Mir verschlägts ständig die Ski

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Julius

Mir verschlägts ständig die Ski

Beitrag von Julius » 28.02.2003 10:25

Hallo Experten!
Ich hatte die letzten Wochen meine ersten Erfahrungen auf Ski. Geübt wurde mit 1m KurzSki. In einem Kurs war ich nicht, aber ein Bekannter der sehr gut fährt hat mich 3 Tage mitgenommen und mir die Grundzüge erklärt und gezeigt. Ich komme damit nun einigemaßen zurecht und habe gestern einen längeren probiert: 1,60m (bin 180cm groß) Kneißl irgendwas (weiß nicht mehr genau, glaub P50 oder 30 ??).

Leider verschlägt oder verreißt es mir bei jedem Schneehaufen die Ski und ich kam kaum eine Piste heil runter. Auch beim Kurvenschwung schaffe ich es nicht die Ski paralel zu führen. Den Aussenski drehe ich auch meist immer mehr in die Kurve als den Innenski.
Mich wundert nu wie schafft die Könner das eigentlich, die Ski immer gerade und sauber paralel zu führen? Sogar in schwierigstem Gelände sieht man euch mit enger sauberer Skiführung. NEID !!! ;-)

Hilfe! Wo zum Teufel ist der Trick dabei? :-)
Ich fahr mal solange weiter die kurzen ... ;-) :-(

Danke im Voraus!
Julius

Benutzeravatar
golden gaba
Beiträge: 1396
Registriert: 07.01.2002 01:00
Wohnort: dachau

Beitrag von golden gaba » 28.02.2003 17:38

hi,
enge skistellung sollte man eigentlich nicht mehr fahren.
schulterbreit heisst die lösung.
aber deine frage bzw. eine lösung für dich zu finden ist via internet sehr schwierig. da müsste ich dich fahren sehn. da gibt es so viel einfluss möglichkeiten...das geht beim oberkörper los und hört beim kleinsten einflussfaktor wie z.b. das canting beim skischuh auf.
wenn du sagst es verhaut dir die ski wenn du über einen kleinen schneehaufen rutscht...kann ich dich beruhigen...
das können wirklich nur die wenigsten skiläufer...es erfordert wirklich sehr viel erfahrung und können...vor allem könnte ich mir vorstellen das du ab und an von so einem schneehaufen überrascht wirst. einem erfahrenem skiläufer passiert das sehr selten...da dieser immer vorrausschauend fahrt und somit genau sieht wo er seinen schwung setzt und dementsprechend im vorfeld auf diese gegebenheiten handelt.

also...weiter üben...und vor allem sehr viel ausprobieren...körperhaltung mal so..mal so...die "idealhaltung" kannst du hier im forum unter technik nachlesen...

gruss
tom

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 01.03.2003 03:13

Was meinst du genau mit "es verschlägt mir die Ski"?
Fahren beide Ski in verschiedene Richtungen?
"Beisst" die Kante des einen oder beider Ski?
Verlierst du die Balance?
...

Julius

Beitrag von Julius » 01.03.2003 15:12

Martina,
ich weiß ist sehr schwer zu vermitteln ...
" Fahren beide Ski in verschiedene Richtungen? "
Ja.

""Beisst" die Kante des einen oder beider Ski? "
Weiß ich nicht, denke aber es liegt mehr daran das mir ein Ski einfach wegdreht, weil ich den nicht sauber durch/über den Haufen führen kann.

"Verlierst du die Balance? "
Grins, logisch ... :-(

Also nochmal: Wenn ich zb. schräg nach links den hang entlang fahre und eine Rechtskurve einleite, komme ich zwar gut "um die Kurve". Liegt jedoch mir dabei aufgehäufter Schnee "im Weg", kann ich die gewollte Ski-Richtung nicht beibehalten und es schlägt mir den Ski oder besser die Skispitze weg. Wobei es mir hauptsächlich den Aussenski verdreht, dass er zu weit "zum Berg" steht. Dabei sind schon ein paar mal die Skipitzen übereinander und ich habe wiedermal den Schnee geküsst.
Mit den kurzen Ski konnte ich einfach durch den Haufen fahren.

