Einseitig

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
rash
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Beitrag von rash » 14.02.2002 21:52

Hi!

Ich komme mit einem Problem zu euch (vor allem Schilehrer), dass ich scheinbar nicht ohne eure Tipps und Tricks lösen kann:
Ich kann nur in Linkskurven extremcarven (Doubletouches sind kein Problem), anders rum komme ich nicht einmal mit der Hand sauber in den Schnee.

Ich habe erst einmal versucht, mich selbst zu beobachten. Links rum funktioniert alles nach Gefühl, die Schibelastung passt, reines Innenschifahren funktioniert,...
Meine ersten Vermutungen (warum es nur in eine Richtung klappt):
1) Der "Denkprozess" bei Linkskurven ist für mich als Linkshänder und Rechtsfüsser natürlicher.
2) Ich fahre Rechtskurven mit fast reiner Aussenschibelastung. Wenn ich den Innenschi mitbelaste verliere ich an Gleichgewicht.
3) Ich ziehe die rechte Schulter bei Rechtskurven zu weit vor. Ich habe mich bereits dabei erwischt, dass sogar die linke Schulter nach hinten wandert.
4) Mein erster Funcarver hatte eine um ein paar mm seitlich versetzte Platte und Bindung (wenn ich den Monteur erwische!), wodurch ich den Aussenschi bei Rechtskurven stärker belasten musste, als bei Linkskurven.

5) Wenn es in eine Richtung gut geht, und in die andere Richtung nicht, konzentrier(t)e ich mich auf die bessere Seite, weil ich hier größere Fortschritte mach(t)e (es macht einfach mehr Spass, etwas zu tun, das man kann).

Wo soll ich anfangen, um aus meinem Problem herauszukommen? Es ist, meine ich ein rein mentales Problem.

rash

Stefan
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Beitrag von Stefan » 15.02.2002 04:34

rash schrieb am 2002-02-14 21:52 :
Hi!

Ich komme mit einem Problem zu euch (vor allem Schilehrer), dass ich scheinbar nicht ohne eure Tipps und Tricks lösen kann:
Ich kann nur in Linkskurven extremcarven (Doubletouches sind kein Problem), anders rum komme ich nicht einmal mit der Hand sauber in den Schnee.

Ich habe erst einmal versucht, mich selbst zu beobachten. Links rum funktioniert alles nach Gefühl, die Schibelastung passt, reines Innenschifahren funktioniert,...
Meine ersten Vermutungen (warum es nur in eine Richtung klappt):
1) Der "Denkprozess" bei Linkskurven ist für mich als Linkshänder und Rechtsfüsser natürlicher.
2) Ich fahre Rechtskurven mit fast reiner Aussenschibelastung. Wenn ich den Innenschi mitbelaste verliere ich an Gleichgewicht.
3) Ich ziehe die rechte Schulter bei Rechtskurven zu weit vor. Ich habe mich bereits dabei erwischt, dass sogar die linke Schulter nach hinten wandert.
4) Mein erster Funcarver hatte eine um ein paar mm seitlich versetzte Platte und Bindung (wenn ich den Monteur erwische!), wodurch ich den Aussenschi bei Rechtskurven stärker belasten musste, als bei Linkskurven.

5) Wenn es in eine Richtung gut geht, und in die andere Richtung nicht, konzentrier(t)e ich mich auf die bessere Seite, weil ich hier größere Fortschritte mach(t)e (es macht einfach mehr Spass, etwas zu tun, das man kann).

Wo soll ich anfangen, um aus meinem Problem herauszukommen? Es ist, meine ich ein rein mentales Problem.

rash
Hi Rash,

nein - kein <b>rein</b> mentales Problem !
Das linke Bein ist bei den meisten Rechtshändern das Sprungbein, also das stärkere ! Du könntest also damit anfangen, Deine Beine gleichmäßig zu trainieren (geht im Fitnessstudio)

Zudem kommt, wie Du schon sagtest, daß jeder eine 'Schokoladenseite' hat. Das zu überwinden ist nur mental möglich - das bedeutet, Du müsstest Dich weiter zwingen, Deinen Körper in den ungeliebten Kurven genau zu beobachten. Dass das weniger Spaß macht, ist klar. Aber wenn Du das nicht machst, denke ich, wird der Unterschied zwischen der guten und der schlechten Seite immer größer !

Ciao

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 15.02.2002 14:13

und noch ein tip, wenn du in die gute richtung eine extremen turn gemacht hast, fehlt dir vielleicht das tempo um in die ungeliebte richtung auch einen guten hinzubekommen.
also versuche den schokoladenseitenschwung bewußt nicht ganz so schräg und nicht ganz so weit aus der falllienie zu fahren, dann fällt dir der andre leichter...

rash
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Beitrag von rash » 15.02.2002 14:58

Stefan:
Aber wenn Du das nicht machst, denke ich, wird der Unterschied zwischen der guten und der schlechten Seite immer größer !
Logo, auf der Nicht-Schokoladenseite stehe ich am Lernstatus von vor 2 Jahren.

Ich glaube nicht unbedingt, dass beim Fun-/Extremcarven ein wie oft erwähnt extremer Kraftaufwand notwendig ist, um eine Kurve zu stehen (Ausnahme: eisige Piste). Im Laufe der Zeit (Training) konnte ich immer kraftsparender immer extremere Turns hinzaubern (oder hat sich meine Kondi verbessert?).
Kosti:
und noch ein tip, wenn du in die gute richtung eine extremen turn gemacht hast, fehlt dir vielleicht das tempo um in die ungeliebte richtung auch einen guten hinzubekommen.
JA DAS STIMMT!

Vielleicht sollte ich wieder anfangen, das Carven von vorne zu lernen. Ohne die Suche nach dem Kurvenkick. Die Schokoladenseite eine Weile vergessen...

Danke für Eure Antworten, das hilft mir sehr, um meine Motivation zu stärken

rash

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nicola
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Beitrag von nicola » 28.02.2002 21:43

du bist nicht allein!!!
Ein Phänomen, das beim Skilauf deutlich sichtbar wird, ist die unterschiedliche Ausprägung der linken und rechten Körperhälfte. Es ist wahrscheinlich, daß dieser Unterschied mit verschiedenen Funktionen der beiden Hirnhälften zu tun hat. Wissenschaftler kamen zur Erkenntnis, daß die rechte Gehirnhälfte mit kreativen, integrierenden Fähigkeiten in Verbindung steht und die linke Körperseite beeinflußt. Die linke Hemisphäre steuert analytisches Denken, sprachliche Fähigkeiten und die rechte Körperseite. Man kann also sagen die rechte Körperseite ist eher männlich orientiert, die linke weiblich, wobei diese Bezeichnung als allgemeine Eigenschaften und nicht als Geschlechtsunterschiede zu verstehen sind.
Bei freier Wahl der Anfahrtsmöglichkeit in einen Turn, ziehen wir meist eine Seite vor -Goofy oder Regular. Sogar bei Rennläufern läßt sich dies manchmal deutlich beobachten, wenn das erste Tor mehr oder weniger gehemmt genommen wird. Versuchs mal mit Überkreuz- Bewegungen vor dem Körper (Achterschwingen mit beiden Armen z.B.) das gleicht Seitigkeiten enorm aus und wird in vielen Lernbereichen angewandt-kommt aus der Edukinesiologie-, bei meinen Klienten hilft es meistens...
und sonst mein sich immer wiederholender tipp, wenn´s nicht klappt zurueck ins leichte gelaende!
viel glueck
nicola
http://www.kunstpiste.com
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