehrere Jahre lang geübt haben, dann können wir auch langsam wieder hochkommen und carven wie auf Kostis Avatar. :D :D (*joke*)
:lol: od. besser: wenn wir das jahrenlang geübt haben, dann können wir arschcarven (wie ich z.b. auf dem bild in der galerie) nur hat das herzlich wenig mit der vielfalt des skifahrens und carvens zu tun :P
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Beitrag von Uwe » 29.10.2004 18:02

KOSTI hat geschrieben: ... nur hat das herzlich wenig mit der vielfalt des skifahrens und carvens zu tun :P
:o ... GERADE das hat herzlich VIEL mit der VIELFALT zu tun, weil es eben zeigt, dass sooo vieles möglich ist, auch wenn es nicht "irgendeinem Leitbild" folgt!
Als vor Jahren das Carven begann, waren wir uns hier alle einig, dass nur wenig wirklich falsch ist, aber vieles möglich!
Und - so hoffe ich - ist hier für viele Leser immer noch erkennbar, dass wir versuchen, nur DAS als falsch zu bezeichnen, was wirklich unfunktionell und destruktiv ist :D
Das war mal wieder das "Wort zum Wochenende" ... gut gell :D
Uwe

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Beitrag von Michael aus der Schweiz » 29.10.2004 18:06

:D Hätte auch gar keine Lust, alle zwei Monate neue Klamotten zu kaufen, da die ja durchs dauernde Arschcarven superschnell verschleissen. :D

Wattn Glück, dass man auch noch anders carven kann, puhhhh. :D :D

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Beitrag von ivan » 31.10.2004 12:34

okay, es scheint alles geklärt zu sein, es gibt also wohl wenig zuzugeben. wir alle wissen, daß die meisten "normalos" mit gestreckten beinen fahren und nur selten die optimal tiefe position erreichen (können). für die praxis ist also gewisse übertreibung nützlich. wenn aber ein aufmerksamer leser drauf stößt und alles wörtlich nimmt, zeigt sich, daß man evtl. präziser formulieren sollte/könnte - eben för die "analytischen haarsplitter" (ist in diesem zusammenhang positiv gemeint!), die eigentlich eine wertvolle korrektur leisten.
bilder von basis-carven: sie sind m.E. in den einigen carvinbbüchern von Walter Kuchler zu finden, z.B. Skirevolution Carving 1997, Carving 1997, Carven 1998, demonstriert von einigen top-fahrern wie z.B. Hans Pieren (übrigens war auch Nicola dabei).
tiefe position empfohlen bei/von Kuchler: wenn ich mich richtig erinnere, geht es um abfahrtsposition ("ei", bzw. "rakete"), die ja als bewährte übung dient mit den auch hier beschriebenen effekten.

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