Grundsatzfrage(n) zu Hoch-Tiefentlastung

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
PK
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Re: Grundsatzfrage(n) zu Hoch-Tiefentlastung

Beitrag von PK » 29.11.2009 05:08

Martina hat geschrieben: Meiner Erfahrung nach ist "Tiefentlasten" (also alles mit "Ski unter dem Körper durch) schwieriger zu lernen als "Hochentlasten".
Hey das hört sich ja mal gut an :-D
Aber wie immer gibt es Ausnahmen - es kann sehr gut sein ,dass es dir besser liegt.
Was auch noch möglich ist: Dass dein Eindruck täuscht. Das will ich dir aber jetzt nicht unterstellen, es ist eben nur eine weitere Möglichkeit.
Klar ... ich kann nur das Wiedergeben, was ich für mich empfinde. Logisch kann mein "Empfinden" ja auch komplett verkehrt sein. Genaueres wird sich wahrscheinlich erst zeigen, wenn einer von euch Experten mich gesehen hat oder ich einen Video-Beweis meinerseits abliefern kann... :roll:
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Martina
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Re: Grundsatzfrage(n) zu Hoch-Tiefentlastung

Beitrag von Martina » 07.12.2009 11:31

Ich habe hier noch ein nettes Video gefunden:

http://www.youtube.com/watch?v=gwJ7fuA3fsM

Zuerst, im schwarz-gelben Anzug: Kurzschwingen mit "Tiefentlasten", dann, im orangenen mit "Hochentlasten" (ausser ich sehe das jetzt wirklich irgendwie falsch)

Mir ist beim ersteren etwas zu viel Kniepresserei, beim zweiteren etwas zu wenig Streckung, aber natürlich toll gefahren.

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Moorkuh
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Re: Grundsatzfrage(n) zu Hoch-Tiefentlastung

Beitrag von Moorkuh » 07.12.2009 12:04

Dieses Video hab ich ohnehin als Referenz vorgeschlagen, wurde aber von Uwe wegen der engen Skiführung nicht in die Liste aufgenommen ;).

Allerdings bin ich mir sehr sicher, dass beide hochentlastet gefahren sind.

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Re: Grundsatzfrage(n) zu Hoch-Tiefentlastung

Beitrag von Uwe » 07.12.2009 12:09

Moorkuh hat geschrieben:Dieses Video hab ich ohnehin als Referenz vorgeschlagen, wurde aber von Uwe wegen der engen Skiführung nicht in die Liste aufgenommen ;).
DAS Video war es nicht, du hattest doch ein anderes vorgeschlagen, da war - glaube ich NUR der erste Fahrer drauf?
Moorkuh hat geschrieben:Allerdings bin ich mir sehr sicher, dass beide hochentlastet gefahren sind.
Wenn wir uns uneins sind, bringt es ja doch nichts als "Referenz", allerdings denke ich, dass Hoch/Tief schon zu erkennen sind ... oder ist es nur dass man sieht, was man sehen will ;-) ... denn:
Martina hat geschrieben: Zuerst, im schwarz-gelben Anzug: Kurzschwingen mit "Tiefentlasten", dann, im orangenen mit "Hochentlasten"
Es wird relativ deutlich, wenn man die Aktionen beim Stockeinsatz beobachtet:
- schwarz-gelb: Der Oberkörper geht beim Stockeinsatz NICHT hoch, statt dessen werden die Knie angezogen.
- orange: Der Oberkörper geht beim Stockeinsatz hoch, die Beine werden eher gestreckt.
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Re: Grundsatzfrage(n) zu Hoch-Tiefentlastung

Beitrag von Martina » 07.12.2009 12:27

Ich bin mir beim ersten auch nicht sicher, was es genau ist.
Wie kommst du drauf, dass es Hochentlastet sein sollte? Das sehe ich nun gar nicht...
Es ist die Fahrweise, was man mir in Canada immer als "aiming for moguls" verkauft hat. Es hat diesen "Bounce" -Effekt. Auf das Anziehen der Knie folgt das "push", was ich für mich jeweils als laterales Strecken (was hier aber nicht deutlich ist) interpretiert habe. Für dieses "push" musste ich jeweils gefühlsmässig von crossunder zu -over wechseln...es hat auch mit abrollen des Fusses zu tun (->Dolphinturns, man kann damit die Beinstreckung weitgehend vermeiden) aber das ist alles sehr subjektive Wahrnehmung.

Als Referenzvideos finde ich dieses nicht so super geeignet, da ich die Streckung der Beine als sehr hilfreich erlebe und diese hier kaum gezeigt wird.

Und das Kniedrücken empfinde ich als sehr unästhetisch, das nur am Rande.

Es ist alles in allem eine sehr amerikanische Fahrweise.

