Wenn ohne Stöcke, welche Haltung nehmen die Arme ein?

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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nicola
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Beitrag von nicola » 14.10.2003 16:25

@kosti
hier ein bild von schwungwinkel=100°, um es auch fuer (physik)laien zu veranschaulichen:
[ externes Bild ]

bei einer hangneigung von ca. 20 - 35 % und einer kurvenfrequenz die 20 - 30 toren in einer regelmaessig gesteckten vertikale entspricht, ist r rund 3,5 - 4 m

@wollihood
zu diesem thema habe ich gerade eine etwas genauere erklaerung auf der kunstpiste in arbeit. ist hoffentlich bald fertig

_nic
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KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 14.10.2003 17:07

nicola hat geschrieben:@kosti
hier ein bild von schwungwinkel=100°, um es auch fuer (physik)laien zu veranschaulichen:
[ externes Bild ]

bei einer hangneigung von ca. 20 - 35 % und einer kurvenfrequenz die 20 - 30 toren in einer regelmaessig gesteckten vertikale entspricht, ist r rund 3,5 - 4 m
super bild!

was ich nicht so ganz versteh ist der satz "und einer kurvenfrequenz die 20 - 30 toren in einer regelmaessig gesteckten vertikale entspricht"
in einer vertikalen fährt man ja eher kleine schwungwinkel, ist aber wohl eher ein missverständniss.... ach jetzt hab ich's es :oops: geht da ja nur um die frequenz.

zurück zu den 3,5 bis 4 metern radius, da bin ich ganz deiner meinung, hätte ich auch geschätzt (unter wirklich optimalen bedingungen, gibt sogar irgendwo ein post mit der radiusdrittel abschätzung)

jetzt kommts.... aber.... das was ich und viele anderen unter kurzschwung verstehen ist ein radius, der weit kleiner als drei meter ist (gerade im ersten teil der kurve), 3,5 heißt ja alle 6m erst wieder eine richtungsänderung und einen seitlicher platzbedarf von 3m. natürlich kann man den schwungwinkel verkleinern, aber wie sieht es dann mit dem tempo in gelände mit 80% aus, z.b. zwölferkogel wc abfahrt in hinterglemm. vielleicht will der eine od. andere a) mit unter 70km/h runterfahren und b) dabei gleichzeitig nicht schwungwinkel von über 180° fahren (zum tempoabbauen) und die ganze piste brauchen.
lösung: ganz kleine radien mit rutschanteilen... das kann sogar spass machen, hast du vielleicht schon vergessen :wink: und dazu sind stöcke ein mehr als adequates hilfsmittel.
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und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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also ich halte mich erstmal zurück ;-)

Beitrag von tommy_textilbremse » 14.10.2003 18:32

@all: Danke für eure Beiträge, ist ne Menge die ich erst mal verdauen muss... :wink:

@Nicola: Eine individuelle + expressive Fahrweise steht bei mir TOP-OFF-LIST! In diesem Zusammenhang habe ich die von dir aufgeführten Armhaltungen in ihrer Unterschiedlichkeit schon ALLE angetestet. Intuitiv kehre ich meist zu einer Kombi aus "Flieger" + "Krauler"(Oberkörperrotation) zurück. Von meinem Gefühl her benötige ich einen Mix aus dynamisch variabler Anspannung + Entspannung, je nach Situation. In steileren bzw. für mich schweren Gelände greife ich lieber zu Stöcken da diese mir die Drifttechnik mangels guter Carvingtechnik erleichtern.
Eine relaxte Haltung nutze ich gerne wenn ich mich einfach in die Kurve fallen lasse. Da klappt das SUPER!

@Bernhard: Mangels guter Carvtechnik kriege ich richtig enge Radien noch nicht hin :cry: but I am working on it :wink:
Körperspannung finde ich dito hilfreich. Mein Problem ist wahrscheinlich das ich mit der "Krauler-Haltung" zu früh, zu viel, zu stark + zu schnell mit dem Oberkörper/Aussenarm in den Schwung drehe! Folge ist bei mir klassisch der Schwungabriss am Ende der Skier. Das braucht wohl noch viel Übung. Aber vom Feeling her gefällt mir dies am Besten :-)
Am Freitag war ich ohne Stöcke nicht mehr so sicher + die Schwünge waren eher gerutsch als geschnitten :evil:

