Kehrt im Rennlauf Stockeinsatz zurück?

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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ivan
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Beitrag von ivan » 24.02.2006 18:03

ich habe keine eindeutige erklärung, nur gedanken

1. der heutige „stockrenneinsatz“ ist kein stockeinsatz im alten sinne (wie Martina schreibt, vorn neben der skispitze) und wird auch nicht im alten sinne in das bewegungsmuster eingegliedert. „stockeinsatz“, obwohl der richtige terminus technicus, ist vielleicht nicht mehr die beste bezeichnung (wie Martina schreibt, unterscheiden!), besonders wenn im tschechischen wörtlich über „stockreinstechen“ gesprochen wird, die eigentlich nicht mehr stattfindet.

2. er kommt nicht konsequent vor, sondern nur in einigen schwüngen. er fehlt in der vertikale, also in einer reihe von offenen kurzswchwüngen in der falllinie, in vielen mittelschwüngen (also sehr oft im RS) und natürlich in der abfahrt und im super-G. otoh, er ist oft anzutreffen auf sehr steilem hang.

3. raumorientierung und taktile information: ohne zweifel ja.
- ich kann mich durch den stock vergewissern, dass meine hand mit dem stock sich in der richtigen position befindet (der arm bzw. beide ärme „ziehen“ mich nach vorn)
- da der stock seitlich vom körper gehalten/geschwenkt wird, kann ich durch diese „verlängerung“ zu meinem gleichgewicht beitragen
- der KSP des rennläufers befindet sich ziemlich tief (grosse kippwinkel, auch zwischen den schwüngen geht der fahrer nicht ganz hoch) und die entfernung zwischen der hand und dem schnee bleibt immer kleiner als die stocklänge (typisch 120 – 135 cm bei erwachsenen). wenn der fahrer den stock natürlich locker hält, also nicht absichtlich fast parallel zum hang, muss einfach die stockspitze den schnee irgendwo berühren.

4. rhythmisierung: sicher ja, wenn die tore rhythmisch gesteckt sind und nicht so dicht hintereinander wie typisch in der vertikale, wo keine zeit dafür bleibt.

5. gewöhnung: die stockberührung ist eingefleischt, sie wird also gemacht. mann kan rhythmisch auch ohne stöcke fahren, besonders nach etwas übung (es wird ja auch im renntraining geäbt) und es gibt sogar die disziplin carvingrennen, wo sehr versetzte „tore“ ohne stockhilfe durchfahren werden.

Nicola ist grosse verfechterin des stocklosen fahrens und sie hat oder hatte irgenwo (kunstpiste?) ihre überlegungen zum thema „rennlauf ohne stöcke?“ es würde mich besonders interessieren, was sie dazu meint.

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