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Re: Grundsatzfrage(n) zu Hoch-Tiefentlastung

Beitrag von PK » 07.12.2009 12:27

Meine eigene Beurteilung sagt mir: ich sehe mich selbst näher am ersteren, als am zweiten. wobei meine Beinstreckung (gefühlsmäßig) etwas ausgeprägter ist. Was aber einen andneren Grund hat... siehe ganz unten... :wink:

Gerade der Vergleich dieser beiden Fahrer wirft für mich eine neue Frage auf:
(keine Ahnung ob das noch zur Grundsatzfrage hier gehört... oder ein eigenes Thema wäre)

Als Kurzschwung definiere ich mal grundsätzlich das Fahren entlang einer möglichst geraden Falllinie, wobei die Geschwindigkeitskontrolle vor allem durch den Anstell-Winkel der Ski zur Falllinie bestimmt wird. Ist das so korrekt?
Das sieht man im Video sehr gut. Der erstere ist auf einer flachen Piste unterwegs, zudem relativ flott. Beim Zweiten ist die Piste deutlich steiler, und er fährt auch etwas langsamer. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Anstellwinkel der Skier...

1. Haupt-Frage:
Inwiefern ist bei sehr steilen Pisten ein Kurzschwung überhaupt (noch) fahrbar, bzw, sinnvoll?
Oder kann man durch die richtige Belastungsart zb. Hoch statt Tief, "immer und überall" Kurzschwung fahren?

2. Frage:
Wenn 1. zutrifft ... "Was" ist wann "besser"?

Ein Beispiel zur Begründung der Fragen:
Mein Kumpel wiegt knappe 75kg, ich aber knappe 100. Wollen wir parallel im Kurzschwung abfahren, muss ich deutlich mehr abremsen als er. Bei entsprechend steilen Gelände kann das sogar mal fast bis zum kompletten Querstellen der Ski sein. Ergonomisch und seitens idealer Körperhaltung sicher nicht optimal...

Was heißt: Je nach Steilheit der Piste, ist für mich der Kurzschwung (siehe meine Definition) garnicht mehr möglich...
Servus aus Bayern!
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Re: Grundsatzfrage(n) zu Hoch-Tiefentlastung

Beitrag von NeusserGletscher » 07.12.2009 13:35

PK hat geschrieben:Inwiefern ist bei sehr steilen Pisten ein Kurzschwung überhaupt (noch) fahrbar, bzw, sinnvoll?
Hallo Peter,

der Kurzschwung ist auf steilen und engen Pisten IMHO die einzige Möglichkeit, kontrolliert runterzufahren. Abgesehen von Abrutschen. Naja, wahre Könner fahren Schuß oder in großen Schwüngen mit v > 100 km/h.
PK hat geschrieben:Oder kann man durch die richtige Belastungsart zb. Hoch statt Tief, "immer und überall" Kurzschwung fahren?
Kannst Du den ganzen Tag, wenn Du magst und Deine Kondition dafür reicht. Ist aber erstens anstrengend und zweitens auf Dauer auch langweilig.
PK hat geschrieben:Mein Kumpel wiegt knappe 75kg, ich aber knappe 100. Wollen wir parallel im Kurzschwung abfahren, muss ich deutlich mehr abremsen als er. Bei entsprechend steilen Gelände kann das sogar mal fast bis zum kompletten Querstellen der Ski sein.
Ich vermute eher, daß Deine Technik (ebenso wie die meine :wink: ) hier nicht stimmt und Du z.B. den Ski zu schnell rumreisst. Dann setzt Du den Driftanteil nicht effektiv genug ein und musst quasi durch einen Stopschwung die Fahrt rausnehmen.

Da hilft nur üben, üben, üben ..... seufz ....

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Re: Grundsatzfrage(n) zu Hoch-Tiefentlastung

Beitrag von PK » 07.12.2009 14:00

NeusserGletscher hat geschrieben:
PK hat geschrieben:Inwiefern ist bei sehr steilen Pisten ein Kurzschwung überhaupt (noch) fahrbar, bzw, sinnvoll?
Hallo Peter,
der Kurzschwung ist auf steilen und engen Pisten IMHO die einzige Möglichkeit, kontrolliert runterzufahren.
bei steilen UND engen ... ja ... bei genügend Breite aber gehts aber auch viel bequehm(er) zb. mit weiträumigem Driften...
NeusserGletscher hat geschrieben:
PK hat geschrieben:Oder kann man durch die richtige Belastungsart zb. Hoch statt Tief, "immer und überall" Kurzschwung fahren?
Kannst Du den ganzen Tag, wenn Du magst und Deine Kondition dafür reicht. Ist aber erstens anstrengend und zweitens auf Dauer auch langweilig.
mit "immer" war nicht die Zeit gemeint, sondern bezogen auf Geländebeschaffenheit... sorry für die schwammige Ausdrucksweise :wink:
NeusserGletscher hat geschrieben:
PK hat geschrieben:Mein Kumpel wiegt knappe 75kg, ich aber knappe 100. Wollen wir parallel im Kurzschwung abfahren, muss ich deutlich mehr abremsen als er. Bei entsprechend steilen Gelände kann das sogar mal fast bis zum kompletten Querstellen der Ski sein.
Ich vermute eher, daß Deine Technik (ebenso wie die meine :wink: ) hier nicht stimmt und Du z.B. den Ski zu schnell rumreisst. Dann setzt Du den Driftanteil nicht effektiv genug ein und musst quasi durch einen Stopschwung die Fahrt rausnehmen.
Da hilft nur üben, üben, üben ..... seufz ....
Hmm ... kann gut und gerne sein ... :-? aber:
Auch hier habe ich mich etwas zu ungenau ausgedrückt. Fahre ich alleine, also mit meiner gewohnten Geschwindigkeit, habe ich weniger das Problem (weil ich eh etwas schneller unterwegs bin als er).

