Ist Carven kraftschonender als Driften?

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Yeti
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Beitrag von Yeti » 26.11.2003 11:41

...eigentlich wollte ich micht nicht bei der Diskussion einmischen,
aber etwas in die Runde "werfen" möchte ich nun doch:
mede hat geschrieben: wieviel grösser der energieaufwand ist, wird durch die
* technik des fahrers (je gestreckter und balancierter in der kurve, desto kraftsparender)
* pistenbeschaffenheit (je planer, desto kraftsparender)
* geschwindigkeit der fahrt
bestimmt.

@mede: So langsam wird das ganze wieder konkreter. Deine oben genannten Punkte treffen die Sache ganz gut :) .

Ich möchte die Ausgangslage des threads - carven/driften, was braucht mehr kraft - mal kurz ein wenig umstellen :-? . Es bleibt alles beim alten. Es schneit plötzlich und aus der festen, harten, planen Piste wird jetzt ein schöner 50cm Neuscheehang (super Powder, sonst wird das Verhältnis noch grasser...).

Carve ich den Hang im Sinne von KURVEN FAHREN so werde ich durch den Neuschee gebremst und kann "relativ kraftlos" mit weiten Bögen den Hang "runtercarven. Drifte ich aber den Hang in "klassischen (zick-zack) Kurzschwüngen", brauche ich sicherlich mehr Energie. Der Drifter muss bei dem tiefen Schnee dann sogar froh sein, wenn er am anvisierten Ziel
ankommt...

Das Problem ist eben, wie von mir schon mal erwähnt, die Steilheit und die damit verbundene Geschwindigkeitskontrolle beim Skifahren... :wink:

Gruss Yeti

urs
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Beitrag von urs » 26.11.2003 12:10

ich versuch mal, die threads zusammenzufassen und das ganze auf eine wissenschaftliche basis zu stellen.

ausgangslage:
- pistenbreite: 30m
- pistenlänge: 1km
- hangneigung 80%
- schneebeschaffenheit: 50cm neuschnee
- schneetemperatur: -5 grad
- körpergewicht: individuell
- grösse: individuell
- ski: rtc 138
- platte: rtc
- wachs: toko rot (passt der?)

und jetzt die alles entscheidende frage: wer ausser tom, kosti, nicola, martina (hab ich noch wen vergessen?) kommt unten heil an oder wagt sich überhaupt in den hang? ich nicht! :wink:

im ernst: je länger der thread dauert, desto weniger denke ich, dass sich die frage schlüssig beantworten lässt. das ist ja gerade der reiz beim skifahren, dass ich möglichst verschiedene umgebungsbedingungen (ausser regen) antreffe und diesen auf unterschiedlichste weise begegnen kann.

gruss urs

Peter Knallinger

Beitrag von Peter Knallinger » 26.11.2003 12:40

Hallo Urs,
urs hat geschrieben:ausgangslage:
- .....
- hangneigung 80%
- ......
Das hört sich ja ganz nach der Mausefalle auf der Streif an... :o Also runter komm ich die, aber carvend, nene, da setzts aus. :roll:
im ernst: je länger der thread dauert, desto weniger denke ich, dass sich die frage schlüssig beantworten lässt.
Da ich ja damit angefangen habe, mal ich wieder. Sicher war die Frage nach Energie, Kraft nicht ganz glücklich gewählt. Viele sprechen hier ja schon von Anstrengung, was weitaus besser "passt".

Unabhängig von irgendwelchen Gegebenheiten und Vergleichen, lasse ich mir so schnell meine Meinung nicht ausreden.
Ich bleibe dabei, dass Carven anstrengender als Driften ist.

Ich kann von mir sagen das ich vom Driften zum Carven "gekommen" bin, eigentlich ein guter Skifahrer bin (Selbsteinschätzung), und beide Varianten -wie eigentlich jeder hier- je nach gefühl und Gelände anwende. Wenn ich aber einen Hang einmal runterdrifte und beim nächsten Mal carve, merke ich deutliche Unterschiede (in den Oberschenkeln).
Egal ob ich nun flott mit engen Radien, oder gemütlich über ganze Piste carve. Carven ist immer anstrengender!

Schon die unterschiedliche Körperhaltung, die weitaus höheren Kräfte die auf den Körper einwirken. Das reicht schon aus um den Unterschied deutlich zu machen. Mit sehr guter Technik kann ich zwar vieles kompensieren, aber es kann mir hier wirklich keiner erzählen, dass er/sie zum "verschnaufen" mal zwischendurch carvt....

Echt blöd das ich zum Camp nicht vorbei komme kann, bin aber vom 15.12 - 21.12.03 aufn Hahnenkamm. Vergleichsfahrten wären also dort möglich.... :wink:

Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 26.11.2003 13:13

Yeti hat geschrieben:Carve ich den Hang im Sinne von KURVEN FAHREN so werde ich durch den Neuschee gebremst und kann "relativ kraftlos" mit weiten Bögen den Hang "runtercarven. Drifte ich aber den Hang in "klassischen (zick-zack) Kurzschwüngen", brauche ich sicherlich mehr Energie. Der Drifter muss bei dem tiefen Schnee dann sogar froh sein, wenn er am anvisierten Ziel ankommt...
also kurze und lange Radien zu vergleichen halte ich fuer wenig sinnvoll. Wenn schon, dann sollten gedriftete und geschnittene Kurven in etwa gleiche Radien haben. Ich bin davon (im anderen Thread) zumindest ausgegangen, dass wir nur Vergleichbares vergleichen ;)

das is so, wie wenn ich frage, was ist anstrengender, Abfahrt oder Slalom?
there is no bad weather...

