Unterschied oldschool / (newschool) carving

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
urs
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Beitrag von urs » 28.02.2007 08:12

Guido hat geschrieben:Wenn ich außerhalb der Piste binn, dann springe oder Rutsche ich entlang der Falllinie und behandele den Ski definitiv anders als auf der Piste.
salü guido

machst du sackhüpfen im tiefschnee :wink:. die tiefschnee-technik unterschied sich schon immer von der pistentechnik. nix aussenskidominanz, sonst saufst du weg. es galt, mit geschlossenen skiern eine möglichst grosse auflagefläche zu bilden, die skies beidbeinig zu belasten und zentriert drauf zu stehen. mit den schmalen skiern gab es zwei möglichkeiten, um genügend auftrieb zu erhalten: grosse geschwindigkeit oder, was häufiger anzutreffen war, kleine kurven. mit meinen sl-carvern fahr ich das immer noch so. mit den breiten freeride-skiern haben sich die möglichkeiten (ähnlich dem snowboard) erweitert. der auftrieb hat sich massiv verbessert, es sind grosse, schnelle kurven möglich, man kann mit grösserer schräglage fahren etc. das grundprinzip grosse, beidbeinige auflagefläche und zentrale position hat sich m.e. nicht verändert.

hüpfen und rutschen sollte nur in extrem-situationen notwendig sein: bruchharsch, steile, schmale rinne etc.

nochmals zum ursprünglichen thema lage: auch beim kurzschwung, egal ob piste oder tiefschnee, fährst du über lage. die schwerpunktveränderung geschieht aber nicht, indem du den körper in die kurve legst, sondern indem du die skies (beine) vom körper weglaufen lässt. ist auf einem bild meines avatars sehr gut zu erkennen.

gruss urs
Zuletzt geändert von urs am 28.02.2007 08:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 28.02.2007 08:26

Dass sowohl neue wie alte Schule beim Skifahren absolut Wurst ist, hat mir meine Frau gestern wieder einmal deutlich klar gemacht. Vor einer Woche habe ich ihr gesagt, dass ich im Wallis einen Edelwiser testen werde, sie war nicht so begeistert, denn sie weiss, wie es früher oder später endet, wenn ich mich, was selten geschieht, entschlossen habe einen Ski zu testen. Gestern Abend hat sie mich darum auch gefragt: "oder soll ich dir diesen Ski, den du testen willst zum Geburtstag schenken" Da ich noch einen nagelneuen Racetiger habe, entgenete ich ihr, dass ich eher daran gedacht habe ihren billige, 6 jährigen Kaufhausski, und ihren über 15 Jahre alten Hinteneinsteiger-Schuh zu ersetzen. Sie meinte, untersteh dich, mein Ski und die Schuhe halten noch Jahre und überhaupt lerne ich nichts Neues. Diesen Spruch höre ich nun seit 30 Jahren jedes mal, wenn ich ihr etwas Neues (auser natürlich einen Spyder-Anzug) kaufen möchte. Mit dieser Einstellung hat sich meine Frau nun 30 Jahre um jegliche "School" herumgemogelt und mit grösster Sturheit an ihrem doch sehr eigenwilligen Stil festgehalten. Sie fährt heute noch eine Art Rotations- Parallellschwung ohne Stockeinsatz, der weder Fersenschub, Wedeln, Umsteigen, noch Carven enthält und behauptet, dies sei die sicherste und kraftsparendste Fahrweise die es überhaupt gäbe. Dazu ist noch zu sagen, dass sie, ausser einigen wenigen extremen Abfahrten, alles runterfährt was ich auch fahre, dabei stürzt sie so alle 2 Jahre ein Mal und wenn sie den Splin hat Montfort-Siviez in einem Zug ohne Anzuhalten durchzufahren, liegt auch für mich unterwegs kein Bier mehr drin. Was die Leute über ihren und meinen Stil denken wenn wir so miteinander fahren ist Ihr ebenso Wurst wie new or old School.

Gruss Herbert

Guido
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Beitrag von Guido » 28.02.2007 09:23

urs hat geschrieben: machst du sackhüpfen im tiefschnee :wink:. die tiefschnee-technik unterschied sich schon immer von der pistentechnik.
Hallo Urs. Entschuldige, dass ich mich nicht ganz eindeutig geäußert habe. Ich meinet nicht das Tiefschneefahren, was du exakt beschrieben hast. Ich meinte eher Abseits der Pisten bei harter Schneedecke und großer Steilheit.

Und Sackhüpfen habe ich seit der 4. Klasse nicht mehr gemacht :D

@Herbert
Nur kurz zu deinem Post: RISCHTISCH: Wenn es Spaß macht, ist es doch egal, wie es aussieht.