Ich denke da hat golden gaba (tom) schon recht. Mir fehlt sicher noch die Erfahrung diesen "Haufen" auszuweichen oder einfach grade drüber zu fahren und nachher erst die Ski zu drehen. Ich bin sicher noch zu sehr mit mir selbst beschäftigt, als ich auf die Piste achten kann ...

Aus Frust habe ich die langen Ski aber schon nach einer Abfahrt wieder abgegeben und bin wieder mit den kurzen gefahren. Muß also das Ganze nochmal in Ruhe probieren.

Mal sehen, am Dienstag geht wieder los. Werde dann berichten wie es mir ergangen ist.

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 02.03.2003 02:48

Vermutlich liegt es an etwas, was oft passiert, wenn man von sehr kurzen auf längere Ski wechselt:
Du versuchst, die Kurven zu eng zu fahren!
Längere Ski erfordern am Anfang auch viel grössere Radien. Das heisst, Kurve auslösen und WARTEN bis der Ski in die Kurve dreht.
Liegst du zu früh zu stark in die Kurve, "verlierst" du den Aussenski (d.h. kein Druck mehr darauf) und du verkantest oder dann mogelst du, indem du den Innenski anhebst!

Benutzeravatar
nicola
Beiträge: 3098
Registriert: 07.06.2001 02:00
Vorname: nicola
Ski: edelwiser
Ski-Level: 007
Wohnort: Wien - 48° 23' 95'' N - 16° 38' 41'' E
Kontaktdaten:

gelände

Beitrag von nicola » 02.03.2003 10:22

lieber julius,
wie du ja selbst bemerkst sind "ferndiagnosen" eine heikle sache. martina's theorie kann ich mich aber trotzdem anschliessen - du tust gut daran, deine neuen skis zu "erfahren". beim umstieg auf laengere ski geht es in erster linie darum, schon praktiziertes mit kurzen skis auch auf der neuen laenge umzusetzen. ein fehler den dabei fast alle machen, liegt aber weniger im skitechnischen bereich als in der wahl des gelaendes. bei elementaren erfahrungen ist ganz flaches gelände am anfaengerhang dein bester lehrmeister. um den steuerungsmechanismus der neuen laenge auszukundschaften ist es am besten wieder ein wenig zeit am "idiotenhuegel" zu verbringen und dich mit den fahreigenschaften vertraut zu machen. je weniger schwierigkeiten das gelaende dir bietet, desto mehr spuerst du. ich praktiziere das uebrigens genauso - tests zur materialentwicklung und abstimmung beginne ich meistens auf ganz flachen haengen.

um den steuerungsmechansimus kennenzulernen gibt es viele methoden,
hier eine die meistens gut vermittelt:
http://www.kunstpiste.com/gallery_slide ... &pagenum=2
das ganze im zusammenhang findest du hier:
http://www.kunstpiste.com/archive.php?report=78

viel erfolg und spass
nicola
nicola

Kunstpiste.com - Das Skimagazin mit Kurvengeist

ThomasLatzel
Beiträge: 346
Registriert: 16.08.2002 18:38
Wohnort: Feldberg / Schwarzwald
Kontaktdaten:

verschlagende Ski ...

Beitrag von ThomasLatzel » 02.03.2003 22:13

Hallo Julius,

ich möchte mich Martina und Nicola anschließen, und keine weitere eigene Ferndiagnose wagen, was irgendwelche "Fahrfehler" betrifft. Mich interessiert aber, wieso Du auf längere Ski umsteigen willst, wenn Du Dich mit den kurzen wohl fühlst. Viele meinen, daß man "richtig" Skifahren nur mit längern Ski kann (> 1,40 ... :lol: ). Aber was ist "richtig Skifahren" ? Wie Herminator die Piste herunterrasen oder - dem eigenen Gefühl, der eigenen Bewegung trauend - mit dem Schnee, dem Gelände, dem Gerät spielen und sich sicher und mit Freude bewegen ? Das eine schließt das andere nicht aus (je nach Geschmack und Veranlagung :wink: ), muß aber nicht identisch sein !
Mein Rat: bleib bei den kurzen, bis Du wirklich und unbedingt das Verlangen nach größerer Geschwindigkeit spürst. Und dann suche Dir die richtigen Ski, d.h. Geräte, die Deine Bewegungsintuition genau so gut in den Schnee übertragen, wie die kurzen. Und solche Geräte gibt es nicht sehr viele. Deshalb fällt vielen auch der Umstieg von Kurzcarvern (< 1,20, meist sehr gute Funktion) und längere Geräte schwer. Das liegt nicht an "Fahrfehlern", sondern an dem, was Martina und Nicola beschrieben haben und - leider - oft daran, daß die Ski nicht gut oder erst bei verhältnismäßig hohen Geschwindigkeiten funktionieren.
Gruss, Thomas - P.S. In der Kürze liegt die Würze

