Kürzschwünge

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 31.10.2003 19:58

Ich war noch nie in der Halle, aber was ich gehört habe, ist es dort nie wirklich steil. Kurzschwünge sind in flacherem Gelände einfach, wenn man nicht den Anspruch hat, sie sauber zu fahren. "Richtig" sind sie in flacherem Gelände sauschwer! ABER: Es macht eigentlich wenig Sinn, sie immer in flacherem Gelände zu üben. Unterschiedliches Gelände ist sehr wichtig, den nur dieses zwingt dich, zentral (im Gleichgewicht) zu stehen und anpassungsfähig zu werden - dann sind auch unterschiedliche Schneeverhältnisse nicht mehr so ein grosses Problem.
Deswegen: Kurzschwünge in der Halle zu üben ist sicher nicht verkehr, aber sobald möglich: ab in die Berge!

Was verstehst du unter "klassischem" Kurzschwung? Dass du noch gerade Ski fährst? Dass du keine spezifische Carvingskitechnik fährst? Wie sieht für dich ein guter Kurzschwung aus? All das hat einen nicht unbeträchtlichen Einfluss darauf, was du üben kannst und solltest...

Carvi
Beiträge: 315
Registriert: 25.03.2003 23:45

Tief-Hochentlastung

Beitrag von Carvi » 03.11.2003 10:45

Hallo,
wie relevant ist die tief- hochentlastung bei kurzschwüngen, die mit carvingski gefahren werden?
Gruss
holger

beate
Beiträge: 4355
Registriert: 18.01.2002 01:00
Vorname: beate
Ski: Elan

Beitrag von beate » 03.11.2003 16:36

Ohne hoch / tief Entlastung sind m.E. keine echten Kurzschwünge möglich.In der Entlastungsphase(=hoch) bringst du den Ski in die andere Richtung in der Belastungsphase (=tief) regulierst du u.a.die Geschwindigkeit.
Ich bin keine Fachfrau.Bestimmt bekommst du noch qualifiziertere Aussagen!
Beate

Carvi
Beiträge: 315
Registriert: 25.03.2003 23:45

Beitrag von Carvi » 03.11.2003 17:36

Hallo Beate :wink: ,
wir üben in unserem hallen skate-to-ski programm quasi kurzschwünge, indem wir mehrere hüte im abstand von ca. 1,5 m hintereinander aufstellen, und im slalom bei nicht zu geringer geschwindigkeit umfahren.
Ich möchte mir natürlich schon jetzt die richtige grundmotorik für mein ski-winterprogramm so weit wie möglich aneignen. Auf inlinern fahren wir den slalom mit zwei unterschiedlichen techniken:
1. tiefe position, enge skateführung, belastung überwiegend im fersenbereich, aber trotzdem leichte vorlage (keine rückenlage). Die drehung erfolgt dabei überwiegend aus den sprunggelenken. Durch die leichte fersenbelastung lassen sich die skates sehr gut drehen und man kann sogar beschleunigen..aber es ist irgendwie kein so ausgeprägtes kanten.
2. stärkeres kanten, gleichmässige fussbelastung und mit tief-hochentlastung, wie du es beschrieben hast
bei methode 1. gelingt mir die gleichmässige führung des oberkörpers leichter. Wahrscheinlich muss ich mich dann doch mehr auf methode 2 konzentrieren, wenn es mehr der skitechnik entspricht.
gruss
holger

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 03.11.2003 17:57

Ich würde tendeziell auf dem ganzen Fuss stehen. Der Bewegungsablauf ist sicher ok so. Das schwierige am Kurzschwingen ist, zu spüren, wenn der Ski reagiert. Dh. beim entlasten zu merken, wann der Ski die Kurve beginnt und dann den nötigen (und nicht mehr!) Input mit Fussgelenken oder sonst einen Drehimpuls zu geben. Das lässt sich vermutlich mit Skates nicht üben. Aber wenn du den grundlegenden Bewegungsablauf schon mal "drin" hast, so hilft das wohl schon!
Ein Tipp noch: Probier, möglichst weite Kurven zu machen. Also nicht "schmal", sondern mindestens so breit wie lang. Sehr viele Leute "wischen" nämlich, wenn sie Kurzschwingen wollen: sie bleiben nah an der FAllinie, anstatt wirklich runde Kurven zu fahren. Dann werden sie unkontrolliert schneller und im Steilen geht gar nichts mehr.
Starkes Beugen/Strecken hilft, weil der Ski dann rasch stark enlastet wird.

