bildserie als techniktipp zum double-touch

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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golden gaba
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bildserie als techniktipp zum double-touch

Beitrag von golden gaba » 30.01.2006 22:38

[ externes Bild ]

hallo,
hab mir jetzt noch mal die arbeit gemacht und einen double-touch von mir in eine bildserie gebastelt (danke urs fürs onlinen :wink: )
die wichtigsten punkte die man bei einem double-touch berücksichtigen sollte hab ich mit roten linien gekennzeichnet.

bevor ich jetzt wieder alles im detail erkläre fände ich eine diskussion über die linien am besten.....

kleine info noch zum material:
gefahrener ski auf dem bild ist der seth pistol in 179cm und 21m radius...

ciao
tom
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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 31.01.2006 07:41

Hallo Tom

Super diese Bildfolge, zeigt den Ablauf wirklich schön. Mich würde noch interessieren wie schnell du etwa gefahren bist. Bei einem Raius von 21m und dem wirklich kleinen Driftanteil müssten dies nach meiner Rechnung ca. 50-60 km/ betragen. Stimmt das?

Gruss Herbert
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donmeli
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Beitrag von donmeli » 31.01.2006 09:14

Hi Tom, sehr gute sequenz und danke fuer deine Muehe.
Da ich am Sonntag den ersten echten Touch Down hatte, d.h. eine Hand im Schnee schleifen lassen ohne wie bisher mit recken und strecken nur so etwas schneekontakt zu haben habe ich nun ne Frage. Ich stelle sie mal hierein da ich warscheinlich auf dem Weg zu meinem naehsten Ziel, den Doubletouch, daran arbeiten muss.
Wohin mit meinem Allerwertesten? :lol:
Der Skilehrer meines Sohnemans mit dem ich die letzte Abfahrt machte sagte es sieht an fuer sich schon ganz gut aus nur dass ich halt mit meinem Hintern mehr richtung Kurveninneren muss.

Da es wie gesagt die letzte Abfahrt war hab ich es noch nicht probiert. Aus der Bildergallerie hier im Forum bin ich auch nicht schlau geworden. Manche fahren so wie es der Lehrer gesagt hat , mit der Huefte "rausgestreckt" manche andere aber sitzen eher auf dem angewinckelten Bein fast drauf , ich eigentlich auch.

Wie soll ich es den am besten anstellen ?
Griechenland ist nicht NUR Sonne-Strand-Fun aber auch Berge und Schnee
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mede
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Beitrag von mede » 31.01.2006 09:54

eine schluesselstelle ist das 2. bild mit den linien:
tom zieht den innenski zurueck, was ihm erlaubt, beim darauffolgenden strecken in die kurve genuegend druck auf die innenskischaufel zu bringen.

damit verhindert er einen der hauptfehler bei (versuchten) double touches:
uebermaessige schrittstellung.

ein weiterer wichtiger punkt ist, waehrend des ganzen turns eine senkrechte schwerkraftsachse zu haben (kein knick wie z.b. beim grounden).
dies auessert sich in der parallelen beinstellung , minimale schrittstellung, kein hueftknick.

@ herbert:
durch die aktive einleitung des schwunges sowie das dynamische strecken drueckt tom den konstruktionsradius massiv. ich schaetze, dass sind nicht mehr als 12 m radiusminimum.

Martina
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Beitrag von Martina » 31.01.2006 12:46

Also, ich versuche mal ein paar Beobachtungen zusammenzustellen, die andere gerne in Frage stellen dürfen (deshalb nummeriert):

