Ski ist wenig tempofest. Welcher Maßstab ist Tempo...?

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Benutzeravatar
Uwe
Webmaster
Beiträge: 8394
Registriert: 22.05.2001 02:00
Vorname: Uwe
Ski: Elan SLX - Fischer Progressor 800
Ski-Level: 94
Wohnort: vor'm PC
Kontaktdaten:

Re: Ski ist wenig tempofest. Welcher Maßstab ist Tempo...?

Beitrag von Uwe » 04.11.2011 16:10

Hallo Jörg,

nochmal zum "hohen Tempo": Natürlich ist dies subjektiv, aber bezogen auf die Skitests würde ich sagen, dass damit das Tempo gemeint ist, das man auf einer roten Piste bekommt, wenn man es einfach laufen lässt. das wird dann schneller, als der Durchschnitt sein. Damit ist nicht erst alles über 100 km/h gemeint, sondernauch schon so ab 60 / 70 km/h aufwärts.

Zu deinen unruhigen Skiern: Natürlich hängt auch da vieles von der Beschaffenheit der Piste ab. Aber bei "normalen" Pisten reicht eine gute Technik, um das Problem zu eliminieren. Bei dir ist es vielleicht auch so, dass du durch deine "Angst" dich eher etwas zurück lehnst, was die Ski eh unruhig werden läßt, da du dann nicht mehr zentral drüber stehst, und so die Länge / Laufruhe der Ski nicht nutzt.

Und je besser deine Technik, desto sicherer wirst du auch bei hohem Tempo. Privatunterricht wird dich hier sicherlich deutlich voran bringen ... und nächste Saison testest du dann nur noch Racecarver ;-)
Uwe

skifossil
Beiträge: 433
Registriert: 16.03.2010 12:56
Vorname: Gerd
Ski-Level: 000

Re: Ski ist wenig tempofest. Welcher Maßstab ist Tempo...?

Beitrag von skifossil » 04.11.2011 16:55

ImpCaligula hat geschrieben:Da stelle ich mir dann die Frage...
a) Meine Ski fahren sich unruhig und wackeln, weil ich für die nächste Tempo Stufe einfach noch nicht "reif" bin (Technisch).
b) Das ist völlig normal! Die Ski wackeln und holpern immer ein bisschen, schließlich fährst du auf keinem 100% planen Untergrund!

Und noch eine ganz andere Frage. Bei einem hohen Tempo... oder einem gewissen Tempo. Ist man da selbst als guter Skifahrer überhaupt (ab einem gewissen hohen Tempo) in der Lage - zBsp ein verkanten des Skis und einem Sturz ab zu fangen? Steigt mit höherem Tempo auch extrem die Gefahr sich zu verletzen, weil man ab einem gewissen Tempo gewisse Dinge nicht mehr abfangen kann - immer natürlich im Bereich der Freizeitfahrer.
Wenn die Ski rechts-links wackeln, dann kannst du technische etwas verbessern. Hoch-runter wackeln liegt in der Regel am Untergrund.

Ja, mit höherem Tempo steigt das Verletzungsrisiko und da ich wenige Jahre älter bin, ja, auch gute Skifahrer werden vorsichtiger, da sie wissen, dass Bänderverletzungen im Alter häufig nicht mehr ausheilen und nicht jeder möchte mit einer Kniemanschette fahren.

Gute Skifahrer haben im Beinbereich schnellere Reflexe, da sie im Kindesalter Skifahren oder ähnlich trainierende Sportarten gelernt haben. Das ist wie Muttersprache oder Fremdsprache lernen, es wird im Hirn anders angelegt.
Dadurch können sie überraschende Situationen in gewissen Grenzen besser ausgleichen.

ImpCaligula
Beiträge: 2285
Registriert: 14.01.2008 21:18
Vorname: Jörg
Ski: HEAD i.Supershape Titan @170cm
Ski-Level: 74
Skitage pro Saison: 40
Wohnort: München

Re: Ski ist wenig tempofest. Welcher Maßstab ist Tempo...?

Beitrag von ImpCaligula » 04.11.2011 22:05

Na das ja dann "dumm", dass ich so spät angefangen habe Ski zu fahren :D
Aber so ist es ja in fast allen Sportarten. Man holt bestimmte Dinger im Alter nur schwer oder gar nicht nach.

Danke auch Uwe. Habe mir das nochmals überlegt, denke da liege ich mit dem bestellten Laser SC nicht so schlecht. Mit seinem Radius bei 177cm und den Testergebnissen, die dem Ski bescheinigen gut auf der Piste zu liegen auch bei hohen Geschwindigkeiten - liege ich mit dem Ski sicher richtig.

Ich werde beim nächsten Ausflug mal wieder 2-3 Privatstunden nehmen und das Thema explizit ansprechen.
Streut Kaviar unters Volk, damit der Pöbel ausrutscht... !

Matje
Beiträge: 354
Registriert: 20.03.2008 22:47
Vorname: Matthias
Ski: Fischer Motive 80, Völkl 6Stern
Wohnort: Immenstadt im Allgäu;Oberseifersdf.