Yeti
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Beitrag von Yeti » 26.11.2003 13:29

Hallo Bernhard :wink: ,
Bernhard hat geschrieben: also kurze und lange Radien zu vergleichen halte ich fuer wenig sinnvoll. Wenn schon, dann sollten gedriftete und geschnittene Kurven in etwa gleiche Radien haben. Ich bin davon (im anderen Thread) zumindest ausgegangen, dass wir nur Vergleichbares vergleichen


hm, Ausgangslage des Threads war doch, dass beide Skifahrer (der Drifter und der Carver) zur selben Zeit losfahren und unten zur gleichen Zeit ankommen... :roll: ... auch wenns über Nacht geschneit hat...

Gruss
Yeti

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 26.11.2003 13:47

urs hat geschrieben: und jetzt die alles entscheidende frage: wer ausser tom, kosti, nicola, martina (hab ich noch wen vergessen?) kommt unten heil an oder wagt sich überhaupt in den hang? ich nicht! :wink:
und vielleicht noch entscheidender: wer von denen die hier alle ihre meinung zum thema carven (und zwar driftfrei) abgeben ist denn überhaupt schon mal wirklich eine komplett geschnittene kurve gefahren :wink: ich schon :wink:

:D dumm daherreden macht echt mehr spass :D
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

urs
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Beitrag von urs » 26.11.2003 13:57

salü kosti
KOSTI hat geschrieben:und vielleicht noch entscheidender: wer von denen die hier alle ihre meinung zum thema carven (und zwar driftfrei) abgeben ist denn überhaupt schon mal wirklich eine komplett geschnittene kurve gefahren :wink: ich schon :wink:
ich eher nicht :oops:. aber ich lass mich im camp echt gern in die geheimnisse der geschnittenen kurve einführen.
KOSTI hat geschrieben: :D dumm daherreden macht echt mehr spass :D
muss zwischendurch einfach sein :D.

gruss urs

mede
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Beitrag von mede » 26.11.2003 14:15

KOSTI hat geschrieben: und vielleicht noch entscheidender: wer von denen die hier alle ihre meinung zum thema carven (und zwar driftfrei) abgeben ist denn überhaupt schon mal wirklich eine komplett geschnittene kurve gefahren :wink: ich schon :wink:

von denen, die sich an der diskussion im aktuellen thread beteiligt haben, sind das, meiner einschätzung nach und ohne anspruch auf vollständigkeit: (in reihenfolge der beiträge)

* uwe
* yeti
* nicola
* martina
* golden g
* bernhard

mich selbst würde ich so knapp auch noch dazuzählen :D

Peter Knallinger

Beitrag von Peter Knallinger » 26.11.2003 14:51

Servus Mede,
Danke! Bleibt mir nur noch zu sagen: Hier hab ich echt nix mehr verloren. Kanns ja eh nicht.

"Servus Forum."

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Beitrag von nicola » 26.11.2003 15:27

beobachtet beim super g training der österreichischen nationalmannschaft in hinterglemm. die jungs fahren maximal von 9-13 uhr und dann wird ausgelaufen oder videoanalyse gemacht...warum? weil kraft/kondition und konzentration es nicht länger zulassen sinnvoll aufm schnee zu trainieren. es gibt aber immer wieder momente/zeiten wo ein läufer einen trainingslauf auslässt und nur am pistenrand zuschaut bzw. sich den lauf nochmal genau anschaut. und jetzt die frage bzw. feststellung...wie legt er den weg zurück? ja..er legt ihn nie und nimmer carvend in rennbasistechnik zurück. er rutscht und driftet einfach nur den hang runter. und warum? weil er sich die kraft für seine trainingsdurchgänge aufhebt. ich habe die jungs nur carvend vor dem durchfahren der stangen gesehen. und das ganz in der früh um sich einzufahren.
vielleicht hat der eine oder andere wirklich im sinn kraft zu sparen, beim lockeren frei fahren (auch geschnitten) sollte ein rennläufer allerdings nicht soviel kraft verbrauchen, dass sie ihm im lauf abgeht - die regenerationszeiten sind im allgemeinen recht kurz und durch krafteinsatz trainiert man ja schliesslich auch seine kraft (nicht für sofort, aber für später).

folgende gründe sehe ich jedoch als vorrangiger:
mit einem super g renngerät will ein rennläufer auf der publikumspiste nur ungern fahren, weil es wegen seiner konstruktionseigenschaften dafür wirklich nicht sonderlich geeignet ist und weil der ski aufgrund der nicht so wie für den rennlauf perfekt präprierten pisten leichter schaden nehmen kann - apere stellen, verlorener zahnersatz :lol: etc.

man wird disqualifiziert, wenn man bei der kursbesichtigung im rennstil oder -tempo abfährt, "ich besichtige" signalisiert man also am besten durch rutschen. das gewöhnt man sich dann instinktiv auch fürs besichtigen der trainingsläufe an, bei dem man sehr oft in ganz kurzen abständen stehenbleibt oder eben fast ohne tempo rutscht und genauer schaut. ein aspekt des abrutschens bei besichtigungen ist auch ein beitrag zu pistenpräparierung. (ich sehe genau an der stelle wo ich es nicht brauche eine unebenheit über die rutsche ich um sie etwas zu korrigieren)

im grossen und ganzen signalisiert ein rennläufer der rutscht oder driftet "ich bin momentan ausser betrieb"
nicola
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