Ski-Lern-DVD

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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Der SchranzKarl
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Beitrag von Der SchranzKarl » 13.11.2006 23:48

Vielen Dank vorerst,

die Sache mit dem Hüftknick ist jetzt klarer, da hatte ich Dich wirklich falsch verstanden. --> "Ich meinte übrigens dass man mit dem Hüftknick einen grösseren Aufkantwinkel machen kann als ohne Hüftknick (also mit reinem kippen), habe ich wohl ungenau geschrieben."
Mir ging es nur um den Punkt "Aufkantwinkel mit Gegendrehung größer!?"

Wegen der Armhaltung bin ich noch in älteren Threads am recherchieren, ob ich dabei zuviel oder zuwenig drehe bzw. den Schwung über den Oberkörper und/oder die Schulter einleite. Aber mit "Die Armhaltung sollte eine Folge der Haltung des ganzen Körpers sein, ev. im Zusammenhang mit dem Rest angeschaut werden." hast Du schon das das angedeutet, worauf ich aus war.

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extremecarver
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Beitrag von extremecarver » 14.11.2006 00:30

Alles so weit ich die Technik verstehe - und gerade über die folgenden Themen lässt sich ausführlich diskutieren.

Ich finde die Videos 1 und 2 sehr gut. Die Sache mit dem Hüftknick finde ich gut erklärt. Auf meinem Avatar siehst du z. Bsp eine Snowboard Backside mit Counterrotation (oder zumindest ohne Rotation). Wenn ich ich mehr in den Schwung reinrotieren wollte, müsste ich die Hüfte hereinbringen, mit dem Oberkörper würde nur noch ein klein bisserl gehen. (Der hintere Arm ist etwas zu weit hinten, und sollte noch mehr nach vorne und angewinkelter Sein). Dieses Hereinbringen der Hüfte, würde allerdings meinen Hüftknick reduzieren (auf Skiern fahre ich mit genau demselben Hüftknick wie hier auf dem Avatar mit Snowboard). Genauso ist es IMO beim Skifahren auch. Daher bleibt man praktisch mit dem Oberkörper immer in Talrichtung. Es gibt Punkte die sprechen dafür, andere die sprechen dagegen. Am besten ist, man kan mit Rotation oder mit Counterrotation fahren, und weiß es richtig einzusetzen.

Das mit dem Aussenarm hochheben zur Schwungeinleitung beim Skifahren ist glaub ich ein natürlicher Reflex. Mir wurde gesagt es destabilisiert, daher habe ich es mir abgewöhnt. Im ganz einfachen Gelände kann es vielleicht auf auf Skiern Vorteile bringen, ich bin mir nicht sicher. Bei den Snowboard Weltcup Rennen in Landgraf, kann man sehen wie insbesondere Sigi Grabner (der es traditionell gewinnt) mit scheinbar wilden aber rhytmischen Armschwingen viel Druck auf die Kante aufbaut und dadurch sehr stark beschleunigt. Wenn es aber ruppiger wird ist es besser du hast deine Arme zusammen und kannst sie nun zum ausgleichen benutzen. Das einzige Rennen wo diese Technik eingesetzt wird ist Landgraf. Ein stabiler Oberkörper ist beim Carven beim Skifahren wie Snowboarden extrem wichtig. Ich finde jeder soll seine Arme so halten wie es ihm liegt, aber bitte Ruhig, damit Spielraum offen bleibt und nicht herumfuchteln.

Video 3 finde ich nicht deutlich genug. Es wäre gut ein Cross Under im Gegensatz zu zeigen. Es ist zwar Cross Over, aber IMO nicht ausgeprägt.

Video 4 erklärt gut den gedrifteten Schwung auf einem Bein, wie man schön auf einem Bein carvt leider nicht. Mir hat es der Hans hier aus dem Forum mal schön vorgezeigt, leider bin ich nicht in der Lage es nachzumachen auf einer mittelsteilen Piste. Grade wenn man dann auf dem "Innenski" ist, wird es sehr schwer Impulse zu setzen. Geht dies nur mit Stockeinsatz? (da der Ansatz zum Umschwingen ja sonst von beiden Beinen ausgeht). Ich habe bei der Innenski only Haltung immer das Gefühl im Skischuh zu schwimmen.
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Carvi
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Beitrag von Carvi » 14.11.2006 10:40