@Kathrin: DU BIST SCHULD DAS ICH OHNE STÖCKE NICHT MEHR FAHREN KANN!!!! Spass :D - im Ernst, der adequate Wechsel von Ent- und Spannung der Körpes/Arme ist wahrscheinlich der Schlüssel. Noch mal danke an dich für die feinen Kurzschwung-Tipps + die nette Motivation :wink:

@Nicola: Ich bin 44 + immer noch spannend :D :D :D

@Martina: Alles klar, verstehe ich. Die Kurve ist dein Freund + kann dir helfen, bekämpfe SIE nicht....
Deine Beiträge sind bei MIR immer willkommen!

@WolliHood: Experimentieren ist wohl DER Weg und den Hintern im Schnee nur zur Brotzeit :wink:

@Kosti: Nach kurzer Überlegung komme ich zum gleichen Schluss: Mit Stöcken eher rühiger, weniger raumgreifend und ohne deutlich grösser Bewegungsumfang! Das macht hinsichtlich der Balance absolut Sinn.
Was meine wechselndes Gefühl pro-contra Stöcke angeht, so denke ich mal das dies ein normaler Lernprozess ist + wie gesagt: Ich freue mich jetzt schon auf deine Pendolinos!!! - schaun mer mal :D


Wünsche euch allen noch frohes + konstrutives Schreiben

lg
tommy
Man muss nicht unbedingt Skifahren können um dabei Spass zu haben aber es schadet auch nicht dies zu lernen!

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Beitrag von nicola » 14.10.2003 18:35

lieber kosti,
ich muss einen fehler zugeben :oops:
in der eile und weil ich mich moeglichst technisch praezise ausdruecken wollte ist es passiert.
ich habe mich bei den zahlen (hangneigung und abstand von vertikaltoeren) an die IWO gehalten um fuer mich selbst eine faktische basis zu finden.

kannst du mir helfen?
der abstand zwischen den roten punkten betraegt 3m, wie gross ist der gefahrene radius bei einem schwungwinkel von 100°?
thanx
nicola
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WolliHood
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Beitrag von WolliHood » 14.10.2003 20:00

@Nicola:

Danke, bin sehr gespannt auf Deinen Artikel. Passt ja zur Körperspannung :wink: . Übrigens, der Kurvenradius beträgt ca. 1,96 m.
Ganz schön eng. :o

Gruss, WolliHood

Manfred
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Re: thommies thema!

Beitrag von Manfred » 14.10.2003 22:25

WolliHood hat geschrieben: Alle Bewegungen sind letzlich Änderungen der Gewichtsverteilung und des Massenträgheitsmoment (für die physikinteressierten). Die Folge sind Änderungen in der Druckverteilung auf der Skikante, des Bogenradius und der Geschwindigkeit. Die Folgen grundsätzlich darstellen zu wollen, ist kaum sinnvoll. Also bleibt nur, zu experimentieren.
Das ist mir zu statisch betrachtet. Die Gewichtsverteilung und Trägheitsmoment kann ich auch im Stand ändern indem ich mich z.B. nach vorne beuge oder in die Hocke gehen. Dabei passiert nicht viel. Wenn ich übertreibe, falle ich um.

Worauf es letzlich ankommt ist die Dynamik, also im richtigen Moment die Ski belasten, aufkanten, ein Drehmoment erzeugen usw. Kleine schnelle Bewegungen können unter Umständen mehr bewirken als große langsame Bewegungen.
WolliHood hat geschrieben: Schnelle Bewegungen bringen die Ski zum Driften, blöde Bewegungen den Hintern in den Schnee. :wink:
Dem ersten Teil der Aussage würde ich so pauschal nicht zustimmen.
WolliHood hat geschrieben: Ich selber versuche den Oberkörper eher ruhig zu halten. Die Arme sind dabei leicht angewinkelt neben dem Körper. Die Hauptbewegungen finden in der Hüfte, den Knien und im Sprunggelenk statt.
Ich versuche mit Hüftknick zu carven, manchmal mehr, manchmal weniger Körperrotation. Für die Arme gibt es mehrere Möglichkeiten, die interessante Varianten ermöglichen.

Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 14.10.2003 22:27

nicola hat geschrieben: Der Teil des Körpers der sich in der direkteren Interaktion befindet, wird durch den steif gehaltenen anderen Teil in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt und also durch diesen gesteuert.
?? eingeschraenkt und gesteuert?? oder nur eingeschraenkt? :)

Ich denke eher, dass der (u. a. durch entsprechende Koerperspannung) ruhig gehaltene Oberkoerper dazu fuehrt, dass man insgesamt (egal womit) weniger Bewegung machen muss! Warum? Weil man weniger oft aus dem Gleichgewicht kommt, als wenn Oberkoerper und Arme ganz locker sind. Ohne Koerperspannung klankeln die Arme irgendwo herum, der Oberkoerper wird bei jeder Unebenheit zusammengestaucht und ev. sogar verdreht. Bis man dann wieder in eine halbwegs passende Position kommt, ist eh schon alles zu spaet... Ich hab' beim Artikel "zentrisch skifahren" irgendwo in der Mitte aufgehoert, der hat mir schon wieder mit ein paar Behauptungen begonnen, die ich nicht teile und nicht nachvollziehen kann, denke aber, dass man ohne Koerperspanng. wohl auch nicht in deinem Sinne zentrisch fahren kann ;)
Durch den ruhig gehaltenen Oberkoerper ist man gezwungen, moeglichst viel an korrigierenden Bewegungen aus den Beinen zu machen, und das ist es ja was man will, denn ich will nach dem Schifahren ohne verdrehtes Kreuz und verknotete Arme heimgehen ;)

uebrigens denke ich wie Martina, dass Koerperspannung nicht gleichbedeutend ist wie "mit Kraft Schifahren", oder etwa gar "verkrampft fahren".

zum Thema "Ausloesen" der Kurve mit des Skispitze der "Kleinzehenkante". Was immer du darunter auch verstehst: auf der Piste bei halbwegs geschnittenen Kurven: ja, ok. Bei schwierigen Verhaeltnissen oder im Tiefschnee, Buckel, etc. : nein. Da sollte man beide Beine/Schi halbwegs gleich/gleichzeitig bewegen, sonst wird man wohl Probleme haben...

ps: sorry, dass ich mal Schi, mal Ski schreibe, gewoehne mir gerade Ski an - Nicola hat mich belehrt, und ich lass mir auch was sagen, auch wenn es nicht immer danach klingt :)

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Schifohrn is scho recht ;-)

Beitrag von tommy_textilbremse » 15.10.2003 11:53

Es scheint sich ein Punkt heraus zu kristalisieren: "Körperspannung ja oder nein"
Also ich als Anfänger würde dies intuitiv von den Rahmenbedingungen abhängig machen. ZB. auf einer breiten, ebenen, flachen Autobahn ist wenig Körperspannung von nöten als auf einer buckeligen, steilen Piste.
Meine "FAustformel" lautet: Je anspruchsvoller das Gelände, desto grösser die Körperanspannung. Erscheint mit logisch hinsichtlich konzentration.
Natürlich verschiebt sich das bei einer Könnerin/ einem Könner deutlich nach hinten.
Dazu stelle ich mir gerade vor ob jemand eine EXTREM-Nummer a la "snow thrill" ohne Stöcke machen würde.... :wink:

Gruss an euch alle
tommy
Zuletzt geändert von tommy_textilbremse am 15.10.2003 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
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KOSTI
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unglaublich

Beitrag von KOSTI » 15.10.2003 12:09

nicola hat geschrieben: kannst du mir helfen?
der abstand zwischen den roten punkten betraegt 3m, wie gross ist der gefahrene radius bei einem schwungwinkel von 100°?
die geschnittenen radien <2m (ski >150 >10m radius) will ich sehen.... :o

@tommy
freu mich auch schon auf unseren "workshop" -> pendos gehen sogar mit und ohne stöcke gleich gut... mit muss man aber aufpassen, dass man niemand aufspießt
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pendolino schaschlik - frisch von der piste ;-)

Beitrag von tommy_textilbremse » 15.10.2003 12:49

@Kosti: Wenn man kein Bock auf Kochen am Abend hat "pendolino schaschlik - frisch von der piste ;-)" !!! MAHLZEIT :D :D :D

LG
tommy
Man muss nicht unbedingt Skifahren können um dabei Spass zu haben aber es schadet auch nicht dies zu lernen!

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