Julius

Beitrag von Julius » 03.03.2003 08:47

Danke für die vielen Tipps!
Ich denke langsam auch das Martina und Co. :wink: die Lösung gefunden haben. Sicher war es das Kurvenfahren das ich mir vom kurzen "angewöhnt habe". Den längeren wollte ich dann eben auch so fahren ... und habe ihn dann in die Kurve "gezwungen", statt ihn die Kurve machen zu lassen. Da glaube ich kommt aber das erste große Problem auf mich zu: Dem Ski zu vertrauen und abzuwarten was passiert.
Un ddie dann sicher höhere Geschwindigkeit wenn man den Ski einfach laufen lässt: bibber, schlotter. Erst mal einen gaaaanz flachen Hang suchen. :o
Zum längeren Ski. Da ich knapp 1,8zig groß bin und laut den "Empfehlungen" dann ein ca. 1,60er ideal sei, habe ich halt den mal probiert. Mittwoch, sofern ich den Faschingsdienstag "überlebe", berichte ich wie es mir ergangen ist.

Nochmal DANKE und viele Grüße!
(Jetzt bin ich etwas beruhigter vor meinem zweiten Carving-Versuch)
Julius.

P.S.
Ich weiß jetzt genau welchen Ski ich gefahren bin: Völkl P50.
Ist der evtl. für einen Anfänger zu "sportlich"?

ThomasLatzel
Beiträge: 346
Registriert: 16.08.2002 18:38
Wohnort: Feldberg / Schwarzwald
Kontaktdaten:

Skilänge ...

Beitrag von ThomasLatzel » 07.03.2003 20:44

Hallo Julius,

trotz vieler anderer Meinungen bin ICH der Meinung, daß die Skilänge nichts, aber auch gar nichts mit der Körpergröße zu tun hat. Wieso auch ? Es gibt keine logische Erklärung dafür, außer optische Gründe (langer Mensch braucht langen Ski ... :roll: ??? ).
Die Skilänge betimmt die Funktion des Ski und den Geschwindigkeitsbereich:
- kurze Ski = enge Kurven möglich, schon bei geringen Geschwindigkeiten optimale Funktion, bei SEHR hohen Geschwindigkeiten Gefahr des "Verreißens".
- längere Ski = enge Kurven nur mit sehr guter Technik möglich ("innen anschneiden", hoher Schaufeldruck), erst bei höheren Geschwindigkeiten optimale Funktion, in diesem Bereich aber (oft, nicht grundsätzlich) etwas stabiler als kürzere Ski.

P.S. Ich fahre (meist) 1,38 und das gelegentlich SEHR schnell ! :wink:
Gruss, Thomas - P.S. In der Kürze liegt die Würze

Martina
Beiträge: 4659
Registriert: 11.06.2001 02:00
Vorname: Martina
Ski: Elan
Wohnort: St. Moritz / Regensburg D

Beitrag von Martina » 08.03.2003 01:59

Zu kurze Ski werden irgendwann instabil, vor allem wenn sie in billger Bauweise hergestellt wurden. Man kann sie dann schon stabil halten, aber es braucht zu viel Kraftaufwand. Z.B. Snowblades muss man sehr konzentriert fahren, damit sie auch bei etwas höherer Geschwindigkeit stabli bleiben. Das ganze hat vielleicht mehr mit dem Gewicht als mit der Grösse zu tun. Normalerweise sind aber grösser Leute auch schwerer! Und, einmal mehr, man muss auf kürzeren Skis ausbalancierter stehen! Das ist für einen sehr guten Skifahrer selbstverständlich, aber für einen durchschnittlichen Fahrer oft nicht ganz einfach!

Antworten