Ausgelutschte Piste, wie meistert man sowas?

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Stefan
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Beitrag von Stefan » 27.10.2004 16:11

Wolfgang-Gast hat geschrieben: Dachte da schon zuerst an eine Buckelpisten ähnliche Technik um die Huckel halt zu umfahren. aber mein Hauptproblem ist, daß ich keine richtige Linie finde. Habe ich einen Huckel gemeistert kommt schon der nächste "blitzartig" auf mich zu. meistens hats mich dann ausgehebelt weil ich dann zu langsam war um zu reagieren.
... das kommt jetzt dem sehr ähnlich, die Buckel einfach zu ignorieren (s. Martina, Kosti, Uwe & Co.) und erfordert Übung aber:

- neutrale Position auf dem Ski
- locker in den Knien
- in der Muskulatur aber auf Hab-Acht-Stellung

Dann das Gehirn nicht zu sehr benutzen (Linie suchen und dann 'cognitiv' auf Störungen zu reagieren geht meist nicht, weil der Weg zum Hirn und zurück zu lang ist :lol: Bis Du Entscheidungen triffst, ist es zu spät! Sicher!).

Das Zauberwort heißt Falllinie (oder Fallinie?). Man fährt in den Hang ein (in oder sehr nah an der Fall-Linie), nimmt Tempo auf und dann sucht man sich möglichst einen Rythmus und nutzt das, was da unter einem so passiert um den Rythmus zu unterstützen. Die von den Hügeln prvozierten Belastungsunterschiede helfen beim schnellen Umkanten zum Fahrtrichtungswechsel und wenn Du es noch schaffst, Deinen Oberkörper dabei möglichst in einer Höhe zu halten und relativ ruhig und neutral (also alles nur unter Dir passieren lässt), dann sollte das mit etwas Mut klappen.

Aber erwarte mal bloß nicht beim ersten Test das Wunder.

Schön' Gruß
Stefan

Michael aus der Schweiz
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Beitrag von Michael aus der Schweiz » 27.10.2004 16:16

beate hat geschrieben:Mein Waterloo war übrigens so eine Sulzschneehaufenpiste.Bin zu schnell gefahren,abgehoben und dann hat es mir einen Ski verschlagen :roll:
Beate
Hi, hi,

hatte ich im April auch. Später Nachmittag, ziemlich warm, eine Piste, die mehr an eine Kraterlandschaft erinnnerte. Mittelsteil, unten dann sehr lang in einen Ziehweg auslauffend. Eben eine, die die meisten Leute normalerweise Schuss fahren.

Ich oben, mit wackelnden Beinen, mich überredend, dass man einfach durch muss. Aber eben kein Schuss, das wäre mir zu schnell gewesen bei der Kraterlandschaft.

Start, die erste Kurve, klappt. Die zweite Kurve, auch o.k. An den Beinen reissen die Huckel, aber ich halte "tapfer" durch. Dann die Dritte Kurve: Uups, irgendwas reisst mir die Beine auseinander, komme aufs Innenbein allein, total überrascht, geschockt, Rücklage!!! ZONG!!!

Meine Skier und Stöcke habe ich etwa 30 min suchen müssen, bis ich sie irgendwo verteilt in den Schneehaufen gefunden habe. :D

Und danach durfte ich dann die folgende Ziehstrecke "laufen" :evil:

Nun ja, mal sehen, wie es dieses Jahr wird...

Grüsse aus der Schweiz

Michael

Stefan
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Beitrag von Stefan » 27.10.2004 16:31

beate hat geschrieben:Als Anfänger ... Mein Waterloo war übrigens so eine Sulzschneehaufenpiste.Bin zu schnell gefahren,abgehoben und dann hat es mir einen Ski verschlagen :roll: Beate
Anfänger ..... ts ts ts :lol:

... das meinte ich mit neutraler Lage. Wahrscheinlich biste erst in Rücklage geraten und wolltest das während der Landung schon angekantet wieder revidieren, gell ? :wink:

Yeti
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Beitrag von Yeti » 27.10.2004 18:38

...nur kurz am Rande ohne grosses Kommentieren...

WICHTIG: <b>Hirn einschalten!!!</b> Nur eine "laufende CPU (Hirn)" erkennt den richtigen Weg und reagiert entsprechend der
vorliegenden Situation. Das Hirn muss auch ein wenig geübt sein, damit es überhaupt den richtigen Weg erkennt. Nur wenn das Hirn weiss,
wie es die nächsten vorliegenden Meter fahren möchte, kann es die richtigen Instruktionen an den Körper weitergeben...
Ansonsten ist das ganze dann ein Glücksspiel...

Beschreibung, wie man relativ kontrolliert Buckeltäler (ist einfacher) befahren kann:
- Langsam fahren, dass das Hirn genug Zeit für's "Rechnen" hat (schauen,denken,lenken...)
- Rücken gerade und aufrecht halten, sonst geht's in die Bandscheiben...
- Haltung im Buckeltal(=Kurve) ist gestreckt, wie beim "modernen" Kurvenfahren (ANSPANNUNG)
- Wenn's hoch geht(=Kurvenwechsel), das ganze durch Nachgeben der Beine kompensieren (ENTSPANNUNG)
- die neue Kurve dann durch Beine drehen, Beine kippen, Oberkörper vordrehen oder sonst was einleiten
- runter fahren in das nächste Tal und Körper wieder Strecken (Skidurchbiegung=Kurve + Federweg)
- wenn's hoch geht...