@martina
die onlinevideos sind nur eine kleine auswahl von den dvds. Auf den anderen ws videosequenzen ist der counter meist um so größer, je kürzer die schwünge und je enger die radien. Für mich sind z.B. kurzschwünge, bei den der oberkörper talorientiert bleibt, klassische gegenrotationen, wobei man wieder darüber streiten kann, ob ein nicht mitdrehen des oberkörpers als gegenrotation bezeichnet werden sollte.
Noch ein gedanke zum thema mitdrehen.
Ein skifahrer, der einen vollkreis im sinne eines mitdrehens fährt, wird von einem äußerer betrachter mal von vorn, mal von hinten, im sinne einer drehung um die eigene achse gesehen d.h. er hat einen drehimpuls. Dieser drehimpuls ist massenabhängig und umso größer, je schneller das ganze vor sich geht und je enger die radien sind. Um in den nächsten turn zu kommen, muss der drehimpuls in die andere richtung gehen..d.h. der vorherige drehimpuls muss zunächst mal abgebaut. Ein trick bei kurzschwüngen mit talorientierter körperausrichtung (also körper nicht mit ski drehen) besteht nach meine auffassung darin, dass man durch diese bewegung weitgend verhindert wird, dass sich der o.g.drehimpuls überhaupt aufbaut. Was ich sagen will ist, dass es aus meiner sicht durchaus schwungtechnische gründe geben kann, auch mal in der 2. hälfte counter zu fahren…die grenzen zwischen kurzschwüngen und größer werdenden radien sind nach meiner auffassung fließend..

@extremecarver
sehe ich bez. hüftknick genau so wie du:
ein skifahrer, der aus irgendwelchen gründen nicht weiter in die kurve kippen möchte, baut einen hüftknick auf, um den aufkantwinkel zu erhöhen …..nur.. irgenwann ist schluss..er kann die hüfte nicht weiter knicken…braucht er noch mehr aufkantwinkel., kann er durch ein leichtes vorschieben der innenhüfte noch etwas rausholen..
hier gibt’s n. artikel, bei dem es eigentlich um ein anderes thema geht…im unteren teil ist ein bild von Daniel Albrieght, der genau das im letzten standbild zeigt ..
http://www.youcanski.com/en/coaching/parallel_shins.htm
PS: auf den dvds sind auch crossunder sequenzen und carven auf einem ski.

Martina
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Beitrag von Martina » 14.11.2006 11:04

Carvi hat geschrieben:wobei man wieder darüber streiten kann, ob ein nicht mitdrehen des oberkörpers als gegenrotation bezeichnet werden sollte.
(...)
Um in den nächsten turn zu kommen, muss der drehimpuls in die andere richtung gehen..d.h. der vorherige drehimpuls muss zunächst mal abgebaut.
(...)
die grenzen zwischen kurzschwüngen und größer werdenden radien sind nach meiner auffassung fließend..


Bei diesen Aussagen bin ich mit dir ziemlich einig.
Meiner Meinung nach geht es hier aber um Feinabstimmung, es geht um recht gute Fahrer. Gilt natürlich auch bei allen anderen, aber meiner Meinung nach müssen die sich (noch) keine Gedanken darüber machen.

Es geht auch darum, dass man irgendwann das Mitdrehen (und somit den Drehimpuls) beendet und so die Kurve abschliesst, bzw. sich auf die nächste Kurve vorbereitet - das kann auch schon kurz nach Mitte er vorangehenden Kurve sein.Wäre dann quasi ein Vordrehen.

Für "Otto Normalskifahrer" bedeutet Gegendrehen aber: Meine Ski drehen nach links, also drehe ich meinen Oberkörper nach rechts. Bist du / seid ihr damit einverstanden, dass dies so keinen Sinn macht?

Aus diesem Grund nenn ich ein allfälliges nicht-mitdrehen des Oberkörpers nie "Gegendrehen", weil die meisten sich erfahrungsgemäss "Oberkörper in die andere Richtung drehen" darunter vorstellen.

In der Schweizer Methodik wird übrigens seit neuerem Kurzschwingen mit leichtem Mitdrehen favorisiert. Die Idee ist (soweit ich verstanden habe), dass man eben nur genau so viel Drehimpuls gibt, wie nötig... Dieser kommt überwiegend aus der Hüfte.

Carvi
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Beitrag von Carvi » 14.11.2006 11:28

Martina hat geschrieben:
Für "Otto Normalskifahrer" bedeutet Gegendrehen aber: Meine Ski drehen nach links, also drehe ich meinen Oberkörper nach rechts. Bist du / seid ihr damit einverstanden, dass dies so keinen Sinn macht?
oh nee so macht das keinen sinn...da krieg ich schon beim lesen anzeichen von hexenschuss :wink: :D

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