Benutzeravatar
Lars
Beiträge: 131
Registriert: 03.08.2003 14:09
Vorname: Lars
Wohnort: Hürth/Deutschland

Beitrag von Lars » 03.11.2003 19:38

@alle
Das mit den Kurzschwüngen scheint ja wirklich ne Wissenschaft für sich zu sein.

Ich hab die Tage in Neuss nen erfahrenen (älteren) Fahrer beobachtet. Der hat die Schwünge so schnell hintereinander gesetzt, dass mit fast schwindelig wurde. Von hoch-tief konnte ich da aber nicht viel sehen. Vielleicht gibt es hier verschiedene Ansätze Kurzschwünge zu fahren. Hat jemand ne Idee ob es vielleicht irgendwo ein Video oder ähnliches zu diesem Thema gibt!

Grüße
Lars
------------------------
Head Supershape 165cm

Benutzeravatar
WolliHood
Beiträge: 619
Registriert: 01.06.2003 18:03
Vorname: Wolli
Wohnort: NRW
Kontaktdaten:

Beitrag von WolliHood » 03.11.2003 19:47

Hallo Lars,

schau mal hier: viewtopic.php?t=2468

Gruss, WolliHood

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 03.11.2003 21:54

Ja, es gibt verschiedene Arten, es zu fahren und verschiedene Arten, es schön bzw. gut bzw. richtig zu finden. Deswegen auch immer meine Fragen, was jemand unter "Wedeln", "klassischem Kurzschwingen" etc. versteht. Wenn nämlich du ein ganz anderes Bild davon im Kopf hast, was tolles Kurzschwingen ist als ich und ich sollte dich unterrichten... na ja, dann lassen wir es lieber bleiben!

Mir gefällt ein Kurzschwingen, bei dem:
- alle Schwünge gleich lang sind
- das Tempo stets kontrolliert ist
- der Rhythmus gleich bleibt
- der Ski steuert, dh. man die "Eigensteuerungeigenschaften" des Skis so weit wie möglich ausnutzt ("so weit wie möglich gecarvt")
- jeder Schwung fertig gefahren ist (d.h. die Ski am Ende des Schwunges für einen kurzen Moment nahezu quer zum Hang sind)

Viele Leute haben aber beim Wort "Kurzschwingen" nach wie vor Knie aneinandergedrückt - Enden hin-und hergeschwenkt im Kopf - oder sozusagen aneinandergereihte Stoppschwünge. Für mich sind das überholte Sachen, aber wenn das für jemand das Idealbild ist, dann soll er/sie das so fahren!

Benutzeravatar
nicola
Beiträge: 3098
Registriert: 07.06.2001 02:00
Vorname: nicola
Ski: edelwiser
Ski-Level: 007
Wohnort: Wien - 48° 23' 95'' N - 16° 38' 41'' E
Kontaktdaten:

Beitrag von nicola » 04.11.2003 10:00

Martina hat geschrieben:Viele Leute haben aber beim Wort "Kurzschwingen" nach wie vor Knie aneinandergedrückt - Enden hin-und hergeschwenkt im Kopf - oder sozusagen aneinandergereihte Stoppschwünge. Für mich sind das überholte Sachen, aber wenn das für jemand das Idealbild ist, dann soll er/sie das so fahren!
Das sehe ich genauso - viele Menschen haben noch nicht wirklich begriffen, was ein gut gebauter Ski alles für den Fahrer tun kann, auch beim Kurzschwingen:

Je früher du aufkantest, desto früher setzt die Autokinetik des Ski ein.
Je stärker die Taillierung, desto stärker wirkt die Selbstführung des Ski.
Je stärker die Durchbiegung desto kürzer fällt der Schwung aus.
Je höher das Aufkantmaß desto besser kommen die Taillierung und die Durchbiegung ins Spiel.
Nicola
nicola

Kunstpiste.com - Das Skimagazin mit Kurvengeist

Benutzeravatar
Lars
Beiträge: 131
Registriert: 03.08.2003 14:09
Vorname: Lars
Wohnort: Hürth/Deutschland

Beitrag von Lars » 04.11.2003 11:01

@Martina @Nicola
Da haben wir grundsätzlich eine ähnliche Vorstellung von Kurzschwüngen. Leider sind die Selbstführungskräfte der Ski jedoch ohne die entsprechende Technik völlig nutzlos.

Mal ne Frage: Die Technik für die Kurschwünge (Wedeln), ist die bei den neuen Ski völlig anders als bei den "langen" Latten von früher?

Die Grundtechnik wird doch eine gewisse Übereinstimmungen aufweisen, oder?

Grüße Lars
------------------------
Head Supershape 165cm

Antworten