Re: Ski ist wenig tempofest. Welcher Maßstab ist Tempo...?

Beitrag von Matje » 05.11.2011 19:32

Hallo,
skifossil hat geschrieben:Wenn die Ski rechts-links wackeln, dann kannst du technische etwas verbessern
Dem würde ich nicht unbedingt zustimmen...Wenn die Ski beim Schussfahren "hin und herwischeln" würde ich sagen, das die Ski relativ plan aufgelegt sind und damit auf den Ski und Fahrer gesehen das Tempo relativ hoch ist!Man versucht ja beim GLEITEN von GARVINGSKI für optimalen Speed eben diesen "Wischeleffekt" zu erreichen und nicht die Kante mit einzusetzen(Ski wird ruhiger).
skifossil hat geschrieben:Hoch-runter wackeln liegt in der Regel am Untergrund.
Ja , kann ich aber auch als flattern bezeichnen, wenn der Ski an seine Tempogrenze kommt!

Bin mal einen Anfängerski gefahren, Skimarke tut hier nichts zur Sache. Zum KS üben war der Ski(weicherer Flex)besser als mein hochwertiger. Bei mittleren Radien war es dann aber nicht zu überhören, ein flatteren allererster Güte!!! Die Schaufeln der Ski schlugen beim Kurvenfahren regelrecht hoch und runter, Tempo würde ich so um die 60km/h schätzen. Meine Kumpels:dich hört man ja schon von weitem....

Matthias
Matje

Benutzeravatar
Badga
Beiträge: 238
Registriert: 08.10.2010 13:42
Vorname: Oliver
Ski: Fischer RC4 Race SC
Ski-Level: 82

Re: Ski ist wenig tempofest. Welcher Maßstab ist Tempo...?

Beitrag von Badga » 05.11.2011 20:28

Ich denke auch, dass das in gewissen Maße mit dem Alter beim Lernbeginn zusammenhängt. Aber es ist auch nur ein Faktor.

Mit dem geeigneten Training kann auch ein 40jähriger sein Niveau deutlich steigern. Allerdings ist das eine sehr persönliche Geschichte. Der wichtigste Faktor wird einfach das Training sein. Der eine braucht länger, um "Automatismen" zu bilden, der andere eben nicht so lang.

Ich persönlich hatte das Glück Skifahren schon sehr früh zu lernen, und ich denke, dass ich davon sehr profotiert habe. Würde man allerdings so viel Skifahren, wie z.B. Auto fahren (Da wird sich denke ich jeder Autofahrer erinnern, dass das Gehirn auch mit über 18 noch Automatismen bilden kann) läge das durchschnittliche fahrerische Können garantiert höher. Viele Dinge, auf die erwachsene Anfänger sich stark konzentrieren müssen laufen bei "Frühlernen" wirklich unterbewusst ab, oder werden erst deutlich später (bzw. beim deutlich schnelleren fahren) bewusst aufgenommen.

Ich würde dir daher auch ein paar Privatstunden empfehlen, in denen der Lehrer bewusst mit dir deine Technik und Selbstwahrnehmung in den entspsrechenden Situationen analysiert, und dann einfach so viel wie möglich FAHREN FAHREN FAHREN. :-)

Wünsche dir dabei viel Erfolg und natürlich Spaß!

MfG Oli

ImpCaligula
Beiträge: 2285
Registriert: 14.01.2008 21:18
Vorname: Jörg
Ski: HEAD i.Supershape Titan @170cm
Ski-Level: 74
Skitage pro Saison: 40
Wohnort: München

Re: Ski ist wenig tempofest. Welcher Maßstab ist Tempo...?

Beitrag von ImpCaligula » 05.11.2011 20:33

Danke Euch für Eure Ausführungen...

Stunden nehme ich (wieder mal) auf jedenfall. Pro Saison nehme ich meist 3-4x jeweils 2 Stunden. Muss ich schon, will so ein bisschen schon weiter kommen. Und da meine Eltern (und somit ich als Kind) nicht mit Ski aufgewachsen sind, muss ich das Alles im Alter nachholen.

Fahren, Fahren? Das sowieso :D
Ich komme jede Saison auf gute >40 Skitage.Dieses Jahr sind um die 50 geplant.

Andere gehen regelmäßig Joggen, ich eben Skifahren :D
Streut Kaviar unters Volk, damit der Pöbel ausrutscht... !

Benutzeravatar
Badga
Beiträge: 238
Registriert: 08.10.2010 13:42
Vorname: Oliver
Ski: Fischer RC4 Race SC
Ski-Level: 82

Re: Ski ist wenig tempofest. Welcher Maßstab ist Tempo...?

Beitrag von Badga » 05.11.2011 20:39

Ich denke mit 40 bis 50 Skitagen pro Saison bist du auf einem vielversprechenden Weg, und garantiert den meisten Lernwilligen weit vorraus. (Mir leider auch :( )

Dann wünsch ich dir mal perfekt präparierte Pisten, strahlenden Sonnenschein und einen guten Skilehrer. Wäre natürlich Klasse, wenn du am Ende der Saison mal ein kleines Resümee ziehen würdest.