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Beitrag von carlgustav_1 » 28.02.2007 09:47

naja, es ist natürlich ne freiwillige veranstaltung, sich gedanken darüber zu machen, was tue ich hier eigentlich gerade mit mir, dem schnee, dem gelände und dem material....

...aber wenn man seine limits noch ein wenig verschieben möchte, geht nunmal kein weg dran vorbei.

wie schon berichtet habe ich mich in meiner letzten skiwoche spasses- und interessehalber (auf meinem "sonntagsfahrerniveau") mit diesen fragen wie "schwungauslösung", "innenski" etc. beschäftigt & versucht, sehr bewußt auf den "oldschool" kram wie umsteigen, fersenschub etc. zu verzichten. tempokontrolle per drift wurde aus der schwungauslösung in die steuerphase verbannt. die interessante erkenntnis daraus war für mich, dass dies in locker 95% der situationen tatsächlich funktioniert, also JA kosti, auch als weniger athletischer fahrer als du wohl bist kann man mit dem modernen material fast ausschließlich über lage schön, sicher, dynamisch und genussvoll fahren... (was der DSV dazu sagt, nun gut, weiss ich nicht und ist mir natürlich auch relativ wurscht :wink: )

cheers,
martin
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Beitrag von KOSTI » 28.02.2007 11:48

Herbert, die Technik deiner Frau fahre ich auch manchmal, das macht echt Spaß, wir nennen das Dahinschlusen mit Rotation (geht auch ohne, bedarf dann aber mehr Feinregulation) auf einer Kreisbahn ist man dabei eher nicht unterwegs, muss man ja auch nicht.

Guido, versteh nicht was du meinst. Wenn du Kurven fährst dann eben mit Lage, wenn du rumhüpfst od. seitlich runterrutschst, dann sind’s eben keine Kurven, sondern Rumhüpfen und Seitrutschen. Was verstehst du da nicht?


Generell für diejenigen die das noch missverstehen.
Neu bedeutet nicht zu 100% geschnitten.
Neu bedeutet für mich eine Verlagerung der Prioritäten um generell eine Kurve zu fahren.
Prio 1 ist nun Lage, man brauch also ein gutes Gefühl dafür und daraus folgend ein gutes Gefühl auch auf dem Innenski. Künstliche Außenskifixierung führt zu nix.


CG: jeder kann so fahren klaro, ist ja viel einfacher, das ist ja genau das was ich sagen will.
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

Guido
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Beitrag von Guido » 28.02.2007 12:11

KOSTI hat geschrieben:Wenn du Kurven fährst dann eben mit Lage, wenn du rumhüpfst od. seitlich runterrutschst, dann sind’s eben keine Kurven, sondern Rumhüpfen und Seitrutschen.
Wer sagt das? Wenn ein Auto mit der Handbremse um die Ecke rutscht, ist es um die "Kurve gerutscht".

Ist nur eine andere Art um die Kurve zu kommen, oder etwa nicht?

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Beitrag von Herbert Züst » 28.02.2007 12:34

Herbert, die Technik deiner Frau fahre ich auch manchmal, das macht echt Spaß, wir nennen das Dahinschlusen
Danke Kosti werd ihr sagen, das ihr Stil Dahinschlusen genannt wird, dies Spass macht, sie nur weiterhin so fahren soll, keinen neuen Ski braucht und ich ganz gerne einen Swing zum Geburtstag haben würde :D :D

Gruss Herbert

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Beitrag von Martina » 28.02.2007 12:57

Guido hat geschrieben:Die neue Technik ist aus meiner Sicht genau so zu beherrschen, wie die alte Technik, die hilfreich Abseits der Piste ist. Weiß nicht wer es hier geschrieben hat, aber gerade wenn ich auf der Piste Carve und die Geschwindigkeit überhand nimmt, dann kommt ein wenig Versenschub zum Vorschein, damit es nicht ganz so flott weiter geht.
In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu lesen: Was ist denn für dich neue Technik? So, wie es klingt, ist es nämlich nur carven, sprich dern Kante entlang fahren.

Falls das so ist: davon spricht hier keiner, siehe oben.

Natürlich kannst du mit den neuen Ski auch alte Technik, z.B. mit Fersenschub fahren.
Aber das bedeutet keineswegs, dass dies die einfachste und sinnvollste Lösung ist und schon gar nicht, dass jemand, der neu Skifahren (oder eben neu abseits der Piste fahren) lernt, auch noch die alte Technik beherrschen muss.
Vermutlich ist für dich ein Zurückgreifen auf eine alte Technik oft der einfachste Weg, weil du innerhalb der neuen Technik keine Möglichkeiten gelernt hast, auf eine Situation zu reagieren.