Richtig auffallend wird das auch erst bei wirklich steilen schwarzen Pisten. Will ich dabei "gleichlangsam" wie Er fahren, stehe ich fast komplett quer, wo er noch gemütlich "dahin wedelt"... mal übertrieben gesagt. Physikalisch ists ja auch klar, dass ich mit meinen 30kg Mehrgewicht mehr abbremsen muss. Ist nur die Frage ob sich das durch bessere Technik kompensieren lässt, oder eben so ist, wie es ist... :wink:

Abhilfe schaffe ich mir dann meist dadurch, dass ich mehr oder weniger ins weiträumige Driften wechsle, damit aber eben keinen Kurzschwung mehr fahre(n kann).
Servus aus Bayern!
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Re: Grundsatzfrage(n) zu Hoch-Tiefentlastung

Beitrag von Ramon 23 » 07.12.2009 14:35

Hallo Peter!

Im Januar habe ich mir zum ersten Mal 2 Privatstunden mit einem
Skilehrer gegönnt. Hauptwunsch meinerseits war Kurzschwung bzw. was ich dafür halte zu verbessern.
Mit meinem (autoditaktisch gelernten) Kurzschwung war er recht zufrieden. Die Probleme zeigten sich dann im wirklich steilen.
Der Skilehrer hatte sicher etliche Kilo mehr wie ich :wink: und fuhr trotzdem relativ langsam und kontrolliert diese Piste.
Ich sollte einfach nur hinter ihm bleiben und seine Geschwindigkeit fahren. Die ersten Fahrten hatte ich echte Schwierigkeiten damit. Nach einpaar Tips wie grundsätzlich Ruhe bewahren und sich konzentrieren sowie die Kurve auszufahren, gings besser.
Bin jetzt zwar immer noch kein Short Turn Wunder :D ,aber geholfen hat`s mir und ich weiss was ich ab und an mal üben muss.
Was ich eigenlich sagen wollte: Ich denke nicht das es was mit dem Gewicht zu tun hat ob man "langsam" kurzschwingen kann, sondern eher ein Technikproblem ist.

Gruss Nils

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Re: Grundsatzfrage(n) zu Hoch-Tiefentlastung

Beitrag von PK » 07.12.2009 14:54

Hi Nils,
grundsätzlich stelle ich mein Fahrkönnen, als alles andere als "perfekt" dar. Soweit sind wir uns sicher einig. Nur ...
Ramon 23 hat geschrieben:Der Skilehrer hatte sicher etliche Kilo mehr wie ich :wink: und fuhr trotzdem relativ langsam und kontrolliert diese Piste.
Kann ich ja auch. Nur brauche ich dazu erheblich größere Anstellwinkel der Skier, als zb. mein deutlich leichterer Mitfahrer...
Frage: Wie sah das rein optisch zwischen Dir und dem Skilehrer aus? Bist Du und Er mit gleichen Ski-Quer-Winkel gefahren, und beide in gleich gerader Falllinie?
Ramon 23 hat geschrieben:Nach einpaar Tips wie grundsätzlich Ruhe bewahren und sich konzentrieren sowie die Kurve auszufahren, gings besser.
hmm ... ich frage mich nun , wie weit man beim Kurzschwung überhaupt eine Kurve ausfahren kann oder "darf", damit es überhaupt noch ein Kurzschwung oder dann schon wieder normales Driften ist... :-?
Ramon 23 hat geschrieben:Ich denke nicht das es was mit dem Gewicht zu tun hat ob man "langsam" kurzschwingen kann, sondern eher ein Technikproblem ist.
Keine Frage... (siehe oben) Aber ich bin immer noch der Meinung das man, nur durch entsprechendes Fahrkönnen, die Physik nicht ganz überlisten kann. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren... :wink:

btw.:
Ähm ... Ich glaube dieses "krasse Querstellen wegen fehlender Fahrtechnik" passt langsam nicht mehr zum eigentlichen Thema... Was mein Fehler das ich damit hier drin in den Grundsatzfragen angefangen habe ... Uwe kannst das also gerne verschieben oder abkoppeln, wenn Du es für richtig erachtest...
Zuletzt geändert von PK am 07.12.2009 15:09, insgesamt 1-mal geändert.
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