Edit: Mit weit vorraus meinte ich die Anzahl der Skitage, und das Verbesserungspotenzial, dass sich daraus ergibt. Ich wollte keinen Vergleich in der Leistung ziehen, sondern nur hervorheben, dass du wirklich gute Vorrausetzungen hast, effektiv an deiner Technik zu arbeiten. Und ganz ehrlich, darauf bin ich schon ein wenig neidisch ;-)

MfG Oli
Zuletzt geändert von Badga am 05.11.2011 20:57, insgesamt 1-mal geändert.

ImpCaligula
Beiträge: 2285
Registriert: 14.01.2008 21:18
Vorname: Jörg
Ski: HEAD i.Supershape Titan @170cm
Ski-Level: 74
Skitage pro Saison: 40
Wohnort: München

Re: Ski ist wenig tempofest. Welcher Maßstab ist Tempo...?

Beitrag von ImpCaligula » 05.11.2011 20:45

Weit voraus? Oh je... da fehlt noch ganz arg viel.

Aber mir ist es auch wurscht. Besser wie Andere - das ist eh nicht ein Ziel. "Besser" werden ist nur ein Ziel für mich. Dabei geht's mir um mehr Sicherheit für mich (und Andere) und dass ich eben auch mich so verbessere um kraftsparender, steilere Pisten in noch sicherer Geschwindigkeit und einer gewissen "Eleganz" herunter komme. Aber nur für mich.

"Andere" sind kein Vergleich - jeder Jeck ist anders und jeder soll so fahren wie er will.

Resümee. Vor 4 Jahren ging gar nichts. Es wird jedes Jahr besser. Die Privatstunden nehme ich, um Neues dazu zu lernen und vor allem um "schlecht" angeeignete Techniken verbessern zu lassen. Ich müsste echt mal endlich ein Video machen und hier rein stellen... und das dann zeitlich ab und zu, dann könnten die Leute die sich auskennen hier sagen, ob sich was verbessert oder nicht.

Habe mir heute eine Helmkamera deswegen bestellt :D
Streut Kaviar unters Volk, damit der Pöbel ausrutscht... !

Luke
Beiträge: 63
Registriert: 21.08.2011 10:15
Vorname: Lukas
Ski: K2 AMP Rictor 82 Xti (2015)
Ski-Level: 50
Skitage pro Saison: 11
Wohnort: Essen

Re: Ski ist wenig tempofest. Welcher Maßstab ist Tempo...?

Beitrag von Luke » 06.11.2011 01:08

Danke Jörg für den Thread,

genau das hab ich jetzt gebraucht um meine Suche nach dem perfekten Ski für mich weiter einzugrenzen. Immer diese Formulierungen wie mittleres und hohes Tempo etc... .
Denke man kann Uwe glauben schenken dass höheres Tempo irgendwo zwischen 60 und 70 km/h beginnt, zumindest nicht niedriger.
Da dies mein kurz-vor-Kontrollverlust-Tempo ist (65 km/h auf Speedstrecke in Serfaus war grenzwertig ), wird der RC4 Superrace SC ausreichen was das komfortable "Tempolimit" angeht, selbst wenn sich nch einiges an meiner Technik verbessert. Tester scheinen sich bei dem Ski recht einig zu sein.

Ein flatternder Ski ist für mein Skilevel mangels Technik nicht lustig (schon vorgekommen).

Hab da noch eine andere Frage was die definitionen der Pistenbeschaffenheit angeht.

Ich pers. habe leichte "Probleme " beim Fahren auf einer frisch präparierten Piste, wenn diese nach der präparation gefroren ist so dass es sehr lautstark kratzt und man kaum spuren beim befahren hinterlässt. Nennt man das vereiste Piste oder wird erst von einer vereisten Piste gesprochen wenn diese tatsächlich wie ein Eishockeyfeld ganze Spiegelglatte flächen besitzt.

Das hat mir beim o.g. Speedtest das Leben schwer gemacht, die Ski (Völkl AC20 in 170cm) haben hochfrequente wischende Bewegung vollzogen und die Fahrlinie entstand sozusagen aus dem Mittelwert.
Sorry für OT, geht eigentlich um die Definition der vereisten Piste.

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Re: Ski ist wenig tempofest. Welcher Maßstab ist Tempo...?

Beitrag von Martina » 06.11.2011 08:31

Mal eine Bemerkung am Rande: Wie sich ein Ski auf diesen Tempomessstrecken anfühlt hat sehr wenig mit seinem Fahrverhalten zu tun. Und wie man sich selber auf diesen Strecken fühlt, hat nicht unbedingt viel mit den Ski zu tun.
Ist die Strecke hart, aber griffig und ohne Schläge, so kann man auch schnell grad runter fahren und es fühlt sich sicher und stabil an. Hat die Messstrecke aber Schläge, Dellen, Spuren und eine Kompression, so kann man sich schon bei vergleichsweise niedrigeren Tempi unsicher/nicht stabil fühlen.

Antworten