Das ganze ist natürlich der Idealzustand, was aber ein Durchfräsen durch Sulz, Schneehäufen etc. nicht ausschliesst, wenn man's halbwegs
kontrolliert kann... Die Technik bleibt im Prinzip die gleiche, allerdings sind die "Buckeltäler" beim schnell fahren weniger ausgeprägt, da man dann
von Buckel zu Buckel hüpft... :wink:

Yeti

Stefan
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Beitrag von Stefan » 28.10.2004 07:21

Yeti hat geschrieben:...WICHTIG: <b>Hirn einschalten!!!</b>
:lol: Ja! Wie gesagt - aber nur rudimentär benutzen. Allein beim Überlegen, wie ich jetzt vom Buckel runter den nächsten Schwung einleite dauert zu lange. Oder man kriecht da runter, dass das nur noch anstrengend ist.
Also ich mache das mehr nach Gefühl und Instinkt und geht wunderbar (und auch im Allgemeinen recht zügig :wink: ).

Grüßle
Stefan

PK
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Beitrag von PK » 28.10.2004 09:43

Hi Wolfi,
wie die anderen schon sagten: Erfahrung (im wahrsten Sinne des Wortes) macht den Meister.

Ich würde Dir aber trotzdem empfehlen solche Pisten vorher kurz zu "begutachten" und nicht einfach "blind" drauf loszufahren. Man bleibt ja eh an gößeren Bodenwellen kurz stehen (wenn man die Piste nicht einsehen kann). Dabei suchst Du dir schon eine ungefähre Linie und versuchst die dann einzuhalten. "Hängst" Du mal fest, einfach stoppen, an den Rand, kurz durchschnaufen, wieder eine Linie "suchen" und weiter gehts.

Kleiner Tipp am Rande: Ich hatte selbst mal erlebt wie sich meine Frau das Kreuzband in solchen Buckeln ruiniert hat, danach hatte ich auch lange Zeit sowas wie eine Sturz-Blockade im Hinterkopf. 1-2 Werte weniger an der Bindung gaben mir mehr "innere Sicherheit"...
(Aber nur fürs üben leichter stellen!)
Servus aus Bayern!
Peter.

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Beitrag von Stefan » 28.10.2004 10:08

PK hat geschrieben:...trotzdem empfehlen solche Pisten vorher kurz zu "begutachten" und nicht einfach "blind" drauf loszufahren...
Um Himmels Willen - sollte der Eindruck entstanden sein, dann revidiere ich hiermit: Natürlich bedeutet auch das was ich meinte: Vorher Linie suchen und schon hinschauen. Das mit dem Gehirn bezog sich nur auf die Umsetzung nachdem man sich für seine Linie und Rythmus entschieden hat und losgefahren ist!

Im übrigen: Anhalten empfiehlt sich immer, wenn es außer Kontrolle gerät ... :wink:

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Beitrag von PK » 28.10.2004 10:26

Hallo Stefan,
nein, nein... Dich meinte ich nicht. :wink:
Ich habe das auf Martinas Aussagen bezogen: (Fettschrift)
Martina hat geschrieben:.... Also: Genauso wie immer fahren! Die Haufen möglichst ignorieren und ungerührt durchfahren ! Nicht ausweichen, keinen "möglichst schönen" Weg suchen, sondern Kurve an Kurve reihen!
und
Mach die Kurve, sobald sie in deinem Bewegungsablauf "dran" ist - nicht wenn die Piste sich grad anbietet.
Bestimmt ist das der "beste" Weg solche Situationen zu beherrschen. Obs aber auch der schnellste und "sicherste" ist? Glaube nämlich das es Wolfi erstmal darum gehtm solche Pisten überhaupt runter zu kommen. Wenn er dabei anfangs nur ein paar Huckel mitnimmt, dürfte das ihm auch schon das Gefühl geben die Piste "gemeistert" zu haben. Dann bei der nächsten Abfahrt 2-3 Buckel mehr usw usf. You know?

Kann auch sein, dass ich Martina falsch verstanden habe. Ich lese es aber so raus, frei nach dem Motto: Augen zu und durch! :D
Sollte ich das falsch verstanden haben: Einfach mein obiges Geschreibsel ignorieren. :oops: :D
Servus aus Bayern!
Peter.

Stefan
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Beitrag von Stefan » 28.10.2004 11:27

PK hat geschrieben:Hallo Stefan,
nein, nein... Dich meinte ich nicht. :wink:
... ich meinte Dich ja auch nicht, sondern @YETI :wink:
Martina hat geschrieben:.... Also: Genauso wie immer fahren! Die Haufen möglichst ignorieren und ungerührt durchfahren ! Nicht ausweichen, keinen "möglichst schönen" Weg suchen, sondern Kurve an Kurve reihen!
und
Mach die Kurve, sobald sie in deinem Bewegungsablauf "dran" ist - nicht wenn die Piste sich grad anbietet.
Ich glaube da sind wir uns ziemlich einig - vielleicht drücke ich mich ab und an unklar aus (:oops: Ich arbeite dran. Versprochen!), aber es kommt glaub ich dem recht nahe! :o Grüße in die Schweiz!

Timo245
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Beitrag von Timo245 » 24.11.2004 23:15

Will auch nochmal kurz was hierzu sagen:

Habe das Problem von Wolfgang auch; gerade wenn die Sicht kacke ist und man nicht einen Haufen sieht, habe ich Probleme!
Man sieht nur weiß und stellt sich mental auf *gleich kommt wieder einer* ein!

Bestaune da immer die anderen Skifahrer, die da durch rasen, als wär es überhaupt nix. Man sieht kurz, wie es die Beine ein wenig durch rüttelt, aber das stört die überhaupt nicht.

Naja, fehlt halt einfach noch die Übung...

Viele Grüße
Timo

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