1. Du fängst die Kurve "normal" an. D.h. du drehst anfangs nicht übermässig, sondern wartest, bis die Kanten beider Ski wirklich greifen.
2. Dann, sobald die Ski voll auf der Kante sind (ca. ab zweite Bildreihe), drehst du den Oberkörper weiter rein. Ich nehme an, dass diese Bewegung aus der Hüfte kommt und du ausserdem den Aussenski weiter vorschiebst (Bild 6:Skispitzen leicht versetzt - zu Bild 7, rote parallele Linien = Skispitzen parallel, Hüfte parallel dazu, Oberkörper schon etwas weiter in die Kurve gedreht).
3. Weiter ziehst du den Innenarm zurück. Auf Bild 9 ist das innere Knie noch recht stark nach aussen gedreht, ab Bild 10 drehst du dieses immer weiter Richtung Schnee...
4. ...bis bei Bild 12 die Beine wieder parallel sind. So bleib der Druck auf beiden Ski. Du kannst den Oberköper noch weiter in Kurvenrichtung drehen (Bild 15)
5. Anschliessend lässt du die Ski weiterfahren, drehst aber mit Oberkörper/Hüfte nicht mehr weiter. So löst sich der Druck, es richtet dich wieder auf - und weiter in die nächste Kurve.

Achtung: das soll kein "so ist es" sein, sondern, was ich meine, zu sehen.
Mich näme v.a. Wunder: Wie kriegst du Punkt 3 hin? Mein Knie bleibt da immer nach aussen gedreht...


...Danke für den Aufwand!!

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Beitrag von Hosky » 31.01.2006 13:00

@tom
Klasse Sequenz, schön aufbereitet!

@mede, Martina
Sehr schöne Analyse, vielen Dank. Hört sich für mich alles sehr schlüssig und wie eine Anleitung an, die zum Nachmachen animiert. Ich glaub ich hab ehrlich gesagt in den letzten 5 Jahren vor lauter Buckel und Gelände keinen doubletouch mehr gefahren, krieg ich wahrscheinlich gar nicht mehr hin :oops: Mit einer solchen Anleitung muss ich´s aber mal wieder probieren.
Mich näme v.a. Wunder: Wie kriegst du Punkt 3 hin? Mein Knie bleibt da immer nach aussen gedreht...
:zs: - Obwohl - wenn ich Tom´s Beweglichkeit auch im Buckel- und Kurzschwungvideo sehe wundert mich das nicht wirklich. :wink: Aber gibt´s da einen Trick für Normalbewegliche?
Grüße,
Hosky

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Beitrag von golden gaba » 31.01.2006 21:25

Herbert Züst hat geschrieben: Bei einem Raius von 21m und dem wirklich kleinen Driftanteil müssten dies nach meiner Rechnung ca. 50-60 km/ betragen. Stimmt das?
hi herbert,
äähh driftanteil? nicht das ich dir jetzt beleidigt bin...aber das lässt sich nur aufm video erkennen.
geschwindigkeit so um die 30-40km/h...auf keinen fall schneller.
gruss
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Beitrag von golden gaba » 31.01.2006 21:35

Hosky hat geschrieben:Mich näme v.a. Wunder: Wie kriegst du Punkt 3 hin? Mein Knie bleibt da immer nach aussen gedreht...
:zs: - Obwohl - wenn ich Tom´s Beweglichkeit auch im Buckel- und Kurzschwungvideo sehe wundert mich das nicht wirklich. :wink: Aber gibt´s da einen Trick für Normalbewegliche?
Grüße,
Hosky[/quote]


hi,
mmhh.... ich fahr sehr sehr gerne übers innenbein und das in sehr vielen situationen und bedingungen (gelände,piste usw..)
dadurch ist es über die jahre hinweg von mir "geschult" worden es so zu machen.
gut einen kleinen vorteil hab ich natürlich schon. ich hab so schöne O-beine :D :D :wink:
da sieht das ganze noch extremer aus...

gruss tom
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Beitrag von golden gaba » 31.01.2006 22:00