Dein Beispiel: Wenn du auf der Piste carvst und "die Geschwindigkeit überhand nimmt", wie du schreibst, dann halte ich für eine sehr unglückliche Reaktionsweise, mit "Fersenschub" einzugreifen. "Fersenschub" ist nämlich meist eine recht unkontrollierte Sache.
Aber vielleicht meinst du einfach, dass du dann nicht mehr voll carvst, sondern ein Stück driftest. Das gehört durchaus zur neuen Technik (falls sinnvoll gemacht), hat aber nichts mit Fersenschub zu tun.
Hier gibt es aber ein sehr einfache "newschool" Lösung: Die Kurven einfach ein wenig weiter, sprich etwas mehr bergauf ziehen - schon wird es langsamer.

Guido hat geschrieben:KOSTI hat Folgendes geschrieben:
Wenn du Kurven fährst dann eben mit Lage, wenn du rumhüpfst od. seitlich runterrutschst, dann sind’s eben keine Kurven, sondern Rumhüpfen und Seitrutschen.


Wer sagt das? Wenn ein Auto mit der Handbremse um die Ecke rutscht, ist es um die "Kurve gerutscht".

Ist nur eine andere Art um die Kurve zu kommen, oder etwa nicht?
Herumhüpfen oder -springen ist zwar eine Richtungsänderung, aber eben keine Kurve (man fährt dabei immer entweder in die eine oder die andere Richtung, nie "rundherum", keine Richtungsänderung während dem Fahren).
Seitlich runterutschen ist Seitrutschen und gar keine Richtungsänderung und hat nichts mit einer Handbremsenkurve mit dem Auto zu tun.
Eine Handbremskurve mit dem Auto entspricht am ehesten einer gedrifteten Kurve mit den Ski - und diese gehört, so funktionell ausgeführt, absolut zur "Newschool"-Technik.
Guido hat geschrieben:Wenn ich außerhalb der Piste binn, dann springe oder Rutsche ich entlang der Falllinie und behandele den Ski definitiv anders als auf der Piste.
Wenn du "entlang der Fallinie" Richtungsänderungen ausführst und nicht springst, dann machst du das ziemlich sicher über Lage, auch wenn du das gar nicht merkst.
Springen ist in den allermeisten Fällen eine mögliche, aber sehr wenig funktionelle Lösung. Böse gesagt, die, die zwar Kraft, aber zu wenig gute Technik haben, die springen um... (ausser jemand macht das aus Spass).

"Newschool" bedeutet keineswegs, dass du den Ski abseits der Piste genau gleich behandeln musst wie darauf. Das hat hier keiner behauptet. Eine sinnvolle Technik mit den neuen Ski beinhaltet so viel mehr als auf Autobahnen entlang der Kante fahren.

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Beitrag von carlgustav_1 » 28.02.2007 13:18

Martina hat geschrieben:Dein Beispiel: Wenn du auf der Piste carvst und "die Geschwindigkeit überhand nimmt", wie du schreibst, dann halte ich für eine sehr unglückliche Reaktionsweise, mit "Fersenschub" einzugreifen. "Fersenschub" ist nämlich meist eine recht unkontrollierte Sache.
Aber vielleicht meinst du einfach, dass du dann nicht mehr voll carvst, sondern ein Stück driftest. Das gehört durchaus zur neuen Technik (falls sinnvoll gemacht), hat aber nichts mit Fersenschub zu tun.
hi martina, da ich das böse wort "fersenschub" ja auch benutzt hatte: mir war nicht klar, dass fersenschub in der steuerphase so tabubeladen ist?!? vielleicht benutze ich auch nur den begriff falsch? ich meinte es so: ich bin mitten in der steuerphase eines carvingschwungs, die geschwindigkeit wird mir zu hoch, und mit einem kleinen impuls richtung ferse löse ich am skiende die kante zum drift...?!? (finde ich jetzt nicht sooooo unkontrolliert...)

was habe ich falsch verstanden?

grüße, martin
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Beitrag von TEE » 28.02.2007 13:58

carlgustav_1 hat geschrieben:ich meinte es so: ich bin mitten in der steuerphase eines carvingschwungs, die geschwindigkeit wird mir zu hoch, und mit einem kleinen impuls richtung ferse löse ich am skiende die kante zum drift...?!? (finde ich jetzt nicht sooooo unkontrolliert...)

was habe ich falsch verstanden?

grüße, martin
...wie soll denn der "impuls richtung ferse" aussehen?? wenn ich das machen möchte was du beschreibst, mache ich das bestimmt nicht über die ferse...
liebe grüße
thomas

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