Martina hat geschrieben:1. Du fängst die Kurve "normal" an. D.h. du drehst anfangs nicht übermässig, sondern wartest, bis die Kanten beider Ski wirklich greifen.
2. Dann, sobald die Ski voll auf der Kante sind (ca. ab zweite Bildreihe), drehst du den Oberkörper weiter rein. Ich nehme an, dass diese Bewegung aus der Hüfte kommt und du ausserdem den Aussenski weiter vorschiebst (Bild 6:Skispitzen leicht versetzt - zu Bild 7, rote parallele Linien = Skispitzen parallel, Hüfte parallel dazu, Oberkörper schon etwas weiter in die Kurve gedreht).
3. Weiter ziehst du den Innenarm zurück. Auf Bild 9 ist das innere Knie noch recht stark nach aussen gedreht, ab Bild 10 drehst du dieses immer weiter Richtung Schnee...
4. ...bis bei Bild 12 die Beine wieder parallel sind. So bleib der Druck auf beiden Ski. Du kannst den Oberköper noch weiter in Kurvenrichtung drehen (Bild 15)
5. Anschliessend lässt du die Ski weiterfahren, drehst aber mit Oberkörper/Hüfte nicht mehr weiter. So löst sich der Druck, es richtet dich wieder auf - und weiter in die nächste Kurve.

Achtung: das soll kein "so ist es" sein, sondern, was ich meine, zu sehen.
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hi martina,
ok dann schreib ich mal zu deinen punkten ein wenig. was ich aber vorweg noch sagen muss, dieser double touch besteht normalerweise aus über 80 einzelbildern. ich hab einige rausgenommen. 1.datei zu gross, 2. zu viel arbeit :oops: und das ist auch der grund das man manchmal nicht perfekt erkennen kann wie manche bewegungen ablaufen.

zu 1) das mag so aussehen. mein gefühl sagt mir ich schmeiss mich vollgas ins kurveninnere und leite den schwung über lage ein.
geht natürlich nur mit a bisserl geschwindigkeit. sonst würd ich ja umfallen.

zu 2) ja so ist es. aber die bewegung kommt eher bzw. mehr aus der schulter als aus der hüfte. das aussenbein schieb ich nicht vor. ich zieh das innenbein zurück. somit kann ich den radius besser drücken und die kurve noch mehr zuziehen. beim "normalen" carven fahr ich einen ganz kleinen schritt und würde zum vergleich erst bei bild 10 das aussenbein vorschieben und den schwungwechsel einleiten.

zu 3) ganz genau. es sieht nach zurück ziehen aus. in wirklichkeit winkle ich den arm an um noch näher an den schnee zu kommen (bild 9 rote linien) dann hats die aussenhand auch nimmer so weit zum schneekontakt :wink:

zu 4) ja!!

zu 5) ja genau!!

ach ja und noch mal zu meinem innenknie...du kannst das knie natürlich auch nur so extrem aktiv zum schnee drücken, wenn du weisst das der boot out nicht gleich kommt. mit dem hier gefahrenen material ist ein boot out unmöglich! ski sehr sehr breit und kleine schmale wc-schuhe :wink:

noch mal zur erklärung bevor es fragen gibt. in der regel hat man beim carven zu 80% den boot out mit dem innenski. das würde uns aber erst mal weiter fahren lassen. nur, der innenski ohne schneekontakt drückt uns den aussenski auch aus dem schnee...und deswegen ist die fahrt dann meist vorbei :wink:
im tv bei den rennen sprechen die "experten" dann vom innenskifehler...

ciao
tom
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Beitrag von golden gaba » 31.01.2006 22:10

donmeli hat geschrieben: aber sitzen eher auf dem angewinckelten Bein fast drauf , ich eigentlich auch.
so wie du es beschreibst wär das eher eine stellung zum grounden.
zum "normalen" funcarven kann es hilfreich sein den hintern mehr zum schnee zu bringen. beim double touch geht das eigentlich nur sehr schlecht. ausser du verdrehst deinen oberkörper komplett..sonst ist nämlich der zweite arm für den double touch zu kurz.

am bild von kosti siehst dus genau. oberkörper viel mehr verdreht als bei meiner bilderserie und hinter schleift schon im schnee.
ist absolut perfekt und high end wie es kosti macht. aber wie immer beim skifahren gibt es mehrere variationen....

ciao
tom

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